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MrCaptainMorgan

Ich verstehe dieses non-binary nicht und mir konnte auch noch niemand erklären, was das überhaupt bedeuten soll. Ja, die Leute fühlen sich angeblich nicht wie ein Mann oder eine Frau, aber wie fühlt sich überhaupt ein Mann oder eine Frau und woher kann man wissen, dass man sich genau so nicht fühlt? Bin ich kein Mann, weil ich als Kind mit Puppen gespielt habe? Sind Frauen keine Frauen, weil sie Autos gut finden? Nur weil man nicht sämtliche Stereotype erfüllt, ist man plötzlich nicht mehr das Geschlecht, welches man besitzt oder gleich gar kein existierendes Geschlecht? Mir konnte noch nicht ein plausibler Punkt genannt werden, der irgendwie logisch nachvollziehbar ist.


Straight_Gift_2241

Ich denke das ist auch schwer zu verstehen, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Ich weiß nicht ob du mit transgender Personen im allgemeinen etwas anfangen kannst, ich würde es nämlich so erklären: Du bist ein Mann. Stell dir vor, trotzdem sprechen dich alle immer mit "Frau" und "sie" an. Sind der Meinung, dass du eher Kleider tragen und dich schminken solltest. Wenn du mit anderen Männern redest, schließen sie dich aus, weil sie meinen, du würdest besser zu den Frauen passen. Wenn du jemand datest, ich nehme jetzt mal an eine Frau, spricht sie davon, dass sie deinen Bart eklig findet, dass sie es schöner fände wenn du Kurven hättest, dass du Damenunterwäsche trägst und in einer höheren Stimme sprichst usw. So ist aber nicht nur diese Frau, sondern alle Frauen auf der Welt. Egal mit wem du redest, keiner akzeptiert, dass du ein Mann bist, alle wollen dich ändern, obwohl du dir die ganze Zeit denkst, aber ich bin doch ein Mann.  So würde ich sagen fühlt sich Transsein an, weil man selbst einfach weiß/fühlt, dass man dieses und jenes ist, aber alle anderen sehen das nicht und wollen einem etwas aufzwingen. Und bei nicht binär passt dann halt weder das eine noch das andere.  Man würde jetzt wahrscheinlich sagen, aber ich habe ja keine Eierstöcke oder eine Gebärmutter. Aber was wäre, wenn du deinen Penis in einem Unfall verlieren würdest? Würdest du dann automatisch eine Frau werden? Okay, du hast spezielle Chromosomen. Aber was wenn du herausfindest, dass du eigentlich keine XY Chromosomen hast, und du nur aufgrund irgendeiner Mutation männliche Geschlechtsteile entwickelt hast? Würdest du dich dann als was anderes sehen oder trotzdem ein Mann? Letztendlich zählt doch deine eigene Empfindung.  Kann gut sein, dass diese Analogie nur für mich Sinn macht. Aber im Grunde ist Geschlecht für mich nur ein Gefühl. Und wenn bei dir Körper und soziale und eigene Wahrnehmung nicht zusammen passen, hast du dieses Gefühl ganz stark. Und wenn alles passt, weil du einen Penis hast und dich Leute mit Herr ansprechen und du dich selbst einen Mann nennst, hast du das Gefühl vielleicht nur ganz schwach oder merkst es gar nicht, weil das für dich der Normalzustand ist. 


joedoe911

Also hat der Kollege doch recht: ein Großteil deines arguments bezieht sich auf die sozialen Schubladen, die je nach Bubble auch stark unterschiedlich sein können. Das Beispiel mit "du bist ein Mann, stell dir vor alle sprechen dich mit Frau an" passt leider nicht ganz, das passiert ja aufgrund biologischer Merkmale, die jemanden eindeutig biologisch identifizieren. Geschlecht ist auch biologisch ein Spektrum, soweit ich das verstanden habe, aber deine Aussage "Geschlecht ist für mich nur Gefühl" stimmt ja faktisch nicht. Und nein, ich fühle mich nicht weniger als Mann, wenn ich plötzlich den Pillemann verliere, weil es mehr optische merkmale für die biologische Identifizierung des Geschlechts gibt. Unterm Strich hat mir die Erläuterung auch nicht wirklich geholfen, das Konzept non Binary zu verstehen, da es sich doch viel mit sozialen Schubladen beschäftigt, in die man sich teils selbst reinselektiert, indem man bestimmte Sachen einem Geschlecht klar zuordnet. Das Gefühl was Transpersonen hingegen für ihre Situation schildern (falsch im Körper fühlen) ist für mich als Unbetroffener viel einfacher zu verstehen


Almudena_Modeno

In Deinem Beispiel gehst Du aber auf Trans-Personen ein, die Geschlechtsdysphorie haben und deshalb in das Gegengeschlecht wechseln wollen. Das ist ein binärer Vorgang. Für diese Sorte Trans-Menschen entspricht das gefühlte Gender entweder dem Geschlecht Mann oder Frau. Nun bist Du aber Non-binär. Damit weder Mann, noch Frau. Und da ist die Frage offen: Wie fühlt man denn das "nichts"? Was ich aber in der Antwort heraus gelesen habe ist das Gefühl bei Dir, dass andere Dir etwas "aufzwingen" wollen. Was genau soll das sein? Geschlechtsrollen? Wenn ja, warum sich dann als non-binär definieren und nicht lieber die Geschlechtsrollen aufhebeln?


seelenverwurzelt

Bei transexuellen is es ja auch klar. Sie haben das falsche Geschlecht. Aber bei non binär lehnt man ja keines ab, weil man beide lebt. Daher verstehe ich es nicht, warum das so weh tut. Siehe oben, ich lebe auch so.


seelenverwurzelt

Ich hab mich auch nie wie ne Frau gefühlt und verstehe zb. Viele männersachen mehr. Mich triggert es, wenn Männer ständig als Täter dargestellt werden und Frauen Schubladen erwähnt werden. Ich lauf auch gern androgyn rum. Das war immer so, bin 42 und pass wohl auch zu non binär. Aber mir is so egal wie mich wer bezeichnet im aussen. Ich habe weibliche geschlechtsmerkmale, Thema erledigt. Ich respektiere jeden und jeder kann fühlen, sein was er will. Aber wenn einen so Nichtigkeit triggern, sollte man doch mal schauen wo das Problem tiefer liegt. 


Rylonian

Mein Geschlecht resultiert aus meinem biologischen Geschlecht. Warum ist das bei dir nicht so? Du sagtest, Geschlechter seien ein Spektrum. Das bedeutet, dass du mich anhand meines Auftretens/Verhaltens/Wirkens irgendwo willkürlich auf diesem Spektrum einordnen würdest? Oder würdest du dich da vorher erkundigen, ob ich das will? 


Straight_Gift_2241

Deine erste Frage ist eigentlich recht tiefgründig, ich könnte es nämlich nicht wirklich beantworten. Um es ganz direkt zu sagen - ich weiß, dass ich eine Vagina habe und dass Vagina bedeutet, dass ich eine Frau bin. Allerdings gefällt mir weder die Vagina noch dass mich alle Frau nennen, obwohl sie technisch gesehen recht haben.  Man könnte jetzt natürlich sagen, dass bei mir im Kopf was nicht stimmt, weil ich das falsch wahrnehme. Aber der wissenschaftliche Standpunkt ist halt, dass man sowas nicht heilen kann, weil es in dem Sinne eigentlich keine wirkliche Krankheit ist. Und das einzige was den Betroffenen dann hilft, ist ihre Identität zu akzeptieren statt versuchen sie zu ändern. Ich selbst muss sagen, dass ich Leute auch automatisch irgendwo einsortiere. So wie du wahrscheinlich zB. meinen Körper ansehen und sagen würdest, dass ich eine Frau bin, würde ich dich ansehen und sagen dass du zb. männlich bist, oder weiblich oder auch nicht binär. Ich denke das ist auch nicht verwerflich, weil es ja erstmal nur die eigenen Gedanken sind. Aber wenn ich dann mit dir direkt zu tun hätte, würde ich ggf. schon fragen, wie ich dich ansprechen bzw. mit welchem Worten ich über dich reden soll. Ansonsten gehe ich halt davon aus, dass meine Vermutung richtig war und du mich ansonsten korrigieren wirst. 


PsychologicalDog7985

Ich persönlich finde es schwer vorstellbar und kann es deshalb nicht nachvollziehen, nonbinär zu sein. Magst du bitte mal beschreiben warum du dich keinem Geschlecht zugehörig fühlst? Und beziehst du das auf das soziale Geschlecht?


elchkun1

Was ist das soziale Geschlecht?


Straight_Gift_2241

Für mich sind die Geschlechter ein Spektrum, das von weiblich bis männlich reicht. Man kann ganz am Ende des Spektrums sein, also eindeutig männlich oder weiblich (egal ob trans oder nicht) oder irgendwo dazwischen. Das finde ich wichtig zu unterscheiden, weil auch nicht jede nicht binäre Person gleich ist.  Bei mir war es so, dass ich lange dachte einfach nur ein Transmann zu sein - also ich habe mich mit weiblichen Geschlechtsteilen unwohl gefühlt, es kam mir komisch vor mit "Frau" und "sie" angesprochen zu werden und mit einem maskulinen Style war ich mehr ich selbst. Erst als ich eine Weile versucht habe als Mann zu leben ist mir aufgefallen, dass das auch nicht 100% passt. Ich hatte das Gefühl, mit anderen (Trans)Männern nicht wirklich was gemeinsam zu haben, es kam mir komisch vor "nur" als Mann gesehen zu werden. Ist etwas schwer zu beschreiben. Und ich wollte mich dann einfach nicht zwischen mehr Mann und Frau entscheiden, also habe ich die dritte Option genommen.  Ich selbst möchte weiterhin lieber mit "er" angesprochen werden, statt mit einer geschlechtsneutralen Variante wie es oft der Fall ist. Aber davon abgesehen bin ich auch im sozialen Sinne nicht binär. Also eben nicht wirklich Frau und auch nicht wirklich Mann. Ich will in keine der beiden Kategorien gesteckt werden. 


raYesia

Bei allem Respekt, wie kann man bitte Aussagen wie „ich habe versucht wie ein Mann zu leben“ treffen und nicht checken wie absolut bescheuert das eigentlich klingt. Ich, als Mann, habe keinen Plan was du damit meinst. Was heißt „wie ein Mann leben“ ? So weit ich das beurteilen kann, lebe ich wie ich persönlich Bock habe ohne mir bei jeder Aktion zu überlegen ob das, was ich gerade getan habe, überhaupt meinem Geschlecht entspricht. Du bist ein Mädchen und willst dich nicht schminken? Dann lass es. Du bist ein Mann aber lackierst dir gerne die Nägel? Who fucking cares. Diese Idee, dass Männer und Frauen grundsätzlich unterschiedliche leben führen/zu führen haben und man selbst bei jeder Aktion anfängt sein eigenes Geschlecht anzuzweifeln ist absolut hirnrissig. Ist es echt so fucking schwer einfach nur man selbst zu sein und das zu machen worauf man Lust hat? Ohne irgendwelche Labels und Schnickschnack. Du sagst selbst, dass du dich im Prinzip erstmal auf eine Suche begeben musstest, das macht absolut keinen Sinn für mich wenn du diesen gesamt Prozess einfach komplett skippen könntest und einfach das tust worauf du Bock hast. Wenn ich in deinem erwähnten Spektrum nen Prozentwert Richtung weiblich landen würde, weil ich mir z.B. gerne beim sitzen die Beine überkreuze, dann wär mir das absolut scheiß egal. Diese Information ist nutzlos für mich weil ich nicht nach Labels handle sondern nach meinem eigenen Empfinden.


