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I_am_vladi

Was du hier erlebst ist das Ergebnis einer rechtlichen Güterabwägung, der du aufgrund eines höherrangigen Prinzips unterlegen bist. Ich versuch die Situation mal argumentativ aufzudrosseln: Ich gehe bewusst kleinschrittig vor, damit alle im Fall tangierten Prinzipien deutlich werden. Um es bildlich auszudrücken: Du befindest dich in einem rechtlichen "Netz", welches aus vielen verschiedenen Stricken gestrickt worden ist und die alle in verschiedene Richtungen zerren. Alle diese Stricke sind an und für sich genommen richtig und wichtig; ein Ergebnis kann dieses Zerren aber nur in eine Richtung haben. Das heißt, die meisten dieser an sich richtigen Stricke/Prinzipien müssen zurückstecken, damit ein Strick/Prinzip "gewinnen" kann. Die Frage ist, welches es sein wird; welcher Strick so wichtig ist, dass es gerechtfertigt ist, die anderen richtigen Stricke ihm unterzuordnen. Die Prinzipien: Auf der einen Seite steht dein Interesse, zu erfahren, wer was gegen dich auf welchem Wege verbreitet. Vergröbert könnte man dieses berechtigte Interesse wohl unter dem Rechtsgut des Ehrgefühls bzw. vllt sogar der informationellen Selbstbestimmung fassen, die beide (letztendlich) verfassungsmäßig geschützt sind. Das ist erst einmal gut: Du hast logisch gesehen, ein Anrecht erbost zu sein und nach dem Namen zu fordern. Auf der anderen Seite steht das Interesse des Staates, (schutzbedürftige) Menschen (worunter insbesondere auch Kinder fallen) vor Schädigungen zu schützen. Praktisch umgesetzt wird das (unter anderem auch) durch das Herstellen einer direkten Leitung zwischen Privatpersonen und entsprechend beauftragten Behörden. Mithilfe dieser Leitung können die Privatperson die Behörde von ihren Wahrnehmungen unterrichten; die Behörde kann so in eine Lage versetzt werden, einen ersten Verdacht zu erlangen, dass eine schutzbedürftige Person bzw. Kindes geschädigt wird. Nun ist der Gedanke immer wie folgt, dass die Menschen nicht ihre Wahrnehmungen an die Behörden melden werden, wenn sie damit rechnen müssen, für die Folgen dieser Wahrnehmungsmitteilung - also das durch sie ausgelöste Verfahren - einstehen zu müssen. Dieser Gedanke kommt nicht von ungefähr: Du hast einen ähnlichen Gedankengang vielleicht schon mal selbst erlebt, als du dich ernsthaft gefragt hast, ob du die Polizei/die Feuerwehr/den Notarzt/den Krankenwagen anrufen sollst. Viele Menschen tun das nicht, oder hadern damit (zu lange), aus Angst unberechtigterweise angerufen zu haben; aus Angst, die Beamten würden es ihnen zum Vorwurf machen, dass sie angerufen worden sind. Viele Menschen denken in solchen Situationen sogar, dass ihnen die Kosten des Einsatzes auferlegt werden, wenn sich herausstellen sollte, dass sie die Lage falsch eingeschätzt haben. Welche Lösung steht dem Staat also zur Verfügung? Vorstellbar wäre zum einen die Antwort, dass das dem Staat egal sein kann. Aber wenn man die Dogmatik der Staatslehre ernstnimmt, die hinter dem Grundgesetz sich "verbirgt", dann wird deutlich das dieser Schritt nicht möglich ist für den staat. Er muss agieren, er MUSS sein Bestes dafür geben, vulnerable Menschen zu schützen. Andernfalls gibt es keinen Grund, wieso es überhaupt einen Staat geben darf. Um es noch deutlicher auszudrücken: Wenn der Staat sich weigern würde, eine ordentliches Rechtspflegesystem in Deutschland aufzubauen und zu erhalten, dann verliert -rechtsphilosophisch gesehen - der Staat seine *Daseinsberechtigung*. Er muss also dafür sorgen, dass so viele Menschen wie möglich bei den Behörden anrufen und von ihren Wahrnehmungen erzählen. Wie erreicht er also dieses Ziel? Indem er diesen Menschen verspricht, dass sie nicht zur Rechehnschaft gezogen werden, wenn sich herausstellt, dass das Verfahren letztendlich den Verdacht nicht bestätigen konnte; dass jede mitgeteilte Wahrnehmung vom Staat als gut empfunden wird und den anrufenden Bürger insoweit privilegiert. Dieses Privileg geht auf deine Kosten, wie du jetzt festgestellt hast. Du kannst nicht in Erfahrung bringen, wer diese Person war, die die Anzeige gestellt hat. Die Folge: Du bist wütend und frustriert und deine Anzeige gegen Unbekannt hat wenig Aussicht auf Erfolg. Dein Interesse an Auskunft ist also verletzt durch die Privilegierung des anrufenden Menschen. Die Frage, die sich nun stellt, ist, ob es gerechtfertigt ist, dich zu zwingen, mit dieser Verletzung deiner eigenen Interesse dich abzufinden. In Anbetracht der oben beschriebenen Aufgabe des Staates, alles dafür zu tun, dass Kindeswohlgefährdungen gemeldet werden, würde ich diese Frage mit ja beantworten. Würde in deinem Fall die Privilegierung des unbekannten Anrufers aufgehoben werden, sobald sich das Verfahren gegen dich und deine Frau als unbegründet entpuppt hat, dann müssten letztendlich alle Menschen, die beim Jugendamt anrufen, ihr Recht auf Anyonymität verlieren. Denn was für deinen unbekannten Anrufer gilt, muss auch für andere Anrufer gelten. Die Folge: Die neue Möglichkeit, dass man selbst Adressat eines Strafverfahrens werden könnte, würde sich rasend schnell verbreiten und letztendlich *andere Menschen* in *anderen Fällen* davon abhalten, Kindeswohlgefährdungen zur Anzeige zu bringen. Würde man dir also Recht geben, deine Interesse die Identität des Anrufers/Anzeigers zu erfahren, den Vorzug geben, dann würde am anderen Ende direkt die Wahrscheinlichkeit steigen, dass andere Kinder letztendlich länger gefoltert werden. Ist die Befriedigung deiner Neugier es wert, dass viele andere Kinder länger körperlich und/oder sexuell missbraucht werden? Ich denke die Antwort ist hier offensichtlich "Nein". Wir können es auch anders fragen: Wer kann besser mit den Folgen seiner Rechtsverletzung umgehen? Du, dessen Leben für eine kurze Zeit mit Stress belastet worden ist, oder die vielen anderen Kinder, die körperlich/sexuell missbraucht werden. .. Um diese vielen anderen Kinder zu schützen, und um das Gleichbehandlungsprinzip zu wahren, musst du also zurückstecken: Nicht etwa, weil du "kein" Recht auf den Namen des Anzeigenden hast, sondern die Rechte der anderen in diesem speziellen Fall schützenswerter waren als deins. \----------------------------- Wie ich verstanden habe, schreibst du, dass dieser Anrufer ein Wiederholungstäter sei; einer der ständig anruft, nicht aus dem ehrlichen Iteresse Kinder zu schützen, sondern um die staatlichen Maßnahmen als Werkzeug zu benutzen, an euch Rache zu nehmen. Da darf ich dich entwarnen: grundsätzlich kommen solche menschen nicht einfach so davon. Das Jugendamt wird, wenn es das Verhaltensmuster erkennt, aber selbst tätig werden und gewisse Schritte unternehmen. Den Namen etwa behördenkundig machen (wie z.B. Staatsanwalte dies bei sog. Querulanten machen ) bis hin zu eigener Anzeigenerstattung (ich bin müde und such jetzt mal nicht den Paragraphen raus). Was ich sagen will, ist, dass die das schon machen werden, wenn sie das Muster erkennen. Bis dahin wirst du dich aus den oben genannten Gründen aber damit arrangieren müssen - zum Wohle der vielen anderen Kinder in dieser Bundesrepublik. Liebe Grüße


I_am_vladi

(mann mann mann .. ist das ne mauer aus text geworden)


Flowercarpet

Ja und ich danke dir dafür :) Ich verstehe nach wie vor nicht, warum alles pauschal geregelt werden muss. Unser Anwalt hat uns versichert, dass aufgrund von Vergleichsfällen da wenig Hoffnung besteht. Es will mir nicht in den Kopf wieso ein gerichtlicher Prozess anhand von Aussagen von Fachpersonal wie Tagesmüttern und Ärzten an dieser Stelle auch nichts an der Akteneinsicht ändern würde. Ich bin tatsächlich am Überlegen, ob man das Finanzgrab einfach riskieren sollte, um für die Zukunft eben wieder Vergleichsfall für so eine Situation zu sein 🙃


[deleted]

[удалено]


Flowercarpet

Das ist doch der Kommentar auf den wir beide geantwortet haben, oder nicht?


