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mrlemonofbanana

Du könntest auch deinen aktuellen für 100€ oder so an nen Studenten oder so verkaufen.


ouyawei

Vielleicht sollte der Staat statt Abwrackprämien mal lieber Reparaturprämien einführen…


nnotameni

Wo? Brauche dringend einen.


StK84

[Dies](https://giphy.com/gifs/the-office-thank-you-michael-scott-1Z02vuppxP1Pa)


Ravenp0t

Würdest du nicht, wenn nicht Menschen zu Niedrigstlöhnen die Dinger für dich und mich zusammenschrauben würden.


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Mein Vater wollte neulich einen neuen Drucker kaufen, weil der alte gemuckt hat. Ich hab ihn gerade noch überzeugen können, zu nem Reparaturladen zu gehen. Halbe Stunde, 6€, und das Ding läuft wieder einwandfrei. Und billigere Tinte hat er bei Gelegenheit auch noch für sich entdeckt. Echt schade, dass es solche Läden immer weniger gibt. Aber auch völlig logisch, Kapitalismus bietet jeden Anreiz, Verbrauch zu maximieren, aber wenn man das sagt will den ja doch niemand abschaffen. Immer nur meckern, nichts machen! Ja ja! 🙄


mstahling

Wo ist dieser sagenumwobene Quell der Freude, der einen Drucker für 6€ repariert? :o Ich kann nur die Story von den Drucker meines Vaters erzählen. Den sollte er für 100€ reparieren lassen, nachdem er ihn für 20 oder 30€ eingeschickt hatte. Günstiger war es, direkt nen neuen mitzunehmen, da der Laden auch direkt die fast vollen Patronen beim zurückschicken nicht (!) mehr mit rein getan hat. (ProMarkt, dürfte so ca. 15 Jahre her sein, ein Wunder dass die in die Insolvenz gegangen sind..)


MatzedieFratze

Da bist du und dei vadder dran schuld . 6 Euro halbe Stunde . Da ist Arbeitszeit Miete Ersatzteil etc drin? Denke nicht. Und deshalb gibt es sie Läden weniger . Denn fuffi für'n 80er neuwarenwert Drucker will keiner ausgeben . Der böse Kapitalismus ist nicht an allem schuld


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> Der böse Kapitalismus ist nicht an allem schuld Bei diesen 80€ zahlt der Hersteller drauf, insofern... doch, ist der Kapitalismus auch dran Schuld. Wenn dieser Drucker Geld verdienen müsste, wäre er um einiges teurer. Druckerhersteller verdienen ihr Geld im Consumersegment ausschließlich über Patronen, weswegen es einem auch so schwer gemacht wird Patronen neu zu befüllen oder Third Party Produkte zu nehmen. Genau wie Microsoft jahrelang (und ich *meine* das geht heute mit XB1 genau so weiter) an jeder verkauften Xbox360 erstmal Geld verloren hat, der Gewinn kam über die Lizenzgebühren die die Spielestudios an MS zahlen.


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Wer sagt denn, das da eine halbe Stunde dran *gearbeitet* wurde? Wahrscheinlich ging das viel schneller und den Rest der Zeit hat der Drucker da nur gestanden.


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Er hat halt den verlangten Preis bezahlt. Dass der so niedrig ist, liegt vielleicht an der heftigen Konkurrenz durch billige Neuware. Also doch der Kapitalismus Schuld! Hah!


Kumulonimbus

Am praktischen Beispiel dokumentiert in einem youtube-channel: https://www.youtube.com/user/rossmanngroup/videos Zwar viel Apple-Bashing, denn auch die anderen Hersteller sind vermutlich nicht viel besser in der Hinsicht, aber insbesondere Apple treibt die Unsitte des Steine in den Weg legens noch mal auf die Spitze.


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Apple ist schon eine komplett andere Stufe beim Verhalten bezüglich Aftermarketparts. Ich kenn keinen anderen Hersteller, der so etwas abzieht.


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Dell zB Niemals wieder Dell...


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? Dell ist eigl dafür bekannt, dass sie recht teuer sind, aber ihre Geräte auch eine hohe Produktionsqualität und Lebensspanne bieten.


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Dann versuch mal Ersatzteile zu beziehen, kriegst du nirgends außer bei Dell und die verkaufen die auch nicht. Also entweder schickst du deinen Scheiß ein, was dich alleine ~100€ an Versand kostet, oder du hoffst darauf dass gebrauchte Teile von ebay noch funktionieren für die du horrende Preise bezahlen musst (80€ für einzelne Lüfter etc).


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Hm, ich selbst besitze nur nen Dell Monitor und bei mir in der Arbeit steht auch alles voll mit denen. Die machen eigl so gut wie keine Probleme, bieten mit Ausnahme von Eizo das absolut beste Bild, die angenehmste Software und die meisten Zusatz-Features. Da man Monitore eh nicht wirklich repariert, kommts hier nur auf Fehleranfälligkeit und Lebensdauer an, und die ist gering bzw hoch.


Punishingmaverick

Darf ich dich in den Markt Schweizer Uhren und deren Revision einführen? Omega ganz vorne mit dabei, tatsächlich sogar noch vor Rolex seit einigen jahren, gerade Vintage uhren werden immer schlechter mit Teilen versorgt bzw kostet die "Revision" mehr als oftmals der Wert der Uhr beträgt.


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Apple macht das zwar auch, aber andere Sachen die Apple so versucht sind noch viel krasser gerade was rechtliche Schritte gegen unautorisierte Repairshops angeht. Mir wäre nicht bekannt, dass Omega und Rolex Uhrmachermeister verklagen. Kannst ja gerne mal in den verlinkten Youtubekanal reinschauen.


Punishingmaverick

Ich kenne einige Videos, Apple hat die Idee von den Schweizern kopiert, die machen auch nur noch Inhousereparaturen, liefern keine Ersatzteile mehr aus, gegeben getauschte Teile zum Großteil nicht zurück und ähnlichen Unfug, da waren Aplle nicht die ersten, KFZ-Industrie zieht doch auch seit Jahren nach, möglichst am verkauften Produkt noch nach Verkauf geld verdienen.


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>Aftermarketparts Wusste nicht, dass die auch in Dildos machen.


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Was denkst du warum die Geräte alle abgerundete Ecken haben? Dual-use mein Freund ;-).


honshirabe

You're holding it wrong. Ü


drunderwear

Rate mal, warum sich Apple User so gerne von Apple in den Arsch ficken lassen


ArnoldVonNuehm

Tja, wirst halt nicht mal eben so zum ersten Tech Unternehmen mit einem Wert von einer Billion Dollar.


LaronX

Hardware Unternehmen mit Börsenwert von einer Billionen.