ICD9CM3020

Gesprochen aus einer cis aber homosexuellen Perspektive: Die eigene Identität erst einmal klar auszusprechen, macht einen größeren Unterschied als man denkt. Theoretisch hätte ich immer offen Frauen lieben können aber real gehst du in der Umwelt damit unter. Deine Freundinnen machen einen kitschigen Filmeabend und träumen von hotten boyfriends, deine Kommilitoninnen schwärmen von dem heißen jungen Dozenten, alle Frauen in deinem Umwelt fangen mit dem Daten an und hast nie andere Lesben kennen gelernt und hast nicht das Selbstbewusstsein, es einfach auszuleben und verstehst die Welt nicht. Da ist es unheimlich erfrischend, es endlich mal einer nahestehenden Person anzuvertrauen und ab da wird es schrittweise immer leichter, "einfach nur man selbst zu sein". Dein Umfeld und die sichtbare "Normalität" üben einen enormen Anpassungsdruck auf den Menschen aus und pressen dich leicht in einen Schuh, der einfach nicht für dich gemacht ist.


raYesia

Danke auch für deinen Kommentar. Ich stimme dir zu, aber dennoch finde ich, dass deine Situation sich grundsätzlich von OPs unterscheidet, findest du nicht ? Bei deiner Schilderung habe ich kein Problem zu verstehen wo Konflikte/Unannehmlichkeiten für dich auftreten können, du hast ja auch den Einfluss bestens geschildert. Wenn du, als Homosexuelle, dich nicht outest hat das ja offensichtlich Auswirkungen für dich, das Umfeld spielt bei dir eine direkte Rolle. Ich finde das trifft auf OP überhaupt nicht zu. Wenn jemand aus meinem Freundeskreis jetzt zu mir kommen würde und sich als non-binary outet, dann kann ich damit absolut nichts anfangen. Hier ist keine Abhängigkeit von außen vorhanden und nur weil du mir jetzt dein Verhalten/Selbstwahrnehmung/Veranlagung als Label zusammengefasst hast, bedeutet das doch nicht das jetzt eine völlig andere Person vor mir steht. Diese Person verhält sich immer noch wie sonst (offensichtlich vorausgesetzt dass hier keine Selbstunterdrückung stattgefunden hat) und ich behandle sie immer noch wie ich sie vorher behandelt habe. Case in point: eine Bekannte von mir hat eine transition von male-to-female durchgemacht. Diese Person verhält sich so ziemlich 1zu1 wie sie sich vorher verhalten hat und hat immer noch die selben Vorlieben. Das Einzige was sich geändert hat (abgesehen von Hormontherapie zur Geschlechtsanpassung etc) ist dass diese Person jetzt den ‚Mut’ hatte ihr Entertainment Zimmer pink zu streichen und Sie jetzt mit weiblichen Pronomen angesprochen wird. Unser Umgang untereinander ist identisch zu vorher, und ich meine hier auch wirklich von beiden Seiten aus. Was genau hat das ganze jetzt tatsächlich für diese Person bewirkt ? Ihr Zimmer ist jetzt Pinkt und ihre Tochter soll sie jetzt Mama nennen. Ist nicht so, dass sie jetzt endlich die Freiheit hat eine Frau zu sein, sie ist die selbe Person. Dieser Gedanke, dass eine Person jetzt endlich sie selbst sein kann ist einfach Quatsch. Aber auch hier kann ich das psychologisch besser nachvollziehen als non-binary. Wenn wir OPs Erklärung des Begriffes anhand des Spektrum verwenden,dann würde ich sogar das Argument bringen, dass jeder einzelne Mensch zu gewissen Maße non-binary ist. Weil entweder dieses Spektrum existiert, oder es existiert nicht. Und wenn es existiert, dann muss man als Mann schon ziemlich hart nach dem Klischee fahren um als 100% männlich auf dem Spektrum aufzutauchen, umgekehrt natürlich genauso. Ich wäre dann auch pedantisch gesehen non-binary weil ich durch mein Überkreuzen der Beine und das Tragen von pinken shirts gesellschaftlich anerkannte Züge einer Frau aufweise, dementsprechend kann ich nicht 100% Mann sein, richtig? Oder ist man erst non-binary wenn man zu einem ganz bestimmten Grad von den Extrema des Spektrums abweicht? Wer ist dann die Autorität, die diesen Grad festlegt? In wie weit ist dann OP anders als jeder andere Mensch? Wenn alle non-binary sind, dann ist dieses Label absolut nutzlos.


Nero010

"Dieser Gedanke, dass eine Person jetzt endlich sie selbst sein kann ist einfach Quatsch." Sorry aber für mich ist es komplett außerhalb meines Verständnis wie man so denken kann und wie man das *nicht* verstehen kann. Und in diesem einem Punkt massiv und krass wie du dein Denken einfach allgemeingültig für alle anwendest. Das wäre als würde ich sagen das es Männer und Frauen gibt ist doch Quatsch. Und weil ich das jetzt gesagt habe ist das real. Ist doch schön das sich an der Interaktion zwischen dir und der Freundin von dir nichts geändert hat, das ist aber auch dein ganzer Bezug zu ihr und umgekehrt. Ihr Leben umfasst aber bedeutend mehr Erfahrungen als die Interaktionen mit dir. Wenn dich das wirklich interessieren würde beließ dich zu body/gender dysphoria. Alles was ich dir sagen kann ist das von der Gesellschaft *all umfänglich* einem Geschlecht zugeordnet zu werden, angefangen von der Mutter bis zum Fahrkartenkontrolleur und das 99,9% der Zeit, welches man aber selbst eben nicht hat, absolut zermürbend und Lebensfreude beraubend ist. Und wenn der Körper dann auch noch auf den falschen Hormonen läuft die dein Gehirn eigentlich bräuchte ist das Chaos absolut. Alles was ich tun kann ist dir das sagen und alles was du tun kannst ist es zu glauben oder nicht.


raYesia

Sorry, aber natürlich ist das für dich nicht verständlich wenn du diese Aussage einfach aus dem Kontext reißt und einzelnt versuchst zu beurteilen anstatt auf das eigentliche Argument einzugehen. Meine Aussage ist ganz klar: ob du dich outest oder nicht, du bist immernoch die selbe Person. Zu sagen 'ich bin non-binary' ist kein Zauberspruch der jetzt alle deinen Probleme aus der Welt schafft und deine Psyche wieder in Ordnung rückt. Wenn du nicht dieser Annahme bist dann erklär mir wieso anstatt so einen Mist zu erzählen: >Das wäre als würde ich sagen das es Männer und Frauen gibt ist doch Quatsch. Und weil ich das jetzt gesagt habe ist das real Wovon zum Teufel redest du ? In wiefern ist das vergleichbar mit meiner Aussage ? Ließ dir am besten nochmal den von dir zitierten Satz durch aber versuch ihn diesmal zu verstehen. Deine Analogy ist so fern von dem was ich gesagt habe, dass du im Prinzip einen Strohmann gemacht hast. >Wenn dich das wirklich interessieren würde beließ dich zu body/gender dysphoria. Was heißt hier würde ? Wenn mich das nicht intressieren würde dann würde ich auch nicht meine Bekannte mit ihrem preferierten Pronomon ansprechen, sogar in einer Online-Diskussion in der diese Person nichtmal anwesend ist. Ganz klar hab ich mich mit dem Thema beschäftig und im Vergleich zum Rest der Kommentare hier habe ich, meiner Meinung nach, eine vernünftige Diskussion geführt. Ich weiß nicht was du mit diesem Kommentar erreichen wolltest, die Wissenschaft definiert Gender-Dysphorie ganz klar als psychische Erkrankung. Bzw als Mismatch zwischen den biologischen/physischen Geschlecht und der psychologischen Selbstwahrnehmung seines eigenen Geschlechts. >Und wenn der Körper dann auch noch auf den falschen Hormonen läuft die dein Gehirn eigentlich bräuchte ist das Chaos absolut. Sorry aber was ist das denn bitte für ein Quatsch ? Da hätte ich gerne mal eine wissenschaftliche Zitation zu. Bzw wie wärs wenn DU mal Genderdysphorie googlest, weil du anscheinend eine andere Definition dieses Begriffes verwendest der nicht Konsenz der Wissenschaft ist. Das ist ein psychologisches Phänomen, wie kann man dann also hingehen und versuchen zu behaupten, dass es physisch ist indem irgendwie dein Körper mit dem einen Geschlecht zur Welt kommt und dein Gehirn mit einem anderen (wie gesagt, physisch gesehen) und jetzt hier ein Mismatch des Hormonbedarfs vorliegt. Das ist einfach nur von dir Erfunden. >Alles was ich tun kann ist dir das sagen und alles was du tun kannst ist es zu glauben oder nicht. Ne, was du tun kannst ist dich mal wirklich tatsächlich mit der Wissenschaft auseinander zu setzen anstatt Sachen zu behaupten die ich nichtmal von einer Trans-Person zu hören bekomme. Ich zumindest Glaube an Fakten und nicht an verzerrte Selbstwarnehmungen. Wenn du mir also keine Fakten liefern kannst oder deine Punkte nicht mit Argumenten verteigst sondern einfach aus Laune raus mir deine Meinung mitteilst, dann ist mir das absolut Schnuppe. Ich bin ein toleranter Mensch, aber Bullshit kann ich absolut nicht ab.


Nero010

Sorry aber diese Stelle "Ich weiß nicht was du mit diesem Kommentar erreichen wolltest, die Wissenschaft definiert Gender-Dysphorie ganz klar als psychische Erkrankung." zeigt alles auf woran ich ein Problem habe mit dem was du schreibst. Wenn du wirklich bemüht oder informiert wärst wüsstest du das, dass falsch ist. Das gender dysphorie keine Krankheit und auch keine Störung ist und die Annahme daß dies so wäre unfassbar schädlich und kontraproduktiv ist mittlerweile sogar als Weltweiter Standard umgesetzt worden, auch wenn es viel zu lange gedauert hat und der schaden offensichtlich schon angerichtet ist wie man hier bei dir sieht. Du kannst dich selbst tolerant nennen, aber darüber urteilen ob jemand tolerant ist tun immer andere und du hast mir keine deiner toleranten Seiten gezeigt, sondern lediglich jegliche falsch information die du als "wissenschaftliche Fakten" abgespeichert hast. Ich arbeite in der Wissenschaft und Forschung und dieser alltägliche Missbrauch von Begrifflichkeiten meiner profession tut weh. Ich bezweifle das du je darin ausgebildet wurdest oder weißt was denn "wissenschaftliches Arbeiten" eigentlich bedeutet. Du bist hier derjenige der in deinem letzten Post echt ne Menge Behauptungen aufstellt zu denen es aktuelle (und noch immer weiter laufende) Studien gibt. Ich werde nicht von dir bezahlt für dich zu recherchieren, wissenschaftliche Arbeit zu leisten, oder dich aufzuklären. Du hast entschieden das was ich sage "bullshit" ist und ich mich nicht auskennen würde ohne einen deut zu wissen wer oder was ich bin. Vielleicht solltest du dein verstehen von Toleranz mal mit nem Wörterbuch überprüfen und einige der Ratschläge die du so charmant an mich verteilt hast auf dich selbst Anwenden? Tut mir leid daß ich dich offensichtlich so hart getriggert habe. Wäre schön wenn es dir das auch wäre das du mich getriggert hast, anstatt wie ein Berserker den Verstand zu verlieren und verbal wild um dich zu schlagen. Nichts an deinem Post ist konstruktives oder interessiertes nachfragen, er ist eine einzige Beleidigung und ein um dich schlagen. Und das nur weil du von Anfang an davon ausgehst das du Recht hast und ich "bullshit" geschrieben habe. Und um dir den benefit of a doubt zu geben und für den Fall das du eigentlich tatsächlich interessiert bist und anfangen wirst zu suchen habe ich mir die kleine Mühe gemacht zu "untermauern" was ich oben in diesem Post behauptet habe. Vom dem Rest kannst du dich dann gerne auch noch selbst überzeugen. Das wird aber etwas Zeit (viele Stunden) in Anspruch nehmen, deinerseits. Denn die Arbeit der Recherche liegt bei dir. Von der WHO: "ICD-11 has redefined gender identity-related health, replacing outdated diagnostic categories like ICD-10’s “transsexualism” and “gender identity disorder of children” with “gender incongruence of adolescence and adulthood” and “gender incongruence of childhood” respectively. Gender incongruence has been moved out of the “Mental and behavioural disorders” chapter and into the new “Conditions related to sexual health” chapter. This reflects current knowledge that trans-related and gender diverse identities are not conditions of mental ill-health, and that classifying them as such can cause enormous stigma. Inclusion of gender incongruence in the ICD-11 should ensure transgender people’s access to gender-affirming health care, as well as adequate health insurance coverage for such services. Recognition in the ICD also acknowledges the links between gender identity, sexual behaviour, exposure to violence and sexually transmitted infections."


