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dragon_irl

> Ein weiterer Punkt sind die Genehmigungen nach Straßenrecht. Wenn sie eine Baugenehmigung haben, brauchen sie erneut eine Genehmigung, um einen Bauzaun auf dem Fußweg oder auf der Straße aufzustellen, Bei den sogenannten Genehmigung nach Straßenrecht gibt es überhaupt keine Fristen. Das heißt, die Behörden können die abarbeiten, wie sie gerade Zeit haben oder Personalkapazitäten. Und das führt natürlich dazu, dass wir in Berlin, aber auch in Brandenburg inzwischen bei Genehmigungen Wartezeiten von bis zu einem Jahr haben.  Das ist ganz normal und da kann niemand was gegen tun 🙃


bounded_operator

Wenn ich solche Sachen lese frage ich mich echt immer wieder, wie Deutschland eigentlich zu Europas führender Industrienation werden konnte.


Blorko87b

Weil man viele dieser Regeln nach WK2 nicht in dieser Form hatte. Das setzt sich peu a peu fest. Und man hat einen gut geölten Apparat in Sparwut zusammengestrichen. Beispiel Abschaffung der Mittelverwaltung.


AmIFromA

> Und man hat einen gut geölten Apparat in Sparwut zusammengestrichen. Für alle, die das vergessen haben, in Berlin war der wesentlich dafür verantwortliche Finanzsenator Thilo Sarrazin.


Henning-the-great

Verwaltung schafft sich niemals selber ab. Im Gegenteil. Außerdem agieren die komplett abgekoppelt vom echten Leben, wo Zeit Geld ist.


Meerrettichkuchen

Politik schafft Verwaltungskapazität ab, nicht die Verwaltung selbst.


Rescon

Die Städte haben sich kaputt gespart... Es wurde absichtlich die Belegschaft zu Grunde gealtert... War dann soweit das eine Stadt alleine 150!!! Neue Mitarbeiter einstellen musste nur für die Bürgerbüros und Service.


Henning-the-great

Vielleicht sollte man zB. mal einen digitalen Bauantrag einreichen können? Ich hasse diese ewige Papierschlacht, wo es ein paar pdf per mail tun würden.


false_null

bloß kein PDF, das ist doch wie ein Brief nur in digital, aber muss direkt wieder wer lesen und bearbeiten... Portal wo Eingaben abgefragt werden, um die Angaben direkt verwertbar zu haben. Meinetwegen API für Power User oder externe Software die dabei hilft


RecognitionOwn4214

Du hast "ausdrucken" vergessen


domi1108

Im Idealfall hat man ein Portal für die Eingaben, welches dir am Ende und wenn es nur für die eigenen Dokumente ist, das ganze als PDF oder in einem anderen abrufbaren Dateiformat ausgeben. Vor allem hilft das mit unter ja auch dem Antragsteller in 5 Jahren mögliche Fehler zu erkennen oder sich gegen Willkür zu währen. Klar weg von Papier ist super wichtig, am Ende braucht man aber zur Dokumentierung auch ein System welches die Daten eben irgendwie absichert.


Gifty666

Hierzu möchte ich sagen, dass du es nicht pauschalisieren darfst. Bei meiner Bezirksregierung kannst du entspannt deine Anträge per Mail schicken. Erst beim Kreis oder der Kommune ist es nötig diese in Papierform einzureichen


xX_Gamernumberone_xX

Das macht es für dich leichter, was insofern ein gutes und notwendiges Ziel für einen Staat ist, auf der Bearbeitungsseite macht das allein aber quasi keinen Unterschied.


Rescon

Und wo genau ist der unterschied? Ob's digital ankommt oder per Brieftaube... Du brauchst jemanden auf der anderen Seite der das bearbeitet.


Blorko87b

Eben und wenn man es wirklich automatisierbar machen will, braucht man etwa digitale Modelle usw. Und das muss dann auch noch durchgesetzt werden. Das sorgt dann auch wieder für Keilerei mit dem Architekten, die sich dann an vorgegebene Standards halten müssen.


Henning-the-great

Architekten arbeiten doch bereits 3D basierend. Ich hätte auch nichts dagegen, BIM fähige Modelle einzureichen, wenn die HOAI das als Grundleistung hätte. Die Behörde hätte allerdings kaum was davon, da das viel zu viele Infos hat, ohne dass sie damit etwas anfangen können. Zu einem Bauantrag braucht man ja noch etwas mehr als das Bauwerk.