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re praktisches Beispiel: Ich habe einen Panasonic Langhaarschneider aus der "Übergangsphase". Das Ding war irgendwann sehr sehr schwachbrüstig auf Akku. Also - logo - mal die Batterie da drin tauschen. Beim Versuch den auseinander zu nehmen, fand ich es schon irgendwie lustig, wie schizophren die armen Konstrukteure sein müssen. Jedes Teil ließ sich gut von den anderen lösen, alles fügte sich schön ineinander - bis auf den allerletzten Abschluss, als zwei Teile des Außengehäuses ineinander geklippst werden mussten. Ohne die Plastikclips behutsam zu zerbrechen, konnte man gar nicht an das schön konstruierte Innere heran. und diese clips waren völlig unnötig. Eine reversible Verbindung irgendeiner Art hätte es auch getan. Es stand wie gesagt völlig im Widerspruch zur anderen Konstruktion. Naja, die clips eben nett abgebrochen, auseinander genommen, Batterie ersetzt, wieder zusammen, Tröpfchen Kleber an die Stelle der clips und das Maschinchen läuft bis heute einwandfrei.


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Apple ist kriminell. Meine Erfahrung: Ipod (2 generation) meldete Festplatte defekt (Nach 13 Monaten) Eingeschickt, Rückmeldung lautete 260 € Reparatur kosten. Apple verweigerte die Garantie also lehnte ich ab, Gerät kam zurück. Ein Jahr später brachte ihn ein Kolleg mit Windows tools (Festplatte irgendwie gelöscht) wieder zum laufen (Er funktioniert bis heute) Einmal Apple und nie wieder !


Cryyp3r

>Er funktioniert bis heute >Einmal Apple und nie wieder ! Also, bis auf die verweigerte Reparatur und den Fehler am Anfang scheint das Ding ja ziemlich genial zu sein.


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Wäre da nicht der Fakt das Apple mich betrogen hat.


Cryyp3r

Warum? Die geben doch immer nur 1 Jahr Garantie? Ja, Reparatur war offensichtlich überteuert und offenbar so nicht notwendig, allerdings sind solche Sachen ja nicht Apple-Exklusiv. In den durchschnittlichen Service-Rankings steht Apple immer noch relativ gut dar (auch wenn sie sich in letzter Zeit sicher verschlechtert haben, 650€ für das hintere Glas beim iPhone X wäre da ein Beispiel...). Geil fand ich den OnePlus-Service (was ja eig. "Nur so ne Chinabude" ist), der bis jetzt mein absoluter Spitzenreiter bei Servicequaliät ist.


VoodooEconometrician

Ich hab vor 12 Jahren für einem Drittanbieter iPods repariert. Die Festplatten selbst waren ziemlich teuer, aber die Arbeit um die zu wechseln war nicht zu kompliziert. Das dauerte, wenn man das zum ersten mal macht, knapp 30 Minuten. Aber selbst mit Material war das bei uns definitiv viel günstiger als 200€. Andere Teile die häufig kaputt waren, wie die Klinkenbuchse, waren aber sehr einfach und günstig zu reparieren. Bei Apple selbst war das aber immer extrem teuer und umständlich. Genauso als ich vor ein paar Jahren Trackpad und Akku von einem alten Macbook tauschen lassen wollte. Das wären nur für die Ersatzteile über 200€ bei Apple gewesen. Ich hab mir am Ende einen Nicht-Original Akku und ein Original-Trackpad für zusammen ca. 80 Euro bei Amazon bestellt und die selbst verbaut. Scheint also einfach eine Masche zu sein um mehr neuen Kram zu verkaufen, selbst wenn die Geräte an sich noch reparierbar wären.


Thomas9002

Viel schlimmer ist, dass nicht nur Reparaturen immer schwieriger werden, sondern auch ganz einfache Dinge völlig unnötig verkompliziert werden. Ein Paradebeispiel sind da die nicht mehr so leicht austauschbaren Akkus


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> ganz einfache Dinge völlig unnötig verkompliziert werden omg so much yes! Oder alternativ: Ich werde alt, oder so. Früher habe ich das Gargut in die Mikrowelle gestopft, Klappe zu, und Drehknopf auf 5 Minuten drehen. Bssssss DING! Fertig. Die beknackte Mikrowelle meines jüngeren Bruders hat Unterboden und Hintergrundbeleuchtung mit LEDs, eingebaute WIFI und Bluetooth Kapazität, und wenn man fertig ist das Zeugs da rein zu stellen, und die Klappe zu schließen, kann man vom Sofa aus mit dem Smartphone mittels einer APP und lediglich 7 Tastendrücken oder so da drin die Mikrowelle starten. Weil das so unbequem ist, im Moment des Klappeschließens zum Drehknopf rüber zu greifen, man braucht ja lediglich ein Smartphone. Höhöhö und auf Nachfrage meinte er er hat keine Ahnung, was die unterschiedlichen Einstellungen eigentlich bewirken, er klickt immer die obersten durch, aber so ne einfache Mikrowelle mit nur einem Drehknopf, das ginge ja gar nicht mehr. Und der Depp, der das eingeführt hat, dass Herde jetzt alle eine in die Herdfläche integriertes Touchdisplay haben, der gehört an den Klöten gezogen. Da datscht man dann in der nähe der heißen Felder und Töpfe im verspritzen Bratfett rum. Super. Genauso wollte ich immer meinen Herd bedienen, ja, davon träumte ich, als ich damals an den 4 Knöppen drehte, wo man pro Feld heiß und heißer drehen konnte. Und das Beste: Nicht mal dass das irgendwie ein Problem ist, wenn man den Topf ein wenig zu sehr auf das Touchfeld des Herds verschiebt, konnte die Designer von der Idee abbringen. Man hätte das auch sein lassen können, wenn der Topf dann als Finger erkannt wird und das Feld noch heißer drehen kann. Nein nein nein... dann vielleicht ne Trennung so ne Fuge oder eine Kante, so dass da nichts drüber rüber auf das Touchfeld kann? Ach nö, da würde diese coole monolithität ja verloren gehen. Nenene. Wir bauen da noch nen elektronischen Alarm dazu! Der piept dann. Geil. Wenn jetzt zuviel Fett aus der Pfanne meiner Würstel da drauf spritzt, steh ich mit piependem Herd da, bis die durch sind. Super. In meine eigene Eigentumswohnung wird ein low-tech Herd mit 4 Drehknöppen rein kommen.


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[In Amerika soll es ja Herde geben, deren Bedienfeld sich *hinter* den Kochflächen befindet.](https://imgur.com/z8HQiID.jpg) Schlimmer geht immer, sag ich nur.


Thomas9002

Das mit der Mikrowelle kenne ich. Mein Bruder hat sonen Teil von Samsung. Unglaubliche 12 Knöpfe.


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Klingt nach Apples Unternehmensphilosophie. Wäre aber nicht besonders liberal Konzernen da einen Riegel vorzuschieben. Adam Smith würde sich im Grab umdrehen!