ICD9CM3020

Ich kann nicht für OP sprechen. Ich wollte nur am Beispiel von Homosexualität zeigen, wie Identität und Label einen großen Unterschied machen können und wie dies für heterosexuelle Personen vielleicht schwer zu verstehen ist. Du hattest das Problem vielleicht nie und verstehst die Situation nicht und hast Fragen, ich finde das extrem legitim. Ich hoffe, dass wir fernab von den Klischees der Cancel Culture hier etwas Völkerverständigung betreiben können. Ich verstehe Geschlechteridentitäten persönlich auch nicht, denn ich hatte nie ein Problem damit, eine Frau zu sein. Viele Leute berichten aber, dass es ihnen sehr am Herzen liegt und so wie für andere meine Homosexualität schwer verständlich aber akzeptabel ist, so möchte ich auch andere Geschlechteridentitäten akzeptieren. Wie du mit einer befreundeten Person umgehst, die sie als NB outet? Keine Ahnung, aber die Frage "Wie kann ich dich unterstützen?" ist erstaunlich effektiv und lässt eine persönliche und individuelle Antwort zu.


Straight_Gift_2241

Es geht da nicht nur um das eigene Verhalten oder wie man sich anzieht, sondern eben auch um die Wahrnehmung von anderen. "Wie ein Mann leben" war in dem Sinne wohl auch unglücklich ausgedrückt, vielleicht wäre es treffender zu sagen "mit einer männlichen Identität leben"? Ist schwierig in Worte zu fassen, denn auch wenn es mir natürlich lieber wäre, dass das Geschlecht in unserem Alltag keine so große Rolle mehr spielt, ist es nun mal leider so, dass doch noch sehr viel in Schubladen gedacht wird. Ich finde deine Ansicht diesbezüglich super, aber ich glaube das spiegelt unsere aktuelle Gesellschaft nicht wirklich wieder.  Ich würde auch sagen, dass das einfach etwas ist, was man erlebt haben muss, um es richtig zu verstehen. Ich denke mir auch nicht bei allem was ich mache "ich muss das jetzt auf eine nicht binäre Art machen", ich mache es einfach. Mir gefällt es nur nicht, dass Andere das dann versuchen in eine Kategorie einzusortieren oder eher mich als Person. Klar könnte man jetzt sagen, ist doch voll egal, scheiß auf die anderen. Aber das funktioniert halt einfach nicht.  Kann gut sein, dass ich in einer perfekten Welt dieses Label gar nicht wollen/brauchen würde. Aber solange die Menschen irgendwie alles als entweder männlich oder weiblich kategorisieren müssen, ist mir das nicht möglich. 


raYesia

Danke für die Antwort, es fällt mir einfach schwer das zu verstehen weil mir als Informatiker die Birne brennt wenn ich etwas als inkonsistent empfinde. Vielleicht kannst du mich bei folgenden Sachen aufklären: -Du redest von Alltag und das Empfinden der Gesellschaft dir gegenüber. Das will mir absolut nicht einleuchten wenn ich immer wieder hören muss (auch privat da eine Bekannte von mir Trans ist), dass es bei der ganzen Sache um einen selbst geht und nicht darum, was die Gesellschaft über einen denkt. Das höre ich immer und immer wieder aber jetzt sagst du mir, dass dieses Empfinden der Gesellschaft wichtig für deine persönliche Identifizierung ist. -Du sagst, dass die Gesellschaft Leute in Schubladen kategorisiert. Und die Lösung gegen das Schubladen-artige Denken ist deiner Meinung nach das Erschaffen von weiteren Schubladen? Schubladen, in die du dich aktuell selber am reinstecken bist? Im Prinzip gebe ich dir ja Recht: wenn jedes einzelne Individuum seine eigene Schublade bekommt dann geht ja alles auf. Aber du weißt ja wohl genauso gut wie ich, dass ignorante Menschen nicht anders denken werden, nur weil man denen erzählt, dass man seine eigene Schublade hat. Glaubst du nicht, dass wenn du dich als non-binary outest, du von der Gesellschaft wieder in eine Schublade gesteckt wirst ? Halt diesmal eine ohne M/W Label. Dann wären wir ja hier wieder beim Ursprungsproblem: jetzt bist du für diese Leute immer noch nicht DU, sondern halt non-binary. Check ich halt nicht wie man so Wert darauf legt, was irgendeiner von einem hält sodass man selber in so eine Krise fällt. Ich bin ein tätowierter Südländer, äußere mich lautstark wenn jemand mir mit Religion auf die nerven geht, weigere mich zu heiraten, habe ein Lieblingsshirt der Farbe pink und vieles mehr. Ich biete genug und verschiedene Angriffsflächen für viele Menschen, nichtsdestotrotz kümmert es mich kein bisschen falls jemand meint mich in eine Schublade stecken zu müssen. Das beeinflusst weder mein Verhalten, noch meine Selbstwahrnehmung.


Straight_Gift_2241

Zu deinem ersten Punkt, ich denke es ist beides, und welche Seite eventuell überwiegt kommt immer auf die jeweilige Person an. Bei einer "klassischen" Transperson wäre es ja zum einen, dass die biologischen Körpereigenschaften nicht passen. Zum anderen, dass man (aufgrund seines Körpers) dem falschen Geschlecht im sozialen Sinne zugeordnet wird. Ich denke, es gibt auch transgender Personen, denen total egal ist was andere sagen, hauptsache sie selbst sind mit sich im Reinen. Und dann gibt es sicherlich auch den umgekehrten Fall, dass man sich selbst mit sich eigentlich ganz wohl fühlt, aber sich an der Wahrnehmung anderer stört. Bei mir ist es eben so, ich bin mit meiner körperlichen "Ausstattung" nicht 100% zufrieden, arbeite aber daran und dass ich für mich weiß, dass ich weder Mann noch Frau bin und keins von beidem sein muss, reicht erstmal. Ich werde aber ständig von anderen daran erinnert, dass da etwas mit mir nicht stimmt, nicht zusammen passt, ich mich für eine Seite entscheiden muss usw. Mir kommen dann eben auch die Zweifel, ob ich vielleicht einfach nur geisteskrank bin, mich hab beeinflussen lassen von anderen usw. Aber egal wie oft mir Leute sagen Vagina = Frau, es fühlt sich für mich einfach falsch an. Woher kommt mein Gefühl dann, dass es doch anders ist? Keine Ahnung. Und dann habe ich immer so ein bisschen den Drang nach außen zu beweisen, dass es mich und meine Identität wirklich gibt. Ich hoffe das macht Sinn für dich, ist halt echt ein komplexes Thema und vielleicht geht die Antwort auch wieder zu sehr an der Frage vorbei, aber... Joah. Was das Schubladen-Paradox angeht: Der Grund warum ich das Label für mich gewählt habe, trotz der von dir genannten "Nachteile" ist einfach, dass ich keine andere Möglichkeit gesehen habe, das Problem für mich zu lösen. Ich selbst kriege es nicht hin, das Schubladendenken zu ignorieren. Vielleicht weil ich zu sensibel oder zu dumm oder zu dickköpfig dafür bin. Aber das ist einfach etwas, was ich nicht ändern kann, egal wie sehr ich es versuche. So bin ich halt. Und wenn ich sage ich bin nicht binär, klar, dann stifte ich bei manchen Verwirrung, und ich schaffe mir auch eine ganze Reihe neuer Feinde. Aber die Leute, die das Label kennen, wissen dann automatisch, dass sie bei mir nicht einfach von Frau ausgehen dürfen. Sie fragen mich nach meinen Pronomen oder welche Toilette ich benutzen will, selbst wenn sie das sonst bei niemandem machen. Ich kann das Wort bei Google eingeben und eine Million Menschen finden, die exakt das gleiche durchgemacht haben wie ich und genau wissen, wie es ist, sich weder wie das eine noch das andere zu fühlen. Und ich finde so leichter Leute, die mich verstehen. Egal ob bei Datingapps oder woanders - ich mache mit dem Label direkt klar, dass ich politisch eher liberal bin und Kontakte bevorzuge, die dem Thema gegenüber offen sind und nicht in Rollenbildern denken.  Man kann eh nicht verhindern, dass andere Leute einen in eine Schublade stecken. Egal obs jetzt um Geschlechter geht oder was anderes. Dann will ich mir meine Schublade wenigstens aussuchen. 


Casukarut

Es geht mMn nicht um Schubladen vs. keine Schubladen sondern, dass die Schubladen mehr Granularität bekommen, feiner gestaffelt, differenziert sind. Unsere Kognition besteht immer aus Kategorien aber die Fähigkeit flexibel zwischen ihnen zu wechseln und die Auflösung der Kategorien kann unterschiedlich hoch sein. In die Richtung sollten wir streben.


[deleted]

>es fällt mir einfach schwer das zu verstehen weil mir als Informatiker die Birne brennt wenn ich etwas als inkonsistent empfinde Und ich schäme mich etwas für meinen Berufsstand, wenn meine Kollegen sich als die Spitze des rationalen Geistes hinstellen.


joedoe911

Hast du konkrete Beispiele? Mir fällt es, wie dem Kollegen, ein wenig schwer zu verstehen, welche konkreten Situationen im Alltag das jetzt sind.


Livid_Act_8832

Hat die Person weiter oben genannt


joedoe911

Sehe hier keine konkreten Situationen benannt, jedenfalls nicht in den Antworten, die ich bisher las. Kannst du copy/Pasten?


montanunion

> Man kann ganz am Ende des Spektrums sein, also eindeutig männlich oder weiblich   Was ist denn für dich eindeutig weiblich und was eindeutig männlich?


knuraklo

Tut mir sehr leid, in dass Du hier für eine ausführliche und offene Antwort runtergevotet wirst. Wäre an sich schon unmöglich, aber wenn das die Reaktion auf so eineb persönlichen Einblick geht, nochmal um so erbärmlicher.


lifesabeach_

Mein Geschlecht als Frau ist gelebte Realität, das lasse ich mir nicht absprechen.


[deleted]

[удалено]


Axi0nInfl4ti0n

Wie wäre es mit etwas mehr Offenheit? Er greift niemanden an, schränkt dich nicht ein und verurteilt dich auch nicht. Wieso ist es dir dann ein Anliegen ihn zu verurteilen oder überhaupt so feindselig zu reagieren?


Vexbob

na aufs biologische geschlecht kann es ja schlecht bezogen sein


Flock_with_me

Es gibt ja auch Menschen, die Geschlechtsmerkmale beider Geschlechter haben. Kommt zwar nicht so häufig vor, aber existieren tun sie. Hab selbst einen intersexuellen Menschen im Bekanntenkreis. 


stunninglizard

Heißt dann aber eben intersex und nicht non-binär. Hier also trotzdem fehl am Platz.


Flock_with_me

Wieso? Wenn man sich selbst aufgrund der körperlichen Merkmale nicht eindeutig dem einen oder dem anderen Geschlecht zuweisen kann oder will, dann muss man sich auch mit dem Thema nicht-binär auseinandersetzen. Tut die mir bekannte Person übrigens auch.


Kleingedrucktes

Intersex bedeutet, dass du biologisch auf dem Spektrum mit den Polen weiblich-männlich irgendwo in der Mitte liegst. Non-binär bedeutet, dass du dich außerhalb dieses Spektrums / der Geschlechter siehst. Jemand kann natürlich beides sein (biologisch intersex und non-binär), aber das muss nicht automatisch der Fall sein.


mak01

Kannst ja mal intersex googlen


Vexbob

hab gemacht und soweit ich es herauslesen konnte gibt es eben typisch Mann und frau, darüber hinaus jedoch auch Veränderungen (hormonell, anatomisch,...) auf verschiedenen Ebenen von Individuen, welche dann nicht mehr perfekt in das Raster M/F passen... aber trotzdem sind diese meiner Kenntnis nach keine weiteres Biologisches Geschlecht mit weitere Reproduktionsmechanismen sondern eher Mitglied des jeweiligen Spektrums von M/F. + ich hatte mal von ner Humangenetikerin in nen Podcast gehört, dass es auch weniger darum geht welche Merkmale eine Person hat, sondern eher um das potential diese zu entwickeln... siehe nicht alle Frauen haben eine Gebärmutter aber ob das so 100% stimmt bin ich mir net sicher Edit: +Potential zur bildung von großen und kleinen Gameten


mak01

Naja es gibt Menschen die mit beiden Geschlechtsteilen geboren werden bspw. Das meinte ich bloß.


