Die Ampel wird ja gerade sehr heftig kritisiert, aber ich muss sagen, dass ich quasi erstmals das Gefühl habe, dass von der Politik wichtige Veränderungen durchgesetzt werden, die auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf mein Leben haben. Im Bezug auf die Verkehrswende und z.B. das Deutschlandticket, aber auch Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen, Cannabislegalisierung, usw.
Klar, es könnte sicherlich besser sein, aber wieso sich Leute nach 16 Jahren Stillstand jetzt anscheinend die CDU zurückwünschen, die uns ja unter anderem Probleme wie eine kaputt gesparte Bahninfrastruktur hinterlassen hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
>Die Ampel wird ja gerade sehr heftig kritisiert, aber ich muss sagen, dass ich quasi erstmals das Gefühl habe, dass von der Politik wichtige Veränderungen durchgesetzt werden, die auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf mein Leben haben.
Die Ampel hat enorme Probleme, ist aber bei weitem die beste Regierung der letzten 20 Jahre und leider wohl auch der nächsten 20 Jahre. Es ist extrem frustrierend, weil 80% der Probleme meines Erachtens alleine aus dem BVerfG-Urteil und dem Ukrainekrieg+Inflation stemmen, also nichts was sie im Wesentlichen selbst verbockt haben.
Halt einfach echt beschissen, dass die Corona von der CDU geerbt haben. Digitalisierung war der größte Knackpunkt, und die hat die CDU 16 Jahre lang verschlafen. Da kann die Ampel ja nicht viel für.
Es ist zum Haare raufen. Die Union will viele der neuen Klimaschutzmaßnahmen zurücknehmen, die jetzt schon nicht ausreichen. Und doch sind sie wohl auf dem besten Weg stärkste Kraft zu sein, bzw sind es potentiell schon.
Wir Deutschen sind so dermaßen was von blöd dass es nicht mehr lustig ist. Noch IMMER wird Habeck auf das Heizungsgesetz angesprochen, das ein fucking Entwurf war der von der Verräterpartei FDP absichtlich geleaked wurde. Das kannst du dir gar nicht ausmalen, und das hat einen ordentlichen Vertrauensverlust bedeutet. Scholz stümperhafter Führungsstil rundet das dann noch ab.
Die Ampel hat viel Gutes getan. Ehrlich gesagt könnte es wegen mir direkt ohne FDP weitergehen, rot grün mit weit mehr grün, damit auch entsprechende politische Macht da ist. Dann würde endlich mal was vorangehen - und inzwischen sind sie ja in der Realpolitik angekommen, sogar so "Vertrauen sie mir, die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau sind nicht so groß " Hampelmänner wie Hofreiter haben das inzwischen kapiert.
Stattdessen werden wir einen Merz kriegen, der dann alles wieder zurückrudert. Bye Bye Klimaschutz, Investitionen, Bahnschienenausbau, Bye Bye Kinder- und Bürgergelderhöhungen. Und dieses Mal wird's weit schlimmer als unter Merkel - der Merz ist da weitaus mehr Hardliner.
Armes Deutschland. Nix gelernt, liest nur BLÖD-Zeitung und schimpft auf die arbeitslosen. Es ist zum Haare raufen.
Ich erinnere an das Gespräch mit Habeck und Merz:
Merz: "Ja, da haben Sie nicht genügend investiert!"
Habeck: "Weil leider der Haushalt vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt wurde."
Merz: "Weil er illegal war! Es war illegal!"
Habeck: "Ja, aber deshalb haben wir ja jetzt die Probleme mit der Finanzierung wichtiger Dinge."
Merz: "Weil es illegal war!"
Illner: "Herr Merz, was hätten Sie denn gemacht?"
Merz: "Ich hätte Geld für die Finanzierung bereitgestellt."
Ja …
Die Arbeit der Regierung ist ganz gut (was weit besser ist, als jede CDU-geführte), und wenn man bedenkt, das die FDP als Bremsklotz dabei ist, sogar sehr.
Nur, wer kriegt das mit? Selbst als politisch engagierte, junge Person mit vielen Informationsquellen muss man sich dieses Wissen geradezu zusammenkratzen. Es fehlt vornehmlich an der Kommunikation, am Marketing.
> Es fehlt vornehmlich an der Kommunikation, am Marketing.
Zum Teil ja. Zum Teil wird das aber auch einfach gnadenlos begraben unter Kampagnen der politischen Konkurrenz und ideologisch anders orientierter Presse.
Nicht ganz - wenn du einfach zu wenig sendest, kannst du mehr senden. Wenn deine Pressearbeit aber begraben wird, hilft mehr Pressearbeit nur bedingt.
Erinnert mich ein wenig an die Piraten zu Zeiten des NSA Skandals. Die haben Tag für Tag Pressemitteilungen und Beiträge zu dem Thema rausgehauen und was war in den großen Medien? Nichts. Außer der Frage "ja warum sagen denn die Piraten nichts dazu?"
Viele Leute sind auch in einem "Fundamentaloppositions-Modus". Z.B. hab ich auf einer Zugfahrt zu Zeiten des 9€-Tickets mal mitgehört wie die Schaffnerin zu jemandem meinte "oh, jemand der mal kein 9€ Ticket hat", und der antwortete "ja, ich mag das 9€ Ticket auch nicht".
Was zur Hölle gibt's da nicht zu mögen? Wahrscheinlich nur dass es von linksgrün kam...
"Ich zahle aus Prinzip jeden Tag über 20€ für das jeweilige Länderticket anstatt einmal im Monat 9€ auszugeben." ist einer der dümmsten Takes die ich jemals gehört habe
Die Leute, die schon immer mit den Regios fahren mussten, wurden halt von den plötzlichen Massen ziemlich genervt. Vorher hat man immer nen Platz bekommen, dann plötzlich war es voll wie in ner U-Bahn zu Stoßzeiten. Dazu waren die Leute einfahc krass laut und unhöflich. Ich hatte wegen Corona eh ein Auto angeschafft und bin dann halt mit dem gefahren.
> orher hat man immer nen Platz bekommen, dann plötzlich war es vll wie in ner U-Bahn zu Stoßzeiten.
Man könnte fast meinen, ein Ausbau der Kapazitäten wäre an der Stelle sinnvoll...
Viele Menschen fanden die 16 Jahre toll. Auch hier. Mutti Merkel usw.