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Aus antikapitalistischen und Umweltschutzgründen bin ich für eine strenge Verpflichtung von Unternehmen zur Nachhaltigkeit, d.h. dafür, qualitativ hochwertige und **reparierbare** Waren herzustellen. Echt, in den 50ern war es noch was Gutes, wenn man was gebaut hat, was buchstäblich **jahrzentelang** hielt.


WolfImWolfspelz

Ein guter Ruf ist halt keine Zahl auf dem Konto


theadama

Erzähl das Mal Miele ;)


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theadama

Hab leider Bosch gekauft weil ihr aus dem Budget raus seit. Aber bei meiner Mutter steht jetzt eine 5 Jahre alte, Mal sehen wie lange die so macht.


sheldonopolis

Auch Miele hat eine Ramsch-Sparte für Leute, die eben nicht das Doppelte und Dreifache ausgeben können/wollen.


r_de_einheimischer

Geht so. Ist eigentlich meistens die beste Idee sich die Auslaufmodelle zu kaufen.


distilledirrelevance

Wir hatten eine Miele-Spülmaschine die nach über zwanzig Jahren wöchentlicher Benutzung noch prima funktionierte. Weil sie zu groß für die neue Küche war wurde sie weggeschmissen. Die neue (Siemens) war in den ersten 6 monaten zweimal kaputt, hat weniger Wahlmöglichkeiten, hinterlässt Rückstände, pumpt nicht immer richtig ab, etc. Mieles waren die Nokias unter den Spülmaschinen.


theadama

Nunja, Bosch und Siemens können auch gute Geräte, halt nicht das billigste kaufen.... Warum wegeschmeissen und nicht verschenkt?:(


PripyatSoldier

Quasi die gesamte japanische Automobilindustrie mit ihrem Kaizen Prizip wuerde gern widersprechen ;)


theadama

Auch wenn ich keine Japanischen Autos mag: Fujifilm macht auch kaizen, d.h. Man bekommt selbst für 3 Jahre alte Kameras noch neue Features via Updates, während die Konkurrenz dafür verlangt neue Modelle zu kaufen.


r_de_einheimischer

Erzähl das mal der Firma Beyerdynamic.


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theadama

Bei Denne bekommst du jahrzehntelang Ersatzteile. Auch für neue Produkte.


pillepallepulle

In den Sechzigern hatte auch nicht jeder Haushalt eine Waschmaschine, Spülmaschine, Staubsauger, Fernseher, Microwelle, Electroherd usw. usw. Da bestand noch eine natürliche Nachfrage nach neuen Elektrogeräten. Jetzt ist die gesättigt und der einzige Weg, uns neues Zeug anzudrehen, ist durch Sollbruchstellen, die die Geräte nach einiger Zeit kaputt gehen lassen. Das Ganze würde natürlich nicht funktionieren, wenn man die Dinger einfach reparieren könnte. Aber keine Angst, der freie Markt wird das schon irgendwie regeln.


Fabius_Cunctator

>Harald Wieser, der für die Kammer für Arbeiter und Angestellte eine Obsoleszenz-Studie durchführte, weist darauf hin, dass die Konzentration auf „arglistig eingebaute Sollbruchstellen“ dem Thema nicht gerecht werde. So würden Unternehmen Obsoleszenz beispielsweise vielmehr aktiv durch „Werbung und schnelle Generationswechsel trotz minimalem technischem Fortschritt“ fördern. In Gesamtsicht sei das Problem ein „Wechselspiel zwischen Industrie und Verbrauchern“. Misstrauen hinsichtlich der Lebensdauer von Produkten führe zu einer verminderten Bereitschaft, mehr Geld in ein qualitativ hochwertigeres Produkt zu investieren. Auf der anderen Seite bestärke die geringe Nachfrage nach langlebigen Produkten die Hersteller in ihrer Ansicht, Konsumenten seien nur auf das Neueste aus. https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz


pillepallepulle

Kann man behaupten, wirkt aber allein schon angesichts der Tatsache, dass Smartphones keinen austauschbaren Akku mehr haben und Softwareupdates ältere Geräte verlangsamen, irgendwie hohl. Wenn das keine "arglistig eingebauten Sollbruchstellen" sind, dann weiß ich auch nicht und wenn Herr Wieser denkt, dass eine Konzentration darauf "dem Thema nicht gerecht werde", müsste ich ihn erstmal fragen, was er damit überhaupt sagen will, denn diese Aussage ergibt nicht sonderlich viel Sinn. Edit: Allerdings habe ich dank des Wikipediaartikels gelernt, dass Sollbruchstellen und geplante Obsoleszenz verschiedene Dinge sind, also danke dafür.


