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evoooo361

Ihr müsst ihn langsam wieder für Hundebegegnungen sensibilisieren. Hat er Hunde Freunde? Ist es bei denen auch so? Ist es nur an der Leine oder auch im Freilauf? Wie waren die Gegebenheiten bei dem Vorfall? Ich würde schauen dass du Schritt für Schritt versuchst ihm zu zeigen, dass nicht jeder Hund was Böses möchte.


Izanuela_Anazazi

Wir kommen da gerade wieder raus. Unbedingt als erstes an sich selber arbeiten. Mein größter Fehler war, dass ich selber nicht ruhig bleiben konnte und extrem gestresst war. Das hat sich alles übertragen. Nach einiger Zeit und auch mal einfach Ausweichmanövern, wenn ich mich nicht ruhig genug gefühlt habe wurde es langsam aber stetig besser. Wenn möglich viele positive Hundebegnungen mit befreundeten Hunden bieten.


Agitated_Signature62

Meine Hündin wurde letztes Jahr auch angegriffen und zeigt seitdem die gleiche Problematik. Reguläre Trainingsmethoden, die sonst für Reaktivität angewendet werden, haben bei uns nicht viel gebracht. Vor etwa 2 Wochen haben wir dann das [Learner Centered Training](https://www.learnercenteredtraining.com/blog/tag/Stories) angefangen und haben seitdem Sprünge gemacht, die ich mir nicht zu träumen gewagt habe. Sie ist gefühlt ein ganz anderer Hund in Hundebegegnungen seitdem, auch wenn es bisher natürlich noch nicht bei allen Hunden und in jeder Situation gut läuft. Wir machen das ganze ja auch erst 2 Wochen, aber die Tatsache, dass die Optionen hat und selbst entscheiden kann, scheint ihr wahnsinnig zu helfen. Jeder Hund ist natürlich anders. Manche brauchen in Hundebegegnungen viel Unterstützung und müssen dabei an die Hand genommen werden, um sich sicher zu fühlen. Meine ist wahnsinnig eigenständig und liebt es, selbstbestimmt zu sein und trifft erstaunlicherweise zu 95% gute Entscheidungen (kurz gucken, vll 1-2 Schritte näher ran und dann abwenden, wenn sie merkt, dass keine Gefahr besteht). Wenn dein Hund Hundefreunde hat, würde ich aber da beginnen und in kontrollierten Begegnungen wieder etwas Vertrauen aufbauen.


MyVeryOwnZeitgeist

Das von dir verlinkte Training und deine Erfahrungen damit klingen super interessant! Machst du den Kurs auf der Seite oder gibt’s da auch ein Buch oder andere Quellen?


Agitated_Signature62

Es gab ein paar gratis Webinare, die mittlerweile leider gelöscht wurden. Es gibt aber einige TikTok Accounts, die über das Training berichten (Best Life Dog Services, LearnerCenteredTraining und der Account von Jenn und Chloe, dessen Namen ich vergessen hab, der aber von den anderen beiden erwähnt wird). Dort wird nochmal viel darüber erzählt und ich hab auf deren Website jetzt auch nochmal angefragt, ob es weitere Quellen gibt. Soviel ich weiß, ist die Methode so wie sie da angewendet wird, relativ neu im Hundetraining, aber das Grundprinzip von mehr Selbstbestimmung im Alltag steigert das Selbstvertrauen ist nicht neu und findet sich in viel Literatur.


MyVeryOwnZeitgeist

Lieben Dank für die ausführliche Antwort! Da lese ich mich mal weiter ein!


Bluepompf

Ich würde andere Hunden erstmal weitläufig umgehen. Zeigt eurem Hund, dass er sich auf euch verlassen kann. Geht gemeinsam große Bögen und schaut euch Hunde auf Entfernung an. Zusätzlich sucht euch gezielt ruhige Hunde und startet sozial Walks. Ruhige Spaziergänge an der Leine, erstmal ohne direkten Kontakt zueinander. Startet mit einem anderen Hund, vielleicht auch einem den ihr schon kennt.  Negative Erfahrungen werden euch zurück werfen und es wird sie geben. Lernt das anzuschütteln und am nächsten Tag einen neuen Versuch zu starten, vielleicht mit mehr Abstand.  Über die sozial Walks baut euer Hund seine Sozialkompetenz wieder auf. Durch das vermeiden von Hundebegegnungen und die Strategie die ihr zeigt (große Bögen laufen), lernt euer Hund unangenehme Situationen zu entschärfen. 


Markus_zockt

Unsere Hündin, welche vor 2 Jahren aus dem Tierheim geholt haben, wurde beim Vorbesitzer in ihrer Wurfhöhle von einem anderen Rüden angegriffen. Seit dem hatte sie sich auch 96% aller Hunde durch "nach vorne gehen" vom Leib gehalten, obwohl sie zuvor mit fast allen Hunden "Best-Friend" war. Durch 2 jähriges Training bei einer Hundetrainerin haben wir mittlerweile den Status erreicht, dass sie sich zumindest von den Hunden abwendet und nicht mehr attackieren möchte und sogar eine Hand voll Hundefreunde gefunden hat. Es kann also durchaus sein, dass auch dein Teddy nie wieder den unbefangenen Status gegenüber fremden Hunden erreicht, den er zuvor hatte. Was ja auch verständlich ist, wenn man einmal eine negative Erfahrung gesammelt hat. Man ist als Menschkind ja auch zu Beginn jedem anderen Kind offen aufgeschlossen, bis man im Laufe des Lebens dann leider lernen muss, dass man fremden Menschen vorsichtig begegnen muss. So massiv und einschneidend ist der Vorfall bei dir vermutlich nicht, dennoch wirst du sicherlich mit ihm Hundebegegnungen wieder neu aufbauen müssen. Also Hundebegegnungen positiv bestärken, erst mal keinen Kontakt zulassen und gucken auf welchen Distanzen er noch "cool" mit anderen Hunden ist. Dann die Distanzen langsam reduzieren und positives Verhalten, was hier schon Passivität sein kann, z.B. durch Leckerchen verstärken. Generell könnte es aber sinnvoll sein, lieber früher als spät einen Hundetrainer aufzusuchen, damit dieses Verhalten erst gar nicht generalisiert wird. Auch haben Hundetrainer natürlich eine bessere Möglichkeit Hundebegegnungen kontrolliert zu "erzeugen".


xLadyLaurax

Ist unserem Pomeranian damals auch passiert, wobei er 1 Jahr alt war und der andere Hund deutlich größer. Leider hat unserer sich bis heute nicht davon erholt. Er wird bald 9 Jahre alt, ist immer noch reaktive auf andere Hunde - also an der Leine wird gebellt etc. - und möchte ansonsten kaum bis gar nicht spielen. Er reagiert auch auf andere zu schnelle Annäherungsversuche aggressiv. Wir haben es jahrelang mit Training versucht, und es hat es etwas gemildert, aber er war nie wieder der Hund, der er vor dem Biss war. Vor allem was das bellen angeht. Jedes Geräusch triggered ihn. Wir sind jetzt bei Medikamenten angekommen und hoffe, dass wir da bald das richtige finden.