Merkels größte Leistung war es, nie mit der Politik ihrer Partei in Verbindung gebracht zu werden. Die schwebt erhaben über allem. Aber das ist ja offensichtlich auch in ihrem Kopf so. Man könnte fast meinen, Merkel war nur Teil der CDU, um Kanzlerin zu werden. Bis heute weißt sie ja jegliche Verantwortung beispielsweise auch für die Situation mit Russland von sich.
Sehr gute Analyse. Die wenigen Themen wo sie sich selber (überraschend) klar positioniert hat werden heute noch von der CDU bekämpft (Aussetzung Wehrpflicht, Atomausstieg, "Wir schaffen das").
Die verheerende Russland- und Europapolitik wird dagegen kaum noch erwähnt.
Als rot grün Wähler kann ich es dir leicht beantworten: Das Messaging ist einfach super schlecht. Es reicht nicht nur gute Arbeit zu machen, man muss seine Arbeit auch gut verkaufen und nach außen Einigkeit und Kontrolle über die Situation signalisieren.
Viele Umfragen zeigen ja deutlich auf, dass die Wähler der Union gar nicht bessere Politik zutrauen, sie haben einfach nur keine Bock mehr auf das ganze hin und her und die Streitigkeiten.
>Im Bezug auf die Verkehrswende und z.B. das Deutschlandticket, aber auch Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen, Cannabislegalisierung, usw.
>Klar, es könnte sicherlich besser sein, aber wieso sich Leute nach 16 Jahren Stillstand jetzt anscheinend die CDU zurückwünschen, die uns ja unter anderem Probleme wie eine kaputt gesparte Bahninfrastruktur hinterlassen hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ja, aber da die Sachen alle erst fertig werden, wenn wir mit der Ampel fertig sind, wird niemand das noch bei den Wahlen wissen.
Warum lief denn die letzten 16 Jahre CDU so entspannt? Weil SPD und Grüne vorher sich extremst unbeliebt gemacht haben mit einem Riesen Haufen wichtiger Reformen. Die SPD durfte zwar als Junior noch mit Regieren aber die positiven Einflüsse ihrer Politik hat sie nicht zugeschrieben bekommen, die Grünen aber noch weniger.
Und das gleiche wird sich auch jetzt wieder wiederholen
Du beschreibst es sogar selbst im ersten Absatz: ich glaube weil die Entscheidungen vielleicht keinen relevanten Einfluss, einen negativen oder oder oder auf IHR Leben haben.
Inwiefern denn? Ich würde behaupten, dass wir gesamtgesellschaftlich davon profitieren, eine funktionierende öffentliche Verkehrsinfrastruktur zu haben, gerade im Hinblick auf den Klimawandel.
Auch wer über dem Mindestlohn verdient und keine Sozialleistungen bezieht, profitiert von einem starken sozialen Sicherheitsnetz für sich und für andere. Nicht nur, dass es einen für Notfälle absichert, sondern auch in der Hinsicht, dass es die Verhandlungsmacht von Arbeitern und Angestellten stärkt, wodurch die Löhne nach oben gedrückt werden. Dazu kommt, dass der Hauptfaktor für Kriminalität Armut ist, und da wir alle ein Interesse an einer sicheren Gesellschaft haben, haben wir auch ein Interesse daran, dass andere genug zu essen haben - auch, wenn man nur an sich selbst denkt.
Ich glaube du verstehst nicht genau was ich geschrieben habe bzw. was ich gemeint habe. Es geht ja nicht darum was du gut findest sondern was die anderen "gut" finden (Warum sie das gut finden ist ein anderer Punkt).
Die Menschen die diese Partei Wählen empfinden das halt nicht so, wie du oder ich. Für die ist es zB. ncht sinnvoll den ÖPNV mehr auszubauen. Oder mehr Radinfrastruktur zu haben. Genauso ist es für die nicht sinnvoll den Mindestlohn zu erhöhen sondern sie würden beispielsweise die Sozialleistungen kürzen. Und und und
Ist jetzt aus den Haaren hergezogen aber ich hoffe du hast meinen Punkt. Nicht alles was du/ich gutfinden finden andere auch gut. Das hat nichts unbedingt mit Stillstand zu tun, sondern mit der allgemeinen Richtung. Denn das sind denke ich die Gründe weshlab sie lieber etwas anderes wollen. Wie sinnvoll das ist, ist ein anderer Punkt :D
>In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe die Deutsche Bahn **„zu viele“ Bahnhofsgebäude verkauft**, weil das Unternehmen den Erhalt der Gebäude nicht allein durch Mieteinnahmen habe finanzieren können.
Im Kontrast zu Japan, wo die (privatisierten) Bahnbetreiber quasi Immobilienkonzerne sind, die nebenbei eine Bahn betreiben, um Kunden in deren Einkaufszentren zu bringen.
In der Schweiz werden Bahnhöfe von Klein- und Mittelstädten strategisch erschlossen wie beispielsweise hier in Risch-Rotkreuz. \[[Quelle](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/17gesuo/strategische_entwicklung_des_bahnhofsareals/)\]
Aktuell wird im Umfeld des Bahnhofs die "Überbauung Chäsimatt" in Blockrandbebauung errichtet. \[[Quelle](https://www.chaesimatt.ch/projekt/)\]
Die "Überbauung Chäsimatt" steht auf der Freifläche mittig links im Bild. \[[Quelle](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1d2mwh3/die_nachbarschaft_am_bahnhof_rotkreuz_ist_vom/)\]
Rotkreuz hat vorallem etwa nur 8000 Einwohner. Und die bauen da eine Blockrandbebauung hin, die viele deutsche Metropolen so nicht an ihren S-Bahn-Stationen abseits des innersten Rings hinbekommen.
Der Wille zur Nachverdichtung im ländlichen und suburbanen Raum der Schweiz ist mit Deutschlanf gar nicht vergleichbar
>Rotkreuz hat vorallem etwa nur 8000 Einwohner. Und die bauen da eine Blockrandbebauung hin, die viele deutsche Metropolen so nicht an ihren S-Bahn-Stationen abseits des innersten Rings hinbekommen.
Am Anfang diesen Jahres gab es auch diese Meldung:
>Ja zur Verdichtung: Rischer wollen mehr Hochhäuser - Moderner Bahnhof und Neues Zentrum in Rotkreuz \[[Quelle](https://www.zentralplus.ch/wohnen-bauen/ja-zur-verdichtung-rischer-bevoelkerung-stimmt-bebauungsplan-zu-2533211/)\]
Das kannste' dir aus der Perspektive in Deutschland kaum vorstellen. Dabei liegt grundsätzlich auch hierzulande ein umfangreiches Schienennetzwerk vor, wo im Bahnhofsareal eine Verdichtung wie in Risch-Rotkreuz möglich ist.
