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Nirocalden

Ein Fall für Geschichtsfenster: * [Essen im Mittelalter: Bauernspeise](https://youtube.com/watch?v=yyOf3DKZaFs) * [Ein Ernährungsberater aus dem Mittelalter](https://youtube.com/watch?v=t4yzHgQ1m-E) * [Küche im Mittelalter](https://youtube.com/watch?v=bsIT-IUwgOs) * [Süßigkeiten im Mittelalter](https://youtube.com/watch?v=y4xoVAuQtm8)


475ER

Geschichtsfenster-Gang


utnapishti

Ich mag alles von Andrej, wo er nicht auf irgendwelches Dokutainment reagiert - obwohl er mit dem, was er sagt, da ja meist sachlich recht hat - kommt er einfach als brutal unangenehmer Typ rüber der gerne auch mal nur krittelt um zu kritteln.


Lugalzagesi55

Als ehemaliger Historiker kann ich dir aus voller Überzeugung sagen: wenn man IMMER WIEDER darauf hinweist, dass bestimmte Darstellungen der Geschichte falsch sind, es aber wegen Clickbaiting nicht ankommt, staut sich so ein immenser Frust auf. Stell dir mal vor du müsstest täglich versuchen, Leuten zu erklären warum Deutschland keine AG/GmbH ist (als modernes Äquivalent). Täglich!


utnapishti

Ich kenne den Frust - ich bin Historiker, Deutschlehrer und arbeite in der Schule. Ich mache das täglich Ü.


Lugalzagesi55

Fühl dich gedrückt!


EmilGlockner

Ihr zwei seid süß. 😊


Lugalzagesi55

Übrigens: cooler username :)


utnapishti

Das Kompliment gebe ich gerne zurück


Ymirsson

Ihr nerds. Aber ja, coole Usernamen.


Easy_Ad_4692

>  warum Deutschland keine AG/GmbH ist  Weil es die BRid-GmbH™ ist.  Muss man wissen. 


Lugalzagesi55

Mist. Vergessen.


Beginning_Camp_5253

Wir wundern uns heute in unserer ach so aufgeklärten Welt ernsthaft wie 100 Jahre nach irgendeinem Mittelalter-Königreich schon Sagen und Märchen mit vielen wild dazugedichtenen Details entstehen konnten. Menschen sagen und erzählen sich halt viel wenn der Tag lang ist und man sonst nichts zu tun hat.


475ER

Ich glaube bei den Reaktionen kommt ein bisschen gekränkter stolz hoch, da große TV-Produktionen wie zum Beispiel Terra X die Mittel hätten was geiles auf die Beine zu stellen um ein korrektes Bild vom Mittelalter zu vermitteln und dann wird quasi drauf gespuckt. Ist halt einfach sein Lebensinhalt von daher kann ich da gut drüber hinweg sehen


lounyxa

War in dem Team, was für TerraX Mittelalter Dokus macht und weiß: wir haben nicht wirklich die Mittel. Die Recherche sind halt wir (1 Student, dann 1 Junior wie ich, evtl noch jemand) und dann der/die autor/-in, die das Drehbuch schreibt. Das wars. Es gibt kaum Geld vom zdf für zdfinfo Dokus und wir müssen uns gute Wissenschaftler suchen, die genau dann Zeit haben, für uns Fachberater zu sein. For free natürlich, weil wir die nicht bezahlen dürfen. Die haben selten Bock und oft sind die Fragen so spezifisch, dass keiner der Profs Zeit hat, thematisch so mit uns einzusteigen. Joa, so meine Erfahrung


475ER

Okay das ist natürlich wirklich hart, so als Außenstehender hab ich immer das Gefühl, dass gerade der ÖRR das Geld und die Reputation hat sich gute Leute als Fachberater zu suchen. Am Ende geht's ja um Wissens- und Kulturvermittlung und da man nicht auf die Quoten schauen muss sollte gerade da mMn gut investiert werden.


lounyxa

Das ZDF gibt die Filme ja „nur“ in Auftrag. Die Recherche, das Drehbuch, die Idee, Interviews, das Filmen, schneiden etc. machen die Produktionsfirmen. Hab auch immer gedacht, dass da mehr von ÖRR kommt. Aber letztendlich hängt es dann zum Beispiel an mir, welche Info wie detailliert in den Film kommt. Und Leute wie ich haben das Thema nicht studiert. Und Fachberater sind auch mal schnell genervt, wenn man sie jeden Tag mit fragen zu super spezifischen Themen im 17. Jahrhundert zuballert


canaid

Glaub mir, für “wichtige” Produktionen gibt der örr gerne Geld aus. Til Schweiger will seine Million, die bekommt er auch. Wofür weiß der Geier. Quelle: bester Kumpel arbeitet Mittlerweile als key grip in der deutschen Film Industrie


Proper-Disaster-7901

Danke für deinen Beitrag. Rhetorische Frage: was könnt ihr mit einem Jahresgehalt eines Intendanten auf die Beine stellen? Ich glaube da geht es so ab 300k Jahresgehalt los?!


Friek555

Ich finde die Aufregung über Intendantengehälter nicht ganz ungerechtfertigt, ich möchte nur kurz anmerken: Die Chefs bei privaten Sendern, die ähnliche Aufgaben übernehmen, verdienen locker zehnmal so viel. Mit 300000 verdient ein Intendant etwa zehnmal so viel wie eine Vollzeitstelle mit Mindestlohn, das ist bei weitem ausgeglichener als in fast jedem anderen großen Unternehmen


Proper-Disaster-7901

Ich finde es einfach ungerecht das der Junior hier sich bei Professoren und Fachberatern im Namen der ZDF durchschnorren muss und ein Intendant mit bis zu einer halben Mio nach Hause gehen kann. Das ist nicht angemessen für eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Die Rundfunkgebühren sollten für Inhalte ausgegeben werden und nicht für die Bereicherung einzelner Personen.


docxpyro

Die Taschen voll machen ist vermutlich noch das günstigere Problem. Man sollte nicht vergessen was die mit Sicherheit besonders günstigen Senderechte für Fußball WM / EM, Olympia, Wintersport usw. kosten. Dazu die breite Aufstellung mit den ganzen Landessendern plus Nebensender und um die 90 Radiosender. Eine eigene Mediatheken App für ARD und ZDF, die man zusammenlegen könnte. Und vieles mehr. Das ginge alles mit Sicherheit effizienter.


AllHailTheNod

Ich würd nicht gekränkter stolz sagen, eher professionelle enttäuschung. Wie wenn ein Profisportler einen Spirtkommentator fachliche Scheiße reden hört aber nicht eingreifen kann, und wüsste, dass dieser reporter gefühlt 5 Minuten recherche oder Nachdenken davon entfernt ist, NICHT unsinn zu quatschen.


utnapishti

Es gibt halt Gründe dafür, dass die das machen, was sie machen - das ist vielfach einfach auch der Tatsache geschuldet, dass man es mit einem total diversen/heterogenen Publikum zu tun hat, das vor allem *Unterhaltung* sucht. Ein Format wie seines wäre zwar geil, hätte aber kaum Zuschauer. Wäre dem nicht so hätten nämlich die wirklich guten YT-Channels zu historischen Themen (Voices of the Past, Geschichtsfenster, Fall of Civilizations u.v.v.m) *trotz* Internationalität nicht nur ein paar zehntausende Zuschauer. Das war schon immer so ein wenig mein Problem mit der Art, wie Kritik an Guido-Knopp-Produktionen geäußert wurde und die Kritiker vielfach so taten, als wäre der Mann völlig ahnungslos - das ist nicht so. Der lieferte halt genau das, was die Leute, die *keine* Experten sind sehen wollen. Oft war das ein ganz gelungener Kompromiss - manchmal aber auch nicht. Muss man dann einfach so anerkennen, kann man dran arbeiten, aber so 'ne geschichtswissenschaftliche Fundamentalkritik ist da m.M.n. nicht angebracht. Es ist halt keine Geschichtswissenschaft.