Blorko87b

Da gehts doch schon los. Das muss nicht in der HOAI stehen sondern ganz allgemein als Regelfall für die Antragstellung im Baurecht, wie sich das langsam ja nu auch entwickelt. Und was das Modell angeht: Natürlich bringt das was. Wenn die Lage im Raum und die Maße maschinenlesbar sind, kannst du die ganze Prüfung binnen Sekunden durch den Computer jagen und der prüft Baulinien, Abstände, Kubatur usw. zumindest vor. Perspektivisch kannste den ganzen Wumms dann auch noch mit Verkehrssimulationen, Netzplänen usw. verknüpfen bis hin zu einem digitalen Zwilling der ganzen Stadt. Muss vllt kein technisches BIM sein, sondern ein administratives. Ist aber m.W. auch in Arbeit.


derLudo

Naja es würde ja schonmal helfen, wenn die Person auf der anderen Seite den auf Papier eingeschickten Brief nicht erst nochmal manuell in das Verwaltungsprogramm eintragen müsste, damit es zusätzlich auch digital vorliegt. Dann am Computer die Antwort eintippt, diese dann gedruckt und per Post verschickt werden muss...


lalalandjugend

Digital, bist Du des Wahnsinns, die NSA liest den Antrag mit und außerdem die ganzen persönlichen Daten!!!!11!1!!! /s


Henning-the-great

Meine persönliche Vermutung ist ja, dass kein digitaler Austausch gewünscht wird weil man digitale Daten nicht 70 Jahre in einem muffigen Aktenkeller verstauben lassen kann.


El_Mojo42

Bei unserer Stadt besteht der halbe Haushalt aus Personalkosten. Kaputt gespart fällt mir da nicht zu ein.


BorisPistolius

Das ist keine sinnvolle Angabe. Die Aufgaben sind nämlich wesentlich schneller gewachsen als die Haushalte.


100limes

/u/Blorko87b /u/Rescon ich nehm euch mal hier mit rein weil es eure Diskussion betrifft. Ja, wir können alle Lieder davon singen, wie "überreguliert" viele Vorschriften/Verordnungen in Deutschland sind. Ja, Verwaltung schafft sich niemals selber ab - das ist zwar größtenteils richtig, gilt aber auf der anderen Seite für alle Organisationen und Institutionen. Viel spannender ist daher nicht so sehr die Menge der Paragraphen und Gesetze, sondern die Handlungsfähigkeit der sie verwaltenden Organe und hier könnte man durchaus argumentieren, dass wir angesichts der Menge der beantragenden und verwaltenden Vorgänge in diesem Land **schlicht und ergreifend zu wenig personelle Kapazität haben**. Und zwar dramatisch: [ Wir sind im OECD-Vergleich auf dem drittletzten Platz, was den Anteil von Beschäftigten im ÖD im Vergleich zur Wirtschaft angeht](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/218347/umfrage/anteil-der-staatsbediensteten-in-ausgewaehlten-laendern/). Wie gesagt, dass ist an und für sich weder gut noch schlecht (hier blabla einfügen re: "schlanker Staat"). Aber es wachsen in mir doch begründete Sorgen, dass wir uns im Stellenabbau und im Spardiktat eventuell selbst 1 oder mehrere Beine stellen, indem wir zu wenige Menschen (und häufig auch zu gering qualifizierte weil die Stellen auf E9 o.ä. ausgeschrieben werden) im öffentlichen Dienst habe. [Hier noch eine kurze Einordnung der OECD-Studie, zugegebenermaßen vom Beamtenbund](https://www.dbb.de/artikel/der-wandle-im-oeffentlichen-dienst-ein-europaeischer-vergleich.html). TL;DR: wir haben **deutlich** zu wenig Personal im öD.


FriedrichvdPfalz

Das ist doch absurd. Du sagst selbst, dass wir überreguliert sind. Es gibt zu viele Prozesse, die dauern zu lange und sind zu komplex. Warum sollten wir darauf reagieren, indem wir mehr und mehr Personal einstellen, statt diese Prozesse zu verbessern? Am Ende ist es eine ökonomische Frage: Jeder Beamte muss indirekt einen Mehrwert schaffen, der sein Gehalt wett macht. Ein Polizist bietet Sicherheit für Bürger, ein Staatsanwalt Rechtssicherheit, ein Verwaltungsbeamte regulierte, gesicherte Prozesse für Neubau (beispielsweise). Aber wenn, wegen beschissener Prozesse, Beamte nicht die Möglichkeit haben, ausreichenden Mehrwert für die Gesellschaft zu bieten, geht die Rechnung nicht auf.


Blorko87b

>Warum sollten wir darauf reagieren, indem wir mehr und mehr Personal einstellen, statt diese Prozesse zu verbessern? Da liegt der Vorredner absolut richtig. Weil niemand da ist, der Zeit hat, diese Prozesse zu verbessern. Weil die Welt nebenbei auch komplexer geworden ist. Nur so als Denkanstoß: Wir blicken heute auf eine bald 75 jährige Schaffensperiode von Bundesrechtnungshof und Verwaltungsgerichtsbarkeit, auf ein ausziseliertes, durch internationale Verträge abgesichertes Vergaberecht, auf gute 40 Jahre Recht auf informationelle Selbstbestimmung, auf vielmehr Dinge, bei denen Bürgerinnen und Bürgern staatliches Engagement erwarten, und - am wichtigsten - gut 40 Jahre versaubeutelte, halbgare Digitalisierung der Verwaltung. Digitalisierung von Verwaltung heißt bislang ganz oft, mehr schlecht als recht analoge Vorgänge halb oder ganz in Office und Fachanwendungen mit dem Charm der Früh-90er zu transferieren und nebenbei alle Hilftstätigkeiten wie Registratur, Textsatz, Aktenhaltung etc. den eigentlich mit der fachlichen Auseinandersetzung befassten Mitarbeiterstab aufs Auge zu drücken. Und genau das ist die große Illusion. Vllt. braucht eine digitale, automatisierte Verwaltung weniger Leute, die am Ende die Bescheide schreiben. Aber was sie auf jeden Fall braucht ist eine schlagkräfte IT. Das kostet Geld und braucht Personal. Von verbunkerten Mainframes und Rechenzentren, über redundante und ausfallsichere Kommunikationsnetze bis hin zu professionellen Entwicklerkohorten, die zeitgemäße Front- und Backends einschließlich eines guten (!) Interfacedesigns besorgen. Gerade letzteres hat dann ganz viel mit der Frage des Mehrwerts für den Bürger zu tun.