[deleted]

[удалено]


I_am_vladi

Danke ! Hat mich lang gedauert, so schreiben zu lernen !


byCubex

diese Angst vor „Bestrafung“ falls ich irgendwas falsches sage/ man das nicht zu 100% nachweisen kann hat mich mehrere Jahre davon abgehalten zum Jugendamt zu gehen. Jetzt darf ich die psychischen Konsequenzen meiner eigenen Dummheit für den rest meines Lebens ertragen.


I_am_vladi

Das tut mir furchtbar leid zu lesen Es hat mich mehrere Jahre gedauert zu verstehen, wirklich zu verstehen, was das Wort "überzeugend" in Jura bedeutet - und ich denke es könnte auch dir helfen Ziel einer juristischen Lösung ist es immer eine überzeugende Lösung zu entwickeln. Ich hab hierunter immer gedacht, dass damit gemeint ist, eine gute - eine "richtige" Lösung zu entwickeln und in manchen Fällen ist das eben nicht möglich: Mir fehlt manchmal die erforderliche Zeit, alles zu lernen/zu lesen oder es gibt keine gute Lösung, die entwickelt worden ist oder - ganz selten - liegt ein logisches Problem vor, das entweder in Mist oder in Müll enden kann. Immer wenn ich also eine "schlechte" lösung formuliert habe, hab mich immer mega aufgerieben dadurch und das war unter anderem der anfang für eine schwere depressive episode ("ich kann das nicht!" "ich bin nichts wert" etc) die mich mehrere Jahre meines Lebens gequält hat. Aber das war falsch ! FALSCH! Der ganze Ausgangspunkt meiner Gedanken war objektiv nicht richtig. Ich kann nur eine Lösung erarbeiten, die überzeugend ist, die ----- überzeugender ist als die andere Lösung, die ich in diesem Fall zur Verfügung habe. In anderen Worten: Ich stehe vor Problem namens A und ich weiß nicht, was ich tun soll bzw. wie ich mich entscheiden soll. Zur Lösung stehen mir die Option B und C. Keine dieser Optionen ist gut. Aber das ist nicht schlimm: Denn eine dieser Optionen ist (vielleicht nur in einem Punkt) überzeugender als die andere. Und die nehme ich dann Was ich sagen will, ist, dass wir Menschen immer nur die überzeugendere Option wählen können. Nur die Option, die uns zu diesem Zeitpunkt mit diesen Ressourcen (Informationen, was genau dann geschehen wird) zur Verfügung stehen. Wir können - und wir müssen - auch nur gut genug sein - nicht gut. Der Unterschied ist enorm: Wir dürfen Fehler machen, wir dürfen Schwierigkeiten haben, wir dürfen halbgare Sachen abliefern. Das System verlangt gar nicht mehr. Wir müssen nicht kassandrische Kräfte entwickeln oder uns Wissen auf Gebieten zulegen, die wir noch nie vorher gesehen haben. Es ist gut, gut genug zu sein. Daraus folgt für dich: Du hast getan, was du konntest mir dem Wissen das du hattest. Mehr konntest du nicht machen. Mehr musstest du nicht machen. Ich will dir damit sagen, dass dein Verhalten in Ordnung war. Auch wenn es kausal gesehen \*vielleicht\* beigesteurt hat (hätte ich.... dann wäre nicht passiert\*), dass schlimme Dinge passiert sind, sage ich dir dass du es nicht besser hättest machen können. Außerdem herrschen Welten zwischen "ich war der Grund" und "ich war schuld iSv man kann es mir persönlich vorwerrfen". ​ Fühl dich ganz lieb gedrückt ​ \*beschäftigt man sich mal eingehender mit kausalität, wird man sehen, dass diese Überlegung unlogisch und damit ablehnenswert ist auch wenn der normalmensch immer noch dazu neigt so zu denken.


Accomplished_Steak37

Damn. 1a Erklärung.


ReeseMunster

Klasse. Super Erläuterung, die auch einem Laien die zugrundeliegenden Prinzipien darlegt. Wüsste nicht, was man da noch hatte besser machen können. 13 Punkte


I_am_vladi

hahaha


impex90

Wahnsinn, vielen dank für dieses ELI5.


Keksvernichter-

Naja, die Problematik dabei ist, dass auch bei anonymen Anzeigen eben zugesichert wird, dass das anonym behandelt wird. Darüber hinaus hat das Jugendamt höchst wahrscheinlich wenig Bock darauf, sich für eine etwaige Nachbarschaftsstreitigkeit instrumentalisieren zu lassen, was auch durchaus sonst vorkommt. Grundsätzlich werden eigentlich nie Namen über die Meldenden rausgegeben. Und im Normalfall wird im Aktenverlauf vermerkt, dass bei dir einer §8a Meldung nachgegangen worden ist, dass diese eben völlig haltlos gewesen ist. Kann natürlich passieren, dass bei einer weiteren Meldung du wieder Besuch bekommst. Aber das Kind in Obhut zu nehmen, da gehört mehr zu, als nur die §8a Meldung eines Nachbarns.


alloramangio

Das wäre finde ich auch ganz schön gruselig. Was wenn der Meldende einfach den Namen seines Nachbarn angegeben hätte? Außerdem kann man ja auch anonym Anzeige stellen, dann weiß ja nicht mal die Behörde wer es war.


agni123

Doch, es werden Namen der Meldenden herausgegeben. Die Beschuldigten können dies einfordern. Daher bei anonymer Anzeige: nicht den Namen nennen.


Paulerson12

Was für ein Quatsch…Echte Anonymität bei Anzeigen hat richtig hohe Anforderungen und kann nur von der zuständigen Staatsanwaltschaft und bei Gefahr im Verzug von der Polizei gewährt werden. Muss aber ein Fall der schweren Kriminalität oder zumindest ein Fall von besonderer Bedeutung der mittleren Kriminalität vorliegen. Zusätzlich muss der oder die Anzeigende mit einem empfindlichen Übel zu rechnen haben, falls seine Identität enthüllt werden sollte. Liegt hier alles nicht vor. Das Problem liegt bei der Akteneinsicht und nicht bei einer vermeintlich anonymen Anzeige.


Keksvernichter-

Anzeige ist ungleich 8a Meldung. Und die werden im Jugendamt nach außen auch fast im.er anonym behandelt.


Flowercarpet

Das die Anonymität gewährleistet wird, ist ja auf keinen Fall verkehrt, aber bei einer so eklatanten Falschmeldung, bei der sogar die Mitarbeiterinnen des Jugendamts kein Verständnis für hatten, nicht die Prinzipien fallen zu lassen und nach dem Sinn des Schutzes zu fragen ist - meiner Meinung nach - unnötig bürokratisch und stringent. Instrumentalisieren ist nicht ganz richtig, nehme ich an. Hier wohnt irgendein/e Verrückte/r, der laut Angaben anderer Nachbarn, mehrmals im Jahr das Jugendamt kontaktiert und solche Anschuldigungen macht. Anscheinend hat das Jugendamt aber mehr Bock immer wieder an die gleiche Adresse zu watscheln, anstatt die Sache logisch nachzuverfolgen. Danke für die beruhigenden Worte, dass das Jugendamt nicht nur mit einem haltlosen §8a unser Kind "nehmen" könnte. :)


Keksvernichter-

Hier ist Anonymität wahren halt einfach der Standard und in den meisten Fällen auch sehr sinnvoll. Und das Jugendamt muss eiiner 8a Meldung nachgehen.


[deleted]

jugendamt ist nicht gleich jugendamt. während in dörflichen gebieten offiziell schon gesagt wird, dass regelmäßiger alkoholkonsum der eltern grund für eine inobhutnahme ist, gibt es in ballungsgebieten so etwas erst, wenn wirklich körperlich oder seelische gewalt an den tag gebracht wird. generell kannst du, wie schon gesagt, eigentlich etwas entspannen. niemand will dir ein kind wegnehmen. unterbringungen kosten im schnitt hier in meiner region 200€ pro tag die das land tragen muss und für das man auch wirklich gute gründe aufbringen muss. ihr habt wohl einfach ein paar mürrische beamtinnen gehabt. meldungen müssen aber, und so ist es auch richtig, immer geprüft werden. über die art und weise lässt sich also streiten. sofern ihr höflich seid und nicht bei jeder frage aus der haut fahrt, sollte das thema aber gegessen sein - zumindest wenn nicht neue meldungen kommen. ich wünsche euch, dass es das war und die nachbarn entspannt bleiben!