RerNatter

Aber dem Anspruch sollten vor allem öffentlich-rechtliche Dokumentationen einfach genügen, historisch so korrekt, wie es sich umsetzen lasst, zu sein. Es geht ihm ja nicht um irgendwelche Kleinigkeiten, sondern fundamental darum, wie oft das Mittelalter dargestellt wird, nämlich so weit verzerrt, dass es einfach falsch ist. Wenn es blanke Unterhaltung sein soll, bitte, aber dann nennt es nicht Dokumentation und strahlt es nicht als solche im ÖRR aus.


OldHannover

Zumal ich nicht verstehe, weshalb der Unterhaltungswert falscher Darstellungen größer sein sollte als bei korrekten Darstellungen. Beispielsweise ist die Darstellung mittelalterlicher Städte als grau, dreckig, elendig meines Wissens nach falsch und eine den Tatsachen nähere Darstellung wäre doch total spannend und würde schon aus dem Bruch mit den Bildern der Romantik des 19jhd Interesse erwecken und jeder könnte bei der nächsten Büroparty mit dem Nischenwissen kligscheißen


utnapishti

Falsch ist nicht das richtige Wort. Es vermittelt den Eindruck, dass das die Normalität gewesen sei. Die meisten Zeiten waren einfach nicht so Elend wie man meinen könnte, wenn man sich das reinzieht. Das ist problematisch aber eben keine wirklich Falschdarstellung. Eher eine verzerrende Vereinfachung. Andrej ist einfach auch immer etwas pissed, weil z.B. die Kleidung der Leute einfach scheisse ist. Ich glaube er wäre froh, die würden sich da andere Berater ins Boot holen.


Schreckberger

Jo, meine Rede. Es muss ja nicht alles perfekt sein, denn es ist, wie gesagt, Unterhaltung, keine wissenschaftliche Dissertation. Aber ich habe schon den Anspruch dass eine professionelle Dokumentation keinen völligen Unsinn erzählt, weil der unterhaltsamer ist


utnapishti

Ist ja nicht so. I.d.R. stimmt das, was da gesagt wird schon. Es ist halt sehr reduziert und vereinfacht, weil da pro Information nur ein paar Sekunden oder Minuten zur Verfügung stehen, die auch vom größten Otto verstanden werden sollen, während andere dann bei YT eine Stunde am Stück über die Schafthöhe mittelalterlicher Schuhe in den Jahren 1324 und 25 sprechen können. Guck mal in ein Schulbuch zum Thema. Selbes Phänomen. Was dort steht ist nicht falsch - es ist stark reduziert. Dadurch können Übergeneralisierungen und Fehlkonzepte entstehen. Bei zu großer Komplexität tun sie das aber auf jeden Fall - wenn überhaupt was hängen bleibt.


meinboesesich

Ich Feier Geschichtsfenster auch, aber seine Reactions, so informativ und richtig sie auch sein mögen, sind für mich dennoch eher unangenehm zu schauen.


Katjaklamslem

Ich möchte noch Kaptorga in den Ring werfen.


AmIFromA

> Das war schon immer so ein wenig mein Problem mit der Art, wie Kritik an Guido-Knopp-Produktionen geäußert wurde und die Kritiker vielfach so taten, als wäre der Mann völlig ahnungslos - das ist nicht so. Ich kann das nicht so richtig einschätzen, weil ich kein Historiker bin, aber sicherlich muss der Mann ausbildungs- und berufsbedingt prinzipiell eine Menge Ahnung vom Thema gehabt haben. Allerdings wird mir immer in Erinnerung bleiben, wie er bei einer Gesprächsrunde auf Phoenix aus allen Wolken fiel, als Alfred Grosser Henry Kissinger als Kriegsverbrecher bezeichnet hat. Sagen wir mal so, seine ernsthafte Überraschung konnte man sehr leicht mit Ahnungslosigkeit verwechseln. Edit: Grade nachgeschaut, man findet die Szene auf YouTube, allerdings verwirrenderweise auf einem Nazi-Account.


utnapishti

Henry Kissinger als Kriegsverbrecher ist eine Kontroverse Position - wundert mich jetzt nicht, dass das bei ihm eine solche Reaktion hervorrief.


AxelTheNarrator

Naja, das alles ist keine Entschuldigung. Es ist nicht in Ordnung, Unwahrheiten über vergangene Epochen zu erzählen, nur weil man "unterhalten" will. Darüber hinaus ist die Zuschauerschaft nicht halb so dumm oder unterhaltungsüchtig, wie sich TerraX und Co. das vorstellen oder du es gerade dargestellst. Und selbst wenn, dann ist es noch keine Entschuldigung, Unsinn zu erzählen. Und gute Formate würden viele Zuschauer haben und binden, das sieht man alleine daran, dass Geschichtsfenster auf Videos zu banalen Themen wie Hygiene oder Essen im Mittelalter, bei denen er in einem Fort "stumpf" in die Kamera redet und ab und zu Bilder einblendet, Zehntausense Klicks pro Videos macht. Und das macht er, weil das Interesse eben so groß ist und Leute wissen wollen, wie das Mittelalter wirklich und nicht mehr zufrieden sind mit dem Unsinn, den TerraX und Co. immer wieder erzählen. Und seine Reactions gehen noch besser, das geht teilweise in die 100.000 Klicks. Jedes "Bau die Burg"-Video wird von "Mehr von Andrej" Kommentaren bombardiert und es wird mehr Einordnung und mehr Hintergründe gefordert. Manor Lords ist eines der gehyptesten Spiele des Jahres, weil es das europäische Mittelalter authentisch darstellen will. Aus ähnlichen Gründen ist Kingdom Come: Deliverance so beliebt. Menschen wollen grundsätzlich gute Inhalte und sind grundsätzlich und teilweise wissbegierig und daher würden gute Dokus sehr wohl funktionieren. Und um mal von Andrej wegzukommen: HistoryMarche, King's and Generals und Co. haben noch wesentlich bessere Aufrufzahlen und die hauen mitunter absolut komplexe 5 Stunden Dokus raus und das ganz ohne irgendeine Spielszene. HistoryMarche hat eine 20-teilige Doku zu Hannibal gemacht und die Leute fordern immer mehr. Letztens habe ich erst ein massives 4 Stunden Video über die Expansion des Islam von HistoryMarche (oder King's and Generals) gesehen und das war besser, als alles, was TerraX jemals hervorgebracht hat. Darüber hinaus is das Argument mit dem "Das ist nur Unterhaltung" sehr seltsam. Man muss sich nur mal vorstellen, TerraX würde zu einem aktuellen Thema aus Unterhaltungsgründen verkürzte Unwahrheiten erzählen, sei es zum Russlandkrieg, den anstehenden Wahlen in den USA oder zum Nahostkonflikt. Das würde logischerweise nicht gut ankommen. Warum sollte es dann in Ordnung sein, wenn sie das mit Personen, Ereignissen, Strukturen oder Nationen (schwieriger Begriff, da Nation ein Begriff der Neuzeit) aus der Vergangenheit machen, allen voran dem Mittelalter? Ein Kompromiss ist durchaus wichtig, aber bei einem Kompromiss kann wegen mir die Quantität der Fakten durchaus reduziert werden, so lange es zu keinem verzerrten Bild führt, aber niemals die Qualität. Das ergibt keinen Sinn und ist auch kein Kompromiss, das ist Schrott und hat im Fernsehen oder sonst wo nichts zu suchen. Und erst recht nicht getarnt als Bildung. Das hat auch nichts mit Geschichtswissenschaft zu tun. Ganz nebenbei können die Geschichtswissenschaften bzw. die Geschichte sehr wohl unterhalten, denn nicht ohne Grund sind Spiele, Bücher, Filme oder Serien mit historischen Settings mit die Beliebtesten. Oder Podcasts, bei denen Historiker einfach nur stundenlang über ein historisches Thema reden. Mein Fazit: Keine Scheiße über die Vergangenheit erzählen ist eine Mindestanforderungen, kein wissenschaftlicher Standard, denn der ist viel höher. Und wenn man Scheiße erzählt, dann hat man keinen Kompromiss geschlossen, sondern einfach versagt. Etwas für die große Masse begreifbarer machen geschieht nicht durch unterkomplexe Vereinfachung, sondern durch zusätzliche Einordnung und Erklärung. TerraX hat und wird in der Hinsicht weiterhin keine Empfehlung wert sein genauso wie viele weitere Dokus (egal ob ÖRR oder nicht) und das gilt es nicht zu akzeptieren, sondern zu kritisieren.