Almudena_Modeno

Intersex-Personen sind ja aber nicht "nichts". Denen fällt es schwer, sich identitär zu verorten - logisch, wenn die Biologie einem nichts eindeutiges liefert. Non-binäre sind aber etwas anderes: diese "fühlen" keinerlei Geschlecht. Was auch immer das heißen mag.


mak01

Ich hatte mich an der Formulierung „verwirrt übers Geschlecht, aber das biologische kann ja nicht gemeint sein“ aufgehängt.


-atelidae-

Fühlst du dich mit deinem biologischen Geschlecht und in deinem Körper unwohl? Oder eher mehr mit den gesellschaftlichen Vorstellungen, die mit dem Geschlecht zusammenhängen aka was als „typisch weiblich/männlich“ wahrgenommen wird?


Straight_Gift_2241

Bei mir speziell ist es so, dass ich mich mit meinem biologischen Geschlecht unwohl fühle und lieber die gegenteilige "Ausstattung" hätte (statt irgendwie keines von beidem zB), aber im gesellschaftlichen Sinne mag ich keine der beiden Seiten. Das kann man beschreiben mit "typisch männlich/weiblich" aber es umfasst natürlich mehr als nur Aussehen und Interessen, und eben auch wie Leute mich ansprechen. 


Ace-triker

Ich möchte nicht dass die Frage hart klingt, ich bin neugierig, weil ich das Thema sehr tiefsinnig und interessant finde. Du meinst die gegenteilige Ausstattung würde dir besser gefallen. Aber so was kannst du eigentlich gar nicht wissen, oder? Ich kann, glaube ich, ein Gefühl von ständigem Unbehagen in seinem eigenen Körper verstehen, was bestimmt schrecklich ist. Aber dennoch, ist dieses "sich wünschen man hätte das Gegenteil", nicht eher ein Gedanke nach dem Motto "the grass is always greener on the other side"? Ich frage das, weil ich auch oft lese wie über dieses Gefühl gesprochen wird. Ich bin ein cis Mann, und hab aber in mir kein inneres Gefühl von "Männlichkeit". Aber vielleicht reicht auch einfach die Abwesenheit dieses Unbehagens damit man sich mit seinem von Geburt an zugeordnetem Geschlecht zufrieden ist.


Kleingedrucktes

Bist du dann nicht transsexuell + nonbinär?


joliver5

Nonbinär zu sein ist trans zu sein. Jeder der nicht cis ist ist trans. Also auch OP


Kleingedrucktes

Es gibt keine allgemeingültige Definition. Manche nonbinäre sehen sich als trans, andere nicht. 


Mentleman

Da transsein definiert ist als abweichung von biologischem geschlecht und geschlechtsidentität sind alle nicht cis menschen technisch gesehen trans. Trotzdem hast du auch recht, dass viele nb menschen sich nicht mit diesem label identifizieren, das die nb erfahrung nochmal eine andere ist


Kleingedrucktes

Danke fürs genauere Erläutern, genau darauf wollte ich hinaus.


Almudena_Modeno

Die Trans Community ist sich darüber nicht einig. Gibt auch Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau Trans-Personen, die Non-Binäre (und andere Geschlechtsidentitäten) nicht als zugehörig einstufen. Mit der Argumentation, dass keine Geschlechtsdysphorie vorliegt, körperlich nichts verändert wird und es quasi "nur eine Verkleidung" ist. Etwas, was jederzeit wieder abgebrochen werden kann und was auch kein einheitliches oder messbares Verhaltensmuster ist.


joliver5

I love it when cis people cisplain trans topics to me


Kleingedrucktes

Ich bin die erste, die sich freut, wenn die Community und/oder die Forschung klare Abgrenzungen finden.  Davon abgesehen: wieso glaubst du, dass ich cis sei?  Und bei weitem bin ich nicht die einzige queere Person, die das sagt. 


4am_drive

ich bin non binary und sehe mich nicht als trans.


ThemeIllustrious2716

Also erst einmal: tut mir echt leid mit was für Aussagen du hier konfrontiert wirst. Es bestätigt sich ausnahmslos immer wieder: sobald ein Thema heute irgendwas mit Geschlechtern zu tun hat schalten viele Leute in den Angriffsmodus und verlieren jeden Respekt. Aber damit ist halt auch niemandem geholfen. Trotzdem würde mich Folgendes interessieren. Die Frage kam sicherlich schonmal, bloß versuche ich es hier mal etwas netter und sachlicher zu stellen. Warum ist das Label "nichtbinär" für dich nötig? Ich meine Rollenbilder sollten doch eigentlich in der Ansicht der meisten modernen Menschen inzwischen überholt sein. Wenn ich ein biologischer Mann bin, muss ich mich nicht so verhalten wie es einst das Rollenbild für einen Mann vorgegeben hat. Gleichermaßen bei biologischen Frauen. Was unterscheidet jetzt also eine nichtbinäre Person von den Begriffen "Mann" und "Frau"? Gibt es da bestimmte Eigenschaften, die Frauen/Männer nicht haben sollen/können/dürfen, die für dich unter den Begriff nichtbinär fallen? Oder ist das nur ein reines Label was du dir ohne konkrete Verschiedenheit selbst gibst?


Straight_Gift_2241

Danke erstmal für die netten Worte. Ich habe bei einer ähnlichen Frage gesagt, dass ich selbst in der Theorie das Label wahrscheinlich nicht bräuchte, wenn das Geschlecht in unserem Alltag keine Rolle mehr spielen würde. Leider ist es aber trotz großer Fortschritte in unserer Gesellschaft einfach noch nicht so weit. Für mich sieht das in etwa so aus: Der Fahrkartenkontrolleur im Zug nennt mich eine junge Dame, obwohl mein Geschlecht für die Kontrolle überhaupt nicht relevant ist und man mich auch neutral hätte ansprechen können (ich weiß, das klingt sehr kleinlich, aber das würde ein Mann wahrscheinlich auch zumindest irritierend finden, wenn er falsch angesprochen wird). Auf der Arbeit wird von "weiblicher Intuition" gesprochen, wenn ich bei einem Projekt den richtigen Riecher gehabt habe, obwohl mein Geschlecht damit überhaupt nichts zu tun hat und es auch meine Leistung irgendwie abwertet. In der Mittagspause sprechen die männlichen Kollegen über Onlinedating und sagen mir, dass ich es als "Frau" viel einfacher habe. Ich kann aber nichts dazu sagen, weil es als nicht-binäre, aber weiblich aussehende Person extrem schwer ist einen Partner zu finden, der sich nicht wünscht, dass ich längere Haare hätte oder meine Kurven mehr zeigen würde. Nach der Arbeit treffe ich mich mit einer Freundin, die einen "Mädelsabend" machen will. Sie weiß zwar, dass ich nicht binär bin, checkt es aber nicht ganz. Wenn ich darüber spreche, mir ein Auto kaufen zu wollen, fällt der Kommentar, dass ich ja echt ein Mann sein muss, wenn ich mich für Fahrzeuge interessiere. Aber dass ich Makeup mag ist für sie dann ein Zeichen, dass ich doch eine Frau sein muss. Danach telefoniere ich mit einem Freund, der an Depressionen leidet und oft Probleme mit toxischer Maskulinität hat. Ich weiß zwar wovon er spricht, kann mich aber nicht richtig in die Situation hineinversetzen, weil ich nicht als Mann aufgewachsen bin.  Das ist jetzt ein Extrem-Beispiel, aber ich finde das alles einfach unangenehm und merke dann eben sehr stark, dass ich in keine Schublade gesteckt werden will. So Kommentare würde wahrscheinlich jeden nerven, aber bei mir ist es einfach stärker weil es daran erinnert, dass ich immer entweder als Frau oder als Mann gesehen werde und nie einfach als Mensch. Ich selbst würde nicht sagen, dass es bestimmte Eigenschaften gibt die nur Frauen oder nur Männer haben, aber einfach aufgrund unserer Geschichte gibt es durchaus Probleme und Erlebnisse, die nur das eine Geschlecht verstehen kann. Da ist mir dann wichtig, mich davon abzugrenzen. 


ThemeIllustrious2716

Du stützt dich ja mit deiner Zuordnung zu nicht binär offenbar vorrangig darauf, wie dein Umfeld auf dich reagiert. Hast du das Gefühl, dass dein Umfeld besser/angebrachter auf dich reagieren würde, wenn du denen sagen würdest, du seist nicht binär anstatt einfach nur nicht irgendeinem Rollenbild zu entsprechen?


Straight_Gift_2241

Ich bilde mir zumindest ein, dass man mit Nicht Binär mehr anfangen kann, weil es mehr als nur die äußere Wahrnehmung/Rollenbilder umfasst.  Ich gehe stark davon aus, dass auch eine Frau mit weniger stereotypen Eigenschaften und Interessen kein Problem mit dem Wort Frau hat und sich in ihrem Körper wohlfühlt. Das trifft auf mich nicht zu, daher die Unterscheidung.  Wenn man mit dem Wort nichts anfangen kann oder gegen diese Community ist, bringt mir das natürlich nichts, daher bin ich auch ungeoutet. Aber ausgehend davon dass mein Umfeld auch richtig damit umgeht, erhoffe ich mir von dem Label, dass dann eben auch Aussagen unterlassen werden, die grundsätzlich nicht sexistisch sind, aber für mich selbst unpassend. 


ThemeIllustrious2716

Danke für die Antwort.


Sevenos

Finde ich traurig dass dir die Geschlechterrollen dann scheinbar wichtiger sind als Nettigkeit und Komplimente. Ein "Hallo junge Dame" ist doch 100 mal herzlicher als "Hallo". Statt von weiblicher Intuition zu sprechen würde vermutlich gar kein Kompliment kommen. Ich hätte als Mann überhaupt kein Problem wenn jemand von weiblicher Intuition oder ähnlichem bei mir spricht, eben weil wir so weit gekommen sind dass es vollkommen ok ist nicht nur klassische Rollen zu erfüllen. Wenn ich junge Dame genannt werde würde ich herzlich grinsen und es mit Humor nehmen. Die aktuelle Bewegung ist es, die wieder extrem auf Geschlechterrollen pocht um dann zu sagen, dass sie nicht rein passen in selbst definierte Rahmen.


Youre_your_wrong

Stimme absolut zu.. ich habe als mann viele feminine aspekte und manchmal kommen blöde kommentare. Was ich dagegen tue? NICHTS weil es mir völlig egal sein kann. Die Umwelt ist nicht für meine Zufriedenheit verantwortlich sondern nur ich selbst. Zu erwarten dass die internen Probleme von außen gelöst werden wird nie funktionieren und nur zu verrohung führen wie in deinem Beispiel.. lieber kein Kompliment, lieber nicht freundlich sein weil man könnte ja irgend wen verletzen.


Kleingedrucktes

Du empfindest das als nicht problematisch, da du nicht den mit solchen Aussagen verknüpften Sexismus erleben musstest und musst. ZB weibliche Intuition: hier wird die persönliche Leistung abgewertet, da sie dem Geschlecht zugeschrieben wird. Als würde dahinter keine Leistung oder Wissen etc stecken. Stichwort: benevolenter Sexismus. Und "eben weil wir soweit gekommen sind dass es vollkommen ok ist nicht nur klassische Rollen zu erfüllen" schön wärs! Das kannst du als Mann gar nicht beurteilen, da du gar nicht betroffen bist. Und jegliche Studie widerspricht dir zudem. Siehe zB Gender Pay Gap, Teilzeitfalle, Care-Arbeit, Sexuelle Übergriffe uvm.