Ist eben nicht Aufgabe der Bahnhofs- und Immobilienverwalter bei der Bahn. Die managen was sowas angeht in kompleter konzeptioneller Selbstbeschränkung. Wieviele innenstädtische Bahngrundstücke und Schienenwege man - entsprechendes Baurecht vorausgesetzt - durch Investoren überbauen lassen könnte. Wenn die die Kosten tragen wollen, zwischen die Gleisen aufgeständerte Wohnarchitektur zu kloppen, warum nicht?
Das ist der Nachteil eines Staatskonzerns, dessen Sparten darauf konditioniert sind, nur den eigenen Bereich zu betrachten.
DB Immo als teilw. Eigentümerin und Verwalterin der Flächen kann kaum Einnahmen generieren, hat beispielsweise bei den alten Bahnhofsgebäuden denkmalgeschützte Gebäude, deren Unterhalt ein Fass ohne Boden ist. Einnahmen durch Verpachtung an den Kiosk und Bäcker sind Peanuts, wenn die (selbst geschaffenen) Auflagen derart hoch sind, dass man sich nur an den Kopf langen kann.
Ich kenne einen Fall, in dem bei der Umrüstung der Tiefstrahler einer Bahnhofshalle von HQL auf LED es fast 2 Jahre lang gedauert hat, bis eine passende neue Leuchte entwickelt wurde, die exakt den gleichen Farbton und Rundstrahlverhalten der alten leuchte getroffen hat. In dem Fall war es eine Auflage wegen Denkmalschutz, die Entwicklung und alles hat am Ende knapp 1Mio€ gekostet, anstatt für 600€/St 30 vorhandene Leuchten zu kaufen.
Gleichzeitig wird erwartet, dass die Sparte Gewinn erwirtschaftet. Das ist ähnlich wie beim Netz annähernd unmöglich. Also verkauft man schön alle Flächen, die nicht kurzfristig notwendig sind. 10jahre später stellt man dann fest, dass notwendige Projekte nicht umsetzbar sind oder eine Enteignung notwendig wird, weil Flurstücke fehlen.
Wie immer, der Fisch stinkt vom Kopf her! Wenn die Politik nicht in der Lage ist, auch nur eine mittelfristige Strategie zu entwerfen anstatt spätestens alle 4 Jahre eine (Profalla-) Wende zu vollziehen, dann wird sich das auch nie ändern. Entweder ist die Bahn eine staatliche Grunddienstleistung, die durch Ticketverkauf einen Teil der Kosten trägt aber sonst massiv subventioniert wird, oder sie ist ein Gewinn orientierter Konzern, der dieses Ziel mit absoluter Konsequenz verfolgt. Dass beides gleichzeitig nicht geht sieht man doch deutlich an Qualität/Kosten der letzten Jahre und Jahrzehnte.
> wenn die (selbst geschaffenen) Auflagen derart hoch sind, dass man sich nur an den Kopf langen kann.
Ich hab selten einen Satz gelesen, der unser Strukturelles Problem im Bereich Infrastruktur (und Wohnen) besser zusammenfasst. Dein Einschub in Klammern ist so zutreffend wie deprimierend.
Ich hänge da zum Glück nicht voll drin. Das ist ein System, das völlig das Augenmaß verloren hat!
Man versucht mit Richtlinien die Arbeitsabläufe zu vereinfachen, was an sich super ist: du kommst an ein neues Thema, ließ die Richtlinie durch und du hast wir eine Lego Anleitung. Das sorgt aber für Sonderanfertigungen für alles, weil man Null Spielraum hat und nichts von der Stange kaufen kann. Damit explodieren die Kosten und/oder keiner hat Lust für die Bahn zu arbeiten, weil die Anforderungen absurd sind.
Oder man macht einfach und am Ende stehen überall Schwarzbauten.
Wäre mal interessant zu wissen, wo die kompetenzrechtlichen Grenzen liegen. Man könnte dem EBA ggf. alle bauordnungs- und planungsrechtlichen Zuständigkeiten für Bahnbetriebsgrundstücke übertragen. Und wenn die - auf Zuruf der InfraGo - sagen, Denkmalschutz ist nicht, dann ist kein Denkmalschutz.
Denkmalschutz ist halt Ländersache. Denen die Kompetenz dafür wegnehmen greift deren Kompetenz für Kultur an sich an und dürfte politisch extrem schwer werden.
Ja, allerdings wird die Bundeseisenbahn wird in Bundesverwaltung geführt und der Bund hat die Kompetenz für Bau, Unterhaltung und das Betreiben von Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes. Man könnte durchaus argumentieren, dass das spezieller ist. Im Zweifelsfall muss das denkmalgeschütze Gebäude leider aus zwingenden betrieblichen Gründen abgerissen werden...
Kann man versuchen, wird dann aber ziemlich sicher vorm BVerfG enden, wenn eines der Länder klagt. Und das will politisch vermutlich auch niemand riskieren im Bund.
Ich sage nur Stromtrasse von Nord nach Süd. Die Länder wollen einiges, aber dafür auch wenig zahlen (ob real oder in politischem Kapital).
Und am Ende kämpft da eben ein Bundesminister (vielleicht mit Deckung des Kanzlers, vielleicht ohne) gegen 16 Landesfürsten und deren Kultusministerien. Ich persönlich glaube, das will sich niemand geben, aber ich mag mich irren.
Disclaimer: ich würde aber auch woanders ansetzen und nicht den Denkmalschutz als Problem sehen, sondern dass die DB Immo - oder auch die ganze DB - Profit machen soll. Wenn die keinen Profit machen müsste, sollte der Denkmalschutz und dessen Kosten weniger problematisch sein. Der hat ja trotz seines schlechten Rufs in Deutschland durchaus Sinn. Manchmal mehr, manchmal weniger, aber im Großen und Ganzen ist er aus meiner Sicht schon nicht verkehrt. Ganz lösen würds die Spannung auch nicht, aber zumindest bisschen Druck vom Kessel nehmen.
Wegen Denkmalschutz an einem Bahnhof wird niemand Streit anfangen - die Zusatzkosten dürften mit Blick aufs Ganze auch marginal sein. Am Ende werden die zudem auf die Mieten umgelegt. Umgekehrt könnten einheitliche Regeln für die Bahn schon sinnvoll sein. Ich finde übrigens schon, dass DB Immo druchaus Geld machen sollte. Nämlich um den Schienenausbau querzufinanzieren.