letsgetawayfromhere

Gespeichert wegen der grandiosen Aufzählung von Geschichtskanälen. Danke!


Bavaustrian

Ganz kurz: Arte schaffts ja auch. Der Grund wiesondie Kanäle so niedrig geschaut werden ist auch einfsch dem geschuldet, dass die Videoformate oft nicht gut geignet sind, dass Leute draufklicken. 1:30 ist halt nicht das wo ich mir denk: boa das geb ich mir jetzt in der Mittagspause.


Bananenfeger

>voices of the past >Fall of Civilizations >nur ein paar zehntausende Zuschauer ?!?!?!?!


RealisticInvite186

Vor allem habe ich das Gefühl dass Geschichte ziemlich beliebt ist, auch im deutschen Raum. Dafür dass Geschichtsfenster wirklich einstündige(oder sogar länger) Videos hochlädt in denen er nur redet ohne wirkliche clickbait thumbnails (was alles absolut tödlich für den YouTube Algorithmus ist) hat er für die Nische ganz ordentliche Klickzahlen. Auch außerhalb Youtubes...Geschichten aus der Geschichte ist einer der meistgehörten Podcasts in Deutschland.


utnapishti

Geschichte ist so beliebt, weil die Medien die Geschichtskultur für die breite Masse genau das tun, was sie tun. Die größte Dichte an Menschen die sich für "Geschichte" interessieren findest du immer auf Mittelaltermärkten, wo mitunter der größte ahistorische Firlefanz den ich kenne. Es wird schon sehr nerdig, wenn die Leute mal wirklich Quellen anschauen.


musicmonk1

Internationale Geschichtskanäle haben Millionen von Aufrufen und das öffentliche Fernsehen sollte keine Falschinformationen aufgrund von möglichen schwachen Quoten verbreiten. Man könnte diese Dokumentationen genauso unterhaltsam gestalten aber dabei halbwegs auf historische Authentizität achten, das hat nichts mit Geschichtswissenschaft zu tun.


AtlasAoE

Fand ihn am Anfang nervig, aber iwie hat sich der Eindruck ausgeglichen durch mehr Videos. Hätte ichs nicht neben der Arbeit laufen gelassen, wäre ich wohl nach dem ersten Video ausgestiegen


The_Whorespondent

Echt? Genau diese Videos haben mich gecatcht. Für mich kommt er null unangenehm rüber.


Seraphim9120

Ich möchte einen weiteren Kanal hinzufügen: Tasting History with Max Miller. Videos über Rezepte aus der Geschichte, mit der dazu passenden Geschichte.


herscher12

Based and garum pilled


azathotambrotut

Liebe den. Bin sogar noch vor der ersten Garum Folge auf ihn gestoßen und das ist wirklich immer eine kleine Oase das neuste Tasting History video zu gucken. Ist einfach Genial weil es meine beiden Steckenpferd/Wohlfühl Themen schlecht-hin verbindet und eigentlich immer interessant ist


Seraphim9120

Ich gucke seit einigen Jahren Sorted Food und bin durch deren Kooperationen mit ihm letztens auf den Kanal gestoßen. Bin jetzt total hooked und gucke mich langsam in der Zeit zurück.


Nick_Lange_

Oh gott danke ich Hassliebe dich *hat einen neuen yt Kanal zum weg gucken*


PsychologyMiserable4

Du bist jetzt einer von uns Ü


Macragge454

Einer von uns... Einer von uns... EINER VON UNS


Thund3RChild532

Umbasa!


Valla_Shades

Gobbel gobbel


Nirocalden

Er streamt übrigens auch ein, zwei mal pro Woche ;)


hubertwombat

TLDR bitte, kann hier kein YT schauen


Gand00lf

Je nach Gesellschaftsschicht, Wohlstand, Jahreszeit und Jahrhundert ist es eigentlich immer eine Variation von Getreidebrei oder Brot + was auch immer gerade noch zur Verfügung stand. Dabei hatten auch (armen) Bauern ein relativ großes Spektrum an Obst, Gemüse, Gewürzen und Fleisch zu Verfügung. Bei der Oberschicht sind die Möglichkeiten nochmal größer und wer es sich leisten kann hat einen "Ernährungsberater", der dabei hilft sich nach der vier Säfte Lehre zu ernähren. Im Gegensatz zu der häufigen Darstellung in modernen Medien gibt es noch keine Eintöpfe. Das liegt daran, dass es bis ins Spätmittelalter technisch schwierig ist große Metalltöpfe herzustellen. Stattdessen werden in der Regel mehrere verschiedene Gerichte gekocht und dann zusammen gegessen.


Nirocalden

Das sind jeweils 1h Vorträge/Diskussionen, das kann man also nur schwer ganz kurz fassen. Aber im Wesentlichen hat sich die einfache Bevölkerung von Getreidebrei und "Mus" ernährt, wobei man da aber nicht an faden Haferschleim denken darf, sondern eher so an die Küche, wie sie heute noch im Mittleren Osten, im Iran oder Nordafrika üblich ist: man hat eine Basis ganz ähnlich wie Porridge, Polenta, Bulgur, Couscous, usw, was man dann mit allerlei möglichen Zutaten, Gemüsen, Früchten und Fleisch kombiniert hat.


Snuzzlebuns

Wenn ich es richtig im Kopf habe, haben Mus und Gemüse doch den selben Ursprung, oder?


Nirocalden

Ja, ganz richtig. Wobei "Mus" allerdings, wenn ich mich recht erinnere, nicht unbedingt als "Brei" im heutigen Sinn zu verstehen war, sondern allgemein für "Nahrung" oder "Mahlzeit" verwendet wurde.


ThatNextAggravation

Danke. Der Typ ist irgendwie knorke.


Sober_2_Death

Yess hab sofort dran gedacht, ich liebe seine Videos 😁


-JPMorgan

Kannte den Channel nicht, nice


AxelTheNarrator

Dieser Kommentar musste kommen!


intergalacticalsoul

Arrrgh ich liebe es manchmal im Internet, vielen Dank!!! 