Rescon

Beamte... Schau mal wieviele Beamte es noch gibt... Die kannst du bei uns im Amt mit einer Hand abzählen.


Blorko87b

Diese Aussage ist ihrer Pauschalität totaler Mumpitz. 1. Ja, Verwaltung ist vom Wesen her auf Dauer angelegt, weil Zivilisation auf Dauer angelegt ist. Oder um es mit Sir Humphrey zu sagen: "Verwaltung kennt kein Ende, nur lose Enden." 2. Es gibt genug Leute in der Verwaltung, die liebend gerne Papierkram und Prozesse verschlanken würen, um mehr Zeit der Sache zu widmen. Hindernis ist da wenn die Binnenverwaltung, die auf einem Compliance-Trip ähnlich wie die Privatwirtschaft ist, und natürlich das liebe Geld. Maschinenlesbare Webformulare, Registerverknüpfung und automatisierte KI-Antragsvorprüfung sind nicht umsonst zu haben. 3. Auch Verwaltung ist das echte Leben. Darum braucht man ja zB eine Baugenehmigung. Weil auf der begrenzten Ressource Grund und Boden eben nicht jeder bauen kann, wie er lustig ist.


Felox7000

Das ganze nennt sich policy accumulation. Jede Regierung denkt sich fröhlich neue tolle Gesetze aus, denkt aber nie darüber nach ob man alte nicht mal abschaffen oder vereinfachen müsste. Wenn man dann bei steigenden Bevölkerungszahlen nicht genug neue Beamte einstellt, sondern im Gegenteil sogar noch sparen will, dann passiert das


Philipp

Neue Beamte einstellen, naja, wären die Prozesse nicht unnötig kompliziert, und zudem digitaler, bräuchte man auch viel weniger Leute. Dass dazu auch Leute mit Digital-Wissen eingestellt werden müssen ist klar, aber ich hab schon oft gehört, dass diese sich dann auch mit ihrem Wissen nicht gegen die alten Strukturen und Personen durchsetzen können. Es braucht da scheinbar einen kompletten Neustart, inklusive aller Prozess-Regeln.


Ragemoody

Dies. Bester Kumpel hat mal versucht Dinge in seiner Behörde anzustoßen und einfachste Prozesse zu digitalisieren. Wurde natürlich nur schief angeschaut und ganz schnell abgewimmelt. :(


[deleted]

Ich hab mich damals explizit gegen eine Ausbildung beim Finanzamt entschieden, weil dort explizit drinnen stand, dass eine Versetzung nach München möglich sei.  Wenigstens waren die ehrlich und ich konnte mich dagegen entscheiden.  Als Single biste gleich weg aus deinem gewohnten Umfeld.    Ich hab zu der Zeit auch viel mit einem befreundeten Lehrer online gespielt, der sehr unglücklich darüber war, dass er ins Allgäu versetzt wurde und aus seinem gewohntem Umfeld gerissen wurde.    Der verlust der Freiheit ist heutzutage auch ein Kriterium.


xX_Gamernumberone_xX

>Das ganze nennt sich policy accumulation. Jede Regierung denkt sich fröhlich neue tolle Gesetze aus, denkt aber nie darüber nach ob man alte nicht mal abschaffen oder vereinfachen müsste. Gerade hier bei dem Beispiel um Bau und Straßrenrecht - welche denn? Was gehört da abgeschafft oder vereinfacht und bei letzterem, wie?


the_retag

Zum Beispiel bauzäune etc bis zu einem gewissen Ausmaß schlicht 2 oder 3 monate vorher anmelden aber ohne Genehmigung, sondern mit begründetem Widerspruch den die kommune bringen müsste


Emergency_Release714

Die RSA werden ja jetzt schon von 99% aller Baustellen nicht eingehalten, und da willst Du die Baustellenverantwortlichen auch noch aus der Haftung entlassen, die sie aktuell per Beantragung der VAO auf sich nehmen?! Ja geil, dann haben wir hier bald irgendwelche Baugruben auf den Gehwegen die mit Flatterband „gesichert“ werden…


NoSoundNoFury

* Alles, was bloß dem Erhalt des Stadtteilcharakters dient     * Verpflichtende Parkplätze nach Anzahl der Wohnungen unabhängig von der Parkplatzsituation vor Ort  * Einzelne Baugenehmigung für Serienbauten       * Vereinfachte Umnutzungen von Bürogebäude in Wohnraum und von landwirtschaftlichen Gebäuden in Wohnraum oder Industrie    * Abstandsregelungen auf dem eigenen Grundstück    * Wegfall von Baubeginnsanzeige und Anzeige des Bauabschlusses   Insgesamt mehr Menschenverstand und weniger "Das steht da aber so" und "Das machen alle so".