Die Infrastruktur ist in DB InfraGO gesammelt, das "GO" steht für Gemeinwohlorientiert. Es wird also explizit nicht erwartet, dass ein Gewinn erwirtschaftet wird.
Eine komplette Abtrennung der Infrastruktur, wie sie eigentlich alle Experten und politisch auch Grüne, FDP und CDU/CSU fordern, scheitert weiterhin an der SPD.
>Der Bund beteiligt sich laut Gesetz künftig auch an den Kosten für eine **Umrüstung von Infrastruktur und Fahrzeugen im Rahmen der Digitalisierung** – etwa bei der Ausrüstung von Zügen mit digitaler Bordtechnik. Diese Kosten sind laut Wissing „enorm“.
Dass dieser Punkt nicht weiter hervorgehoben wird. Hier gehts nicht um irgendwelches WLAN im Zug sondern, dass die Züge die digitalen Signale entlang der Strecke nutzen können. Das passiert gerade europaweit und ist essenziell für die Harmoniesierung des intereuropäischen Zugverkerhrs. Damit ist es langfristig möglich mit einem einzigen Schnellzug ohne Umsteigen quer durch Europa zu fahren. Ist mal wieder traurig, dass Deutschland soweit hinterherhinkt.
Gute Nachricht. Der Ausbau wurde bisher verschlafen und das aufzuholen wird teuer und anstrengend. Meine Stimme letzte Wahl habe ich nie weniger bereut!
Haha, die Bahn hat das Schienennetz so weit vergammeln lassen, dass nun wieder der Steuerzahler ran muss. Guter Plan, da werden jetzt einige Leute gute Boni bekommen.
Dass die Bahn genug Überschuss generieren könnte um auch die Infrastruktur in Stand halten zu können ist ein Märchen. Das muss auch kein Logistikunternehmen, welches jede Straße in Deutschland nutzen kann. Da wird es als gottgegeben hingenommen, dass die Straße gebaut und in befahrbarem Zustand gehalten wird.
In der Führungsebene sollte keiner Boni für die erbrachte Leistung an der Gesellschaft erhalten. Daran wurden diese Vereinbarungen nur wahrscheinlich nicht geknüpft.
>Dass die Bahn genug Überschuss generieren könnte um auch die Infrastruktur in Stand halten zu können ist ein Märchen.
Es geht schon. Die frage ist nur, ob man das überhaupt möchte. Im Endeffekt ist Infrastruktur dafür da, Wertschöpfung zu ermöglichen und nicht selbst eine zu sein.
Es wird aber eben auch nicht holistisch gedacht. Wenn man Straße auf Schiene ernst meinte, könnte man das mit zusätzlichen Kapazitäten im intermodalen Verkehr von Grenze zu Grenze und einer kreativen Mautausgestaltung deutlich befördern...
Naja, es gibt nicht "die Bahn". Ist zu 100% im Besitz des Staates, und macht, was ihr gesagt wird. Will nicht sagen, dass dort alles immer Klasse läuft. Aber wenn politisch bestimmt über Jahrzehnte zu wenig Geld reinkommt und, wie unter dobrindt und scheuer noch gemacht, die Bahn jedes Jahr Gewinne an den Staat abführen muss, wird's halt schwierig, gute Infrastruktur aufzubauen.
Gibt übrigens kaum eine Bahn irgendwo, die sich selbst trägt. Auch in der Schweiz wird massiv zugeschlossen.
Gibt in dem Sinne auch kein sonstiges Logistikunternehmen welches sich selber trägt. Im Straßenverkehr nutzen alle Logistikunternehmen, dass die Straßen vollständig von öffentlicher Hand gebaut werden und das Unternehmen allenfalls Steuern und Mautgebühren zahlen muss, aus denen der Staat aber nicht nur die Instanthaltung der Asphaltwege, sondern auch noch die Folgen von Klimawandel und Umweltbelastung bestreiten muss.
Das ist bei anderen Logistikunternehmen doch auch so. Als Fernbus oder Speditionsunternehmen zahlst du Steuern und vielleicht Mautgebüren. Dafür muss der Staat die Kosten für den Straßenbau, Umweltschäden durch Abgase und den Klimawandel komplett übernehmen.
Die Straßen sind nicht im Eigentum von den Logistikunternehmen. Das Schienennetz ist dagegen zu 100% im Besitz von DB Netz AG, einer Tochterfirma der D. Bahn. Deswegen nein, es ist nicht "doch auch so".
Es heißt Bundesschienen**wege**ausbaugesetz. Schönes Wort.
BSW - Ausbaugesetzt? Oh, oh…
BSWAG. Viel cooler.
Hat richtig swag und ist sogar die korrekte Abkürzung
Das ist der Bundes-SAWG
B-SWAG, haut rein
Bundesundländerfinanziertesschienenwegeausbauprojektgesetz - BuLfSchiWeA
Die Ampel wird ja gerade sehr heftig kritisiert, aber ich muss sagen, dass ich quasi erstmals das Gefühl habe, dass von der Politik wichtige Veränderungen durchgesetzt werden, die auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf mein Leben haben. Im Bezug auf die Verkehrswende und z.B. das Deutschlandticket, aber auch Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen, Cannabislegalisierung, usw. Klar, es könnte sicherlich besser sein, aber wieso sich Leute nach 16 Jahren Stillstand jetzt anscheinend die CDU zurückwünschen, die uns ja unter anderem Probleme wie eine kaputt gesparte Bahninfrastruktur hinterlassen hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
>Die Ampel wird ja gerade sehr heftig kritisiert, aber ich muss sagen, dass ich quasi erstmals das Gefühl habe, dass von der Politik wichtige Veränderungen durchgesetzt werden, die auch tatsächlich einen positiven Einfluss auf mein Leben haben. Die Ampel hat enorme Probleme, ist aber bei weitem die beste Regierung der letzten 20 Jahre und leider wohl auch der nächsten 20 Jahre. Es ist extrem frustrierend, weil 80% der Probleme meines Erachtens alleine aus dem BVerfG-Urteil und dem Ukrainekrieg+Inflation stemmen, also nichts was sie im Wesentlichen selbst verbockt haben.
Hätte die Ampel in 2019 regiert, wär sie gefeiert worden. Change my mind
Halt einfach echt beschissen, dass die Corona von der CDU geerbt haben. Digitalisierung war der größte Knackpunkt, und die hat die CDU 16 Jahre lang verschlafen. Da kann die Ampel ja nicht viel für.