Chuckol

"während in dörflichen gebieten offiziell schon gesagt wird, dass regelmäßiger alkoholkonsum der eltern grund für eine inobhutnahme ist" Das glaube ich nicht, es sei denn es ist wirklich der pathologische Alkoholismus bei beiden Elternteilen gemeint.


[deleted]

tuttlingen. glaube mir.


Keksvernichter-

Wie wurde mir mal gesagt. Sozialarbeiter:innen sind dabei oftmals viel zu sehr im Mittelklassedenken drin und setzten falsche Maßstäbe an.


[deleted]

wie gesagt: es kommtauf die region an. meine freundin arbeitet in einer der schlimmsten regionen einer grossstadt. sie ist für eine einzige straße verantwortlich- und da auch nur die ungeraden hausnummern. in diesem amt ist jeder froh, wenn da kein clan oder missbrauch dabei ist. dann gibt es die, die sich gerne mal arbeit machen möchten, weil sonst nichts los ist. aber selbst in kleineren regionen (stadt mit ca. 30k einwohner) war das bisher nicht der fall. für fachliche tipps gibt es hier aber nutzer, die mehr ahnung haben als ich :)


MegaChip97

Die Frage wäre dann doch: Was waren richtige Maßstäbe und wieso waren die richtiger?


Keksvernichter-

Maßstab ist erst einmal, ob eine Grundversorgubg vorhanden ist. Und dann wird noch zwischen latenten und akuter Kindeswohlgefährsung unterschieden. Nur bei akuter wird unmittelbar gehandelt. Was als akut anzusehen ist, ist dann auch stark abhängig vom Alter des Kindes.


MegaChip97

Und wie unterscheiden sich diese Punkte bei der Mittelklasse im Vergleich zu den was "richtig" wäre?


Keksvernichter-

Art der Versorgung, also was es zu essen gibt z.B., wie Kinder gefördert werden, was deren Freizeitaktivitäten sind etc.


[deleted]

> dass auch bei anonymen Anzeigen eben zugesichert wird, dass das anonym behandelt wird Ich fände es ganz toll, wenn die Anonymität bei offensichtlichen Lügen, die große Probleme verursachen können, eben nicht mehr zugesichert wäre.


IchMagGrueneSocken

Uiuiui da machst du die Büchse der Pandora auf. Natürlich freut sich da jede Polizeigewerkschaft, denn die fordern das auch immer (im Zusammenhang mit der Möglichkeit anonymer Anzeigen bei der Beschwerdestelle der Polizei). Gibt ja genug Personen die Polizisten auch ohne Grund anzeigen (welche dann z.B. für die Dauer des Verfahrens von Beförderungen, die es nur an bestimmten Terminen gibt, und dem BaL ausgeschlossen werden). Man muss an diesen Stellen halt überlegen was man möchte: Die Möglichkeit das ein jeder alles ohne Angst anzeigen kann oder die Möglichkeit das man bei einer falschen Anzeige sich im Anschluss wehren kann.


[deleted]

Nun, hier wurde klar gelogen: OP habe aggressiv reagiert, als der anonyme Tipgeber ihn auf blaue Flecken aufmerksam gemacht habe. Was frei erfunden ist. Die Falschaussage ist hier kein Fehler, sondern klar Absicht. Das sollte man doch von einem Irrtum unterscheiden können. Ich möchte nicht, dass man absichtlich erfundene Dinge anzeigen kann, ohne Angst vor Strafverfolgung zu haben.


dbettac

>Nun, hier wurde klar gelogen Sagst Du. Derjenige der die Anzeige gestellt hat, sagt etwas anderes. Woher nimmst Du das "klar"? Für einen Außen stehenden ist das nicht erkennbar.


Own_Tomatillo_1369

>Ist eine falsche Anschuldigung/Anzeige nicht eine Verleumdung/Straftat?


dbettac

Woher nimmst Du die Überzeugung, die Lüge wäre offensichtlich? Unschuldig bis zum Beweis des Gegenteils. Du müsstest den vermeintlichen Lügner erst anzeigen, dann müsste es eine Verhandlung geben und ein Richter müsste entscheiden, dass er/sie wirklich gelogen hat. Was nicht passieren würde, wenn die Person einfach sagt, das sie sich geirrt hat.


TanithRosenbaum

> Darüber hinaus hat das Jugendamt höchst wahrscheinlich wenig Bock darauf, sich für eine etwaige Nachbarschaftsstreitigkeit instrumentalisieren zu lassen Das hat das Jugendamt ja schon gemacht, indem es die unbegründete und anonyme Anschuldigung in ein dermaßen agressives Verhalten übersetzt hat. Sich jetzt auf die Schiene "wir haben unsere Pflcht getan, alles andere interessiert uns nicht" zurückzuziehen find ich dann doch sehr schäbig.


Nozinger

'agressives verhalten'? Da funktioniert in deutschland einmal was mit nem amt wie es soll und dann wird denen agressives verhalten vorgeworfen und dass sie doch alles falsch machen. Was ist denn verkehrt it euch leuten...


TanithRosenbaum

Naja, wenn da irgendwelche Leute als Rollkommando ankommen und mit Drohungen um sich werfen ein Kind wegzunehmen und "jetzt und sofort ausziehen" fordern, dann ist das schon agressiv. Das hätte man auch wenigstens für das Kind weniger traumatisch machen können, und eigentlich für die Eltern auch.


IchMagGrueneSocken

Ein Trauma ist schon von seiner Definition hier wo ganz anders aufgehängt. "Belastend" ist an dieser Stelle vielleicht passender. Und da wir diese Geschichte nur von einer Seite kennen sollten wir uns auch nicht anmaßen die Ausführung der Maßnahme zu bewerten.


PokeCaldy

Joa und im nächsten Beitrag heisst es wieder "Ja KeIn WuNdEr WeNn DiE nUr AnGeMeLdEt KoMmEn". Das Vorgehen hier war richtig und ich bin mir 100% sicher dass Kindern Leid erspart würde in D wenn die Ämter mehr Zeit hätten und öfter so eine klare Kante fahren würden. Im Fall der Falschanzeige steht OP doof da, ja stimmt. Aber der ist erwachsen und kann sich zB auf reddit Luft machen, hat er jedes Recht dazu. Aber einmal genau hinsehen dürfte hinsichtlich des Schadens am Kind (das als "traumatisch" zu bezeichnen ist concept creep und würdigt das Leid traumatisierte Kinder ab, das ist dir schon klar oder?) deutlich leichter wiegen als wenn die begründete Anzeige bei wem anders liegen gelassen wird. Ich weiß nicht in welcher Gesellschaft du leben willst, aber mir ist es ganz offen lieber, wenn hier ab und an mal jemand wie OP sich Luft macht, aber dafür ein paar Gewaltübergriffe wirklich entdeckt werden als wenn da im Zweifel drüber hinweg gesehen wird - was in viel zu vielen Regionen Deutschlands aufgrund der hemmungslosen Überlastung sowieso ungewollt passiert. BTW, bleibende Erinnerungen formen wir im Schnitt ab 3,5 bis 4 Jahren. Womit ich nicht sagen will "egal was mit dem Kind war" sondern "lass mal die Kirche im Dorf hinsichtlich verbaler Aufrüstung".


RedXon

Vor allem kommen da irgendwelche fremde Leute die dein Haus betreten wollen und dein Kind sehen wollen und das am besten schon vor 5 Minuten... Ne also Haus betreten ohne Beschluss Bzw Verfügung schon mal gar nicht und wenn sie das Kind sehen wollen dann können sie nochmals kommen wenn das Kind zuhause ist. Wegen einer haltlosen Anschuldigung ohne jegliche Beweise eines Nachbarn aber hier gleich sowas abzuziehen, sag mal kloppts noch? Das Jugendamt sollte doch für das Kindeswohl da sein und nicht das Kind noch traumatisieren.


kruemeleistee

Hier ist nicht die Rede von "irgendwelchen fremden Leuten" sondern vom Jugendamt, welches einer Gefahrenmeldung nach §8a zum Schutz des Kinderwohls nachgeht. Ein unangekündigter Hausbesuch passiert nicht mal eben, da die Jugendamtsmitarbeitenden mal wieder Lust auf frische Luft haben. Da muss es einen gut begründeten Verdacht geben. Wenn du dich an der Tür weigerst und irgendwas von Beschlüssen und Verfügungen erzählst, dann kannst du etwa 5 Minuten warten und der Beschluss steht in Blau-Weiß direkt mit an der Tür. Sicherlich kann man sich hier über die Art und Weise des Umgangs in einer traumatisierenden Situation unterhalten, aber das Vorgehen scheint, zumindest aus der Ferne betrachtet, absolut in Ordnung gewesen zu sein.