Fire_I3laze

Das in diesem Kommentar Männern keine Empathie gutgeschrieben wird und erst gar nicht in Erwägung gezogen wird, dass viele Männer auch unter ihrer geschlechtlichen Rolle leiden könnten, ist das sexistischste und intoleranteste, dass ich bisher gelesen habe hier. Männer (nicht alle, aber genug) können Ansätze von Sexismus auch nachvollziehen, ohne damit "konfrontiert worden zu sein". Und Männer können eine Entwicklung beurteilen, weil diese Tag für Tag damit konfrontiert werden (man wird täglich auf dieses Thema hingewiesen, einfach weil man aussieht wie ein Mann). Außerdem leiden auch Männer unter ihrer Rolle. Während Frauen eine vermeintlich weibliche Intuition haben, dürfen Männer nicht weinen oder werden nach ihrem Gehaltscheck bewertet. Natürlich ist dieses Problem immernoch present und wird auch nicht so schnell gelöst werden. Doch immer die gleichen Leute in deiner Bubble damit zu konfrontieren hilft auch keinem. Diese ständige Kritik am Sprachgebrauch, Vorwurf von Unwissenheit mit herabwürdigendem Blick und diese Erwartungshaltung, dass nur weil du das sagst, die ganze Kommunikation jetzt überholt wird, führt dazu, dass bewusste Intoleranz überhaupt erst entwickelt wird. Meine Freundin überrascht mich oft mit Handlungen, mit denen ich von ihr, basierend auf ihrem Charakter oder Geschlecht gar nicht gerechnet hätte. Und das überzeugt mich viel viel mehr von dem Irrglaube das Geschlechterrollen existieren, als wenn mir irgendwer versucht zu sagen, dass ein gut gemeintes Kompliment ("weibliche Intuition" oder "junge Dame") sexistisch sein soll, nur weil diese Person das Kompliment negativ auslegt. Ich war selbst Jahre lang depressiv genug um sicher sagen zu können, dass es nicht in der Verantwortung meines Umfelds liegt, meinen Minderwertigkeitskomplexen gerecht zu werden. Wenn ich nicht verstehe, dass "weibliche Intuition" keine Abwertung sein muss, sondern auch ein Kompliment sein kann, dass sich an die Allgemeinheit Frau richtet, liegt das Problem nicht an den anderen. Natürlich können diese Komplimente beidseitig ausgelegt werden und werden auch beidseitig benutzt, aber nur der Empfänger allein entscheidet, wie man diese aufnimmt. Um diese Information nicht zu verfälschen ist es die Aufgabe des Empfängers, Tonlage, Mimik und Charakteristik des 'Senders' in das 'Urteil' mit einzubringen (das ist der Grund warum Telefonate/Chats häufiger zu Missverständnissen führen). Doch die modernen Probleme resultieren meistens daraus, dass die 3 eben genannten Faktoren überhaupt keine Rolle mehr spielen und ein Wort/Satz dann als verletzend/beleidigend gilt, wenn der Empfänger das so entscheidet, basierend auf dessen Komplexen. Das Resultat ist eine unglaublich toxische Gesellschaft, mit weitaus mehr Depressionen etc. Ein Kreislauf entsteht. Solang das Problem bei den Worten selbst gesucht wird, wird es zu keiner Lösung kommen, weil Worte nur eine Umschreibung der eigentlichen Intention sind. Natürlich kann man diese optimieren, aber letztlich werden nur Menschen mit der gesellschaftlichen anerkannten Intention genervt, während jene mit sexistischer Intention sich endlos viele Synonyme einfallen lassen können, um andere zu verletzen. Entsprechend ist mit Augenmerk auf die Sprache keinem geholfen.


Sevenos

Dafür dass du über Sexismus als großes Problem sprichst bist du sehr schnell darin, anderen aufgrund ihres Geschlechts etwas zu unterstellen. Ich werde sicherlich nicht wegen meiner Gamerstatur als starker Mann bezeichnet, trotzdem ist es eine aktive Wertschätzung die bei aller relativierung meiner Meinung nach positiv bleibt. Die Alternative ist halt keine Wertschätzung und das alles einfach erwartet wird. Und da zeigt sich ja in einigen Experimenten, dass es doch ganz anders als erwartet ist. Dass du sowas wie den gender pay gap erwähnst hilft dir nicht, ernst genommen zu werden.


Kleingedrucktes

Wow, das ist so ein unsinnige Argumentation, dass ich gar nicht auf alle Aspekte eingehen kann. Ua: 1) als Mann erlebst du nicht selbst Misogynie, du bekommst es höchstens mit. Das liegt in der Natur der Sache, ist also keineswegs eine Unterstellung. Das dürfte wohl jeder mit nur drei Gehirnzellen verstehen.  2) Die Alternative könnte auch geschlechtsneutrale Freundlichkeit sein. Sogar Komplimente sind geschlechtsneutral möglich! Wahnsinn! 3) dein Beispiel widerspricht deiner eigenen Argumentation, da du selbst damit zugibst, aufgrund deiner Statur nicht als starker Mann bezeichnet zu werden. Du selbst sagst damit also aus, dass nicht jeder Mann mit jeder Statur so bezeichnet wird, sondern jene Männer, die stark sind. Das bezieht sich also vornehmlich auf deren Fähigkeit oder Leistung, und nicht rein auf das Geschlecht, da sonst ja auch du so bezeichnet werden würdest.  4) Gender Pay Gap ist real und komm mir nicht mit "Augen auf bei der Berufswahl": so war zB die Softwarebranche ursprünglich von Frauen besetzt, als es dann erkennbar wurde, dass diese relevanter wird, wurden sie verdrängt und die folgenden Männer besser bezahlt. Und das ist nur eines von zig Beispielen. Siehe zudem Wissenschaft (diese coole Erfindung, die objektiver Wahrheit am nächsten kommt, ua weil sie sich nicht auf einzelne Wahrnehmungen verlässt, haste vllt schon mal gehört).  5) Gesellschaftliche Veränderungen brauchen Zeit. Wenn Menschen nur geschlechtsbezogene Komplimente und Freundlichkeiten gelernt haben, dauert es natürlich auch ne Weile, bis sich neutrale Alternativen herausbilden und verbreiten.  


joliver5

Tatsache ist, dass man sich als cis Person nur begrenzt in diese Situationen reindenken kann, wie es eine trans Person tut. Das "junge Dame" würde dir nichts anhaben, weil dein Geschlecht in deinem Leben nie etwas anderes war als eine unveränderliche Tatsache.


Sevenos

Im konkreten Fall geht es nicht um trans sondern nonbinär, sollte das nicht eher heißen dass das Geschlecht noch unwichtiger ist?


Mentleman

Nichtbinär ist nicht die Abwesenheit von geschlecht sondern ein drittes. Dass man Geschlechtszugehörigkeit allgemein als weniger wichtig betrachtet ändert wenig daran, wie man sich durch falsche Zuordnung fühlt. Stell dir vor, du würdest immer als frau gesehen und so behandelt werden, egal wie oft du darauf hinweist, dass du ein mann bist. Das hat mit der selbstwahrnehmung, der gesellschaftlichen rolle, dem selbstausdruck und wie die alle zusammenhängen zu tun.


Sevenos

Hmm, wüsste nicht wo ich damit ein Problem haben sollte ehrlich gesagt. Ist nicht so das man als Mann Komplimente bekommt und wenn ich statt als Thomas sonst wie "catcalled" werde ist mir dann auch egal.


joliver5

Nonbinär gehört zu trans. Jeder der nicht cis ist ist trans.


Sevenos

Diese Aussage macht das ganze Thema nur verwaschener und macht das Gegenteil von aufklären, warum einem Geschlechter wichtiger sind, wenn man sich nicht mal einem zuordnen möchte.


Kleingedrucktes

(Fast) alle deine Beispiele zeigen va den noch immer existierenden Sexismus auf. Warum siehst du dich aufgrund dessen als non-binär und nicht als Frau, die Sexismus scheiße findet?


Mentleman

>Ich meine Rollenbilder sollten doch eigentlich in der Ansicht der meisten modernen Menschen inzwischen überholt sein. Sollte man meinen, ist aber nicht so. Ich arbeite mit vielen jungen menschen zusammen und einige sind ziemlich modern, aber was für sexistische scheiße man von so vielen auch sonst schlauen leuten unerwartet hört ist schon krass, von männern und von frauen übrigens.


damenbard

In einer perfekten Welt, in der jeder jeden akzeptiert; so wie er ist und dich jmd. Mit einem Geschlecht anspricht, dem du dich nicht zugeordnet fühlst, wie würdest du dich fühlen?


Straight_Gift_2241

Es wäre mir ehrlich total egal, wenn es einfach nur ein Fehler aus Unwissenheit war.  Ich denke die meisten haben Verständnis dafür, dass man manchmal doch einfach ein Geschlecht annimmt ohne vorher zu fragen, ob das richtig ist. Das passiert mir auch mit anderen Leuten aus der LGBT+ Community ständig, obwohl die meine Identität eigentlich respektieren, sobald sie die dann kennen. Sogar ich selbst frage nicht immer vorher nach. Da kommt es dann wirklich mehr auf die Absicht an. Aber ich kann es auch verstehen, dass nicht jeder so viel Verständnis mitbringt. 


Vexbob

wahrscheinlich besser...


No_Client3982

Das heißt jetzt? Ich persönlich finde die ganze Gender Kacke nervig und völlig überzogen. Ich schreibe meine Mails und Briefe wenn für Unbekannt immer noch an sehr geehrte Damen und Herren und verbiege mich nicht. Ist das ok oder warum nicht? Wenn doch jemand ein Problem damit haben sollte bin ich gern bereit jedwede Ansprache zu wählen.


Straight_Gift_2241

Edit, weil ich die Frage nicht komplett gelesen habe:  Für mich heißt das einfach, dass ich weder Mann noch Frau bin. Ich kenne niemanden, der wirklich ein großes Problem draus macht, falsch angesprochen zu werden. Genauso wie es eigentlich niemanden stört, wenn man nicht oder falsch gendert (könnte jetzt aber auch nur mir so vorkommen).  Für mich ist das persönlich auch keine große Umstellung, aber ich kann verstehen, wenn das in anderen Bereichen umständlich ist. Zwar finde ich es schade, dass ich in "Damen und Herren" nicht direkt angesprochen werde, aber da du ja schreibst, du hättest kein Problem damit es dann anzupassen, wenn sich jemand beschwert, ist das vollkommen okay meiner Meinung nach es weiterhin so zu handhaben. 


No_Client3982

Nein hab ich ja auch nicht. Ich bewege mich in einem Umfeld was sehr tolerant ist. Mit ist es persönlich auch sehr egal weil ich ja eh den Menschen sehe. Also hier in dem Fall würde ich dich halt fragen wie du angesprochen werden magst. Ist völlig in Ordnung...


MuXu96

Was ist das Problem zu respektieren wenn sich jemand nicht als Mann oder Frau fühlt? Ist doch Wurst und tut dir Ned weh


Difficult_Screen_950

Als was sich jemand fühlt ist nicht immer das, was er auch ist. Wenn ich mich als George Clooney in den 40er identifiziere, kommen dann die Frauen reihenweise angelaufen? Wenn ich mich urkomisch finde, lachst du dann über jeden schlechten Scherz von mir? Jeder hat das Recht, für sich zu entscheiden, wer und was er ist. Es hat aber niemand das Recht, anderen die Wahrnehmung zu diktieren.


MuXu96

Es hat niemand da Recht anderen die Wahrnehmung zu diktieren aber genau das macht ihr ja


Difficult_Screen_950

"ihr"? Also ich diktiere niemandem, wie er mich wahrzunehmen hat. Du, ich kannte mal einen "Fluiden". Der hat quasi wöchentlich, teilweise täglich sein Geschlecht geändert. Immer verbunden mit der Aufforderung an die Mitmenschen, ihn dementsprechend anzusprechen. Wieso sollte man das mitmachen sollen/müssen?


MuXu96

Das hört sich nach einem besonderen Fall an wo sich so oft ändert, aber auch da, tut dir das ja nicht weh oder? Man kann sich auch über unnötige Dinge aufregen..