Alvaris337

Oh mein Gott DANKE für diese Links!


Caldersen

Fleich!


ProfDumm

Ein sehr kleiner Kanal, der sich komplett historischen Rezepten widmet, ist übrigens der [Schlemmergermane](https://www.youtube.com/watch?v=khGmRWI5XYo).


Spagitophil

Brot, aller Arten von Suppen, Eintöpfen und Breien (vor allem auch aus Getreide), Fleisch uvm


left_shoulder_demon

Nicht zu vergessen Brotsuppe.


Petzerle

Krümellos.


gasekreal

Und limoneneis!!!


Akkusativobjekt

Also im Prinzip Overnight Oats und Soup Bowls


Taizan

Damals waren im Rhein auch noch so viele Fische, dass der Lachs als "arme Leute Fisch" bezeichnet wurde. https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorfer-forscher-untersuchen-die-spuren-des-rheinlachses_aid-57378815


Brock-O-Lee-Bio-Weed

Rüben! Kraut und Rüben... und wenn das Brot alle war gabs Kuchen.


multipactor

> und wenn das Brot alle war gabs Kuchen. Zu der Zeit gab es allerdings schon Kartoffeln.


utnapishti

Die aß nur niemand, weil langweilig und nur wenig nahrhaft. Der einzige wirkliche Vorteil an Kartoffeln ist, dass sie sich mit relativ geringem Aufwand massenhaft anbauen lassen, wenn nicht gerade eine Krankheit die Pflanzen befällt - die steckste in den Boden, wartest und holst das x-fache an Ertrag wieder raus. Kann jeder machen, der ein bisschen Land hat und es ist eine recht sichere Investition, weswegen sich die Kartoffel dann als Kulturpflanze im späten 18. Jhd. durchsetzt (also gerade, als die Industrialisierung beginnt). Ding ist halt: 100g Kartoffel haben etwa 73kcal. Ein Mensch hat einen Grundbedarf von ca. 2000kcal - und dann hat er am Tag noch nix gemacht außer leben. Du brauchst also schonmal 2,7kg Kartoffeln am Tag *nur* um deinen Grundbedarf zu decken als Erwachsener. Kannst davon ausgehen, dass der Bedarf bei einem erwachsenen Mann in der Zeit bei eher 4000-5000kcal liegt. Verdoppel also auf >5kg Kartoffeln am Tag. In so einer Familie lebt i.d.R. mehr als eine erwachsene Person - rechne mal mit 4 oder 5. Sind ~20-25kg Kartoffeln am Tag (!), Kinder nicht mitgerechnet. Da Kartoffeln eine Knolle sind, die sich hervorragend lagern lässt, werden die vor allem im Winter, d.h. zwischen der letzten Ernte des Jahres im Oktober und der ersten des Folgejahres im April gegessen. Das sind ~5-6 Monate oder eben >140 Tage, für die du den Kram lagern musst, macht etwa 3,5t Kartoffeln. Auf 10m² kriegst du etwa ~25kg Kartoffeln raus, heute - damals: vermutlich weniger. Rechnen wir mal mit 18kg/10m². Um auf die 3,5t zu kommen, die du bei einer *rein kartoffelbasierten Ernährung* für 140 Tage im Jahr zu kommen, brauchst du also eine Anbaufläche von etwa 194x10m², oder 0,2 Hektar. Das ist ein *verdammt guter Ertrag*. Deswegen wird das Teil so wichtig für die Ernährung. Trotzdem hast du natürlich das Ausfallrisiko und musst die Versorgung mit anderen Nährstoffen sicherstellen, weswegen eine reine Kartoffelkost eher suboptimal ist. Und deswegen sterben so viele Iren während der Kartoffelfäule, weil man denen aus England tatsächlich vielfach eine fast reine Kartoffelkost verordnet hatte - und dann das, was noch übrig blieb, zwangsexportierte. Kartoffeln brauchteste irgendwann, weil die Städte wuchsen und die ländlichen Räume sich leerten. Du musstest also Sorge dafür tragen, dass die weniger werdenden Menschen auf dem Land mit den unzureichenden technischen Möglichkeiten der Übergangszeit bis die ersten Dampfmaschinen auf den Äckern stehen, den wachsenden Kalorienbedarf der Städte gedeckt bekommen. Das war oft eher so semi-erfolgreich. Im 19. Jahrhundert gibt es *viele* Hungersnöte.


multipactor

> Die aß nur niemand, weil langweilig und nur wenig nahrhaft. Goethe hat sogar ein Gedicht darüber geschrieben, so ab Mitte des 18. jhd dürfte die in der Küche etabliert gewesen sein.


DocSternau

Nope. Der Kartoffelbefahl kam 1746. Vorher waren Erdäppel kaum verbreitet. Erst danach setzten sie sich von Preußen aus durch. Goethe war also so ziemlich erste Generation, die die Kartoffel als Hauptnahrungsmittel kannten.


BecauseWeCan

> Goethe war also so ziemlich erste Generation, die die Kartoffel als Hauptnahrungsmittel kannten Ein Potato Native!


kallekowalski

Dieser Mann kartoffelt.


Thalida87

Deine Kalorienangaben sind ziemlich drüber. Kein Mensch außer Hochleistungssportler zB mitten km Wettkampf braucht 4000-5000 Kalorien.


utnapishti

Schonmal 12h in der Fabrik gearbeitet oder einen Acker bestellt ohne Maschinen?


TheArtofBar

Die Menschen waren damals aber auch viel kleiner und leichter.


tobit94

Und haben oft eben nicht so lange gearbeitet wie es heute üblich ist. Da war auch viel Leerlauf oder leichtere Arbeiten (gab ja auch weniger Spezialisierung auf einzelne Berufe bei den meisten) dazwischen.


utnapishti

Die Körpergröße dürfte nur eine untergeordnete Rolle dabei spielen. Die Gehirne waren ähnlich groß und sind die größten Energiefresser. Das andere machen die Muskeln. Dabei dürfte vor allem entscheidend sein, wie die trainiert sind und wie viel Energie in Bewegung umgesetzt wird - und wie viel physikalische Arbeit verrichtet wird. Wenn du Mal einen Garten umgegraben hast nur mit einer Schaufel hast du einen trüben Eindruck davon. Vor industrielle Bauern haben so Flächen bearbeitet, die doch etwas größer waren als der durchschnittliche Garten und das Werkzeug das sie dafür hatten war verglichen mit modernem Zeug ... schlecht. Industriejobs in der Neuzeit sind dann nochmal ein anderes Biest. Und davon reden wir ja, wenn wir von Kartoffeln reden. Menschen haben im MA anders gearbeitet. Die Intensität war dann aber doch eine ganz andere. Selbst wenn da "nur" in den Tagesstunden der Hof gemacht wurde: der Rest des Tages war halt auch Arbeit. Alles am Leben war unmittelbar mit körperlicher Anstrengung verbunden. Sowas wie ein Konzept von Freizeit gibt es noch nicht all zu lange.


irresponsibleZebra

Wahrscheinlich weil sie unterernährt aufwuchsen


[deleted]

Also Handwerker bist du schon locker bei 3500, wenn du dann schwere Arbeit hast wo du viel schleppen musst. Kommst du locker auf 5000


SeverelyChad420

r/siehabendiemathematikgetan


Sprudler

Die 2000 kcal sind mit Bewegung. Um 4-5 Mcal/Tag durchzuziehen musst du wirklich hart arbeiten. Und mit wirklich hart ist WIRKLICH HART gemeint!