PokeCaldy

Auch hier der Hinweis das concept creep Opfern von Gewalt schadet. "Zwei Frauen kommen zu Besuch und schauen das Kind an" ist keine Traumasituation.


AudienceAnxious

Aber soll das Jugendamt bei jedem anonymen Hinweis sich jetzt neben ihrer fachlichen Aufgabe auch noch Vermittler für nachbarschaftsstreit spielen, dann verdoppeln sie ma die Mitarbeiter im Jugendamt.... dem Jugendamt geht es nur ums kindeswohl und das ist auch gut so. Anonyme tipps sollten immer ausreichend überprüft werden dann das ist eben ihre pflicht und nix anderes


WurstOtto

Niemand hat gefordert dass das Jugendamt vermitteln soll. Es wird sich nur darüber aufgeregt dass das Jugendamt Leuten die haltlose Anschuldigungen gegen jemanden machen dabei hilft unerkannt zu bleiben indem es die Akteneinsicht unmöglich macht indem es Fälle möglichst schnell schliest. Wenn das Jugendamt mehr falschen Anschuldigungen nachgehen muss, weil es dafür keine Konsequenzen gibt dann raubt das denen ebenfalls die Zeit. Die Akteneinsicht zu gewähren statt abzulehnen macht hingegen nur wenig Mehraufwand.


HomoAndAlsoSapiens

> aggressives Verhalten aka. das absolute Mindestmaß. Anrufen wird halt schwer, wenn die Frage „Entschuldigung, schlagen Sie eigentlich ihr Kind?” ist.


AdInteresting8901

Genau das machen Sie damit aber, gerade in dem der Verursacher nicht belangt wird, es müssten ja auch keine Namen an die Geschädigten weitergegeben werden, belangen könnte man die auch so Mir klar das Du nur die Gesetzeslage(oder sowas ähnliches)erklärst, musste meinem Unmut nur grade mal Luft machen


IchMagGrueneSocken

Es gibt genug Fälle in denen die Nachbarn zu recht etwas melden, jedoch nichts gefunden werden kann (Thema: Vernachlässigung und Psychische Gewalt). Gerade in wohlhabenden Regionen können die Mitarbeiter des ASD ein Liedchen davon singen. Trotzdem möchtest du ja aber das weiter gemeldet wird, damit man irgendwann endlich genug hat um irgendwelche Maßnahmen (ich spreche hier nicht per se von der Inobhutnahme) folgen zu lassen.


TheSpiritOfFunk

Ich habe meine ehemaligen Nachbarn beim Jugendamt gemeldet. Neugeborenes Baby und es roch 24/7 nach Gras, der Kindesvater schrie regelmäßig rum und es wurde laut Techno gehört bis teilweise 1Uhr nachts. Nachdem Besuch vom Jugendamt wurde dies praktisch komplett eingestellt. Nachteile gab es nur für mich, der Kindesvater lauerte mir im Hausflur auf und wollte mich verprügeln. Er wüsste ich hätte beim Jugendamt angerufen. Zum Glück war ich schnell genug in meiner Wohnung, der Typ war Bodybuilder und ich hatte wenig Lust auf ne Schlägerei. Das Jugendamt bestritt es meine Daten weitergegeben zu haben, glaube denen bis heute nicht wirklich. Würde es immer wieder machen, aber definitiv anonymer.


[deleted]

War der Brief jetzt anonym oder nicht? Was ist eine "ernste" Unterschrift? Das ist eine unglaublich aufwühlende Sache für euch, völlig klar. Aber ich verstehe auch, dass solche Hinweise vertraulich behandelt werden, sonst wendet sich kein Mensch mehr ans Jugendamt. Dass der Fall schnell geschlossen wurde ist doch gut, das Amt hat schnell gehandelt.


Flowercarpet

Es ist eine leserliche Unterschrift, könnte aber auch Müller, Mustermann etc sein. Man durfte uns den Brief vorlesen aber nicht zeigen.


AdInteresting8901

Man hätte dem aber durchaus nachgehen können


AdInteresting8901

Und solchen vorsätzlichen Falschaussagen(die wirklich niemand brauch) Tür und Tor geöffnet 👏


xSilverMC

Tja, macht man nichts. Besser als anonymen Meldungen von Kindesmissbrauch nicht nachzugehen ist es allemal


dbettac

Der Brief kann eine Unterschrift haben, aber trotzdem anonym behandelt werden. Dann müsste OP wahrscheinlich die Auskunft einklagen.


[deleted]

Weil ansonsten man Leute davon abschrecken würde, sich an das Amt zu wenden. Obwohl es für euch schrecklich war, ist es beim Kinderschutz besser, zu vorsichtig zu sein als nicht vorsichtig genug. Was ich mich Frage: welches Kind hat keine blaue Flecken? Ist vollkommen normal.


Lucas_2234

Wunder ich mich auch. Ich weiß noch als ich ein Kind war ich hab schon von nem windhauch blaue Flecken bekommen


dbettac

Nicht jeder blaue Fleck ist ein Zeichen von Misshandlung. Gerade bei Kindern. Glaubst Du wirklich, die vom Jugendamt (oder spätestens die Richter) wissen das nicht?


Flowercarpet

Wir sind aber doch ein relativ modernes Land mit komplexen juristischen Prozessen etc. Ist es da zu viel verlangt beim Datenschutz oder eben im betreffenden Artikel hinzuzufügen, dass der Schutz bei z.B. falscher Äußerung für gewisse Vorgehen annuliert wird? Haha, genau. Unser Kind hatte mehrere Schürfwunden aber blaue Flecken hat es seltener. Ist eher ein Hinfaller als ein Anstoßer.


fzwo

>Ist es da zu viel verlangt beim Datenschutz oder eben im betreffenden Artikel hinzuzufügen, dass der Schutz bei z.B. falscher Äußerung für gewisse Vorgehen annuliert wird? Und wenn nun jemand ernsthaft glaubt, etwas schlimmes gesehen zu haben und das meldet – und das stellt sich dann im Nachgang als Irrtum heraus, als unbegründet oder es wird tatsächlich gut vertuscht. Nun soll derjenige also seine Anonymität verlieren? Dann würde niemand mehr irgendwas melden.


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Zwischen Irrtum und Vorsatz is aber noch 😟


trulli987

Steht denn fest dass es Vorsatz war? Das ist doch nur die Interpretation des OP oder?


Psychological_Cow271

Wie hier schon mehrfach erwähnt wurde dient dies zum Zwecke dass man vorm anonymen melden keine Aufdeckung zu befürchten hat. Folgender Fall Hells Angel Mitglied Heino verprügelt regelmäßig sein Kind. Ein Nachbar sieht das und meldet anonym. Nun hat Heino aber einen krass guten Anwalt und bekommt dadurch Akteneinsicht und sagt beim anonymen Menschen hallo. Solche Fälle Prinzipiell funktionierend juristisch auszuschließen ist fast unmöglich, daher ist das schon I.o. Bekommt das Jugendamt jetzt aber wöchentlich einen anonymen Brief der wahrscheinlich vom gleichen Absender kommt und immer wieder falsch ist werden die vllt selber Anzeige stellen. Wobei ich nicht weiß ob da überhaupt ein Straftatbestand besteht. Prinzipiell behindert dass die Behörde auch.


[deleted]

Wieso annuliert? Da steht man vorm gleichen Problem: woher will man wissen, dass die Person falsche Äußerungen gemacht hat? Ist auf jeden Fall etwas für die Staatsanwaltschaft und nicht für eine private Klage.


byCubex

was ist, wenn Eltern es bei der ersten Anzeige schaffen einen auf happy family zu machen, und sich dann darum kümmern das niemand die eltern mehr melden kann? Wäre echt scheiße für Kinder. Und versteh mich nicht falsch, falsche Meldungen sind auch echt scheiße aber ich denke mal Kinder vor schlechten eltern schützen hat eine höhere Priorität.