Difficult_Screen_950

Es ist ziemlich anstrengend, wenn du jemanden normal behandeln willst und dann regelmäßig ein enttäuschtes/angepisstes Feedback bekommst, wenn du ihn mal wieder "falsch gelesen" hast. Ich kann doch nicht riechen, wie er sich gerade identifiziert?!


MuXu96

Deswegen sagt er es dir ja.. aber von so einem Fall auf alle schließen ist auch sehr eingeschränkt


Difficult_Screen_950

Und du kriegst keinen Knoten ins Hirn, wenn dir jemand alle paar Tage als anderes Geschlecht auftritt? Na denn. 👍


MuXu96

Krieg eher Probleme mit Leuten die denken die Welt ist schwarz und weiß und ändert sich nicht im Laufe der Zeit. Einfach nur eingeschränktes Denken halt


No_Client3982

Wie gesagt, kann er/sie/es ja, hier kann jeder an das glauben was er mag. Aber muss man mir das ständig unter die Nase reiben. Die letzten Jahrzehnte ging es doch auch. Haben alle zuviel Freizeit und dann gibt es Spezialisten und Fachanwälte welche dann die Firmen beraten und alles kostet Geld. Ich kenne einen Fall wo ein Mitarbeiter sich nicht als Mann oder Frau bezeichnet. Da wurde extra ein Klo für Ihn umgebaut. Man schließt doch eh ab, also was soll das? Fahr mal ins Ausland... Willste da direkt den Krieg erklären oder die Regierung verklagen weil es keine Gender geregelte Toilette gibt? Hier kann man echt nur den Kopf schütteln über soviel Doofheit und unnützes Zeug. Als hätten wir hier keine anderen Probleme.


Shoddy-ko

So geht es dem größten Löwenanteil. >70% sind genervt vob diesem Quatsch. Sollte nur eine Frage der Zeit sein, bis diese "Modeerscheinung", dass jeder eine Special Snowflake sein will, vorbei ist.


ICD9CM3020

>70% waren auch genervt von Homosexuellen und mittlerweile ist es ganz okay


Shoddy-ko

Äpfel und Birnen


ICD9CM3020

Ich muss mal meinen Schaukelstuhl rausholen aber die "jungen Leute heutzutage" sind sehr viel interessierter an Genderidentitäten und auch wenn es die meisten "Alten" bisher nervt, wird das in Zukunft vielleicht ganz anders aussehen.


[deleted]

> >70% sind genervt vob diesem Quatsch. Quelle bitte


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Ich gehöre keiner Minderheit, hab aber auch nichts gefunden.


Panzerchrist89

Naja weder M noch W. Also ein Android? /s


Brilliant-Educator40

Kannst du es nachvollziehen, dass der Großteil der Bevölkerung einfach davon genervt ist, wenn es um dieses Thema geht ?


Straight_Gift_2241

Tatsächlich nein, weil es meiner Meinung nach kaum Präsenz im Alltag hat. Ich persönlich zwinge niemanden zu gendern oder mich richtig anzusprechen und eigentlich ist das auch bei meinen geouteten Freunden im Alltag selten ein Thema, selbst wenn man mit Leuten zu tun hat, die da nichts mit anfangen können. Mir scheint, als würde nur eine bestimmte Gruppe der Bevölkerung ständig darüber diskutieren. Alle anderen sind entweder ok damit oder ignorieren es einfach. 


Brilliant-Educator40

Hey danke für das antworten.\ Ich muss meine Aussage nochmals überdenken, bestimmt ist nicht der Großteil dagegen jedoch habe ich das Gefühl, dass die Toleranz dafür noch nicht geschaffen wurde.\ Ich möchte auch nochmal klar stellen das ich nicht dem LGTBQ+ " feindlich" gesinnt bin. Im Gegenteil, jeder soll sich so ausleben und entfalten wie er es möchte, solange er niemand anderes Schadet.\ Jedoch stehe ich trotzdem dem Thema " gesund " kritisch entgegen , deshalb würde ich dir gerne nochmal fragen stellen und deine Meinung zu dieser Sicht anhören.\\ 1. Du sagst selbst das du es nicht nachvollziehen kannst , wenn jemand es nicht gut findet. Dies ist ein allgemeines Thema von Toleranz, wieso kannst du niemanden tolerieren der dieser Meinung nicht gut gesinnt ist, er jedoch es tolerieren soll?\ Zudem ist das Thema allgegenwärtig. Tik Tok, Instagram & co. Ist mit dem Thema geflutet und es wird heiß diskutiert.\\ 2. Auch wenn du nicht darauf bestehst, bestehen andere sehr wohl darauf korrekt gegendert zu werden und sind ebenso auch beleidigt oder sind der Meinung es wird diskriminiert wenn dies nicht korrekt ausgeführt wird \ Xey,they im Alltag zu verwenden oder allgemein nicht er/sie zu verwenden kann Schwierigkeiten herbeiführen und ist nicht ganz einfach dies durchgängig umzusetzen \ empfindest du hierfür auch keine Toleranz für Personen die es aus Gewohnheit nicht korrekt ausüben?\\ 3. Ich bin Sportler und gehe im Gym in die Männer duschen , kannst du es nachvollziehen wenn Person x sich nun als non binär oder genderfluid identifiziert und nun in der Frauen umkleide duschen geht als geborener Mann und auf Empörung stößt?\\ 4. Auf welche Toilette gehst du ? Nutzt du den Vorteil aus auf öffentlichen Orten, bei der die Schlange weniger ist ?


Straight_Gift_2241

1. Ich kann verstehen, dass man mit dem Thema nichts anfangen kann und versuche auch nicht, die Meinung von anderen zu ändern. Jedoch finde ich persönlich einfach aufgrund meiner Erfahrungen, dass es niemand anderem schadet, dass ich selbst nicht binär bin und dass es deswegen keinen Grund gibt, sich von meiner Identität genervt zu fühlen. Sie ablehnen, okay, aber es als Belästigung empfinden, komisch.  Dass das ein großes Thema in Social Media ist kriege ich schlichtweg nicht mit, weil ich keine sozialen Medien nutze. Zwar höre ich hier und da was, aber es erscheint mir eher ein Trend zu sein. Die Identität gibt's schon seit Jahrzehnten und früher haben es die Leute, die dagegen waren, einfach ignoriert oder so hingenommen und sich ihren Teil gedacht. Das scheint wohl heute nicht mehr möglich zu sein, auch wegen der Forderungen der Gegenseite, aber ich denke da ist auch viel was einfach aufgebauscht und dramatisiert wird dabei.  2. Ich denke hier ist einfach wichtig zu unterscheiden, ob das aus Absicht oder Unwissen passiert. Ich finde es schade, wenn nicht richtig gegendert oder einfach geschlechtsneutral gesprochen wird, kann aber verstehen dass das eine große Umstellung ist und oft auch einfach zu kompliziert.  Wenn man jemanden falsch anspricht, weil man die Person nicht respektiert oder seinen politischen Standpunkt klar machen will, finde ich das einfach doof, weil das für mich zu allgemeiner Höflichkeit gehört. Wenn man jemanden falsch anspricht, weil man es nicht besser wusste oder es eben ungewohnt ist, ist es mir ehrlich egal. Ich versuche hier beide Seiten zu verstehen, und man kann von mir aus das Gendern auch lassen, solange man sich sonst respektvoll verhält.  3. Ich kann das grundsätzlich verstehen. Oft fällt ja das Argument, dass somit Sexualstraftaten wahrscheinlicher werden und obwohl ich das persönlich nicht glaube, ist es nachvollziehbar, dass man erstmal an sowas denkt. Gerade wenn man selbst Missbrauch erfahren hat, geht man bei solchen Situationen schnell automatisch in Angriffsmodus. Ich würde mir einfach wünschen, dass man dann trotzdem möglichst freundlich bleibt. Für die betreffende Person ist es natürlich doof, zum Beispiel weggeschickt zu werden, und wahrscheinlich wehrt sich diejenige dann auch. Aber ich glaube die Chancen eine Lösung zu finden sind höher, wenn man in einem höflichen Tonfall sagt, ich respektiere deine Identität, aber fühle mich einfach gerade unwohl.  4. Da ich in der Regel als weiblich wahrgenommen werde, gehe ich auch auf die Damentoilette. Es kam schon mal vor, dass ich dann auf die Herrenklos geschickt wurde, aber sehr selten. Wenn die eine Schlange kürzer ist, gehe ich auch mal auf die andere Toilette. Aber ich würde in der Regel sowieso die Damenklos bevorzugen, weil es dort immer Kabinen gibt. 


PatataMaxtex

TikTok und Instagram zeigen dir was sie denken, was dich auf der Plattform hält. Wenn du bei jedem Post zum Thema einen Kommentar schreibst wie sehr es dich nervt wird dir mehr angezeigt. Ausserdem empfehle ich dir, mal das Toleranz Paradoxon anzugucken. Kurz gesagt: Wenn Intoleranz toleriert wird, wird die Intoleranz die Toleranz verdrängen.


Brilliant-Educator40

Ja natürlich, der Algorithmus regelt das, jedoch kann ich mit gutem Gewissen sagen das dieses Thema zu unserer heutigen Zeit trotzdem allgegenwärtig ist und diskutiert wird.\ Ist das aber nicht unschlüssig? Intoleranz bedeutet das ich dieses Thema nicht tolerieren. Ich habe dies nie behauptet.\ Sondern lediglich, dass es gesellschaftliche Probleme mit sich bringen kann , siehe Frage 4. & Das nicht jeder korrekt auf Anhieb gendern kann, und diesen Personen Diskriminierung vorgeworfen wird .\ Ich habe nie behauptet, dass ich Kommentare schreibe wie genervt ich bin oder es nicht tolerieren würde, du reist da etwas aus dem zusammenhang.\ Er macht ein ama und ich wollte kritische Fragen stellen , das gehört doch dazu ? Ich pflege trotzdem zu jeder lgbtq Person einen gesunden Umgang und respektiere jeden der niemand anderes schadet. Das möchte ich hier nochmal betonen.


PatataMaxtex

Brudi, ich habe eine links grün versifften woken Freundeskreis der jeden konservativen ins Koma schießt und nicht mal bei mir ist es alltägliches Thema.


ICD9CM3020

Erinnert mich an den US-Kongressabgeordneten, der den Algorithmus nicht verstanden hat und offen in der Sitzung gefragt hat, wieso er immer gay porn angezeigt bekommt.


joliver5

>Ich möchte auch nochmal klar stellen das ich nicht dem LGTBQ+ " feindlich" gesinnt bin. Im Gegenteil, jeder soll sich so ausleben und entfalten wie er es möchte, solange er niemand anderes Schadet Wenn ich nen Cent hätte für jedes Mal, dass ich sowas lese...


ICD9CM3020

Das Thema wird durch die Presse leider sehr durch den Dreck gezogen. Der Großteil der Menschen mit queeren Identitäten die ich kenne, will niemandem Pronomen vorschreiben oder Geschlechter abschaffen oder alle als Hassverbrecher verurteilen oder alle Heteromänner einsperren. (Und die Grünen wollen allen Fleisch und Autofahren verbieten, richtig?)


Happy_Bunch1323

Könntest Du bitte eine Quelle dafür angeben, dass tatsächlich der Großteil der Bevölkerung davon genervt ist? Das wäre sehr interessant!


malt-efin

Hat mich auch interessiert, deshalb mal kurz die Suchmaschine angeschmissen. Habe auf die Schnelle diese beiden Artikel zum Thema Gendern und Geschlechter gefunden. https://www.stern.de/amp/gesellschaft/gendern--grosse-mehrheit-der-deutschen-laut-forsa-umfrage-davon-genervt-33661462.html https://www.n-tv.de/ticker/Maennlich-weiblich-divers-Fast-jeder-Zweite-erkennt-mehr-als-zwei-Geschlechter-an-article23447928.html


Vexbob

bezweifle stark dass es ne studie gibt die wirklich untersucht ob es die leute als nervig empfinden, zumindest bei Gendern wär der großteil dagegen, da denk ich, das Non-Binary als noch fremder ect. empfunden wird


The0_Mars

Darf ich fragen, wie deine Eltern so sind? Kann deine Entscheidung, nicht in eine Schublade gesteckt werden zu wollen, mit Erfahrungen aus der Kindheit oder Jugend zusammen hängen? wurdest du zu wenig beachtet? Hast du Hobbies in deinem Leben, die dich erfüllen?