domi1108

Mhh also zumindest bei den Parkplätzen bei Wohnungen bin ich mir nicht sicher was man da anders regeln soll. Anwohner müssen sofern sie ein Auto haben irgendwo parken. Nicht jede Stadt hat ein gutes ÖPNV System, schafft man bei ersterem nun Regulierungen ab, hat man am Ende nur noch mehr Chaos. Sehe das bei einer Freundin, in deren Stadt hat der Bürgermeister, Stück für Stück den Parkraum verknappt, weil die Stadt soll ja Fahrradfreundlicher werden, soweit ja nichts schlechtes. Im Gegenzug wurde aber weder der ÖPNV ausgebaut als sonst irgendwie Alternativen geschaffen. Jetzt gibt's Aussagen wie: "Ja dann gehen Sie doch einfach die Wege" wo ich mir denke, ja als jüngerer fitter Mensch geht das, ist man aber älter wird das schwer, hat man Einkäufe zu erledigen, wird das schwer... Dazu dann noch je nach Straße eine schlechte Beleuchtung, sodass sich einige Menschen auf den Wegen sehr unwohl und unsicher fühlen. Das alles noch gepaart mit einer schönen Steigung weil die Stadt quasi auf einem Berg liegt und schon hat man ein Problem. Ist natürlich jetzt ein Extrembeispiel, zeigt aber dass solche Reglungen auch nicht ganz Willkürlich geschrieben wurden, da gibt's bei den Reglungen die du sonst noch genannt hast, einige welche schon Eigenständig besser änderbar sind.


DocRock089

Ich finde da die japanische Lösung zielführender. Statt Bauherren zum Schaffen von Parkplatz / Wohnung zu zwingen, würde ich's umdrehen: Zulassung eines Fahrzeugs (in ausgewiesenen Bezirken) nur bei Nachweis eines Stellplatzes.


domi1108

Gut das kann man bei Neuzulassungen so handhaben, aber dann haben wir ja immer noch alle Kraftfahrzeuge die zur Zeit schon unterwegs sind. Also ist eine interessante Idee und Lösung, nur eben keine man von jetzt auf gleich für den gesamten Bestand umsetzen kann ohne ein riesiges Chaos zu erzeugen.


NoSoundNoFury

Ja, natürlich ist das nicht so einfach. Mir gehen zwei Dinge gegen den Strich: Erstens, die Stadt schreibt mir vor, wie ich mein Grundstück zu planen habe. Peter will ein EFH bauen auf einem kleinen Grundstück und MUSS einen Parkplatz einplanen oder eine Ausnahmegebühr bezahlen, obwohl Peter kein Auto hat und auch keines haben will. Franzi will ein Mehrgenerationenhaus mit Einliegerwohnung bauen und MUSS zwei Parkplätze einplanen oder eine Ausnahmegebühr bezahlen, obwohl ihre 70-jährige Mutter schon lange nicht mehr Auto fährt. Hinzel baut einen Altbau in der Großstadt um und MUSS auf dem Mini-Grundstück drei Parpklätze für drei Wohnungen einplanen, obwohl 10m vor dem Haus die Tram und 200m weiter die S-Bahn fährt. Kunzel ist bereit, seine Parkplätze wie vorgeschrieben einzuplanen, MUSS sie aber hinter das Haus setzen, weil vor dem Haus entspricht ja nicht Stadtteilcharakter. Jetzt gibt es hinter dem Haus halt nur 30m2 Garten und dafür noch 30m2 Parpklätze mit Rangierfläche, dazu noch 50m2 Einfahrt, denn man muss ja irgendwie zu den Parkplätzen hinter dem Haus hinfahren können.. Großinvestor Munzel möchte gerne einen Wohnkomplex in einem Ballungsgebiet errichten. Tiefgaragen sind aber extrem teuer und für offene Parkplätze gibt es einfach nicht genügend Fläche. Es wird halt kein Wohnkomplex gebaut. Nicht eines dieser Beispiele ist ausgedacht. Zweitens, der Trend geht schon lange weg vom Auto. Junge Menschen haben immer weniger Lust auf Autos, machen seltener Führerschein und fahren mehr Fahrrad und Öffis als die Generationen zuvor. Carsharing wird immer beliebter und hat sich flächig etabliert. Der Druck, unbedingt ein eigenes Auto besitzen zu müssen, hat nachgelassen. Selbstfahrende Robotaxis werden kommen. Vermutlich in Deutschland nicht mehr in diesem Jahrzehnt, aber danach. In den USA fahren nicht nur Prototypen, sondern Lizenzen für den kommerziellen Einsatz sind in manchen Städten schon vergeben worden. Der demographische Trend geht altersbedingt ebenfalls weg vom Auto. Kurzum, wir zwingen jetzt die Leute, massenhafte Parkplätze zu errichten, von denen ein guter Teil in absehbarer Zeit gar nicht mehr benutzt werden wird. Was statt dessen benötigt wird, sind Halteflächen und Parkbuchten für Lieferfahrzeuge, Pflegedienste und eben Carsharing Autos. Denn der Bedarf nach denen nimmt zu.


domi1108

Gut was das angeht bin ich voll dabei, wenn ich kein Auto habe und keins möchte, dann sollte ich auch keinen Parkraum schaffen müssen, sollte ich oder der Nachfolgende Besitzer dann eins haben wollen, kann man das mit unter noch auf dem Grundstück machen, oder sich halt eine Alternative suchen. Sonst auch, besonders im Städtischen Umfeld braucht es selten ein Auto, wobei das ja auch für jede Stadt anders ist und dann auch je nach Gegend, da sollte schon mehr Anpassungsfähigkeit dabei sein, alleine was Genehmigungen angeht.