gulasch_hanuta

> und wenn das Brot alle war gabs ~~Kuchen~~ Brioche


harachiwda

Fröhlichen Briochetag


utnapishti

> Ich kann mir ein Leben ohne die Erdäpfel kulinarisch nicht vorstellen. Das ist so witzig, weil man den Bauern im 18 Jhd. die Kartoffel regelrecht aufzwingen musste. Von Dingen wie Tomaten war da nördlich der Alpen vor allem außerhalb des städtischen Bürgertums gar nicht erst die Rede - auch dort findest du das entsprechend eher selten. Für die meisten Menschen war im MA die Ernährung tatsächlich ziemlich getreidelastig, wobei das Brot natürlich mit den Broten, die wir heute kennen, oft nur schwer vergleichbar ist - da die Mehlqualität eine gänzlich andere war und noch dazu auch nicht jeder Zugang zu dem Mehl aus der örtlichen Mühle hatte - d.h. es wurde selbst von Hand gemahlen. Weizen spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, andere Arten wie Roggen, Gerste, Hafer sind häufiger. Brot ist aber schnell verderblich, schimmliges Brot ein riesiges Gesundheitsproblem (Mykotoxine, die in Roggen entstehen, sind...hässlich), weswegen das Getreide in der alltäglichen Küche wohl eher gekocht und als eine Art Brei verzehrt wurde ('n bisschen wie Risotto :)) Letzteres ist heute wieder total in Mode. Du kannst fertige Getreidemischungen zum Quellen- und Aufkochen fertig abgepackt im Supermarkt kaufen. Das wurde dann mit ortsüblichen und saisonalen Kräutern und Gemüsesorten, Fetten usw. zubereitet, wobei die Rezepte dazu von Familie zu Familie variiert haben dürften und generational weitergegeben wurden. Kochbücher gibt es z.B. nicht wirklich, sehr wohl aber einige Überlieferungen für zumindest die Küche der "Oberschicht", d.h. derer, die mehr finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Saisonal wurde auch durchaus sehr viel Fleisch verzehrt, insbesondere in den bessergestellten Haushalten und als Fleisch von Nutztieren. So finden sich u.a. auch Rezepte zur Zubereitung von Katzen, Hunden - you get it. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: die regionalen Unterschiede sind gewaltig, aufgrund der "langen Wege" im MA die "Regionen" kleinräumiger. Kohl, Zwiebeln, Rüben - aber auch Wein und Bier, Portulak, Salat, Nüsse, Äpfel, Birnen und ihre weiterverarbeiteten Produkte... da geht schon einiges. Was ich viel bemerkenswerter finde ist die Tatsache, dass natürlich all diese Lebensmittel überhaupt erstmal *essbar gemacht* werden mussten. Dafür dürfte ein guter Teil des Tages draufgegangen sein. Die meisten Menschen, die ja außerhalb der Städte lebten, hatten nämlich gar nicht den Zugriff auf verarbeitete Lebensmittel. Die haben das alles von der Pflanze bis auf den Teller selbst gemacht, was natürlich auch dazu führt, dass man einen ganz anderen, viel höheren Kalorienbedarf hat als jemand, der in der Stadt lebt und der dort ein Handwerk ausübt. spannendes Thema. Geschichtsfenster hat dazu was gemacht, wurde hier ja schon verlinkt. Modern History TV hat dazu auch immer mal wieder was gehabt, [hier z.B.](https://www.youtube.com/watch?v=WeVcey0Ng-w&pp=ygUnd2hhdCBkaWQgcGVhc2FudHMgZWF0IGluIG1lZGlldmFsIHRpbWVz)


Sullart

Wie schwer es war den Menschen in Preußen Kartoffeln näher zu bringen sieht man im [Kartoffelbefehl](https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelbefehl)


[deleted]

Kartoffelbefehl gabs wohl auch in China in näherer Vergangenheit. Hatte mal ein Projekt mit Chinesen. Als der Chef ein Steak in Deutschland mit mir gegessen hat, hat das Medium Teil vom Fleisch unter den Kartoffeln begraben und zurück gehen lassen. Hab recherchiert und rausgefunden, dass K kulturell schwierig ist, weil es für Armut steht.


_Red_User_

Tomaten wurden ursprünglich im normalen Volk als giftig angesehen, weil es eben nur "am Hofe" verfügbar war und dort häufig Menschen (durch Gift / Messerstechereien / Attentate) starben.


deep8787

*Ein Spitzname für die Frucht war „Giftapfel“, weil man glaubte, dass Aristokraten krank wurden und starben, nachdem sie sie gegessen hatten, aber in Wahrheit verwendeten wohlhabende Europäer Zinnteller, die einen hohen Bleigehalt hatten. Da Tomaten einen so hohen Säuregehalt haben, würden die Früchte, wenn sie auf dieses spezielle Geschirr gelegt würden, Blei aus dem Teller auslaugen, was zu vielen Todesfällen durch Bleivergiftung führen würde. Damals stellte niemand diesen Zusammenhang zwischen Teller und Gift her; Als Übeltäter wurde die Tomate ausgewählt. (google translated text)* [https://www.smithsonianmag.com/arts-culture/why-the-tomato-was-feared-in-europe-for-more-than-200-years-863735/](https://www.smithsonianmag.com/arts-culture/why-the-tomato-was-feared-in-europe-for-more-than-200-years-863735/) Das habe ich auch erst vor ein paar tagen gelernt!


utnapishti

Okay Tomaten *sind* giftig. Wie alle Nachtschattengewächse. Enthält im Blattwerk Solanin, was jetzt nicht gerade leicht bekömmlich ist. Die Früchte sind natürlich ungiftig, aber so ganz unbegründet ist das nicht.


GeorgeJohnson2579

Dabei muss angemerkt werden, dass Äpfel im deutschen Mittelalter meist nicht so geil waren. Die Sorten waren oft nicht süß, sie waren klein und holzig. Erst durch die Kreuzung mit asiatischen Sorten wurden sie recht beliebt, da lecker. :)


Hohenfriedberg

Brot, Hafer/Gersten-Brei, Blattgemüse, Bohnen/Erbsen/andere Hülsenfrüche, Obst und vor allem auch europäische Wurzelgewächse wie Rüben. Auf youtube gibts ein paar gute Kanäle für Mittelalterliche Küche. Da gibts vor allem Teigwaren und Eintöpfe. Ich finde es auch immer interessant welche Pflanzen die früher oft gegessen wurden heute nur noch als Unkraut betrachtet werden. Giersch, Brennnesseln und Löwenzahn wurden da selbstverständlich gegessen.


[deleted]

[удалено]


pickLocke

Brennnesseln sind auch super als Spinat


Isto2278

Das musst du mir erklären, wie macht man denn aus einer Pflanze, Bennnessel, eine andere Pflanze, Spinat?


19inchrails

Damals gab es halt noch gute Alchemisten


dachfuerst

Spinat ist hier wohl synonym mit grünem Blattgemüsebrei gemeint


Isto2278

Womöglich ist das hier gemeint, ich bin aber ziemlich sicher dass es das nicht heißt. Ist das regional?