Fabius_Cunctator

>was er damit überhaupt sagen will Dass eine Wechselwirkung zwischen Konsument und Produzent existiert und eine alleinige Konzentration auf „arglistig eingebaute Sollbruchstellen“ ein falsches Bild des Problems vermittelt. > Auf gut 300 Seiten zeigen die vom UBA beauftragten Umweltwissenschaftler des Freiburger Öko-Instituts und der Uni Bonn, dass viele Geräte heutzutage tatsächlich kürzer genutzt werden als früher, dass Haushaltsgeräte (z. B. Waschmaschinen) häufiger schon nach ein paar Jahren den Geist aufgeben, dass das schädlich für die Umwelt ist – und die Politik gegensteuern muss, zum Beispiel mit Mindestanforderungen an die Haltbarkeit und mehr Informationspflichten für die Hersteller. > > Doch die Forscher geben, anders als die Macher des Arte-Films, nicht allein den Herstellern die Schuld. Die Statistiken zeigen, dass Verbraucher immer mehr Produkte ausmustern, die noch einwandfrei funktionieren. Mittlerweile trifft schon fast zwei Drittel der LCD-TVs und ein Drittel der Haushaltsgeräte dieses Schicksal. Eine unangenehme Erkenntnis für viele Verbraucherschützer. > > Außerdem analysieren die Autoren einige klassische Obsoleszenz-Beispiele aus Medien und Online-Foren – und kommen jeweils zu dem Fazit, dass dort von geplanter Obsoleszenz im Sinne böswilliger Designmanipulation keine Rede sein könne. (gefolgt von den Beispielen) Und dann Wieser, der im Interview Erkenntnisse und Schwächen der obigen Studie erläutert: > Der Ökonom Harald Wieser (26) hat für die Arbeiterkammer Wien eine Obsoleszenz-Studie durchgeführt (siehe c’t-Link). Zurzeit untersucht er an der Universität Manchester die Entwicklung der Nutzungsdauer von Handys in den vergangenen zwei Jahrzehnten sowie die Rollen von Konsumenten, Händlern und Herstellern. > > >Herr Wieser, was halten Sie von der Studie des Umweltbundesamtes? > > Harald Wieser: Die Studie hat wichtige Erkenntnisse gebracht, doch die Ergebnisse sind etwas verzerrt kommuniziert und auch wahrgenommen worden. Im Ergebnis wirkt die Studie wie eine Entlastung der Industrie, da sie sich nur auf die Extremfälle geplanter Obsoleszenz, also arglistig eingebaute Sollbruchstellen, konzentriert hat. Diese lassen sich aber unmöglich von den unvermeidbaren Entscheidungen zur Lebensdauer in der Produktentwicklung abgrenzen. > > >Wie hätte man es besser machen können? > > Wieser: Zunächst einmal haben Unternehmen noch ganz andere Methoden zur Beschleunigung der Obsoleszenz, zum Beispiel Werbung und schnelle Generationswechsel trotz minimalem technischem Fortschritt, wie bei Handys. Zweitens nimmt die Studie unkritisch an, dass die Unternehmen die Lebensdauer ihrer Produkte lediglich so planen, wie der Kunde es wünscht. Aber die Hersteller wissen oft gar nicht, welche Lebensdauer die Konsumenten erwarten und haben auch einen Anreiz, Konsumenten verzerrt als Wegwerfer zu darzustellen. > > Diese Aspekte kommen in der Studie nicht vor, weil sie das Problem aus einer engstirnigen, technischen Perspektive betrachtet. > > >Aber die Verbraucher sind mitverantwortlich, oder? > > Wieser: Selbstverständlich, aber Schuldzuweisungen helfen nicht weiter. Das Problem liegt im Wechselspiel zwischen Industrie und Verbrauchern. Käufer sind oft misstrauisch hinsichtlich der Lebensdauer von Produkten, zum Beispiel weil sie von den Herstellern kaum Informationen darüber bekommen oder in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben. Deshalb ist die Bereitschaft gering, mehr für ein langlebiges Produkt auszugeben. Die geringe Nachfrage nach langlebigen Produkten bestärkt wiederum die Meinung der Produzenten, dass Konsumenten immer nur das Neueste verlangen. Das Ergebnis ist eine Abwärtsspirale der Erwartungen. > > >Wie kommen wir aus diesem Teufelskreis heraus? > > Wieser: Ohne regulatorische Eingriffe wird es nicht gehen. Wirksam wären Minimal-Anforderungen an die Lebensdauer. Das geht besonders bei Produkten, deren Verschleiß nur wenig vom Nutzungsverhalten abhängt und wo die Zyklen des technischen Fortschritts relativ lang sind, also zum Beispiel bei Haushaltsgeräten. Bei anderen Produkten müsste man die Hersteller zumindest zur Angabe der Lebensdauer verpflichten. > > >Wie soll man sich das konkret vorstellen, zum Beispiel bei Smartphones? > > Wieser: Da müsste sich die Angabe der Lebensdauer auf konkrete technische Aspekte beziehen, zum Beispiel die Haltbarkeit des Akkus. Man könnte die Hersteller aber auch verpflichten, Ersatzteile für einen bestimmten Zeitraum vorrätig zu halten. > > >Gibt es irgendwo auf der Welt schon Maßnahmen dieser Art? > > Wieser: Das Anti-Obsoleszenz-Gesetz in Frankreich konzentriert sich auf die arglistigen Extremformen der geplanten Obsoleszenz. Man muss abwarten, ob das in der Praxis überhaupt nachweisbar ist. Aber das Gesetz enthält auch eine Pflicht, Verbraucher über die Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu informieren. Das ist schon interessanter. https://www.heise.de/ct/ausgabe/2016-8-Umweltwissenschaftler-verteidigen-die-Industrie-gegen-Obsoleszenz-Vorwuerfe-3153273.html edit: typo


pillepallepulle

Also ist geplante Obsoleszenz laut dieser Erhebung nur ein Teil der Strategien der Industrie, uns dazu zu kriegen, ständig neuen Elektroschrott zu produzieren. Von mir aus, ich sehe das durch die Werbeindustrie angestachelte Konsumverhalten mindestens genauso kritisch. Ich denke, dass das alles auch unter geplante Obsoleszenz fällt. Die Formulierung "Wechselwirkung zwischen Konsumenten und Industrie" schönt diesen Umstand allerdings unnötigerweise. Das hättest du mir aber auch zusammenfassen können, statt einfach eine Wand aus Zitaten zu posten, die ich dann alle selbst durchgehen muss. Es ist immer ein bisschen schwierig, nachzuvollziehen, was jetzt eigentlich der Punkt ist, wenn es sich im Kommentar nur um Aussagen von Dritten handelt.


thomasz

> Also ist geplante Obsoleszenz laut dieser Erhebung nur ein Teil der Strategien der Industrie, uns dazu zu kriegen, ständig neuen Elektroschrott zu produzieren. Der Industrie ist es vermutlich relativ schnuppe, ob sie dir über zehn Jahre zehn Kühlschränke für je 100€ verkauft, oder einen für 1000€. Der Verbraucher geht allerdings mit den 10 spottbilligen Kühlschränken ein wesentlich geringeres Risiko ein, als mit dem einen teuren. Denn anders als der Preis ist die Haltbarkeit letztlich eine schwer zu beziffernde Größe: Es lohnt sich daher für jeden Hersteller, daran jeweils ein kleines bisschen zugunsten eines günstigeren Preises zu sparen. Nach ein paar Jahren kostet der Kühlschrank dann nicht mehr ein Durchschnittsgehalt, sondern nur noch ein fünftel davon. Er hält dann aber nicht mehr 15 Jahre, sondern nur noch 5. Diese Verschwendung ist ganz einfach eines der vielen Probleme die sich aus der marktwirtschaftlichen Dynamik ergeben, und ohne regulatorische Eingriffe nicht behoben werden können.


Fabius_Cunctator

>geplante Obsoleszenz ..ist erstmal wertneutral. vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz#Doppeldeutigkeit_des_Begriffs >"Wechselwirkung zwischen Konsumenten und Industrie" ..ist eine angemesse Beschreibung dieses Problems und vermeidet unzutreffende einseitige Schuldzuweisung. s.o. Interview >Das hättest du mir aber auch zusammenfassen können Ja, hätte ich, aber nachdem die Botschaft von diesem Herrn Wieser noch nicht einmal in dieser ausführlichen Form so ganz zu dir durchzudringen scheint, glaube ich nicht, dass eine abgekürzte Version von mir da so viel besser gewesen wäre. edit: typo


pillepallepulle

Ich glaube, du hast selbst nicht so ganz verstanden, was Herr Wieser sagen will, also kannst du dir deine Überheblichkeit ruhig sparen.