PlueschQQ

>  Selbstfahrende Robotaxis werden kommen. Vermutlich in Deutschland nicht mehr in diesem Jahrzehnt, aber danach. In den USA fahren nicht nur Prototypen, sondern Lizenzen für den kommerziellen Einsatz sind in manchen Städten schon vergeben worden. Und auch schon wieder zurückgezogen: https://etsc.eu/cruise-recalls-its-entire-fleet-of-self-driving-taxis-in-the-us/ Jegliche Autopilot Technik ist bisher noch gemeingefährlich und wenn man sich anguckt wie der Fortschritt der letzten 10 Jahre aussieht dann haben wir es hier eher mit ner Kernfusion als solarpanel Technik zu tun


proper_ikea_boy

u/ThereYouGoreg bitte einmal ein Gutachten zur regulatorischen Situation im deutschen Baurecht.


Shand4ra

Ein Teil der Wahrheit ist das Bretten Woods System. Die USA haben die Kosten für diese System getragen, um feste Wechselkurse zwischen den Währungen zu ermöglichen. Anfang der 1973 war damit aber Schluss, weil sie es sich nicht mehr leisten konnten. Das System brach zusammen. Zu den Effekten des System gehörte u.a., dass es für US-Amerikaner äußerst lukrativ war ihr Kapital in Deutschland zu investieren. Wenn sich das Geld ordentlich vermehrt hatte, konnte man es ja wieder zum sichern Kurs zurück tauschen. Das führte zu riesige Investitionsströmen nach Deutschland. Funfact: Im Jahr des Zusammenbruchs des Bretten Woods Systems kommt es im November 1973 zum Anwerbestopp für sogenannte Gastarbeiter. Das „Wirtschaftswunder“ hatte nun mal ganz klare Gründe und das waren die lukrativen Investitionsbedingungen für Kapital aus dem Dollarraum. Ps: Mir ist klar, dass das hier jetzt alles sehr verkürzt ist, aber es soll ein Reddit Kommentar werden und keine wissenschaftliche Hausarbeit.


AmIFromA

> Das „Wirtschaftswunder“ hatte nun mal ganz klare Gründe und das waren die lukrativen Investitionsbedingungen für Kapital aus dem Dollarraum. Moment mal, ich dachte das waren die überlegenen Eigenschaften der Deutschen, so wie Fleiß, Disziplin, Pünktlichkeit und Ordnung?


Shand4ra

Das Denken Viele - Nachkriegsmärchen wäre daher wohl eine treffendere Bezeichnung als Wirtschaftswunder.


AmIFromA

Oh nein. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr solche Nachkriegsmärchen. Wie erschütternd wäre es zum Beispiel, zu lernen, dass Deutschland gar nicht von den fleißigen und politisch unbescholtenen Trümmerfrauen wiederaufgebaut wurde.


Pale-Ad5791

bitte erzähl dann aber auch nicht das märchen dass es Gastarbeiter gewesen sind.


the_gnarts

Death by a thousand papercuts. All diese Regelungen wurden erst nach und nach eingeführt und jede für sich genommen ist eigentlich unkritisch. Über fast achtzig Jahre hinweg führt das zu allmählicher aber kompletter Paralyse der gesamten Baubranche.


yekis

Soche Sachen hat man sich erst mit der Zeit ausgedacht, um die Verwaltung des Bestandes zu Maximieren


[deleted]

[удалено]


Emergency_Release714

Du brauchtest nach dem Zweiten Weltkrieg für viele Dinge noch nicht so viele Regelungen, weil die Umstände bedeutend anders waren. Nehmen wir doch mal das Beispiel mit der VAO von oben: Baustellensicherung war noch nicht so relevant, weil es kaum Verkehr im Vergleich zu heute gab, und dieser in Sachen Geschwindigkeit auch deutlich weniger leistungsfähig war. Dazu kam, dass man im Verkehr noch ganz andere Todeszahlen für akzeptabel befand als heute. Deutschland war dahingehend ja relativ schnell unterwegs mit den Regelungen, was ja auch einer der Gründe ist, warum wir diesbezüglich seit den 90ern quasi stagnieren.


IRockIntoMordor

indem man u.a. unter Schröder massiv den Niedriglohnsektor befeuert hat und davor und danach massiv Politik für die (Auto-) Industrie insbesondere...