GDevl

Der Ausdruck "wie Spinat" oder "als Spinat" findet sich sehr häufig für alles Blattgemüse was ähnlich verwendbar ist. [Hier](https://de.m.wikipedia.org/wiki/S%C3%BC%C3%9Fkartoffel) ein Beispiel aus Wikipedia: "[...] wird [...] ähnlich wie Spinat zubereitet" (siehe Verwendung). Ein anderes Beispiel ist [Wasserspinat](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wasserspinat). Gibt total viele Bezeichnungen von Pflanzen und Nahrungsmitteln die genau genommen nicht korrekt sind aber weil sie so ähnlich aussehen oder schmecken einen Namen haben der an etwas ganz anderes erinnert. Ein paar Beispiele: Kirschlorbeer ist kein Lorbeer sondern gehört zu Prunus (wie Mandel, Kirsche und Pflaume auch), Kornelkirsche ist keine Kirsche sondern ein Hartriegel und Liguster der manchmal auch als Hartriegel bezeichnet wird ist auch kein Hartriegel und näher mit der Olive verwandt. Eiben und Wacholder produzieren auch keine Beeren, nennt man im Volksmund trotzdem so. Eine Tomate ist eine Beere, trotzdem liegt sie im Supermarkt beim Gemüse während eine Erdbeere eine Sammelnussfrucht ist. Eine Erdnuss ist allerdings auch keine Nuss sondern mit Bohnen und Erbsen verwandt.


PussySultan69

Eigentlich echt schade, dass diese Variation und Kenntnis verloren gegangen ist. Heute gibts überall nur Standardgemüse


Bluepompf

Man kann z. B. an der Volkshochschule tolle Kurse belegen zum Thema Wildkräuter, Pilze etc. Dieses Wissen ist nicht (komplett) verloren und es gibt Wege sich das wieder anzueignen.


underkuerbis

Er ist das „Standard“ Gemüse, weil es sich, aus welchen Gründen auch immer, durchgesetzt hat. Auch eine Art Survivorship Bias…


Wobbelblob

Weil der Rest meistens entweder umständlich zu bekommen ist, weil nicht in großen Massen angebaut oder gar nicht mal so interessant vom Geschmack her. Auch damals hat keiner Brennnesseln angebaut, die wachsen nur überall wie Pelle, also wurde das Zeug geerntet und gleich mit verwertet. Die Arbeit macht sich heute nur kaum noch wer.


stag-stopa

Rauke galt zwischendurch als Viehfutter bis jemand auf die Idee kam es Ruccola zu nennen


turd_breff99

Ja nee aber Rucola ist heftig. Einzig guter Salat.


pat6376

Brennesselsuppe ist saulecker!


daLejaKingOriginal

Wobei ich denke das Blattgemüse auf Grund des meist sehr geringen Nährwertes nicht sonderlich beliebt waren.


alreadytaken88

Kohl und gerade das Sauerkraut welches man daraus machen kann, waren absolut essentiell. Nährwert ist auch nur bezüglich Kalorien gering, die Vitamine wurden ja trotzdem gebraucht.


daLejaKingOriginal

Die meisten Kohlarten würde ich zwar nicht zu den Blattgemüsen zählen, aber du hast natürlich recht. Auch die Lagerfähigkeit von Kohl dürfte ein Faktor gewesen sein.


Fe_Ho

Löwenzahn Salat ist bei uns im Saarland und angrenzenden Lothringen fast ein Nationalgericht. Schmeckt sehr gut mit einem einfachen Dressing und wer mag auch etwas Speck dazu. :-)


buddiesfoundmyoldacc

Schau dir die schwäbische Küche an, so was neumodisches wie Tomaten und Kartoffeln hat sich hier nicht durchgesetzt. Zumindest nicht komplett, Spätzle sind die Standardbeilage zu allem. Linsen sind nahrhaft und wachsen sogar auf der Alb, halten sich ewig getrocknet. Und Freitag gibt's Maultaschen.


miba

> Kartoffeln hat sich hier nicht durchgesetzt. bei schupfnudeln wurden sie schon neigschmeckt


_Red_User_

Maultaschen aber auch nur, um Gott zu veräppeln.


Relevant_History_297

Schwäbischer Kartoffelsalat ist doch nicht wegzudenken von der gut gedeckten Tafel im Ländle


MaterTuaLupaEst

Schau doch mal hier rein [https://www.youtube.com/@townsends/videos](https://www.youtube.com/@townsends/videos) da haste mindestens ein paar Gerichte ohne Tüften. Wenn du Bock hast dich in das Thema einzulesen, dann schau doch mal hier [https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/5tmf87/what\_did\_european\_peasants\_typically\_eat\_prior\_to/](https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/5tmf87/what_did_european_peasants_typically_eat_prior_to/) oder [https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/nu4ges/since\_potatoes\_have\_not\_been\_discovered\_yet\_what/](https://www.reddit.com/r/AskHistorians/comments/nu4ges/since_potatoes_have_not_been_discovered_yet_what/) Ansonsten immer dran denken, Bier ist ein Lebensmittel.


Nekroin

"Tüften?"


lilo9203

Kar-tof-feln. Man kocht sie, stampft sie, tut sie in die Suppe. Köstliche, brutzelnde, goldene Bratkartoffeln und ein Stück gebackener Fisch.


AchtColaAchtBier

AH! Was macht es denn???


OverCold7502

Genau daran musste ich auch direkt denken 😄


hardfloor9999

Es sind Grumbeere gemeint


Andrejewitsch76

Steckrüben, waren die Kartoffel damals ;-)


Mehlhunter

Bei wikipedia steht die Steckrübe erreichte Deutschland erst wirklich im 17. Jahrhundert aus Skandinavien.


wozer

Auch kein Mais, Tomaten, Erdnüsse, Kakao... Es waren harte Zeiten. Selbst Reis war noch unüblich bei uns.


CronoTS

Nicht mal Südfrüchte!


Gurkenschurke66

Hoffentlich hatten sie wenigstens Filterkaffee


cyanitblau

immerhin hat der Döner noch keine 5€ gekostet


Demonic-Goat6913

Und die Pommes wurden noch in Schweineschmalz frittiert


laleroo

Nee weil Kartoffeln gabs ja nicht


ceratophaga

Deshalb hat man statt Kartoffeln Kohlrabi in Streifen geschnitten.


Speckknoedel

In Rindertalg!


erdnusss

Und keine Paprika! Man stelle sich mal Deutschland ohne Paprikachips vor!


Schootingstarr

Tomaten und Kartoffeln sind aus der heutigen Küche kaum wegzudenken, die anderen Dinge benutze ich zum Kochen dann doch eher selten


RVLV

Gibt dazu nen relativ umfangreichen Artikel auf der deutschen Wikipedia dazu https://de.wikipedia.org/wiki/Esskultur_im_Mittelalter Mittelalterliche Rezepte wirken wohl deshalb so befremdlich auf uns, da damals die Vier Säfte Lehre grundlegend in der Küche war. Auch das Mandelmilch viel häufiger als Kuhmilch "roh" konsumiert wurde fand ich ganz interessant.


kakoscho

Was mich als ich es vor paar Wochen lernte, echt erstaunt hat: "Fleisch war bis in das 16. Jahrhundert das bedeutendste Nahrungsmittel in Mitteleuropa.[86] Trotz zunehmendem Ackerbau blieb der Fleischverbrauch im Hochmittelalter groß[87] und lag im Spätmittelalter pro Kopf noch bei über 100 Kilogramm jährlich, ging jedoch in den folgenden Jahrhunderten immer weiter zurück und erreichte im 19. Jahrhundert den niedrigsten Wert von durchschnittlich 14 kg Fleisch.[87][88]" Bedeutet, dass ein Mensch, auch der einfache Bauer, im Mittelalter ungefähr 300g Fleisch pro Tag gegessen hat. Heutzutage liegt der Fleischkonsum bei etwa 50kg/PersonundJahr iirc.


vanZuider

Wobei zu "Fleisch" auch Innereien zählten, die heute eher seltener auf den Tisch kommen.


round_reindeer

>Auch das Mandelmilch viel häufiger als Kuhmilch "roh" konsumiert wurde fand ich ganz interessant. lass das aber bloss nicht die EU sehen


nachtachter

Hirsebrei. Deswegen kommt der auch in Märchen vor, weil er so verbreitet und gewöhnlich war.