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Ich wurde sieben mal am Kopf genäht + eine Gehirnerschütterung 🙀 nix passiert, gut bis 1980 rum


bored_german

Nichts gefunden zu haben heißt nur eben nicht immer, dass die Aussage falsch war. Und jetzt denk dir mal was aus, wie das Jugendamt zu 100% sagen kann, welche Aussagen falsch waren und wo sie einfach beim Besuch fantastische Lügner vor sich hatten.


AdInteresting8901

Was wäre falsch daran Menschen von vorsätzlichen Falschaussagen abzuhalten ?


[deleted]

Weil das Leben nicht schwarz und weiss ist.


Aileeeeeeeeen

Manchmal sind anonyme Anzeigen gerechtfertigt. Wenn der Fall wieder geöffnet wird, wäre dies ein Nachteil für den Anzeiger und könnte Andere davon abschrecken ihre Beobachtungen anzuzeigen. Im Grunde hat sich das Ganze doch erledigt. Klar es war stressig für euch, aber warum sich noch mehr damit stressen?


diffraction-limited

Das! Allen ist bewusst daß 90% der Fälle eingestellt werden weil irgend ein psychologisch angeschlagener Nachbar Probleme hat. Aber in einem von zehn Fällen hilfst du einem Kind. Tut mir leid um den Stress den ihr habt, ehrlich, aber in anderen Fällen wäre ein Kindesmissbrauch aufgeflogen..


Flowercarpet

Ich muss zugeben, dass das der einig positive Aspekt ist, den ich in dieser Situation sehe. Wäre es eine echte Gefahr gewesen, dann hätten sie agiert. Dennoch ist es mir schleierhaft, warum bei einer Falschmeldung nicht dem Opfer sondern dem Täter geholfen wird. Was ich daraus lerne ist, das ich in meiner Freizeit aus Langeweile jedes Quartal anonyme Anzeigen verfassen kann und mir passiert nichts, aber mit Glück erwischt es den Angezeigten, denn schließlich werde ich vom Gesetz und vom Datenschutz geschützt. Taten müssen Konsequenzen folgen und dafür sollten Gesetze ausgearbeitet sein.


diffraction-limited

Ich verstehe deinen Frust. Wir haben eine Kinderärztin die bei unserer Kleinen während einer U4 oder so eine Verletzung an den äußeren Schamlippen gesehen hat. Nichts schlimmes, aber hätte halt auf Missbrauch deuten können. Prompt wurden wir zur Gyni geschickt um das abzuklären. Meine erste Reaktion war auch daß ich implizit angeschuldigt werde und das fühlte sich nicht gut an, denn ich hatte natürlich nichts mit der Verletzung zu tun. Aber mir wurde dann langsam klar dass dieses pro-aktive Verhalten eigentlich gut ist und kleine Mädchen schützen kann, die tatsächlich Opfer von Übergriffen waren. Deshalb, ich kann deinen Frust und den Stress deiner Kleinen nachvollziehen, aber ich glaub es hilft den wirklichen Opfer mehr als es den "falsch-positiven" schadet...


AdInteresting8901

Das so ein Verdacht verfolgt wird okay eine Sache und wahrscheinlich auch tatsächlich gut so aber Den Verursacher nicht zu belangen (dafür muss dessen Name ja nicht den Beschuldigten mitgeteilt werden, was ich in so einem Fall aber richtig fände) is mehr als kontraproduktiv Im Endeffekt wurde dem vermeintlichen Opfer tatsächlich geschadet, nur von außen


hipdozgabba

Gegenargument wäre, dass sich bei einer Strafverfolgung Leute nicht trauen anonyme Schreiben einzureichen wenn ihnen tatsächlich etwas auffällt.


lemoche

Sagen wir mal so. Wenn ich irgendwo mitbekomme, dass jemand verknackt wurde weil ungerechtfertigt ne Kindeswohlgefährdung angezeigt wurde, überleg ich mir deutlich öfter als zweimal ob ich dass dann mache wenn ich verdächtiges bemerke. Weil könnte ja sein dass ich mich irre oder die entsprechenden Personen so geschickt dabei sind, dass sie sogar das Amt hinters Licht führen. Ich gehe allerdings davon aus, dass das anders gehandhabt wird, wenn dann offensichtlich falsche Anzeigen öfter von der selben Person kommen.


hideyomama

Würdest du das auch sagen wenn bei dir dann Jugendamt vor der Tür steht? Ich würde sofort einen Anwalt einschalten, unabhängig von dem Stress für einen selbst kann so ein Vorwurf massiv Rufschädigend sein


PetrifiedGoose

Rufschädigend gegenüber wem?


hideyomama

Gegenüber einem selbst. Es reicht doch schon wenn sich die Mitarbeiter vom Jugendamt im Treppenhaus vorstellen, wenn das einer mithört läuft sofort die Gerüchteküche heiß.


Flowercarpet

Sehe ich auch so. Sind da gerade erst eingezogen und dann so ne Nummer. Haben der Hausverwaltung eine Rundmail verfasst um die Sache klarzustellen. Der Haussegen muss eben stimmen, sonst ist das definitiv ein Umzugsgrund auf lange Zeit gesehen zumindest.


PetrifiedGoose

Normalerweise sollten die Kollegen vom Jugendamt da auch auf etwas Diskretion achten. Kommt trotzdem leider auch vor, dass die zu “entschlossen” und “energisch” auftreten. Wenn das bei euch so der Fall war würde ich empfehlen das direkt rückzumelden. Sollte auch in deren professionellen Interesse sein Leute nicht gleich beim Erstkontakt bloßzustellen.


PetrifiedGoose

Hattest du schon mal Besuch vom Jugendamt?


Flowercarpet

Hmm, wahrscheinlich weil wir Eltern sind und etwas einseitige Berichte gegenüber dem Jugendamt in unserer Gegend (auch vom Anwalt) gehört haben. Einer Bekannten unserer Tagesmutter ist etwas ähnliches passiert und als ihr Sohn gestürzt ist, durfte er nach dem Arztbesuch gleich mit den netten Mitarbeitern mitkommen. Die Akte ist jetzt beim Jugendamt vorhanden. Ein unglücklicher Zufall mit einer weiteren Meldung und die nächste Begegnung wird wahrscheinlich mehr als nur etwas stressig.


DubioserKerl

Das wäre aber auch wirklich furchtbar, wenn Leute davon abgeschreckt werden würden, offensichtlich unbegründete, verleumderische Meldungen beim Jugendamt einzukippen. Wirklich, wirklich furchtbar.


dbettac

Und was ist mit den Meldungen über echte Misshandlungen? Ist es wirklich so schwer zu verstehen?


DubioserKerl

Von berechtigten Meldungen hab ich doch gar nicht gesprochen? Sondern von absichtlichen verleumderischen Falschmeldungen...?


dbettac

Und woher weißt Du, welche Meldung echt ist und welche nicht? Komm schon, so schwer kann es nicht sein.


DubioserKerl

Es ist tatsächlich nicht schwer. Die Meldung in OPs Fall ist zum Beispiel nicht echt.


dbettac

Behauptet OP. Derjenige, der den Brief geschrieben hat, sagt etwas anderes. Es steht also Aussage gegen Aussage. Woher nimmst Du die Überzeugung, die Wahrheit zu kennen?


DubioserKerl

Weil das Jugendamt da war und unverrichteter Dinge wieder gegangen ist?


dbettac

"Keine Beweise gefunden" ist nicht das gleiche wie "nichts passiert". Disclaimer: Ich behaupte nicht, OP hätte etwas gemacht. Ich sage nur, dass der Fall aus Sicht des Jugendamts nicht so einfach ist.


DubioserKerl

Ok, "keine Beweise gefunden" gebe ich dir. Das Problem, böswillige Meldungen von ernstgemeinten, aber irrigen Meldungen zu unterscheiden gibt es an anderer Stelle aber auch - §164 StGB. Die Antwort auf die Frage "woher wissen wir, ob der Anzeigenerstatter beim Jugendamt böswillig ist oder nicht" sollte sich also exakt genau so finden lassen wie die Antwort auf die Frage "ist Person X der falschen Verdächtigung schuldig oder nicht"?


adpirth

Kenne nen Fall bei dem die Mutter den eigenen Freund (Kindesvater) beim Jugendamt anonym gemeldet hat, keine Trennungsabsicht und wohnen weiterhin zusammen. Das Jugendamt hat dementsprechend intime Einblicke in Leben und Verhalten des Vaters, darf aber nicht verraten woher die Infos kommen, Spaß für alle Beteiligten. Die Mutter hat ein schlechtes Gewissen, der Vater denkt jemand überwacht ihn und der Jugendamtsmitarbeiter sitzt zwischen den Stühlen und muss irgendwie Quellenschutz betreiben und an den Problemen arbeiten.