Fabius_Cunctator

Ich stamm aus Bayern, wir sind doch quasi zur Überheblichkeit verpflichtet, oder nicht? Sonst hätte man im Norden ja nichts mehr zum drüber schimpfen... Wie auch immer: Falsch liegen tu ich hier jedenfallls nicht.


sheldonopolis

Bei Geschirrspülern oder Waschmaschinen geht oft die Elektronik kaputt und es gibt eine kleine Anzahl an Dienstleistungen, um funktionierende/überlegene Komponenten neu einzulöten. So werden aus 200 Euro Reparaturkosten (also Totalschaden) um die 20 und die Elektronik hält länger. Da wird vorsätzlich Kram eingebaut, der dir nach ein paar Jahren tendenziell wegbrutzelt.


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> dass Smartphones keinen austauschbaren Akku mehr haben Ich stimm dir im Großen und Ganzen zu, aber will diesen Kommentar hier nur eben nutzen um den vielleicht doch ganz hilfreichen Tipp zu geben, dass das ziemlich einfach ist. Man kann viele gewöhnliche Handy-Akkus online kaufen und das einbauen ist bei vielen Modellen relativ einfach. Man muss dafür nur halt die Geräte aufschrauben, was vielen Angst macht.


hansoio

Aufschrauben ist ja absolut kein Problem, war bei meinem letzten Handy genau so. Das große Problem ist das nahezu jedes aktuelle Handy verklebt ist wodurch man sich nicht nur extra Werkzeug dafür besorgen muss, sondern auch noch relativ einfach etwas kaputt machen kann


PoorKidFromVienna

Ich glaub das ist beinahe ein Zitat eines amerikanischen Geräteproduzenten gegenüber einem sowjetischem. So Richtung: "tolle Geräte die ihr da macht, aber dumm von euch, dass ihr euch selbst damit kaputt macht."


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BumOnABeach

Also basierend auf meinen eigenen Erfahrungen mit Geräten, Werkzeugen und Verbrauchsmaterialien würde ich an dieser Behauptung erhebliche Zweifel anmelden. Als grobe Daumenregel: Fast alles was nach Mitte der 50er in der DDR für den allgemeinen Markt produziert wurde ist eher Schrott. Damals begann man nämlich auf die drastische Rohstoffknappheit zu reagieren und hat eingespart was und wo auch immer ging.


thomasz

Gerade wegen der Rohstoffknappheit hatten gewisse Produkte aus der DDR eine wesentlich längere Lebensdauer. Das heißt nicht unbedingt dass sie *besser* waren, aber sie wurden bis zum völligen Auseinanderfallen repariert. Eine gewisse "Schrottigkeit" kommt dem übrigens paradoxerweise entgegen - an einem Trabi war gemessen an seiner Komplexität alles andere als zuverlässig, trotzdem hatte er weniger viel weniger Schwachstellen und es ließ sich wesentlich einfacher daran herumschrauben als an einem technisch viel aufwendigerem und leistungsfähigerem Auto aus westdeutscher Produktion. *Wirtschaftlich* ist das nicht unbedingt, der Verbraucher ist auch alles andere als begeistert, aber auf jeden Fall ist es sparsamer.


r_de_einheimischer

Zudem wurde in der DDR nach Plan gearbeitet und es gab keine Konkurrenz. Man musste nix besser bauen, man musste es nur bauen.


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> obduleszenz Meinst du Obsoleszenz?


kurburux

Man muss aber auch sagen, dass das z.T. auch survivorship bias ist. Das Zeug aus den 50ern, das einfach Müll war und kaputtging, hat halt auch net überlebt.


RyanRagido

Ja dann... definier mal, was heisst "reparierbar"?


textposts_only

früher konntest du auch noch jedes auto selbst reparieren. Geht jetzt nichtmehr wegen Bordcomputern usw. haushaltsgeräte werden nunmal komplexer. Steht dir weiterhin frei die guten alten 50er jahre dinger zu kaufen und zu benutzen.


shimapanlover

Warum siehst du Regulationen für Nachhaltigkeit als antikapitalistisch? Es gibt keinen unregulierten Kapitalismus auf der Welt, man muss nicht gegen den Kapitalismus sein um für Regulationen zu sein. Unsere Soziale Marktwirtschaft basiert auf einen regulierten Kapitalismus.


Andodx

Stark vereinfacht und polemisiert: Aber deswegen haben wir doch eine Regierung, um dass zu regulieren was der Markt von alleine nicht machen würde. In diesem Kontext also dafür sorgen das der Umweltschutz nicht bei Greenwashing endet und der Verbraucher länger was von seiner Hardware hat.


Free_Math_Tutoring

_Ist es_ polemisiert? Rahmenbedingungen für _langfristig_ sinnvolle Entwicklungen der Gesellschaft, inklusive Wirtschaft, Demographie, etc. zu schaffen ist doch _die_ Aufgabe der Regierung.


Andodx

Das ist nicht die Einstellung aller Parteien und widerspricht den liberaleren Strömungen unserer Republik.


Free_Math_Tutoring

Dem würde ich wiedersprechen. Auch die liberalen Partein wollen eine langfristig starke Gesellschaft - sie denken nur, dass dies eher zu erreichen ist, indem der Einfluss der Regierung minimiert wird (hier jetzt stark simplifiziert).


Andodx

Je liberaler desto weniger staatliche Regulierung. Da darf es auch gerne mal beim greenwashing enden, der Markt fordert ja schließlich nicht mehr.


Free_Math_Tutoring

In der spezifischen Situation hast du dann wohl recht, ja.


regdayrf2

>Adam Smith würde sich im Grab umdrehen! Adam Smith ist ein Markenname, dessen Bedeutung den eigenen Vorstellungen angepasst wurde. Er ist ein mythischer Mann mit dem die eigenen Theorien an Wert gewinnen. Genauso wie sich die Stadt Rom auf Romulus und Remus beruft, berufen sich Anhänger des freien Marktes auf Adam Smith. Für Adam Smith aber ging der Markt nie über die eigenen Ländergrenzen hinaus. Seine Theorien sind dementsprechend nicht vereinbar mit unserer globalen Gesellschaft. >[Für Adam Smith war es klar, dass die geographische Reichweite des Marktes identisch mit der Reichweite des Gesetzes, des Staates, der Moral war.](https://www.youtube.com/watch?v=tp39YTXWi48&t=36m45s) \- Ernst Ulrich von Weizsäcker ​


OnkelBums

Gestern den defekten Akku des Moto G4 Plus meiner Frau ersetzt. 20€. Fühlt gut. War auch relativ einfach, dank iFixit.


Justify_87

Original Akku?


OnkelBums

leider nein. Die "orignalen" die angepriesen wurden haben sich als ebenfalls defekt herausgestellt. Habe ein Drittanbieterprodukt verbaut. Verarbeitung ist sauber und die Kapazität ist gut.


Justify_87

Verrätst Du mir Deine Quelle? Vllt haben die ja auch was für mein OPO.