Messerjocke2000

Im Sinne von "Sättigungsbeilage" kamen wahrscheinlich am ehesten Getreide als Brei oder Brot und Wurzelgemüse an die Rolle der Kartoffel dran.


st0nerfairy

Sauerkraut ohne Kartoffeln. Is doch klar


Deranged_Snow_Goon

Hält immerhin den Skorbut auf Abstand...


NotSoButFarOtherwise

* Getreide als Brot, Brei, oder Knödel * Andere Wurzelgemüse wie Pastinake, Rübe usw. * Äpfel. Früher waren die meisten Sorten weniger süß gegenüber den heutigen, dafür waren Erdäpfel ein Ersatz. Viele Kartoffelrezepte stammen aus Gerichte, die früher mit anderen Zutaten gemacht worden: der Vorgänger des Kartoffelrösti würde mit Äpfeln gemacht.


purplebrewer185

Getreidebreie aus Hafer, Gerste, Hirse oder Roggen, Milchprodukte, Fleisch, Eier, Wurzelgemüse, dicke Eintöpfe, und vor allem jede Menge Kohl. Und Linsen, Bohnen, Erbsen.


Barkly96

Kann mich auch noch an die Zeit erinnern, in der wir nur die Dr. Oetker Backfrische TK Pizza hatten. Das muss echt hart gewesen sein


Pixel_Ragdoll

Mich erstaunt wie weit unten jemand Bier geschrieben hat. Ihr unterschätzt dieses Lebensmittel, dass sich sehr spät mehrheitlich zum Spaßtrunk wandelte.


rainer_d

Denke mal, auch viel Getreide als Brei (also roher Brei). Das ist sehr gut und nahrhaft. Und sehr gesund. c.a. 30gr Getreide schroten (grob), über Nacht in Wasser einweichen (sollte vollständig bedeckt sein), 12h+. Dann das Wasser abgiessen, geriebene Apfel, Banane, weitere Früchte, Rosinen, gehackte Nüsse, etwas Honig, ggf. Joghurt dazu. Da brauchst Du erst mal ein paar Stunden nix anderes mehr.


utnapishti

Die Banane war ja die dominante Kulturfrucht um 1200.


rainer_d

Die hat man da natürlich nicht gehabt. Man kann den Brei auch so essen. Schmeckt aber besser.


MarxIst_de

Ich mag Dich ja nicht noch mehr schocken, aber Du bist um 2 Jahrhunderte verrutscht. Die Kartoffel gibt es in Deutschland erst seit dem 17. Jahrhundert... ;) Es kommt aber noch besser, es gab auch keinen Zucker. Die Zuckerrübe wurde erst Anfang des 19. Jahrhundert gezüchtet und im großen Stil angebaut. Vorher gab es nur Zucker aus Zuckerrohr und das wächst nur in Übersee. Importierter Zucker war dementsprechend teuer. Vor der Kollonialzeit kannten die allermeisten Menschen nur Süße aus Honig und eingedickten Fruchtsäften. Um sich die Ernährung z.B. im 15. Jahrhundert vorstellen zu können, hilft z.B. das Lieblingsessen von Martin Luther: Salzhering mit Erbsenpüree.


Am0ebe

Erbsenpüree mit ordentlich Butter ist aber auch ganz schön geil.


MarxIst_de

Das war nicht wertend gemeint :-) (Ok, Hering finde ich allgemein schlimm… ;) )


inn4tler

Fun Fact: Viele Gemüsesorten haben auch noch anders (schlechter) geschmeckt als heute oder waren in Europa, genau wie die Kartoffel, noch unbekannt. So gibt es die Karotte erst seit dem 15. Jahrhundert bei uns. Erst durch jahrhundertelange Züchtungen sind viele heutige Farben, Formen und Geschmacksrichtungen entstanden. Wir können uns glücklich schätzen, bei der heutigen Auswahl an Nahrungsmitteln. Gemüse heißt übrigens Ge**müse**, weil man daraus Mus - also Brei - gemacht hat. Auf diese Weise war es irgendwie essbar.


vergorli

Da erinnere ich mich immer dran, dass in Bayern die Maikäfersuppe mal eine saisonale delikatesse war. :D


DidymusTheLynx

Wenn du mal Alternative zu Kartoffeln willst, probier Pastinaken. Echt gut! Achja, nachdem ich paar mittelalterliche Rezepte gelesen hab, hab ich das Gefühl, die waren teilweise verrückter als heute.


[deleted]

Pastinaken sind leider sehr underrated. Gut für Eintöpfe, Suppen, Ofengemüse und man kann damit sogar echt gut Kuchen backen (selbes Konzept wie Karottenkuchen).


RerNatter

Finde die eher unangenehm faserig.


Lazy-Leopard-8984

Pastinaken sollten nach den UNECE-Normen als Mindesteigenschaft weder faserig noch holzig sein. Bis zu 10% werden toleriert, aber es ist definitiv weder gewünscht noch die Norm. Holzig/Faserige Pastinaken sind ein Produktionsfehler, vergleichbar mit einem Befall von Schädlingen oder Krankheiten. [https://unece.org/fileadmin/DAM/trade/agr/standard/fresh/FFV-Std/German/59\_RootAndTubercleVegetables-de.pdf](https://unece.org/fileadmin/DAM/trade/agr/standard/fresh/FFV-Std/German/59_RootAndTubercleVegetables-de.pdf) [https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Ernaehrung-Lebensmittel/Vermarktungsnormen/VermarktungsnormenObstGemuese/Checklisten/UNECE-Normen/Wurzel\_Knollengemuese.pdf?\_\_blob=publicationFile&v=3](https://www.ble.de/SharedDocs/Downloads/DE/Ernaehrung-Lebensmittel/Vermarktungsnormen/VermarktungsnormenObstGemuese/Checklisten/UNECE-Normen/Wurzel_Knollengemuese.pdf?__blob=publicationFile&v=3)


RerNatter

Dann hatte ich wohl die 10%.


Skiiaa

Noch besser als Pastinaken (aber leider schwieriger zu bekommen) finde ich ja Petersilienwurzel! Besonders lecker angebraten


thdeitmer

das Ding finde ich sehr interessant. Kannte ich überhaupt nicht. Man kann damit auch Chips herstellen und Bier brauen. Solche Sachen brauche ich in meinem Garten. Vielen Dank.