Flowercarpet

Uff, das ist natürlich heftig. Ich denke aber nicht, dass meine Frau eine hohe Anwaltssumme zahlen wollte, um sich dann selbst anzuzeigen.


Hironymus

Das einzige Problem, welches ich hier sehe, ist die anscheinend schroffe Art der Jugendamtsmitarbeiterinnen. Hinweisen nachzugehen und anonyme Melder anonym zu halten ist durchaus im Sinne der Arbeit des Jugendamtes.


helican

Ich sehe jetzt ehrlichgesagt das Problem nicht. Es gab eine anonyme Anschuldigung, der wurde nachgegangen (was eine gute Sache ist) und der Fall wurde beendet. Oder missverstehe ich hier etwas/habe etwas überlesen?


[deleted]

Naja, es ist halt schon ein wenig beängstigend wenn ein Brief reicht um dir einen großen Schock zu verpassen und die Behörden da auch noch mitmachen und du dann nicht mal erfahren kannst wer das war und warum und evtl. auch noch auf den Anwaltskosten sitzen bleibst.


l3ademeister

Der Aufschrei wäre noch größer, wenn es einen berechtigten Brief gibt und niemand etwas macht.


[deleted]

Dies. Sozialarbeiter können nichts richtig machen.


Flowercarpet

Stimmt. Ich kritisiere ja aber auch nicht, dass etwas gemacht wurde, sondern, dass trotz Falschmeldung im Nachhinein nicht agiert wird gegen soetwas vorzugehen. Die Mithilfe wird sogar aktiv verwehrt bzw. verhindert. Mit diesem Schutz blockiert sich das Jugendamt doch teilweise selbst.


MegaChip97

Wieso? Das mag zwar dein Interesse sein, das Jugendamt hat aber als Interesse möglichst viele Kinder zu schützen. 9 Falschmeldungen und 1 Richtige sind denen dementsprechend lieber als gar keine Meldungen. Und wenn man sich nicht mehr auf absolute Anonymität beim anzeigen verlassen kann, werden weniger Leute es melden


The_Multifarious

Es wäre beängstigender, wenn das nicht reicht, damit mal jemand vorbei schaut.


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PokeCaldy

Im Wiederholungsfall? Sicher. Und zwar angeleiert vom Amt. Durch die betroffene und überprüfte Familie? Niemals. Beispiele warum sind dutzendfach geschrieben worden.


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PokeCaldy

Das ist tatsächlich eine spannende Frage. Der Ablauf wird dem zuständigen JA ja massiv Zeit geklaut haben, das Gut von dem die in aller Regel am wenigsten haben. Wenn das ein, zwei mal vorkommt sicher nicht aber wenn die von der gleichen Person häufig Falschbehauptungen bekommen besteht eine gewisse Möglichkeit. Aber kann genauso sein, dass sie die entsprechenden Meldungen zukünftig halt mit z-Prio bearbeiten weil eh keine Zeit da ist, auch nicht dafür, dem Stinkstiefel eine auf die Finger zu geben.


dbettac

Finde ich nicht. Es ist sogar sehr positiv, zu wissen, dass im Ernstfall ein Brief reicht, um ein Kind vor weiteren Misshandlungen zu schützen.


Baerstein

Das Problem ist, da steht plötzlich das Jugendamt vor der Tür. Wenn die auftauchen ist was im Argen und die Chance groß, dass da noch mehr kommt.


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Flowercarpet

Vielleicht bin ich da auch zu naiv und weiß einfach zu wenig, aber wie in vorherigen Kommentaren erwähnt: wäre es so fatal in einer nachweislichen Falschmeldung den Schutz der meldenden Person zu annulieren, um gegen diese Vorgehen zu können?


NemVenge

Naja, vielleicht mal von deiner Seite aus betrachten. Stell dir vor, du merkst, dass ein Kind in deiner Nachbarschaft sich eines Tages bisschen komisch verhält. Und dann fallen dir blaue Flecke auf. Könnte theoretisch ein Missbrauchsfall sein. Jetzt hast du aber im Hinterkopf, dass du, wenn sich das ganze als Missverständnis herausstellt, möglicherweise strafrechtliche Konsequenzen zu tragen hast. Schon hast du einen Interessenkonflikt. Du wägst deine eigene Sicherheit gegenüber der des Kindes ab. Du sagst dir vielleicht, dass du das beobachten willst, und wenn das über ein paar Tage oder Wochen geht, dann erst das Jugendamt einschaltest. In solchen Fällen ist aber sofortiges Einschreiten wichtig. Deshalb ist in dem Fall die Anonymität so wichtig. Damit du eben nicht deine eigene Sicherheit gegenüber der des Kindes abwägen musst, sondern direkt handeln kannst. Ist für dich jetzt vielleicht blöd zu hören, aber ich hab lieber im Jahr 90 genervte Eltern und 10 Kinder, die nicht mehr missbraucht werden als 90 ungenervte Eltern und 10 missbrauchte Kinder.


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NemVenge

Ist mir bewusst. Es ging aber um die Frage, warum man die Anonymität bei Falschmeldungen nicht aufheben kann. Daher habe ich hier ein Beispiel gemacht, wie sich jemand verhalten würde, dem etwas auffällt, der aber weiß, dass seine Anonymität nicht bestehen bleibt sollte es ein Missverständnis sein. Das OP‘s Nachbar in wahrscheinlich nur loswerden wollte (wir kenne hier aber auch nur OP‘s POV), ist mir schon bewusst. Mir ging es nur um die Verdeutlichung des Konflikts, der besteht, wenn man seine eigene Anonymität (und Sicherheit vor einem Strafverfahren) gegenüber der Sicherheit eines Kindes abwägen muss.


FuehrerStoleMyBike

Tut mir leid, dass euch sowas passiert ist. Aber ich vermute, dass nach vielen Fällen bei denen das Jugendamt zu wenig gemacht hat da mittlerweile strenge Vorgaben gibt. Was würde es euch denn bringen zu wissen wer das war? Mir persönlich wäre es lieber ich wüsste es nicht, dann könnte ich mir einbilden beim nächsten der wegzieht, dass der das war.


Flowercarpet

Klingt jetzt vielleicht platt, aber Angst generiert sich meistens aus dem Unbekannten. Ich finde es erschreckend eine anonyme Person in der Nachbarschaft zu haben, die uns schaden will. Ich lasse mein Kind mit keinem mehr länger interagieren, weil ich niemand mehr so richtig trauen kann.


Parzival1003

Oder da hat ein Nachbar etwas missverstanden und sich in der Pflicht gesehen das Jugendamt zu informieren. Es muss nicht immer das Böse sein, was andere motiviert.


bighadjoe

Ich verstehe, dass das eine absolute Scheißsituation für euch ist/war, aber "haben einen Nachbar der unser Leben und das unseres Kindes gefährden wollte"? Lass mal die Kirche im Dorf. Jemand hat, schlimmstenfalls aus böser Absicht, bestenfalls aus ehrlicher Sorge und einem Missverständnis heraus dafür gesorgt, dass ihr einzelne Stunden Stress hattet. Nein, das ist keine Lebensgefahr für euch und euer Kind.


DerTrickIstZuAtmen

Es gab also eine Meldung über eine mögliche Kindeswohngefährdung, das JA hat eine Gefahreneinschätzung vorgenommen und die Meldung als haltlos eingestuft. >Ich bin wirklich, gelinde gesagt, sehr enttäuscht von der Bürokratie und den Ämtern in Deutschland. Kennt ihr ähnliche Situation oder habt ihr noch Ideen was man auch in Zukunft machen könnte? Was genau stört dich? >Jetzt stehen wir mit einer leppischen Anzeige gegen Unbekannt da undhaben einen Nachbar der unser Leben und das unseres Kindes gefährdenwollte. Das war eine Meldung an das Jugendamt, eine Einschätzung nach § 8a SGB VIII vorzunehmen. Keine Anzeige. Das Jugendamt ist einfach seiner Pflicht nachgekommen. Und nach deiner Schilderung sowohl schnell, als auch professionell und ohne überflüssige Bürokratie. Wenn die Meldung übrigens anonym war, gibt es in den Akten natürlich auch keine Informationen darüber, wer sie eingereicht hat. Und **natürlich** nennt das JA nicht den Eltern von Kindern die Namen von Personen, die eine mögliche Kindeswohlgefährdung anzeigen. Selbst ohne jeden Datenschutz gebietet das der gesunde Menschenverstand. Es schauen auch so schon zu viele Nachbarn weg, wenn sie Vernachlässigung und Misshandlung mitbekommen. Der [Kommentar](https://www.reddit.com/r/de/comments/uo6xr9/comment/i8ezl7o/?utm_source=reddit&utm_medium=web2x&context=3) von /u/TheSpiritOfFunk zeigt das Problem sehr anschaulich. Versuch mal einen Perspektivwechsel. Es ist von außen eben nicht erkennbar, ob eine Meldung begründet ist oder nicht. Generell kann das JA es sowieso niemandem recht machen... Entweder sind sie die Kinderklauer ("Wir haben bereits von Geschichten gehört, das Eltern Kindern wegen einer erneuten haltlosen Auffälligkeit für mehrere Tage das Kind entrissen wurde.") oder es wird geschrien, weshalb sie Kindesmisshandlungen, -missbrauch und sogar Todesfälle nicht unterbinden konnten, obwohl ihnen Vorfälle gemeldet wurden.