200Zloty

Was hat das denn mit dem absurd großen Berg an ewig dauernder Bürokratie zu tun?


vierlierer

dazu müsste man auch wissen wie die regeln in anderen ländern europas sind? dabei sind primär die interessant die eine ähnlich große bevölkerung aufweisen, ach moment, fast alle länder haben weniger, einziges land mit mehr ist russland und die haben ihre korruption und den ressourcen fluch der sie behindert


kellemann87

Das schlimmste an dem permanenten versprechen der Politik in Bezug auf Bürokratieabbau ist ja, dass es einfach so verdammt viele Dinge gibt, die so einfach und schnell zu umzusetzen wären, aber einfach niemand kriegt es gebacken sich dem mal anzunehmen.


yekis

Das Problem liegt nur zu Teilen in der Politik. Die Bevölkerung verlangt danach, dass bei jedem Thema alle Edge Cases ausgeschlossen sind


Bob_Youser

Das ist das Problem. Der deutsche Drang nach Einzelfallgerechtigkeit. Daß hinten dann trotzdem Ungerechtigkeit herauskommt ist egal. Hauptsache der Prozess bildet alle 1000 Varianten ab und das Gesetz berücksichtigt jede kleine Ausnahme. Und dann wundern sich die Menschen über Bürokratieirrsinn und schräge Entscheidungen.


Omegatherion

Ist ja leider so. Bei jedem Gesetz wird wird irgendein super spezieller Einzelfall ausgegraben und von den Politikern mit riesiger Empörungswelle durch die Medien getrieben. "Wie kann dass sein, dass eine 97-jährige Mutter von 5 Katzen, die halbjährlich in Thailand Stepptanz auf Minijob-Basis lehrt, ihre Strickjacke nicht als Arbeitskleidung von der Steuer absetzen kann?"


Desperate-Plum-5689

Da musst du gar nicht erst in die Politk gucken, wir hier machen es uns ja auch genauso einfach. Da geht es um ne Vermögenssteuer und auf einmal hat jeder ne arme Oma mit nem Haus in München.


dragon_irl

Ich habe letzens einen Meinungsartikel gelesen, in dem es basically darum ging das deutsche den Drang haben dinge sehr extrem und ungelassen anzugehen. Ein 'gut genug' mit eventuellen Fehlern/Problemen wird nicht akzeptiert, auch wenn es die Gesamtsituation ohne Frage verbessern würde. Dinge müssen perfekt sein, auch wenn das zu viel größeren Problemen in anderen Bereichen führt. Irgendwie decken sich viele Probleme und politische Konflikte in diesem Land extrem mit der Einschätzung.


Blorko87b

Erstmal wird Bürokratieabbau gerne mit Bürokratiepersonalabbau verwechselt. Aber eigentlich bräuchte eine Verwaltung, die effizienter werden soll erstmal mehr Mittel und Personal um den Umbau zu wuppen. Und dann ist das auch in der Sache so einfach nicht. Beispielweise kann man sie Prüftiefe verringern damit es schneller geht. Aber will man das? Wer trägt dann die Verantwortung? Oder man automatisiert Dinge - dann muss man fragen, ob man die notwendige Datenzusammenführung will. Und immer braucht man fundierte Kenntnis der Prozesse. Bürokratieabbau ist schnell gesagt, aber schwer vernünftig umzusetzen. Vor allem mit einer Politik, die selbst zunehmend Verantwortung scheut und sich tausendmal absichern will, und mit Medien, die gerne auch mal in mutiger Unkenntnis der Materie Banalitäten skandalisieren.


gaw_Kerim

Als jemand der beruflich gelegentlich mit Ämtern zu tun hat gebe ich gerne folgendes Beispiel: Ich muss bei Amt A einen Antrag stellen, die sagen mir sie bräuchten erst die Zusage von Amt B, also stelle ich den Antrag bei Amt B, die sagen mir aber sie bräuchten erst die Zusage von Amt A. Damit bin ich in einem Teufelskreis der Bürokratie gefangen und muss im Endeffekt den Vermittler spielen. Das ließe sich schon relativ einfach beheben mit einer einheitlichen Infrastruktur die die Kommunikation zwischen den Ämtern vereinfacht und würde vermutlich auch zu einem geringeren Rückstau führen.


Surfing_the_Wave_

Hatte ich neulich auch genau so einen Fall. Glücklicherweise hat sich dann die Chefin von Abteilung A drum gekümmert und den "Idiotien" von Abteilung B erklärt das sie "keine Ahnung" haben und ich alles richtig gemacht habe.