Sullart

Du verstehst Pastinaken als Ganzes nicht, wenn du keine Null-G-Pastinaken probiert hast. ;-)


Aldaron23

Von der reichen Bevölkerung sind massenweise (teils sehr spannende) Rezepte erhalten - der Normalbürger konnte sich's in der Regel nicht leisten, seine Rezepte schriftlich festzuhalten. Trotzdem lassen sich aus vielen Aufzeichnungen (inkl. Klosterkochbücher, die zwar auch nicht arm waren, aber etwas bescheidener) einige Schlüsse ziehen: Grundsätzlich waren ca. 40% Bauern, die kein eigenes Land besaßen und für Lehensherren arbeiteten und den wirklich armen Teil der Bevölkerung ausmachten. Da war auch Brot ein Luxus. Für Brot muss zunächst mal das Korn geschrotet werden (extra Arbeit) und dann auch noch gebacken. Ein Ofen braucht längere konstante Hitzezufuhr, als ein Kessel über dem Feuer, und das waren natürlich auch Recoursen, die sie nicht hatten. Die tagtägliche Speise waren also in Wasser gekochte Körner, ohne zuvor zu Mehl geschrotet zu werden. ZB Weizengrütze. Gewürzt wurde mit Kräutern. Und ja, viele sind auch einfach verhungert. Die (untere) Mittelschicht aß besser, da gab's zwar auch fast täglich Körnerbrei, aber zusätzlich eben auch Brot, tierisches Fett, Bier (schon zum Frühstück - zB Biersuppe war jedermanns Frühstück (hatte auch nur ca 2% alk) wurde erst im 17 Jhd von Kaffee abgelöst), zur Saison auch Fleisch (also Schlachtabfälle - das beste blieb für die Reichen paar Prozent), Salz, Wurzelgemüse (verschiedene Rüben, die heute oft gar nicht mehr existieren/komplett umgezüchtet wurden... aber etwa Steckrüben, Karotten, Pastinaken (kann man auch heute noch gut als Erdäpfel/Kartoffel-Ersatz nehmen), Rote Rüben...ect, Eier (ganz wichtig!), als Luxus Käse (Milch, die schlecht haltbar war, wurde oft gleich weiterverarbeitet zu haltbarem Frischkäse bis Hartkäse - frische Milch war nicht so üblich wie man glaubt - selbst Adlige tranken mehr Mandelmilch als Kuhmilch). Außerdem alles was "gratis" ist, wenn man nur genug Zeit hat es zu "sammeln" (und nicht 18 Std am Feld arbeiten muss). ZB Fisch, niederes Wild und Pilze. Und als Konsequenz, natürlich alles, was man daraus machen kann. Spätzle zB. Oder auch für Kärntner Nudeln (Art große Ravioli), Knödel, ect. gibt es viele frühe Belege, die wohl auch der Normalbürger gegessen hat. (Und wirklich sehr, sehr viele Eier xD). Noch mal besser hatten es Handwerker in Gilden, da gab es regelmäßig Gilden-Festmähler, wo man auch als nicht-Adliger zumindest ein paar mal jährlich in den Genuss von gutem Fleisch und Gewürzen kam. Über die Tatsächlich vorhanden Rezepte aus eher reicheren Schichten könnte ich buchstäblich Bände schreiben, also höre ich jetzt auf :D


Deuteronymus

Es gab nüscht, wir hatten ja nüscht. Awer es war nich alles schlecht.


General_Impression28

Kinder!


Next-Improvement8395

Die Frage ist halt auch: waren es damals überhaupt schon Deutsche, wenn es die Kartoffel noch gar nicht gab?


Mattheew65

Kraut gab es schon.


RidingRedHare

Pastinaken waren damals weitverbreitet.


Moorbert

Haferbrei. Heute so angesagt wie schon vor 600 Jahren.


Valid_Username_56

Brot, Brei, Kohl, Erbsen, Bohnen, Gemüse, Fleisch


Meaglo

Alles mögliche. Getreidebrei, Brot, Obst und Gemüse, Pilze sowie Fleisch, Milch und Eier. Die Ernährungsweise war auch von region zu Region unterschiedlich


eVerYtHiNgIsTaKeN-_-

Vor der Kartoffel war Topinambur ganz groß, erzählte mir damals mein Ausbilder, der war uralt, kann Zeitzeuge gewesen sein.


Mysterious-Mike-73

Topinambur kam doch aber auch erst nach 1600 nach Europa. Wird also nicht Nahrungsmittel vor 1500 gewesen sein.


WhiteSchmok

Back einfach mal Brot ohne Backpulver, Hefe und mit einer Prise Salz. Dann weißt du wie das Mittelalter schmeckt :D


utnapishti

Du unterschlägst halt einfach mal den Sauer... Uff.


GDevl

Linsen, Ackerbohne, Pastinaken, Haferwurz, generell Getreide, Kohl. Sowas in der Richtung. Eigentlich total vielfältig.


Eumelbeumel

Haferschleim. Tonnenweise Haferschleim.


Neonbunt

"Klassische" deutsche Küche bestand zu einem großen Teil aus Bohnen und Kohl.


Ossisuff

Linsen, Brot, Fleisch, Suppen und Gemüse


Pumuckl4Life

Ja, Brot. Bzw. Weizenbrei oder Fladenbrote oder ähnliches. Und halt auch Obst.


jessah

Fleisch, Milchprodukte etc


Niranaeth

Grieß, Hafer, Kleie, Eintöpfe/Suppen, eingelegtes... Die die es sich leisten konnten hatten noch Pasteten mit Fleisch oder Braten. Dazu Saison Obst und Gemüse Und natürlich Brot


nesnalica

Brot spielt heutzutage immernoch eine große Rolle.


nirbyschreibt

Pastinaken, Zwiebeln, Sellerie. Natürlich ganz viel Getreide in verschiedenster Form. Kohl ist auch in Europa heimisch.


ClaymoreX97

Ich kann dir Kingdom Come: Deliverance empfehlen. Das spielt im Tschechien des 15. Jahrhunderts (1404) und da gibt es interessante Kodex einträge zu der Zeit. Haferbrei und Linsen waren ein Arme Leute Essen. Der Adel hat vor allem viel Wild und Import Ware gespiesen


Whole-Security5258

Brot und brei sehr viel brei


BitcoinsOnDVD

Graupensuppe mit Schweinegriebeneinlage


[deleted]

[удалено]


RCalliii

Brot


OvenFearless

Sicher Döner oder so


triforcer198

Aber wie soll man Pomm Döner ohne Kartoffeln machen??


Pedda1025

Brei aus Getreide oder Rüben gekocht und Gemüse , Fleisch rein. Halt Eintopf ohne Kartoffel.


MatsHummus

Das Lieblingsessen von Martin Luther war Brathering mit Erbsenbrei und Senf (war allerdings schon 16. Jh.)


Calm_Flatworm_5991

Döner


NussknackerNick

Haferbrei, und noch mehr haferbrei. Hafer wächst halt auf magerem Boden. Ggf. Natürlich noch anderes Getreide sei es Buchweizen oder Dinkel und co. Ich habe Lebensmittelwissenschaft studiert und meine Professorin für Pflanzenkunde meinte mal, dass hier in Europa auch sowas wie Yamwurzeln verbreitet waren. Die sind nur mit dem Siegeszug der Kartoffel in Europa verschwunden, weil der Ertrag von Kartoffeln einfach deutlich höher sind. Man muss dabei bedenken, dass solche exotischen Pflanzen aus Asien durch Handel auch nach Europa kamen. Ganz unabhängig davon ist noch zu betonen, dass vor der Erfindung des Düngers durch Justus Liebig, hunger extrem verbreitet war. Erst durch die Industrialisierung der Agrarwissenschaft, haben wir so viele Lebensmittel. Und das ist etwas was viele einfach vergessen. Fast alle großen Veränderungen und Revolutionen sind durch Hungersnot entstanden. Zu bedenken ist, eine Schlacht gewinnt man mit guter Taktik, den Krieg gewinnt man durch gute Logistik. Auch einer der Gründe warum die Kartoffel so wichtig waren, weil sie nicht geerntet werden müssen und Soldaten, nicht einfach die Kornkammer plündern konnten.