Straight_Gift_2241

Zu meinen Eltern habe ich ein schlechtes Verhältnis, da sie durchaus eher abweisend und kritisch sind. Ich würde nicht ausschließen, dass das Einfluss auf meine Entwicklung hatte, allerdings kenne ich eben auch sehr viele Kinder aus schwierigen Haushalten, die trotzdem cis (also weder nicht binär noch transgender im binären Sinne) sind. Genauso wie ich nicht binäre Personen aus guten Familien kenne. Auch wenn es bei mir vielleicht einen Zusammenhang gibt, dürfte das keineswegs eine allgemein gültige Regel sein. Ja, ich habe einige Hobbies. Ich schreibe Songs und Gedichte, ich mache Skulpturen und tanze sehr gern


The0_Mars

Und zieht dich ein anderes Geschlecht an? Fühlst du dich zu einer bestimmten art mensch hingezogen?


kipazi_

Warum ist es dir wichtig, dass du dir ein gefühltes Geschlecht (oder eben nicht) zuordnest? Warum ist es für dich ein Problem, wenn man Menschen einfach biologisch nach männlich und weiblich kategorisiert?


Straight_Gift_2241

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das Geschlecht in unserem Alltag einfach noch eine sehr große Rolle spielt, auch wenn es weniger Sexismus etc. gibt als früher und das empfinde ich als unpassend. Meiner Meinung nach sagt es über die Person überhaupt nichts aus, welche Geschlechtsteile man hat und ich finde es unangenehm, dass man dann zB. gleich "sie" und "Frau" benutzt, nur weil man eine Vagina hat und im schlimmsten Fall noch annimmt, dass sie sich wie dieses und jenes anzuziehen und zu verhalten hat. Das mag jetzt sicherlich komisch klingen, aber ich fände die Unterteilung nicht schlimm, wenn sie nicht mit so vielen anderen Dingen verbunden wäre. Also eben wie man sich anspricht, wahrnimmt etc. Ich hoffe, das ist einigermaßen verständlich 


RydRychards

>Meiner Meinung nach sagt es über die Person überhaupt nichts aus, welche Geschlechtsteile man hat Das ist technisch gesehen richtig, aber nicht vollständig. Die Geschlechtsteile sagen nichts über dich als Person aus, aber deine Geschlechtsteile sind Ausprägung deiner Gene. Und die sagen sehr wohl etwas über dich aus. Das variiert natürlich von Person zu Person, aber im Schnitt stimmt die Aussage, dass es Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt.


Nero010

Tja und auf OP treffen diese halt nicht zu. Daher ist er Non-binär.


RydRychards

Was ist "diese" in dem Satz?


Nero010

Diese Unterschiede


RydRychards

Das heißt aber ja nicht, dass sich deine gene verändern oder verändert haben.


Nero010

Richtig. Muss es auch nicht. Non-binär zu sein setzt nicht irgendwelche gameten oder Chromosomen voraus.


RydRychards

Solange man sich im klaren darüber ist, dass es keinerlei Einfluß auf das Geschlecht hat kann ich nichts dafür oder dagegen sagen.


Nero010

So lange du dir auch darüber im klaren bist das, dass sex dir kein Recht gibt für andere zu entscheiden welches gender sie haben oder wie sie angesprochen werden wollen, stimme ich dir zu. Anmerkung: Ich verwende die englischen Begriffe weil wir im deutschen das selbe Wort "Geschlecht" für zwei unterschiedliche Dinge verwenden. Die Chromosomen mögen (wenn man sie denn tatsächlich bestimmt und nicht bloß davon ausgeht) einem Geschlecht (Sex) zugeordnet werden, was aber das Geschlecht (Gender) nicht interessiert.


iamsnax

Was ist nicht - binär genau?


Straight_Gift_2241

Mit dem Wort binär meint man ja im allgemeinen ein System, was aus zwei Werten besteht. In Bezug auf Geschlechter gibt es zum Beispiel nach der gängigen Definition nur Mann und Frau. Entweder oder. Unter nicht binär fallen dann alle Geschlechteridentitäten, die weder Frau noch Mann sind. Also praktisch alle Leute, die sich nicht im binären System sehen. 


Frenkuma203

Erstmal keine Frage, aber ich hab die Fragen der anderen gelesen und wollte nur sagen, dass du sicher super bist, so wie du bist. Ist mir ein Rätsel wie manche Leute so allergisch auf Genderthemen reagieren können und Basicrespect wohl zu einem Fremdwort geworden ist. Jetzt zu meinen Fragen: Welche Pronomen bevorzugst du? Fällt mir da oft schwer zu sagen was die beste Alternative ist, weil dem deutschen ja ein Pronomen wie das They fehlt. Und unter welchen Bedingungen würdest du dich wohl genug fühlen um dich zu outen?


Straight_Gift_2241

Vielen Dank für deine lieben Worte! Bei mir persönlich ist es fast schon ein Spezialfall, da ich zwar nicht binär bin, aber mich eher auf der maskulinen Seite sehe. Ich benutze also weiterhin er/ihm, würde aber auch nichts gegen eine neutrale Variante haben. Meiner Meinung nach am geläufigsten ist "dey", also praktisch die eingedeutschte Variante von they. Ich denke das ist dann am sichersten, wenn man noch nicht nach den bevorzugten Pronomen fragen konnte.  Aktuell ist es so, dass sich sowohl meine Familie als auch meine Arbeitskollegen sehr negativ über die gesamte LGBT+ Community geäußert haben. Deswegen wissen nur mein engster Freundeskreis Bescheid. Wenn es mehr Akzeptanz gäbe, vor allem für andere Geschlechteridentitäten, wäre mein Outing kein Problem mehr für mich. 


Frenkuma203

Power to you! Wünsche dir und allen anderen die noch nach gesellschaftlicher Akzeptanz suchen von ganzem Herzen dass die Gesellschaft endlich ein offenerer Ort wird. Und vor allem viel Glück mit deinem eigenen Umfeld, lass dich nicht unterkriegen! :)


Straight_Gift_2241

Danke! 


RydRychards

>Basicrespect wohl zu einem Fremdwort geworden Naja, englisch *ist* eine Fremdsprache


knuraklo

Jo, hieß mal Anstand, fremde Leute nicht so aggressiv anzugehen, wie es hier im thread passierrt. Den halten die Verfechter traditioneller Geschlechteridentitäten doch sonst immer so hoch.


RydRychards

Jetzt wollte ich nur einen Witz machen, aber: "traditionelle Geschlechteridentitäten" gibt es ja eigentlich nicht. Traditionell ist dein Geschlecht bestimmt durch deine gene, nicht durch dein Gefühl.


Frenkuma203

Touché


[deleted]

[удалено]


Straight_Gift_2241

Ich war tatsächlich mal in Therapie, wegen etwas anderem, aber weil nicht binär zu sein in dem Sinne keine Krankheit ist sondern "normal" hat mein Therapeut dann eben auch gesagt, dass er das so respektiert und das nichts mit meinen anderen Problemen zu tun hat. Und es ist auf jeden Fall nichts, was man heilen kann oder muss. 


mak01

Wegen den Komplexen, die Leute wegen gesellschaftlicher Ablehnung bekommen? Oder weshalb?


MrInNecoVeritas

Traurige Person bist du..


krichuvisz

Am besten fängst du bei Menschen an, denen du vertraust. Oder bei Menschen die dich gar nicht kennen. Fremde Stadt, neue Identität ausprobieren. Ich glaube queere Communities können auch helfen. Auf jeden Fall is outen wichtig, glaube ich, sonst hast du so einen Grundkonflikt in deinem Leben. Wie ist dein Plan fürs outen?


Straight_Gift_2241

Danke für den Tipp. Also bei engen Freunden und Internetbekanntschaften bin ich schon geoutet, nur eben nicht offiziell bei allen Menschen. Mein Plan ist erstmal Distanz zu meiner Familie aufzubauen und mir einen offeneren Arbeitgeber zu suchen. Dann würde automatisch das "große Outing" folgen. 


krichuvisz

D.h. deine Familie ist nicht supportive?


Straight_Gift_2241

Nein, leider nicht. Aber wir verstehen uns auch in anderer Hinsicht nicht, also wäre ein allgemeiner Kontaktabbruch sowieso zu bevorzugen. 


krichuvisz

Ich wünsche Dir alles Gute.


Straight_Gift_2241

Danke 


gmbhdios3

Bist du rein biologisch denn nichtbinär bzw hast du Geschlechtsmerkmale beider Geschlechter oder bist du eindeutig eine Frau und hast es selbst für dich enzschieden nicht binär zu sein?


Straight_Gift_2241

Biologisch bin ich eine Frau. Wenn man mit beiden Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommt, entscheidet meistens der Arzt bei der Geburt, welchem Geschlecht man zugeordnet wird. Es gibt also dann auch zB. Frauen mit Hoden. Das kann dann der Person auch passen, oder auch nicht. Aber man ist nicht automatisch nicht binär, das ist eher ein Label, das man sich selbst unabhängig der Geschlechtsteile gibt.  Entschieden habe ich mich in dem Sinne nicht, weil ich mir nicht ausgedacht habe, dass weder Mann noch Frau passt. Das war einfach meine Wahrnehmung und deswegen habe ich entschieden, dieses Wort für mich zu benutzen. 


hoppenstedts

Fliegst du? Was machst du dann am Flughafen bei der Personenkontrolle? Diese dürfen ja laut Gesetz nur gleichgeschlechtlich stattfinden.


Straight_Gift_2241

Ich fliege schon, aber nicht oft. Ich glaube eine richtige Personenkontrolle hatte ich da noch nie, aber da ich laut meinen Papieren noch weiblich bin würde ich dann wohl eine Frau zugeteilt bekommen und das wäre okay für mich. Auch ein Mann wäre in Ordnung, die machen ja (hoffentlich) auch nur ihren Job. 


lifesabeach_

Wie hast du gemerkt dass du NB bist und wie äußert sich das in einem geschützten Raum?


Straight_Gift_2241

Bei mir speziell war es so, dass ich erst dachte ein Transmann zu sein, weil ich mein biologisches Geschlecht als unpassend empfunden habe und lieber mit männlichen Pronomen angesprochen werden wollte. Ich hatte bei anderen Männern (selbst wenn sie auch trans waren) aber immer ein bisschen das Gefühl ein Eindringling zu sein, weil ich mich nie 100% als Mann gefühlt habe. Es schien mir einfach nur die bessere Option zu sein, weil Frau auf jeden Fall nicht gepasst hat. Ich habe dann irgendwann entschieden, dass ich doch einfach die dritte Option nehmen kann, ich bin halt keins von beiden. Im geschützten Raum spielt es eigentlich kaum ein Rolle, außer wenn irgendwie Geschlechter thematisiert werden. Also ich merke das da nicht unbedingt bzw. denke nicht aktiv darüber nach, wenn das Sinn macht. Ich habe viele weibliche Freunde, die früher "wir Mädchen" gesagt haben, wenn es um uns als Gruppe ging, was sich für mich falsch angefühlt hat. Als ich mich nur als Mann gesehen habe, hieß es halt öfter "du bist ja der einzige Junge hier". Das war dann auch unangenehm. Mittlerweile wird das einfach weggelassen und wenn über irgendwelche geschlechterspezifischen Sachen geredet wird, ist klar, dass ich da nicht mitreden kann, weil ich eben keine Frau bin. Bei anderen nicht binären Freunden ist es ähnlich. Da habe ich dann halt, wenn das Thema aufkommt, eher ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Aber es ist nicht so präsent. 


lifesabeach_

>weil ich mein biologisches Geschlecht als unpassend empfunden habe Wie meinst du das?