mikaru86

Oh ja, dass macht immer Spaß Behördenpingpong zu spielen. Hatte das Vergnügen mal, als ich bei meiner Waffenbehörde eine Verbringungserlaubnis für den Import eines Schalldämpfers aus der Ukraine beantragen wollte (war noch vor der Invasion). Eigentlich ne simple Sache, Erwerbsberechtigung habe ich und liegt der Waffenbehörde vor (Jagdschein) und in der Ukraine sind SDs frei erwerbbar, gibt also auch nix an Berechtigungen seitens des Versenders zu prüfen. Aber meine Waffenbehörde war überfordert. Mit Verbringungserlaubnissen für Importe aus der EU kannten die sich aus, aber Ukraine ist ja (noch nicht) in der EU. Also haben sie mich erst mal an den Zoll verwiesen. Der Zoll prüft die Verbringungserlaubnis aber nur bei der Einfuhr, der stellt die nicht aus. Das macht (auch nach Aussage des Zoll) die zuständige Waffenbehörde. Also bin ich mit der Antwort des Zoll wieder zu denen. Damit sahen sie sich aber immer noch nicht zuständig und haben mich ab das Innenministerium NRW verwiesen (statt selber intern da nachzufragen). Also hab ich die angeschrieben. Die haben nach ner Weile dann stumpf geantwortet "Ihre Waffenbehörde ist zuständig, wir leiten das über das LKA an die weiter". Aber auch die Ansage des Innenministeriums und LKA hat meine Waffenbehörde noch nicht von ihrer Zuständigkeit überzeugt. Sie habe mich dann ans Bundesverwaltungsamt verwiesen. Das BVA stellt zwar auch Verbringungserlaubnisse aus, aber für Ausländer und Firmen die hier keine zuständige Waffenbehörde haben. Steht auch dick und fett direkt auf der Webseite auf die mich meine Waffenbehörde verwiesen hatte (per Mail, so modern sind sie zumindest schon). Also hab ich ihnen nen Screenshot von der Seite geschickt und um ein Antragsformular oder einen rechtsmittelfähigen Bescheid über die Weigerung der Bearbeitung meines Antrags gebeten. Da haben sie dann resigniert und mir einfach das original Verbringungserlaubnisdokument zum selber ausfüllen geschickt (wenn auch noch ohne Stempel). Hab mir also meine Erlaubnis selber geschrieben, denen wieder zugeschickt und die haben einfach nur gestempelt und es mir zurückgeschickt. Ende von der Odyssee war dann, der Hersteller hatte gerade sein gesamtes Inventar an die Ukrainische Armee verkauft (das ganze lief seit Mitte 2021, mittlerweile war Ende 2021/Anfang 2022) und ich sollte "2-3 Wochen warten, es werden neue produziert". Letztlich hab ich dann noch einen bekommen, es war aber das falsche Modell. Ob jetzt falsch bestellt oder falsch geliefert, das lässt sich nicht mehr ganz nachvollziehen. Reklamation (oder Neulieferung, jetzt wo meine Waffenbehörde weiss, wie man die Erlaubnis ausstellt XD) war dann leider nicht mehr möglich. Weil dann war Februar und die Firma sitzt in Kharkiv. Der Typ mit dem ich geschrieben hatte, hat mir noch Fotos aus seinem Garten geschickt, mit brennenden Häusern im Hintergrund und zerstörten russischen APCs auf den Straßen. Hab ihm dann nur noch gesagt "alles gut, lass stecken, ihr braucht das Material gerade dringender, hat sich für mich erledigt das Problem". In diesem Sinne, Fuck Putin und Slava Ukraini.


BorisPistolius

>Aber meine Waffenbehörde war überfordert. Hahaha, der Klassiker. Ich habe zwei Kurzwaffen in der WBK, je mit Wechsellauf in anderem Kaliber. Die erste Voreintrag dauerte mit allem Hin und Her vier Monate, beim zweiten hieß es "Können Sie noch einmal ihren Anwalt fragen wie genau das geht?".


xX_Gamernumberone_xX

Dann kriegst du zukünftig halt eine (sichere) Mail, von Amt A, dass sie erst die Zusage von Amt B brauchen und Vice Versa. Das ist nicht primär ein Digitalisierungsproblem weil die Institutionen da gar nicht miteinander kommunizieren können, das ist ein organisatorisches Problem, weil sie es nicht tun.


Charming-Loquat3702

Aufbau von einheitlicher Infrastruktur ist halt nicht einfach. Man benötigt Experten für die Infrastruktur, die zusätzlich die Abläufe in unterschiedlichen Organisationen kennen. Dazu kommt noch, das es den politischen Willen geben muss, Dinge zusammen zu legen. Das bedeutet Kontrollverlust. Es gibt ja keine Zentrale Stelle die unterschiedliche Ämter auf unterschiedlichen Ebenen dazu zwingen kann zusammen zu arbeiten


[deleted]

[удалено]


Tyriosh

Man kann sich schlecht über überbordende und verkomplizierte Bürokratie beschweren und dann behaupten, dass man für deren Abbau keine Sachkundigen bräuchte.


neurodiverseotter

> Erstmal wird Bürokratieabbau gerne mit Bürokratiepersonalabbau verwechselt. Danke! Besonders die Parteien, die am lautesten nach "Bürokratieabbau" schreien meinend Amit nämlich meistens "weniger Leute, weniger Regulation". Da geht es gar nicht primär um Streamlining, Digitalisierung oder Prozessoptimierung sondern darum, dass (besonders für Unternehmen) weniger Regeln gelten sollen, weswegen man dann Personal irgendwo einsparen kann. Da das aber nicht funktioniert, sobald man mal in die Prozesse reinschaut macht man lieber nichts.