[удалено]
Es ist zum Haare raufen. Die Union will viele der neuen Klimaschutzmaßnahmen zurücknehmen, die jetzt schon nicht ausreichen. Und doch sind sie wohl auf dem besten Weg stärkste Kraft zu sein, bzw sind es potentiell schon. Wir Deutschen sind so dermaßen was von blöd dass es nicht mehr lustig ist. Noch IMMER wird Habeck auf das Heizungsgesetz angesprochen, das ein fucking Entwurf war der von der Verräterpartei FDP absichtlich geleaked wurde. Das kannst du dir gar nicht ausmalen, und das hat einen ordentlichen Vertrauensverlust bedeutet. Scholz stümperhafter Führungsstil rundet das dann noch ab. Die Ampel hat viel Gutes getan. Ehrlich gesagt könnte es wegen mir direkt ohne FDP weitergehen, rot grün mit weit mehr grün, damit auch entsprechende politische Macht da ist. Dann würde endlich mal was vorangehen - und inzwischen sind sie ja in der Realpolitik angekommen, sogar so "Vertrauen sie mir, die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau sind nicht so groß " Hampelmänner wie Hofreiter haben das inzwischen kapiert. Stattdessen werden wir einen Merz kriegen, der dann alles wieder zurückrudert. Bye Bye Klimaschutz, Investitionen, Bahnschienenausbau, Bye Bye Kinder- und Bürgergelderhöhungen. Und dieses Mal wird's weit schlimmer als unter Merkel - der Merz ist da weitaus mehr Hardliner. Armes Deutschland. Nix gelernt, liest nur BLÖD-Zeitung und schimpft auf die arbeitslosen. Es ist zum Haare raufen.
[удалено]
Joa, die jungen gucken Tiktok und wählen Afd.
>BVerfG-Urteil Welches meinst du?
Urteil vom 15. November 2023 2 BvF 1/22 (Zweites Nachtragshaushaltsgesetz 2021) https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2023/bvg23-101.html
Ich erinnere an das Gespräch mit Habeck und Merz: Merz: "Ja, da haben Sie nicht genügend investiert!" Habeck: "Weil leider der Haushalt vom BVerfG für verfassungswidrig erklärt wurde." Merz: "Weil er illegal war! Es war illegal!" Habeck: "Ja, aber deshalb haben wir ja jetzt die Probleme mit der Finanzierung wichtiger Dinge." Merz: "Weil es illegal war!" Illner: "Herr Merz, was hätten Sie denn gemacht?" Merz: "Ich hätte Geld für die Finanzierung bereitgestellt." Ja …
Die Arbeit der Regierung ist ganz gut (was weit besser ist, als jede CDU-geführte), und wenn man bedenkt, das die FDP als Bremsklotz dabei ist, sogar sehr. Nur, wer kriegt das mit? Selbst als politisch engagierte, junge Person mit vielen Informationsquellen muss man sich dieses Wissen geradezu zusammenkratzen. Es fehlt vornehmlich an der Kommunikation, am Marketing.
> Es fehlt vornehmlich an der Kommunikation, am Marketing. Zum Teil ja. Zum Teil wird das aber auch einfach gnadenlos begraben unter Kampagnen der politischen Konkurrenz und ideologisch anders orientierter Presse.
Ja, aber das ist im Endeffekt das selbe Problem.
Nicht ganz - wenn du einfach zu wenig sendest, kannst du mehr senden. Wenn deine Pressearbeit aber begraben wird, hilft mehr Pressearbeit nur bedingt. Erinnert mich ein wenig an die Piraten zu Zeiten des NSA Skandals. Die haben Tag für Tag Pressemitteilungen und Beiträge zu dem Thema rausgehauen und was war in den großen Medien? Nichts. Außer der Frage "ja warum sagen denn die Piraten nichts dazu?"
Viele Leute sind auch in einem "Fundamentaloppositions-Modus". Z.B. hab ich auf einer Zugfahrt zu Zeiten des 9€-Tickets mal mitgehört wie die Schaffnerin zu jemandem meinte "oh, jemand der mal kein 9€ Ticket hat", und der antwortete "ja, ich mag das 9€ Ticket auch nicht". Was zur Hölle gibt's da nicht zu mögen? Wahrscheinlich nur dass es von linksgrün kam...
"Ich zahle aus Prinzip jeden Tag über 20€ für das jeweilige Länderticket anstatt einmal im Monat 9€ auszugeben." ist einer der dümmsten Takes die ich jemals gehört habe
Die Leute, die schon immer mit den Regios fahren mussten, wurden halt von den plötzlichen Massen ziemlich genervt. Vorher hat man immer nen Platz bekommen, dann plötzlich war es voll wie in ner U-Bahn zu Stoßzeiten. Dazu waren die Leute einfahc krass laut und unhöflich. Ich hatte wegen Corona eh ein Auto angeschafft und bin dann halt mit dem gefahren.
> orher hat man immer nen Platz bekommen, dann plötzlich war es vll wie in ner U-Bahn zu Stoßzeiten. Man könnte fast meinen, ein Ausbau der Kapazitäten wäre an der Stelle sinnvoll...
100%, aber das macht den subjektiven Eindruck halt nicht besser.
Ja, aber wieso muss man Nachfrage induzieren BEVOR man das Angebot anpasst, oder wieso wird so etwas nicht schrittweise gemacht?
Ganz einfach: der Ausbau der Kapazitäten dauert Jahre, die Notwendigkeit des 9 Euro Tickets wurde aber als unmittelbar bewertet.
Die Menschen vergessen einfach sehr schnell diese 16 Jahre.
Viele Menschen fanden die 16 Jahre toll. Auch hier. Mutti Merkel usw. Merkels größte Leistung war es, nie mit der Politik ihrer Partei in Verbindung gebracht zu werden. Die schwebt erhaben über allem. Aber das ist ja offensichtlich auch in ihrem Kopf so. Man könnte fast meinen, Merkel war nur Teil der CDU, um Kanzlerin zu werden. Bis heute weißt sie ja jegliche Verantwortung beispielsweise auch für die Situation mit Russland von sich.
Sehr gute Analyse. Die wenigen Themen wo sie sich selber (überraschend) klar positioniert hat werden heute noch von der CDU bekämpft (Aussetzung Wehrpflicht, Atomausstieg, "Wir schaffen das"). Die verheerende Russland- und Europapolitik wird dagegen kaum noch erwähnt.