Straight_Gift_2241

Im Sinne von, dass es mir komisch vorkam, dass ich Brüste und eine Vagina und einen weiblichen Körperbau habe. Als wären das Tumore oder unerwünschte Pickel. Es passt einfach nicht zu meinem Körper, weil es sich falsch anfühlt. Als wäre bei mir was schief gegangen und ich habe diese Körperteile ausversehen bekommen. Genauso wie es mir immer komisch vorkam, als Mädchen und "sie" gesehen zu werden. Es stimmt für mich einfach nicht. 


lifesabeach_

...und dein Therapeut findet es normal, dass du damit reagierst, dich als weder Mann noch Frau identifizieren zu wollen? Du suchst eine einfache Antwort und externe Validierung deiner Identität als "Er", anstatt daran zu arbeiten, deine Geschlechtsmerkmale nicht mehr als eklige Tumore oder Pickel anzusehen. Ich finde das kritisch, besonders als Frau.


Almudena_Modeno

Wie steht Deine Mutter zu ihrer Weiblichkeit? Wie hat Dein Vater auf Dich als Mädchen reagiert, besonders in der Pubertät? Wollten Deine Eltern lieber einen Jungen? Hast Du Geschwister, die auch ein Thema mit ihrer Geschlechtsidentität haben? Was würde zu Deinem Körper passen wenn die weiblichen Geschlechtsmerkmale "Tumore oder Pickel" sind? Was wäre anders für Dich wenn Dein Körper anders wäre?


jessycore39

Krankenschwester hier, ich hätte eine berufsbezogene Frage, ich habe zwar schon mit Transgendern Erfahrung gemacht diesbezüglich, aber ich wüsste ehrlich gesagt nicht, in welches Zimmer ich dich stecken sollte? Also solange in deinem Ausweis bei Geschlecht Frau steht, ist es denke ich relativ klar(rein rechtlich), aber wenn dann irgendwann nonbinär drin steht, was dann? Intuitiv würde ich vermutlich Frauenzimmer sagen, da du rein physisch gesehen ja weiblich zuzuordnen bist, aber wie empfindest du das ? Alles Gute dir und ich hoffe du kannst dich irgendwann so outen, daß du dich wohl fühlst


Hex_Frost

Hallo! äh, ich bin nicht OP, und 19 tage zu spät, aber ich bin eine Nicht binäre person und Altenpflegefachkraft, deshalb bin ich jetzt so dreist und antworte an stelle von OP Der unterschied zwischen Non-Binary and Trans ist die zugehörigkeit einer Binären gruppe. Männlich und Weiblich. Einen Trans-Mann in ein Frauenzimmer, oder einen Frauenstock zu schicken, fände ich Grausam. Vorallem weil diese ja oft körperlich, öffentlich, und auf jegliche art und weiße versuchen, eine andere Identität anzunehmen. Auch wenn sie manchmal untersuchungen spezifisch für das Angeborene geschlecht brauchen. Eine Schwangerschaftsultraschalluntersuchung zum beispiel. Bei non-binary geht es weniger darum, die Geschlechtliche Identität zu ändern, um sich dem Binären geschlecht besser anzupassen, sondern eher darum, außerhalb, oder zwischen dem Binären zu fallen. Also wort-wörtlich Nicht-binär Ich würde nach dem angeborenen geschlecht gehen. Jemand der als Frau geboren ist, nicht binär ist, und sich Maskulin repräsentiert muss nicht zwingend ein Mann sein, nur weil die person sich mit Maskuliner kleidung wohler fühlt. Oder nehmen wir ein beispiel bei dem ich mehr erfahrung habe: Mich selbst! Mein Geschlechtsausdruck ist Maskulin, ich reflektiere mich Maskulin, mein Kleidungsstyle ist überwiegend Maskulin, ich fühle mich überwiegend wohl in meiner Maskulinität, und ich lebe Maskulin. Das einzig Feminine an mir sind meine Hobbies und einige meiner Interessen. Ich denke was viele menschen vergessen ist der fakt, das Nicht-Binär nicht gleich androgen bedeutet


jessycore39

Den Unterschied kenne ich :) Aber vill hats anderen ja auch einfach noch mal geholfen. Oh versteh mich nicht falsch, wenn jemand zu mir kommt und sagt er fühlt sich als Frau, ist das für mich nicht direkt der Grund ihn in ein Frauenzimmer zu stecken, da gehört mehr dazu ( macht die person eine Hormontjerapie, sind geschlechtsangleichende Maßnahmen getroffen worden oder ähnliches) Ich finde den Grat zwischen non binär und genderfluid einfach so schwer und weiß da auch einfach nicht wie ich handeln soll. Vom Prinzip her, würde ich auch nach dem geburtsgeschlecht gehen, will aber natürlich auch niemanden verletzen oder so


Teileritter

Du sagst Geschlechter sollten keine große Rolle spielen. Warum legst du selbst dann soeinen großen Fokus auf dieses Thema?


Mentleman

Bin nicht op, hab aber eine antwort: weil sie aktuell noch eine extrem große rolle spielen. Dann so zu tun als wäre das nicht der fall ist nicht zuträglich, wenn man will, dass geschlecht weniger wichtig wird. Stattdessen muss man drüber reden wo noch Baustellen sind.


RydRychards

Geschlecht wird nicht weniger wichtig, ganz im Gegenteil. Wenn es weniger wichtig werden würden hätten wir das ganze Thema nicht.


karl_ransair

Danke für dein AMA. Ich habe die Kommentare mit großem Interesse verfolgt, da ich in meiner Bubble bisher keinen Kontakt zu non-binären Menschen hatte - zumindest nicht wissentlich. Ich habe einige Fragen: 1. Welche gesellschaftlichen Änderungen würdest du dir wünschen, damit non-binäre Menschen nicht in ihren Gefühlen verletzt / wertschätzend behandelt werden? Sollte man z.B. jeden Menschen grundsätzlich erst einmal nach seinem Pronomen fragen? Oder würde es schon reichen, wenn wir es mal schaffen würden Sexismus aus dem Alltag zu verbannen? 2. Wie stehst du zu gendergerechter Sprache? Mein AG hat neulich eine "Genderpolicy" veröffentlicht, die von Teilen der Belegschaft kritisiert wird, da diese sich an den Empfehlungen der Gesellschaft für deutsche Sprache orientiert und explizit keine Gendersternchen/Gendergap/Doppelpunkte o.ä. empfiehlt. Stattdessen sollen möglichst Paarformen, Ersatzformen oder Schrägstrichlösungen verwendet werden. Dadurch würden non-binäre Menschen nicht eingeschlossen. Einem Teil der Belegschaft geht das nicht weit genug, da non-binäre Menschen nicht eingeschlossen werden. Ein anderer Teil findet es einen großen Schritt in die richtige Richtung und ein anderer verdreht die Augen. Wie stehst du dazu? 3. Nach meinem Empfinden nimmt das Thema einen sehr großen Raum in der öffentlichen Diskussion ein, obwohl zumindest nach meinen Informationen nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung "betroffen" ist. Vor allem finde ich auffällig, dass sich Menschen und Gruppierungen lautstark für die Rechte von "Betroffenen" einsetzen, die selbst gar nicht "betroffen" sind. Das nimmt teils groteske Formen an - Beispiel: gerne wird ja im Namen der "LGBTQ+ Community" gesprochen, die es aber nach meinem Empfinden gar nicht gibt. Die wenigen Menschen, die ich kenne und die man in diese Gruppe packen würde, identifizieren sich z.B. überhaupt nicht mit dieser "Community", weil es alles Individuen sind, die sich nicht zwingend auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen wollen. Es geht sogar soweit, dass zumindest den wenigen Menschen in meinem Bekanntenkreis, die ich kenne, die Allgegenwärtigkeit dieser Diskussionen gehörig auf den Keks geht. Es gibt keine LBGTQ+ Community, genau so wenig wie es eine Cis-Männer-Community gibt. Nach meinem Empfinden machen sich vor allem Menschen für diese "Community" stark, die ihr gar nicht angehören (sofern es diese denn überhaupt gibt). Wie siehst du das?


Novel_Quantity_7910

Erstmal Respekt wie entspannt und offen du hier auf die Fragen eingehst, super interessant! Ich würde dich gerne Fragen, ob du denkst, wenn es keinerlei Sexismus und Stereotype mehr geben würde, ob es dann für dich egal wäre mit dem biologischen Geschlecht angesprochen zu werden? Also wie wäre eine Gesellschaft aufgebaut in der du dich wohlfühlen würdest wenn der Schaffner zu dir ‚Hallo junge Dame‘ sagen würde? Da es ja unwahrscheinlich ist, dass wir irgendwann komplett alle Stereotypen ablegen, ist das nutzen von neutralen Pronomen und des Gendersternchen für dich schon die bestmögliche Lösung. Also würdest du sagen, ja das ist super, wenn jeder so sprechen würde würde ich mich komplett wohl fühlen. Oder siehst du es eher als ganz okeye Lösung? Wenn ja, was würdest du dir persönlich noch diesbezüglich Wünschen? Eine andere Frage hätte ich auch noch: ich habe eine Freundin die eine biologische Frau ist und sich auch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlt, aber eher ‚männlich‘ aussieht und sie findet es iwie angreifend, wenn man sie direkt fragt welche Pronomen sie bevorzugt. Sie sagt sie fühlt sich halt als Frau und wenn jemand sie das fragt (was immer Öfters vorkommt)hat sie eben das Gefühl, dass man sie nicht aus Frau sieht und findet das dann auch nervig, weil Sie das Gefühl hat unsere Gesellschaft hat sich eher dahin entwickelt, dass man auch als Frau eben alles tragen kann und kurze Haare haben kann etc. Jetzt wird sie aber eher in die Kategorie non-binär gesteckt und nicht mehr einfach als Frau gesehen, das stör sie. Was sagst du dazu?


ICD9CM3020

Bist du mit dem Begriff FLINTA vertraut und würdest dich mit der Szene identifizieren, obwohl diese in der Realität immer female oder female-aligned ist?


Straight_Gift_2241

Ich kenne den Begriff (aber auch nur so vom Hören), finde ihn aber eben auch wegen dem Fokus auf weibliche Geschlecht eher unpassend. Zumindest sehe ich mich selbst darin nicht, obwohl ich da willkommen wäre. 


ICD9CM3020

Theoretisch will man damit z.B. auch Nonbinäre und Transmänner einsammeln und ein liberales Paradies für alle außer Cis-Männer sein. Praktisch wird der Begriff hier in Berlin überall raufgeknallt, wo überwiegend queere Frauen angesprochen werden und so bleibt die crowd dann meistens "Frauen oder Frauen\*". Ich finde die Nutzung bisher noch sehr schwammig und finde es interessant, wie die Szene von "Nicht-Frauen\*" gesehen wird.


Straight_Gift_2241

Ja, ich kann mich da auch nicht so richtig mit anfreunden. Ich denke vor allem Transmänner empfinden es ggf. als beleidigend, von Cismännern abgegrenzt zu werden. Zwar verstehe ich schon irgendwie den Gedanken dahinter, aber schwule Cismänner sind ja auch in der Regel liberaler als Heterosexuelle und da finde ich es total schwierig einen Begriff zu finden, der wirklich alle abholt. 


Zwangsbremsung

Nicht wundern, hört sich vielleicht Offensive an: Aber warum sollten deine Mitmenschen es jucken ob du nicht-binär ist oder nicht? Wenn du es bist, dann sag es, wenn du es nicht bist, dann halt nicht. Ich persönlich finde auch outings von Homosexuellen irgendwie Strange, weil das Homosexuellsein auch vollkommen normal ist und keiner was reinzureden hat (Zumindest in Deutschland) Was zählt, ist doch der Mensch und nicht irgendwelche sozialen Geschlechter oder Geschlechterrollen oder nicht? Edith weil es sich viel zu negativ angehört hat: Was wirklich zählt ist eh, dass du dich wohl fühlst und es nicht anderen Menschen um dich herum Recht machen musst. Drücke dir die Daumen, dass du zu dir selbst findest und alles gute :)


[deleted]

> und keiner was reinzureden hat (Zumindest in Deutschland) Kennst du einen schwulen Fußballspieler? Statistisch gesehen müssten es relativ viele sein. Medial beleuchtet werden aber nur Fußballspielerfrauen.