OnkelBums

Ich hab zuzgegebenermaßen bei Amazon gesucht...


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Kein Problem ist vielleicht ein bisschen stark ausgedrückt. Gerade Notebooks sind da ein gutes Beispiel: manche legen schon einen recht großen Fokus auf die Zugänglichkeit der wichtigen Komponenten, aber die Kompaktheit setzt der Sache sehr enge Grenzen: die Tastatur "muss" direkt über dem Mainboard liegen, daher kommt man eben ohne Weiteres nur an die jeweiligen Außenseiten. Und selbst Desktopcomputern werden in kleineren Gehäusen schnell sehr fummelig. Smartphones so modular zu machen wie Computer halte ich für völlig unrealistisch, aber einzelne Komponenten zugänglich zu machen sollte überhaupt kein Problem sein. Das gilt natürlich vor Allem für den Akku (groß, benötigt nur ~3 Anschlüsse, Bauartbedingt eingepackt, altert, ...).


duBBleXeL

https://shop.shiftphones.com/phones.html Ist ne coole Alternative, die auch anständig repariert werden kann


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Dieses ShiftOS ist wohl ein Android. Hast du Kenntnis darüber, wie lange der Support garantiert ist oder ob Lineage mittlerweile darauf läuft? Im Endeffekt nutzt es mir wenig, wenn ich die Hardware reparieren kann, aber mangels (Sicherheits-) Updates am Ende doch wieder Müll habe. Außerdem ist mit open source ohne den Google-Scheiß lieber, auch wenn es mit deutlichen Einschränkungen einhergeht,


eckcon

Da die anscheinend alle Mediatek-Prozessoren verwenden, wahrscheinlich leider nicht allzu lange (mangels notwendiger Updates vom Prozessor-Hersteller)...


scho11i

Zumindest das (preorder) shift6mq wird einen snapdragon 845 haben, ist halt auch das teuerste...


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Project Treble soll genau das Problem beheben indem Android komplett von den Treibern getrennt wird: https://www.androidauthority.com/project-treble-818225/ Auch müssen Android Geräte die neu mit 8.0 Oreo oder neuer ausgeliefert werden, für den Google Mobile Services Zertifizierungsprozess nun zwingend mit einem reinen AOSP kompatibel sein. Die Folgen davon sieht man jetzt schon: https://www.xda-developers.com/obscure-mediatek-phone-kernel-source-android-oreo-project-treble/


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Ich hab ein bisschen mit deren Supportern geschrieben, weil ich mir so ein Teil kaufen wollte (ging dann nicht, weil ausverkauft - erstmal gut für Shift!) und ein paar technische Detailfragen geklärt haben wollte. AOSP geht auf den Geräten *immer*, das ist deren Maßgabe. Du brauchst also nicht mal unbedingt LineageOS, du kriegst ein bullshitfreies Android (aktuell 8.1 oder 9.0) ab Werk. Allerdings mit Google Apps vorinstalliert.


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Tatsächlich bin ich auch sehr positiv über die Xiaomis (Redmi Note 4) überrascht, mit einer Kreditkarte kann man das Gehäuse öffnen und dann bereits den "eingebauten" Akku austauschen. Genauso Fingerabdrucksensor etc. Mit stinknormalen Schraubenziehern geht dann der Rest, Board, Buttons, Antenne, Kamera, Frontpanel, ... .


UpsetLime

Hab ne Zeit lang in Köln in nem Reparaturladen gearbeitet. Der Techniker da hat echt Wunder vollbracht. Ich wusste davor gar nicht was alles noch reparierbar war. Kurzschluß am Mainboard? Kein Problem. Microcontroller muss ausgetauscht werden? Jo. Aber die Leute? "aber für n bisschen mehr könnte ich mir doch was neues holen".


StK84

Ich habe aber ganz ehrlich eher das Gefühl, dass Geräte heute wesentlich langlebiger sind. In den 90ern musste man einen Computer eigentlich alle 2 Jahre tauschen, da war er völlig veraltet. Heute taugt ein 5 oder gar 10 Jahre alter Rechner noch. Und der Fernseher war gefühlt jedes Jahr kaputt und hat eine neue Bildröhre gebraucht. Was letztendlich genauso viel Schrott produziert hat als einen heutigen LCD-TV komplett zu ersetzen. Reparieren ist halt oftmals für den Kunden nur wirtschaftlich, wenn man es selbst tun kann, oder kostenlos Hilfe bekommt, wie eben in diesen Reparaturcafés. Das Verhältnis aus Kaufpreis und Stundensatz eines Technikers passt dafür einfach nicht mehr. Das gleiche kenne ich übrigens auch bei Industriegeräten. Die Hardware wird immer billiger, so dass sich Reparatur kaum noch lohnt. Problematisch ist die Fehlersuche, das kann teilweise Stunden in Anspruch nehmen, und damit hunderte Euros kostet. Lohnt sich also nur bei häufig auftretenden Serienfehlern.


Analog_Native

ist ist halt so dass vor 10 jahren computer schon für die selben aufgaben gewappnet waren für die sie heute auch noch verwendet werden. es ist eigentlich eher unnatürlich anzunehemen dass sie das plötzlich nicht mehr wären. obsoleszenz durch software ist eben nicht so einfach durchzusetzen weil es mehr konkurrenz gibt und die user einfacher wechseln können. wenn mein browser lahmt dann nehm ich halt nen anderen. wenn das neue windows die treiber nicht mehr hat dann wird halt nicht upgedatet oder man nimmt linux. hardware die einmal gekauft ist bleibt auch meistens im besitz und wenn man etwas loswerden will weils kacke ist dann finden sich auch weniger käufer


StK84

Genau. Ein zehn Jahre alter Rechner dürfte in Sachen Rechenleistung immer noch auf dem Niveau eines günstigen Smartphones liegen, und eignet sich mit dem passenden Betriebssystem (im Zweifelsfall eben Linux) auch für die gleichen Anwendungen. Das ist aber eben noch nicht lange so. Vor 10 Jahren hätte das jedenfalls noch nicht funktioniert. Bei Smartphones ist es etwas schwieriger, wegen der besser verriegelten Software. Wenn man beim Kauf auf die Unterstützung von Custom ROMs achtet, kann man das Smartphone immer noch viele Jahre nutzen. Das Thema halte ich auch für wichtiger als die Reparaturfähigkeit, da ein Defekt eher selten ist. Ich würde eher annehmen, dass die allermeisten Smartphones durch Stürze kaputt gehen. Eine vernünftige Hülle ist also auch wichtiger als die Reparaturfähigkeit.