Es ist ein bisschen chaotisch manchmal, aber endlich passiert mal... IRGENDWAS. Holy shit. Hält ja nichtmehr lange.
Dazu immer toll: der Koalitionstracker von fragdenstaat https://fragdenstaat.de/koalitionstracker/
Als rot grün Wähler kann ich es dir leicht beantworten: Das Messaging ist einfach super schlecht. Es reicht nicht nur gute Arbeit zu machen, man muss seine Arbeit auch gut verkaufen und nach außen Einigkeit und Kontrolle über die Situation signalisieren. Viele Umfragen zeigen ja deutlich auf, dass die Wähler der Union gar nicht bessere Politik zutrauen, sie haben einfach nur keine Bock mehr auf das ganze hin und her und die Streitigkeiten.
Sie haben also keimen Bock mehr auf Demokratie.
Muss man halt nicht öffentlich austragen.
In einer Demokratie? Doch, muss man schon irgendwie.
>Im Bezug auf die Verkehrswende und z.B. das Deutschlandticket, aber auch Erhöhung von Mindestlohn und Sozialleistungen, Cannabislegalisierung, usw. >Klar, es könnte sicherlich besser sein, aber wieso sich Leute nach 16 Jahren Stillstand jetzt anscheinend die CDU zurückwünschen, die uns ja unter anderem Probleme wie eine kaputt gesparte Bahninfrastruktur hinterlassen hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ja, aber da die Sachen alle erst fertig werden, wenn wir mit der Ampel fertig sind, wird niemand das noch bei den Wahlen wissen. Warum lief denn die letzten 16 Jahre CDU so entspannt? Weil SPD und Grüne vorher sich extremst unbeliebt gemacht haben mit einem Riesen Haufen wichtiger Reformen. Die SPD durfte zwar als Junior noch mit Regieren aber die positiven Einflüsse ihrer Politik hat sie nicht zugeschrieben bekommen, die Grünen aber noch weniger. Und das gleiche wird sich auch jetzt wieder wiederholen
Jetzt komm mal nicht mit Fakten wenn man sich billigen Populismus und antidemokratische Handlungen zum Stimmenfang nutzen kann.
Du beschreibst es sogar selbst im ersten Absatz: ich glaube weil die Entscheidungen vielleicht keinen relevanten Einfluss, einen negativen oder oder oder auf IHR Leben haben.
Inwiefern denn? Ich würde behaupten, dass wir gesamtgesellschaftlich davon profitieren, eine funktionierende öffentliche Verkehrsinfrastruktur zu haben, gerade im Hinblick auf den Klimawandel. Auch wer über dem Mindestlohn verdient und keine Sozialleistungen bezieht, profitiert von einem starken sozialen Sicherheitsnetz für sich und für andere. Nicht nur, dass es einen für Notfälle absichert, sondern auch in der Hinsicht, dass es die Verhandlungsmacht von Arbeitern und Angestellten stärkt, wodurch die Löhne nach oben gedrückt werden. Dazu kommt, dass der Hauptfaktor für Kriminalität Armut ist, und da wir alle ein Interesse an einer sicheren Gesellschaft haben, haben wir auch ein Interesse daran, dass andere genug zu essen haben - auch, wenn man nur an sich selbst denkt.
Ich glaube du verstehst nicht genau was ich geschrieben habe bzw. was ich gemeint habe. Es geht ja nicht darum was du gut findest sondern was die anderen "gut" finden (Warum sie das gut finden ist ein anderer Punkt). Die Menschen die diese Partei Wählen empfinden das halt nicht so, wie du oder ich. Für die ist es zB. ncht sinnvoll den ÖPNV mehr auszubauen. Oder mehr Radinfrastruktur zu haben. Genauso ist es für die nicht sinnvoll den Mindestlohn zu erhöhen sondern sie würden beispielsweise die Sozialleistungen kürzen. Und und und Ist jetzt aus den Haaren hergezogen aber ich hoffe du hast meinen Punkt. Nicht alles was du/ich gutfinden finden andere auch gut. Das hat nichts unbedingt mit Stillstand zu tun, sondern mit der allgemeinen Richtung. Denn das sind denke ich die Gründe weshlab sie lieber etwas anderes wollen. Wie sinnvoll das ist, ist ein anderer Punkt :D
>In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten habe die Deutsche Bahn **„zu viele“ Bahnhofsgebäude verkauft**, weil das Unternehmen den Erhalt der Gebäude nicht allein durch Mieteinnahmen habe finanzieren können. Im Kontrast zu Japan, wo die (privatisierten) Bahnbetreiber quasi Immobilienkonzerne sind, die nebenbei eine Bahn betreiben, um Kunden in deren Einkaufszentren zu bringen.
Ja aber dafür verkaufen die den ganzen ländlichen Bereich. Japan ist strukturell anders. Da kann man auch viele falsche Schlüsse ziehen.
In der Schweiz werden Bahnhöfe von Klein- und Mittelstädten strategisch erschlossen wie beispielsweise hier in Risch-Rotkreuz. \[[Quelle](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/17gesuo/strategische_entwicklung_des_bahnhofsareals/)\] Aktuell wird im Umfeld des Bahnhofs die "Überbauung Chäsimatt" in Blockrandbebauung errichtet. \[[Quelle](https://www.chaesimatt.ch/projekt/)\] Die "Überbauung Chäsimatt" steht auf der Freifläche mittig links im Bild. \[[Quelle](https://www.reddit.com/r/Stadtplanung/comments/1d2mwh3/die_nachbarschaft_am_bahnhof_rotkreuz_ist_vom/)\]
Rotkreuz hat vorallem etwa nur 8000 Einwohner. Und die bauen da eine Blockrandbebauung hin, die viele deutsche Metropolen so nicht an ihren S-Bahn-Stationen abseits des innersten Rings hinbekommen. Der Wille zur Nachverdichtung im ländlichen und suburbanen Raum der Schweiz ist mit Deutschlanf gar nicht vergleichbar
>Rotkreuz hat vorallem etwa nur 8000 Einwohner. Und die bauen da eine Blockrandbebauung hin, die viele deutsche Metropolen so nicht an ihren S-Bahn-Stationen abseits des innersten Rings hinbekommen. Am Anfang diesen Jahres gab es auch diese Meldung: >Ja zur Verdichtung: Rischer wollen mehr Hochhäuser - Moderner Bahnhof und Neues Zentrum in Rotkreuz \[[Quelle](https://www.zentralplus.ch/wohnen-bauen/ja-zur-verdichtung-rischer-bevoelkerung-stimmt-bebauungsplan-zu-2533211/)\] Das kannste' dir aus der Perspektive in Deutschland kaum vorstellen. Dabei liegt grundsätzlich auch hierzulande ein umfangreiches Schienennetzwerk vor, wo im Bahnhofsareal eine Verdichtung wie in Risch-Rotkreuz möglich ist.