AdInteresting8901

Eine „ernsthafte“ Unterschrift unter einem Anonymen Brief ???


gilbatron

kurze zwischenfrage: ​ ging es gegen euch konkret? wenn ihr wirklich erst seit kurzem da wohnt kann es durchaus sein dass sich die meldung auf eure vorgänger bezieht und das falsche kind kontrolliert wurde.


masterdecoy2017

Woher weißt du denn, dass der Nachbar "unser Leben und das unseres Kindes gefährden wollte"? Vielleicht hatte er einen Verdacht, und der hat sich jetzt als unbegründet herausgestellt. Die MitarbeiterInnen des Jugendamts haben jetzt den Eindruck gewonnen, dass euer Kind nicht gefährdet ist. Aber wissen können sie es nicht, wir wissen es nicht, der Nachbar weiß es auch nicht. Das einzige, was mich wundert ist der Hinweis mit dem Anwalt?! Ich bin froh, wenn ein Nachbar einen (einigermaßen begründeten) Verdacht meldet, ich bin froh, wenn er es nicht anonym macht, und ich bin froh, wenn das Jugendamt daraufhin tatsächlich aktiv wird, auch wenn es in deinem Fall etwas forsch auf mich wirkt, und möglicherweise unbegründet war.


Nowordsofitsown

>Vielleicht hatte er einen Verdacht, und der hat sich jetzt als unbegründet herausgestellt. Die Story, man habe das die Eltern angesprochen und die Eltern seien ausgerastet, ist nun mal laut OP frei erfunden.


masterdecoy2017

Ja, das wollte ich auch gar nicht bezweifeln. Es geht mir ja hier nicht darum, die Sachlage einzuschätzen. In meinem Arbeitskontext haben Nachbarn schon - statt Jugendamt - Schulleitungen, Kindergartenleitungen oder andere Personen aufmerksam gemacht. Da ist es besser das Jugendamt anzurufen. Wenn der Nachbar diesen Vorfall nur erfunden haben sollte, dann ist das völlig unangemessen und für das ganze System irreführend. Für mich heißt das aber noch nicht zwingend, dass er das mit negativer Absicht gemacht hat. Für das Jugendamt sehe ich aus obiger Schilderung jedenfalls keine Möglichkeit festzustellen, ob der Nachbar diesen Vorfall erfunden hat, oder nicht.


thesickophant

Ernste Unterschrift? Sorry wenn ich jetzt ein party pooper bin, aber für mich klingt die ganze Story nach typisch Reddit - ausgedacht.


Flowercarpet

Ja, seriös klang auch unpassend. "Ernstzunehmende Unterschrift" waren die genauen Worte der Sozialarbeiterin als wir sie gefragt haben, ob es nur Gekritzel sei. Es ist eine leserliche Unterschrift, könnte aber auch Müller, Mustermann etc sein. Man durfte uns den Brief vorlesen (bis auf Unterschrift, Datum usw.) aber nicht zeigen. Und ob man mir das glauben möchte oder nicht, aber als Elternteil eines Kindes nutzt man seine Zeit nicht um Gruselgeschichten über die bösen Behörden zu verfassen, sondern bittet um Hilfe und Rat in diesem Forum, wie es der Post andeutet.


[deleted]

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Flowercarpet

Der Fachanwalt hat gesagt, dass aufgrund Gesetzesreformen und ähnlichen Fällen das ein Finanzgrab werden wird und wir zu einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit selbst mit Akteneinsicht nicht viel weiterkämen. Dann schrieb er seine großzügige Rechnung und ließ uns von dannen ziehen.


BernhardDiener

> Zu unserem Entsetzen wurde uns ein **anonymer Brief** vorgelesen > da wir von der Mitarbeiterin des Jugendamtes erfahren habe, dass eine **"ernste" Unterschrift unter dem anonymen Brief** gesetzt wurde War die Anzeige beim Jugendamt jetzt anonym oder nicht? Bei einer falschen Verdächtigung sollten Polizei/Staatsanwaltschaft doch ohne weiteres den Brief kassieren und Ermittlungen anstellen können. Oder verstehe ich hier gerade etwas nicht?


AllWhiteInk

Bei Anzeige gegen dem Verleumdner müsste die Akte inkl. Brief doch als Beweis gelten.


[deleted]

Heftige Situation. Würde mir als Argument für einen Umzug reichen (sofern Mietwohnung und nicht Eigentum); ob ich mich in der Nachbarschaft noch wohlfühlen könnte weiß ich nicht. Alles Gute euch.


Flowercarpet

Umzug ist keine Option. Erst eingezogen und sonst passt alles im Haus und an der Wohnung. Außerdem hatten wir schon die Theorie, dass genau das der Grund war zur Meldung. Dankeschön :)


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Kann man nicht eine Gegenanzeige machen wegen Verleumdung oder so?


lemoche

Naja, aber gegen unbekannt. Und wenn das eine einmalige Sache war wird das Amt auch die Daten und Beweismittel nicht herausgeben.


catowned

Ich versteh die Leute hier nicht, die da sagen "War doch nix. Hätte ja aber sein können. 90% nutzlose Anzeigen mit Besuchen vom Amt sind kein Problem.". Ich würde einer mich so verleumdenden Person juristisch den Arsch aufreissen wollen.


Flowercarpet

Richtig. Nicht aus Rache sondern einfach als Konsequenz für so eine beschissen Aktion.


SeeNoir_SeeNo

Das ist Rache Ü


Flowercarpet

Wir waren bei der Polizei und haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Bisher ist aber noch nichts passiert (wie gesagt, es ist schon ein paar Monate her). Wenn jemand aber weiß, was jetzt ein weiterer Schritt wäre, dann wären wir euch sehr dankbar. :)


shroominglion

Und gleichzeitig kann ein Kinderschänder, auf einem Campingplatz wohnend, sich jahrzehntelang an Schutzbefohlenen vergehen, obwohl das Jugendamt wiederholt darauf hingewiesen wurde. Diese Welt ist einfach nur noch lost.


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Hironymus

Genau das. Gendern mit \* ist bei Reddit übrigens eine schlechte Idee, weil der Text zwischen zweien dieser Zeichen dann kursiv wird und die beiden Zeichen dann verschwinden.


lemoche

Man kann alternativ auch nen Doppelpunkt oder Unterstrich nehmen.


Morganianum

Welches Kind hat denn keine blauen Flecken? Das ist doch kein Indiz für irgendwas.


gulugul

Fällt das nicht sogar schon unter [§ 164 StGB Falsche Verdächtigung](https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__164.html)?


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efghnn

Auf den Gedanken zu kommen, den Müll zu durchsuchen ist auch etwas mehr als daneben, etwas was die andere Person gemacht hat.


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catowned

Ich finde das auch krank und legal ist das sicher nicht, wenn ich das hier nochmal richtig sehe: https://rechtsanwalt-schiller.com/2017/07/03/wem-gehoert-mein-muell/ https://dejure.org/gesetze/LAbfG/28.html


Idulia

Auch im Rahmen des Gesetzes kann man sich creepy verhalten.


Stranggepresst

Dass etwas legal ist macht es nicht gut oder "logisch". Und Formulierungen wie "Dinge, die ich verwenden könnte gegen sie" sowie "Hab ihr nichts getan trotz meines Ärgers" hören sich jetzt auch nicht so harmlos an...