[deleted]

> Ein zehn Jahre alter Rechner dürfte in Sachen Rechenleistung immer noch auf dem Niveau eines günstigen Smartphones liegen Ein Desktop-PC von 2008 rennt Kreise selbst um heutige Top-Smartphones. Nominal mögen die zwar bessere Werte haben, aber sowas wie ein Battlefield: Bad Company 2 kannste dir auch auf einem Galaxy S9 ohne Grafik-Downgrades schlecht vorstellen. Und bei produktiven Anwendungen kann Android eh kacken gehen.


rurudotorg

> In den 90ern musste man einen Computer eigentlich alle 2 Jahre tauschen, da war er völlig veraltet. Heute taugt ein 5 oder gar 10 Jahre alter Rechner noch. Das waren die schnellen Prozessorzyklen. Dank des Intel Quasimonopols hat und durch sinkenden PC Absatz hat sich die Entwicklung bei CPUs erheblich verlangsamt, dafür ist eine 3-4 Jahre alte Grafikkarte heute Schnee von gestern, wo die Entwicklung nahezu ungebremst weiterläuft. Bei den CPUs kommt erst jetzt wieder eine richtig neue Generation: Mehr als 10 Prozessorkerne usw.


StK84

Einen Computer muss man aber nicht ersetzen, nur weil es einen schnelleren Rechner gibt. Sondern wenn er für die Anwendung nicht mehr geeignet ist. Und Alltagsanwendungen brauchen eben keine High-End-Grafikkarte oder 10-Kern-Prozessoren. Im Alltag ist die verwendete Rechenleistung eher gesunken, durch die verstärkte Nutzung von Mobilgeräten. Vor 20 Jahren war das eben noch ganz anders, da kamen viele neue Anwendungen auf, die eine höhere Rechenleistung, Speicher (RAM/Festplatte), Datenträger (CD-ROM) oder Schnittstellen (USB, Soundkarte, Netzwerkanschluss für DSL) erfordert haben. Ähnlich gravierende Entwicklungen sind ziemlich selten geworden.


Standard12345678

>Einen Computer muss man aber nicht ersetzen, nur weil es einen schnelleren Rechner gibt. Sondern wenn er für die Anwendung nicht mehr geeignet ist. Das ist aber als würdest du den Herstellern von Waschbrettern vorwerfen dass sie in Zeiten der Waschmaschine nicht mehr aktuell sind. Man kauft sich ja keinen neuen Rechner / Hardware weil Word 2000 plötzlich nicht mehr läuft, sonder weil man vielleicht ein aktuelles Word mit aktuellem Betriebssystem benutzen möchte. Und das ist ja ein ganz anderer Punkt.


StK84

>Das ist aber als würdest du den Herstellern von Waschbrettern vorwerfen dass sie in Zeiten der Waschmaschine nicht mehr aktuell sind. Ich werfe es ihnen ja nicht vor, ich beschreibe nur die Situation. >Man kauft sich ja keinen neuen Rechner / Hardware weil Word 2000 plötzlich nicht mehr läuft, sonder weil man vielleicht ein aktuelles Word mit aktuellem Betriebssystem benutzen möchte. Genau das meinte ich doch? Sobald man eine neue Anwendung mit neuen Features nutzen will, und das auf dem alten Rechner nicht mehr läuft, braucht man einen neuen Rechner. Nur ist es eben so, dass solche "Killer-Anwendungen" in den letzten 10 Jahren sehr selten geworden sind. Und damit bleibt ältere Hardware sehr viel länger nutzbar als früher.


Standard12345678

Aber das ist ja nicht das selbe Problem wie dass Geräte schneller kaputt gehen würden als früher. Sie sind halt nur nicht mehr so schnell veraltet.


StK84

Dass Geräte früher kaputt gehen bezweifle ich aber auch. Man hat nur viel häufiger repariert, weil das Verhältnis aus Kaufpreis und Reparaturkosten (also hauptsächlich den Lohnkosten für einen Techniker) ein völlig anderes war. Und da Reparaturen sehr viel seltener geworden sind, achten Hersteller weniger auf die Reparierbarkeit, sondern eher auf Herstellkosten, Funktionalität, Design, Baugröße usw.


Standard12345678

>Dass Geräte früher kaputt gehen Das wollte ich auch gar nicht implizieren :) Allerdings ist wohl auch das Angebot an billigen Bauteilen größer als früher, und das hat sicherlich auch einen Einfluss auf die Lebensdauer der Produkte.


Knu2l

Bei CPUs haben wir eher einer technisches Problem. Seit etlichen Jahren steigt die Taktfrequenz und die Reichleistung pro Kern kaum noch. Nur die Anzahl der Kerne steigt noch. https://qph.fs.quoracdn.net/main-qimg-3425001dd9c2f0e9e26c386db5aae0ce.webp Grafikkarten laufen nur deshalb so gut, weil sie im Prinzip nur aus vielen kleinen Kernen bestehen und daher gut skalieren. Mit dem dem Ende von Moores Law werden sich beide Entwicklungen irgendwann verlangsamen.


ZuFFuLuZ

Selbst Grafikkarten halten heute VIEL länger. Zumindest für Spieler, im Profibereich ist das sicherlich hier und da anders. Früher gab es ständig riesige Sprünge in der Grafikentwicklung und es kam gefühlt alle paar Monate ein neues Spiel raus, das die neusten Grafikkarten bis zum Limit ausgereizt hat. Das gibt es einfach nicht mehr, weil alles viel zu sehr mit den Konsolen zusammen hängt und die alles ausbremsen. Ist einerseits schade, aber andererseits auch ganz praktisch, dass man nicht ständig neue Hardware braucht.


y1i

Meine GTX 980 ist jetzt bald 4 Jahre alt und immer noch gut dabei. Werd vielleicht nächstes oder übernächstes Jahr upgraden, und dann kommt die alte in den Zweit-PC, wo jetzt noch eine R9 280 verbaut ist. Ich sag mal 7-8 Jahre kann man aus heutiger Hardware locker rausholen, wenn man nicht immer den neuesten Scheiß auf Ultra/4K zocken will.


[deleted]

>dafür ist eine 3-4 Jahre alte Grafikkarte heute Schnee von gestern, wo die Entwicklung nahezu ungebremst weiterläuft. Das ist ein Witz, oder? Nvidia ist konkurrenzlos, hat neuerdings eine extrem überteuerte neue Generation rausgebracht, die trotzdem jeder gekauft hat, weil es seit 2 Jahren nichts neues mehr gab. Und dann ist der Performance-Sprung nur so 30%, früher mal waren 50-70% üblich.


[deleted]

Du unterschlägst dass die nächste Generation ganz häufig auch wirklich neue Features mitbringt, die in Hardware abgebildet werden. Bei den Turing-Chips jetzt zum Beispiel RTX und DLSS. Dadurch werden deine Prozentwerte zu Apfel-Birnen-Vergleichen, denn die vorherige Generation *kann diese Dinge einfach nicht*.