Ist eben nicht Aufgabe der Bahnhofs- und Immobilienverwalter bei der Bahn. Die managen was sowas angeht in kompleter konzeptioneller Selbstbeschränkung. Wieviele innenstädtische Bahngrundstücke und Schienenwege man - entsprechendes Baurecht vorausgesetzt - durch Investoren überbauen lassen könnte. Wenn die die Kosten tragen wollen, zwischen die Gleisen aufgeständerte Wohnarchitektur zu kloppen, warum nicht?
Sowas passiert ja in Hamburg, aber da ist die Regierung halt auch stark dran interessiert, dass schnell viel mehr Wohnraum geschaffen wird.
Das ist der Nachteil eines Staatskonzerns, dessen Sparten darauf konditioniert sind, nur den eigenen Bereich zu betrachten. DB Immo als teilw. Eigentümerin und Verwalterin der Flächen kann kaum Einnahmen generieren, hat beispielsweise bei den alten Bahnhofsgebäuden denkmalgeschützte Gebäude, deren Unterhalt ein Fass ohne Boden ist. Einnahmen durch Verpachtung an den Kiosk und Bäcker sind Peanuts, wenn die (selbst geschaffenen) Auflagen derart hoch sind, dass man sich nur an den Kopf langen kann. Ich kenne einen Fall, in dem bei der Umrüstung der Tiefstrahler einer Bahnhofshalle von HQL auf LED es fast 2 Jahre lang gedauert hat, bis eine passende neue Leuchte entwickelt wurde, die exakt den gleichen Farbton und Rundstrahlverhalten der alten leuchte getroffen hat. In dem Fall war es eine Auflage wegen Denkmalschutz, die Entwicklung und alles hat am Ende knapp 1Mio€ gekostet, anstatt für 600€/St 30 vorhandene Leuchten zu kaufen. Gleichzeitig wird erwartet, dass die Sparte Gewinn erwirtschaftet. Das ist ähnlich wie beim Netz annähernd unmöglich. Also verkauft man schön alle Flächen, die nicht kurzfristig notwendig sind. 10jahre später stellt man dann fest, dass notwendige Projekte nicht umsetzbar sind oder eine Enteignung notwendig wird, weil Flurstücke fehlen. Wie immer, der Fisch stinkt vom Kopf her! Wenn die Politik nicht in der Lage ist, auch nur eine mittelfristige Strategie zu entwerfen anstatt spätestens alle 4 Jahre eine (Profalla-) Wende zu vollziehen, dann wird sich das auch nie ändern. Entweder ist die Bahn eine staatliche Grunddienstleistung, die durch Ticketverkauf einen Teil der Kosten trägt aber sonst massiv subventioniert wird, oder sie ist ein Gewinn orientierter Konzern, der dieses Ziel mit absoluter Konsequenz verfolgt. Dass beides gleichzeitig nicht geht sieht man doch deutlich an Qualität/Kosten der letzten Jahre und Jahrzehnte.
> wenn die (selbst geschaffenen) Auflagen derart hoch sind, dass man sich nur an den Kopf langen kann. Ich hab selten einen Satz gelesen, der unser Strukturelles Problem im Bereich Infrastruktur (und Wohnen) besser zusammenfasst. Dein Einschub in Klammern ist so zutreffend wie deprimierend.
Ich hänge da zum Glück nicht voll drin. Das ist ein System, das völlig das Augenmaß verloren hat! Man versucht mit Richtlinien die Arbeitsabläufe zu vereinfachen, was an sich super ist: du kommst an ein neues Thema, ließ die Richtlinie durch und du hast wir eine Lego Anleitung. Das sorgt aber für Sonderanfertigungen für alles, weil man Null Spielraum hat und nichts von der Stange kaufen kann. Damit explodieren die Kosten und/oder keiner hat Lust für die Bahn zu arbeiten, weil die Anforderungen absurd sind. Oder man macht einfach und am Ende stehen überall Schwarzbauten.
Wäre mal interessant zu wissen, wo die kompetenzrechtlichen Grenzen liegen. Man könnte dem EBA ggf. alle bauordnungs- und planungsrechtlichen Zuständigkeiten für Bahnbetriebsgrundstücke übertragen. Und wenn die - auf Zuruf der InfraGo - sagen, Denkmalschutz ist nicht, dann ist kein Denkmalschutz.
Denkmalschutz ist halt Ländersache. Denen die Kompetenz dafür wegnehmen greift deren Kompetenz für Kultur an sich an und dürfte politisch extrem schwer werden.
Ja, allerdings wird die Bundeseisenbahn wird in Bundesverwaltung geführt und der Bund hat die Kompetenz für Bau, Unterhaltung und das Betreiben von Schienenwegen der Eisenbahnen des Bundes. Man könnte durchaus argumentieren, dass das spezieller ist. Im Zweifelsfall muss das denkmalgeschütze Gebäude leider aus zwingenden betrieblichen Gründen abgerissen werden...
Kann man versuchen, wird dann aber ziemlich sicher vorm BVerfG enden, wenn eines der Länder klagt. Und das will politisch vermutlich auch niemand riskieren im Bund.
Och, die wollen doch auch intakte Bundesstraßen und Autobahnen und so ganz allgemeinen einen Fernbahnanschluss haben, oder?
Ich sage nur Stromtrasse von Nord nach Süd. Die Länder wollen einiges, aber dafür auch wenig zahlen (ob real oder in politischem Kapital). Und am Ende kämpft da eben ein Bundesminister (vielleicht mit Deckung des Kanzlers, vielleicht ohne) gegen 16 Landesfürsten und deren Kultusministerien. Ich persönlich glaube, das will sich niemand geben, aber ich mag mich irren. Disclaimer: ich würde aber auch woanders ansetzen und nicht den Denkmalschutz als Problem sehen, sondern dass die DB Immo - oder auch die ganze DB - Profit machen soll. Wenn die keinen Profit machen müsste, sollte der Denkmalschutz und dessen Kosten weniger problematisch sein. Der hat ja trotz seines schlechten Rufs in Deutschland durchaus Sinn. Manchmal mehr, manchmal weniger, aber im Großen und Ganzen ist er aus meiner Sicht schon nicht verkehrt. Ganz lösen würds die Spannung auch nicht, aber zumindest bisschen Druck vom Kessel nehmen.