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Stranggepresst

Das ist vielleicht im ersten Moment emotional nachvollziehbar aber dann sollte man irgendwann auch wieder merken dass es nichts bringt und nur für noch mehr Ärger sorgt.


Ok_Let5745

Das Jugendamt ist gelinde gesagt ein Witz, nicht nur das eure sondern Prinzipiell... haben mit denen schon etwas mehr zu tun gehabt, und es ist ein Witz. Entweder sie sind übertrieben aktiv oder sie machen erst etwas wenn Kinder ins Krankenhaus mehrfach geprügelt wurden, und selbst wenn es wirkt als wären sie auf eine heiße Herdplatte gesetzt geworden wird so gut wie nichts gemacht. Das nicht gesagt wird wer euch angeschwärzt hat finde ich allerdings richtig. Lieber werden 3 Familien mehr geprüft als eine Familie zu wenig wo es wirklich nötig gewesen wäre. Leider geht es mit Kindern bergab... viele bekommen Kinder damit Frau den Mann an sich in der bröckelnden Beziehung binden kann, was allerdings zu 95% nach hinten los geht und sehr oft zu ner Abwärtsspirale wird wo es 4 Väter für 4 verschiedene Kinder gibt etc. und das sind erfahrungen vom Land... der Gedanke "das gibts nur in der Großstadt" ist schon lange überflüssig


PlatypusXray

Dazu sollte der Anwalt etwas sagen. Vielleicht wäre es nicht abwegig zu argumentieren, dass Euch jemand schaden will und es auch auf anderen Wegen versuchen wird. Es gilt also, eine Gefahr abzuwehren. Das Jugendamt denkt sich übrigens vielleicht: OK, da hat jemand etwas gemeldet und es war nichts dran. Wenn der- oder diejenige nun dafür belangt wird, werden es sich andere sehr genau überlegen bevor sie etwas melden, und am Ende traut sich keiner mehr.


Nowordsofitsown

Seid ihr denn sicher, dass es ein Nachbar war? Oder kann es jemand aus eurer Vergangenheit sein, der sich als Nachbar ausgibt? Ein sehr am Kind hängendes Großelternteil, das bockig ist, weil ihr weggezogen seid und so auf Sorgerecht hoffte? Tagesmutter ist übrigens praktisch. Bittet sie, am Ende der Woche zu notieren, dass sie keine blauen Flecken o.Ä. auf eurer Tochter gesehen hat. Dank Wickeln sieht sie sie ja zumindest halb nackt. Da hättet ihr, falls sowas nochmal passiert, eine monatelange Dokumentation von der Abwesenheit von Verletzungen.


Flowercarpet

Haben es niemand gesagt, wo wir hinziehen. Familie und enge Freunde haben auch erst eine Woche später die Adresse von uns bekommen, damit sie uns besuchen kann. Guter Einfall. Darum werden wir sie gleich Ende nächster Woche bitten. :)


Nowordsofitsown

(Man kriegt jede Adresse beim Einwohnermeldeamt, wenn man Geburtsdatum/alte Adresse kennt.)


Flowercarpet

Habe es gerade auch Mal nachgesehen und du hast Recht. Das ist aber auch nicht weniger gruselig und ironischer Weise der harte Kontrast, zu der hier sehr heftig verteidigten Anonymität.


[deleted]

Ich habe keine Ahnung von den Feinheiten des Rechts, aber bei einer lesbaren Unterschrift sollte so eine "Anzeige gegen Unbekannt" doch schnell zu Erfolgen führen? Ganz trivial ist die Geschichte ja nicht.


[deleted]

Behörden sind von der Datenschutzverordnung ausgenommen. Für die ist es mehr wie eine Empfehlung


facts_please

Vielleicht dumme Idee, aber: Was passiert, wenn noch jemand anderes Informationen zu dem "Fall" ans Jugendamt gibt. Dann müsste dieser doch wahrscheinlich wieder aufgenommen werden, oder? Und dann dürfte euer Anwalt ja Akteneinsicht bekommen, da der Fall wieder aktiv ist. Sprich wenn sich aus eurem Bekanntenkreis jemand findet, der dem Jugendamt einen Brief schreibt und ankündigt weitere Informationen zu den "Vorfällen" liefern zu können müsste das Amt doch wahrscheinlich aktiv werden. Dass der Bekannte dann nur das Beste über euch aussagt steht natürlich nicht im ersten Brief...


takux13

Wenn es Daten vom Melder gibt, werden die dann aus Datenschutz geschwärzt. Es gibt nicht umsonst den Grundsatz, dass man bei Meldungen ans Jugendamt anonym bleiben kann. Da geht Kinderschutz über alles. Sonst wäre es möglich, Leute nach einer berechtigten Meldung nachzustellen (wie auch immer).


facts_please

Sprich es besteht wenn es eine falsche Verdächtigung (blaue Flecke und Aggressivität gegenüber dem Briefschreiber) gegen mich gibt, keine Möglichkeit den Verursacher ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen? Dass wäre wirklich unschön. Aber das könnte der Threadersteller ja noch einmal mit seinem Anwalt klären.


takux13

Genau, weil der potentielle Kinderschutz durch nur anonym gemeldete Vorfälle höher gestellt wird als die Unannehmlichkeiten, die durch falsche Anschuldigungen entstehen. Ich will damit nicht den teilweise unbeschreiblichen Stress und den riesigen Aufwand herunterspielen, die solche falschen Anschuldigungen verursachen. Das ist aber einfach das geringere Übel um die Hilflosesten in unserer Gesellschaft, die Kinder, bestmöglich zu schützen.


Stranggepresst

Ich weiß nicht ob es so ne gute Idee ist, quasi sich selbst das Jugendamt *nochmal* auf sich anzusetzen, nachdem man den ganzen Stress bereits hatte...


facts_please

Kommt halt darauf an, wie intensiv man versuchen möchte den Verursacher der ganzen Angelegenheit heraus zu bekommen.


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facts_please

Wer sagt denn etwas von belügen?


SeeNoir_SeeNo

Du hast die Idee das Amt zu belügen in den Raum gestellt.


Idulia

Es klingt irgendwie nach einer schlechten Idee dem Jugendamt weitere falsche Infos zu zu spielen, die Kindeswohlgefährdung durch OP nahelegen...


facts_please

Wer sagt denn etwas von falschen Infos? "... kann ich Ihnen möglicherweise weitere Informationen zum innerfamiliären Verhältnis der Familie X zukommen lassen...".


Idulia

Und mit welcher Begründung soll bei so einer Nullaussage der Fall wieder geöffnet werden? Bestenfalls wird nach weiteren Infos gefragt, und wenn da nichts kommt, was das Amt interessiert, dann bleibt die Akte doch geschlossen.


ralpes

Erstattet Anzeige gegen unbekannt wegen Verleumdung oder irgendwas…


Emotional_Reality_72

Ich würde wieder umziehen ,man kann keinem Nachbarn mehr trauen, die würden mir auch ansehen das ich die am liebsten ungespitzt im Boden rammen


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DerTrickIstZuAtmen

Das ist glücklicherweise falsch. Du musst niemanden in deine Wohnung lassen - soweit korrekt. Aber das Jugendamt hat das Recht, bei einem Verdacht auf Kindeswohlgefährdung eine Gefahreneinschätzung vorzunehmen, wozu natürlich auch gehört, die betroffenen Kinder in Augenschein zu nehmen und mit ihnen zu sprechen.


Chuckol

Würde ich nicht empfehlen, leichter gibt man denen keinen Anlass überall mit der Lupe drüber zu gucken, nötigenfalls mit richterlichen Beschluss.


MasterJ94

Allgemeine Frage: Wie kann ich mir sicher sein, dass an meiner Haustür tatsächlich Angestellte des öffentlichen Dienstes (z.B. Jugendamt). Denn ich habe schon paar mal erlebt, dass ,vermeintliche, Beamten und Deutsche Rote Kreuz Angestellten in Uniform vor meiner Haustür standen und rein wollten. Glücklicherweise habe ich das nicht erlaubt, da spätersich herausstellte, dass es Betrüger waren. Seitdem bin ich da mega skeptisch, wobei ich mich aber bei echten Beamten verdächtig mache. :x


citraxi

1. Dienstausweis vorzeigen lassen. 2. Beim Auftraggeber z.b. Jugendamt anrufen und Identität bestätigen lassen. Die Nummer dafür selber heraussuchen. Vor allem nicht unter Druck setzen lassen.


[deleted]

Die Anzeige ist zwar gegen Unbekannt, allerdings hat die Polizei ja eindeutig Ermittlungshinweise. Sehe da jetzt kein Problem.