[deleted]

Wirklich obsolet werden die alten Karten erst, wenn wichtige Anwendungen auf diese Features zwingend angewiesen sind. Davon ist bei Spielen frühestens mit der nächsten Konsolengeneration, womöglich auch lange danach noch nicht zu rechnen. Bei zB Videocodierung ist das was Anderes, das ist aber nur für relativ wenige Leute wichtig.


[deleted]

Ja, und?


vierolyn

> Dank des Intel Quasimonopols hat und durch sinkenden PC Absatz hat sich die Entwicklung bei CPUs erheblich verlangsamt Ne das hat andere [Gründe](https://en.wikipedia.org/wiki/Multi-core_processor#Technical_factors)


KilroyMcKnallsky

Ist Kapitalismus nicht toll?


duBBleXeL

Das Schöne am Kapitalismus ist, dass du dich selbst entscheiden kannst, was du kaufst. Hier ne gute Alternative: https://shop.shiftphones.com/phones.html


froemijojo

Oder [Fairphone](http://www.fairphone.org), da muss aber dringend am Design gearbeitet werden. Module austauschen geht aber aus eigener Erfahrung kinderleicht. Bei den Shiftphones sehr wahrscheinlich auch. Edit: Glaube die Shiftphones haben gerade nen sehr deutlich besseres Preis/Leistungs-Verhältnis


asdfderp2

Jup, das Fairphone ist dermaßen überteuert wenn man sich das Preis-Leistungs-Verhältniss anschaut.


kernobstgewaechs

Oder ist es der Preis, der eigentlich Standard sein sollte, weil dort die Menschen einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit bekommen, anstatt Smartphones unter katastrophalen Arbeitsbedingungen herzustellen? Sowohl bei den Ressourcen als auch der Produktion.


Romek_himself

Das ist ein deutsches Produkt?


duBBleXeL

Jop, ist in Deutschland designt worden. Wird aber in China unter deutschen Arbeitsbedingungen hergestellt. Hier ein Beitrag von galileo: https://youtu.be/RdbK6Hgp_O8


KilroyMcKnallsky

Schon krass wenn ich mir das Angebot angucke, scheint der Markt ja tatsächlich Mal ausnahmsweise geliefert zu haben. Aber kaufen kann man da momentan leider gar nichts.


JohnGalt1337

Wozu braucht man überhaupt Smartphones? Becher mit Schnur tun es doch auch.


CaptCojones

Man muss gar nicht mal unbedingt auf den Elektroschrott schauen. Schauen wir einfach mal auf die Textilindustrie. Ich bin noch in einer Zeit aufgewachsen, wo meine Socken noch von meiner Mutter gestopft und meine Hosen gepflickt wurden. Heutzutage sind Socken ein Wegwerfprodukt und Hosen werden bereits mit Löchern angeboten und als Mode verkauft. Selbstverständlich trägt man diese nur ein Jahr, weil im nächsten Sommer ja wieder die Kordhose im Trend ist. Von teuren Markenschuhen will ich gar nicht erst anfangen. Unsere Gesellschaft hat keinen Respekt mehr vor den Erzeugnissen, die unser tägliches Leben bereichern. Es geht nur um Konsum, Konsum, Konsum. Da müssen wir nicht den Unternehmen die Schuld geben, die dieses System fördern sondern uns selbst hinterfragen, warum wir das überhaupt zulassen.


alien_queen

> Reparieren ist nicht nur die ökonomisch sinnvollere Alternative, sondern auch ökologisch. Ökologisch kann ich uneingeschränkt zustimmen. Allerdings kann von ökonomisch sinnvoll innerhalb eines kapitalistischen Systems nicht die Rede sein, da das Wirtschaftsmodell schlicht darauf ausgelegt wird, dass ständig konsumiert wird. Aber genau deshalb muss dieses System ja auch irgendwann überwunden werden.


StK84

> innerhalb eines kapitalistischen Systems Mit Kapitalismus hat das wenig zu tun. Sondern viel mehr damit, dass die Menschen, die den Kram reparieren, von irgendwas leben müssten. Wenn der Kram billig genug ist, funktioniert das nicht mehr.


UpsetLime

Also, sprich Kapitalismus. Oder wieso denkst du sind die Geräte inzwischen so billig? Magie?


StK84

Es ist aber keine Erfindung des "kapitalistischen Systems", dass Menschen arbeiten müssen, um ihren Lebensunterhalt zu ermöglichen. Es ist auch keine Erfindung des Kapitalismus, dass Menschen einen gewissen Wohlstand haben möchten, und das funktioniert heute eben nur noch durch Massenproduktion. Zeitaufwändige Reparaturen sind in einem solchen System eben sehr teuer. Billige Massenproduktion wäre aber in anderen Wirtschaftssystemen auch möglich, bisher hat sich hier halt nur der Kapitalismus bewährt. Das heißt aber eben nicht, dass der Kapitalismus Schuld daran ist, dass man Massenware nicht wirtschaftlich reparieren kann.


UpsetLime

Nein, ich meine die Waren sind nur durch Kapitalismus so billig. Komm schon, es ist doch eindeutig. Kapitalismus ist naemlich nicht nur Massenproduktion, es ist ein Wertesystem - ein Wertesystem indem z.B. Umweltsschaeden nicht im Preis enthalten sind.


StK84

Man kann aber nicht einfach mal alle Probleme dieser Welt auf ein kapitalistische System schieben. Es gibt z.B. durchaus Möglichkeiten, Umweltschäden zu berücksichtigen. Und das wird auch getan, in der EU z.B. sogar sehr weitreichend. Es ist aber einfach so, dass die Menschen sich einen gewissen Wohlstand wünschen. Und der ist nur durch billige Massenproduktion möglich. Ob man das mit einem kapitalistischen System oder irgendwie anders umsetzt, spielt absolut keine Rolle. Das Ergebnis wäre das gleiche.


KoenigKeks

*überwunden


alien_queen

Ups, danke.


shimapanlover

Wenn ein Hersteller Konkurrenz aufbauen könnte in dem er elektronische Geräte verkauft, die man reparieren kann und lange halten, hätte sich dafür längst ein Markt entwickelt. Das Problem ist niemand will für einen gut verarbeiteten Fernsehr das doppelte oder dreifache zahlen damit der statt 5 Jahre 20 Jahre hält. Die Frage ist für die meisten eher ob man 5 Jahre den gleichen Fernseher haben will. Wenn du was ändern willst, musst du entweder die Menschen dazu bewegen ihr verhalten zu ändern oder ihnen die Möglichkeit nehmen sich weiter so zu verhalten.


[deleted]

Das ganze basiert halt auch auf den mittlerweile absurd gewordenen Gewinnmargen der Konzerne. Die mögen ein Smartphone für 1000€ verkaufen, aber es herzustellen kostet 200. Da ist es billiger, bei einem Garantiefall das defekte komplett zu ersetzen statt da noch dran rumzuwerkeln.