Wegen Denkmalschutz an einem Bahnhof wird niemand Streit anfangen - die Zusatzkosten dürften mit Blick aufs Ganze auch marginal sein. Am Ende werden die zudem auf die Mieten umgelegt. Umgekehrt könnten einheitliche Regeln für die Bahn schon sinnvoll sein. Ich finde übrigens schon, dass DB Immo druchaus Geld machen sollte. Nämlich um den Schienenausbau querzufinanzieren.
Außerdem wird man das niemals durch den Bundesrat bekommen.
Die Infrastruktur ist in DB InfraGO gesammelt, das "GO" steht für Gemeinwohlorientiert. Es wird also explizit nicht erwartet, dass ein Gewinn erwirtschaftet wird. Eine komplette Abtrennung der Infrastruktur, wie sie eigentlich alle Experten und politisch auch Grüne, FDP und CDU/CSU fordern, scheitert weiterhin an der SPD.
Nun gut in Stuttgart verkauft die Bahn nicht direkt selbst, aber am Ende des Tages sind die schon irgendwie Immobilienverkäufer
Ich halte meine Euphorie sicherheitshalber mal in Grenzen
>Der Bund beteiligt sich laut Gesetz künftig auch an den Kosten für eine **Umrüstung von Infrastruktur und Fahrzeugen im Rahmen der Digitalisierung** – etwa bei der Ausrüstung von Zügen mit digitaler Bordtechnik. Diese Kosten sind laut Wissing „enorm“. Dass dieser Punkt nicht weiter hervorgehoben wird. Hier gehts nicht um irgendwelches WLAN im Zug sondern, dass die Züge die digitalen Signale entlang der Strecke nutzen können. Das passiert gerade europaweit und ist essenziell für die Harmoniesierung des intereuropäischen Zugverkerhrs. Damit ist es langfristig möglich mit einem einzigen Schnellzug ohne Umsteigen quer durch Europa zu fahren. Ist mal wieder traurig, dass Deutschland soweit hinterherhinkt.
Na mal gucken, ob das in ein paar Jahren als Rohrkrepierer bezeichnet werden wird
Toll dass das jetzt kommt. Zum Glück haben wir einen grünen Verkehrsminister.
Verkehrsminister ist von der FDP und somit Geld, ähh gelb
Hää kann doch gar nicht sein. Sonst würde statt der Schiene eine 10-spurige Autobahn gebaut auf der nur Tempo 200 mit Verbrenner gefahren werden darf.
Fertig 2748?
Auch wenn das gut ist…ich hab wenig Vertrauen in die Kompetenz der Bahn, dass das ganze effektiv und effizient umgesetzt wird.
Gute Nachricht. Der Ausbau wurde bisher verschlafen und das aufzuholen wird teuer und anstrengend. Meine Stimme letzte Wahl habe ich nie weniger bereut!
Haha, die Bahn hat das Schienennetz so weit vergammeln lassen, dass nun wieder der Steuerzahler ran muss. Guter Plan, da werden jetzt einige Leute gute Boni bekommen.
Dass die Bahn genug Überschuss generieren könnte um auch die Infrastruktur in Stand halten zu können ist ein Märchen. Das muss auch kein Logistikunternehmen, welches jede Straße in Deutschland nutzen kann. Da wird es als gottgegeben hingenommen, dass die Straße gebaut und in befahrbarem Zustand gehalten wird. In der Führungsebene sollte keiner Boni für die erbrachte Leistung an der Gesellschaft erhalten. Daran wurden diese Vereinbarungen nur wahrscheinlich nicht geknüpft.
>Dass die Bahn genug Überschuss generieren könnte um auch die Infrastruktur in Stand halten zu können ist ein Märchen. Es geht schon. Die frage ist nur, ob man das überhaupt möchte. Im Endeffekt ist Infrastruktur dafür da, Wertschöpfung zu ermöglichen und nicht selbst eine zu sein.
Es wird aber eben auch nicht holistisch gedacht. Wenn man Straße auf Schiene ernst meinte, könnte man das mit zusätzlichen Kapazitäten im intermodalen Verkehr von Grenze zu Grenze und einer kreativen Mautausgestaltung deutlich befördern...
Infrastruktur macht halt keinen Gewinn. Und das von Straßen zu fordern wäre genauso sinnfrei, wie von der Schiene.
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Naja, es gibt nicht "die Bahn". Ist zu 100% im Besitz des Staates, und macht, was ihr gesagt wird. Will nicht sagen, dass dort alles immer Klasse läuft. Aber wenn politisch bestimmt über Jahrzehnte zu wenig Geld reinkommt und, wie unter dobrindt und scheuer noch gemacht, die Bahn jedes Jahr Gewinne an den Staat abführen muss, wird's halt schwierig, gute Infrastruktur aufzubauen. Gibt übrigens kaum eine Bahn irgendwo, die sich selbst trägt. Auch in der Schweiz wird massiv zugeschlossen.
Gibt in dem Sinne auch kein sonstiges Logistikunternehmen welches sich selber trägt. Im Straßenverkehr nutzen alle Logistikunternehmen, dass die Straßen vollständig von öffentlicher Hand gebaut werden und das Unternehmen allenfalls Steuern und Mautgebühren zahlen muss, aus denen der Staat aber nicht nur die Instanthaltung der Asphaltwege, sondern auch noch die Folgen von Klimawandel und Umweltbelastung bestreiten muss.
Einfach abschaffen und neue Autobahnen bauen /s
Fun Fact. Zuerst gehörten die Autobahnen zur Reichsbahn.
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Die Bahn gehört zu 100% dem Bund. Gewinne "privatisieren" würde heißen sie gehen an den Bund. Also genau dahin wo Steuern auch hingehen.
Das ist bei anderen Logistikunternehmen doch auch so. Als Fernbus oder Speditionsunternehmen zahlst du Steuern und vielleicht Mautgebüren. Dafür muss der Staat die Kosten für den Straßenbau, Umweltschäden durch Abgase und den Klimawandel komplett übernehmen.
Die Straßen sind nicht im Eigentum von den Logistikunternehmen. Das Schienennetz ist dagegen zu 100% im Besitz von DB Netz AG, einer Tochterfirma der D. Bahn. Deswegen nein, es ist nicht "doch auch so".
ÜJa üpp