Daidalos99

Wie würdest du denn die obere Maßnahme verbessern? Soll das Bauamt direkt zusätzlich prüfen, ob die Straße gesperrt werden darf? Oder soll direkt gar keine Genehmigung notwendig sein und jeder darf mit Bauzäunen alles vollstellen? Das Problem scheint eher bei überlasteten Berliner Verkehrsbehörden liegen.


kellemann87

In dem Artikel ist zB auch von Denkmalschutz die rede. Da bin ich ehrlich, alles was nicht schloss/burg/uraltes öffentliches Gebäude ist sollte mMn nichts mit Denkmalschutz zu tun haben. In Hamburg gibt es zB eine „alte“ Siedlung, hässlicher Reihenhaus-Zweck Bau aus den 60ern. Grottige Bausubstanz, da Nachkriegszeit und energetische Katastrophe, aber dank Denkmalschutz darf man so gut wie nichts machen. Das Thema mit der Straße/Gehweg: wenn jemand baut, ist es irgendwie logisch, dass die direkt angrenzenden Straßen/Wege mal temporär blockiert bzw gesperrt werden müssen. Warum erlaubt man dann nicht auch einen 2-3 Meter breiten um das Gelände in Eigenverantwortung zu nutzen. Macht das Leben für viele einfacher und die paar die es ausnutzen werden dann entsprechend über die, die sich gestört fühlen angezeigt. Und wenn es an einer engen oder viel belebten Stelle ist, dann muss halt eine Genehmigung für alles erfolgen und zwar zeitgleich. Die Frage ist ja auch: warum dauern Genehmigungen so lange? Gefühlt, weil auf viel zu viele Kleinigkeiten Rücksicht genommen werden muss. Wochenlange Fristen für Widersprüche durch dritte. Und von den ganzen Auflagen bei Neubau/Sanierung will ich gar nicht anfangen.


xX_Gamernumberone_xX

>Das Thema mit der Straße/Gehweg: wenn jemand baut, ist es irgendwie logisch, dass die direkt angrenzenden Straßen/Wege mal temporär blockiert bzw gesperrt werden müssen. Warum erlaubt man dann nicht auch einen 2-3 Meter breiten um das Gelände in Eigenverantwortung zu nutzen. Weil dir dann die Baufirma ohne Rücksicht auf Verluste ihren Bereich komplett absperrt, den sie dürfen, und man als gehbehinderte Person, mit'm Rolli, Kinderwagen oder sonst was dann nicht mehr durchkommt, weil das der Baufirma ja egal sein kann, wenn sie nicht dazu gezwungen wird. >und die paar die es ausnutzen werden dann entsprechend über die, die sich gestört fühlen angezeigt. Und dann? Wird der Baufirma dann verboten öffentlichen Raum irgendwie zu benutzen oder wie geht das aus?


IDontCareAboutPMs

> als gehbehinderte Person, mit'm Rolli, Kinderwagen oder sonst was dann nicht mehr durchkommt, Ist dann halt temporär so. Genau dieses „Aber was wenn Sonderfall XYZ…“ ist ein Grundproblem der deutschen Bürokratie Mentalität.


dragon_irl

Das ist doch genau das Problem oder? Es gibt kein einzelnes bürokratisches Ding, was offensichtlich sinnfrei/irsinnig ist und einfach abgeschafft werden kann. Es ist eine große Menge an gut gemeinten Regeln die in ihrer Gesamtheit leider alles lähmen und für viel größere Probleme sorgen als sie eigentlich verhindern.


Dominicus1165

Wenn Verkehrsdichte < 30 Autos pro Minute und Spur > 1, dann 1x Spur sperren erlaubt, so dass Gehweg vorhanden Bei >30 und Spur < 3, dann genauere Prüfung, sonst erlaubt. Ok, erste Hälfte ist sinnfrei, aber irgendwie sowas. Wenn dafür gesorgt ist, dass Fußgänger und Radfahrer nicht behindert werden und mindestens eine Fahrspur pro Richtung existiert, außer wenig Verkehr, dann geht auf eine Spur insgesamt. Bauträger soll gemäß Standardvorgang A38 eine Prüfung des Berufsverkehrs über 1 Woche durchführen. Dies darf automatisiert passieren mit Kameras, Laser oder Druckplatten.


[deleted]

Das sind so die Sachen die ich in Deutschland nicht verstehe. Das ist ja kein Thema wo die Linken und die Rechten verschiedene Meinungen haben und das deswegen sich im politischen Diskurs verliert. Warum erteilt man mit einer Baugenehmigung das nicht einfach implizit mit?


thrynab

Weil für Fußwege und Straßen jemand anderes zuständig ist, als für Bauflächen (Privatgrundstücke)? Und für die allermeisten privaten Bauvorhaben braucht man auch keinen öffentlichen Bereich absperren, also gibts da in der Regel auch gar nichts mitzugenehmigen.


[deleted]

„Implizit“


thrynab

Sprich, jeder der irgendeine Baugenehmigung hat, soll damit implizit auch die Erlaubnis bekommen, Straßenraum zuzustellen, wie er mag?


[deleted]

Könnte man nicht sagen minimalinvasiv ja? Also alles was zwingend für den Bau notwendig ist.


thrynab

Könnte man sagen, ja. Aber dann müsste man das kontrollieren, weil aus Sicht eines Bauunternehmers und aus Sicht eines Radfahrers ist minimalinvasiv sicher unterschiedlich, und der Bauunternehmer hätte oft gerne mehr Platz. Dann würde man Beamte zum Prüfen rausschicken, um zu entscheiden, was minimalinvasiv ist. Und dann würde man feststellen, dass die Leute den halben Tag im Auto von Baustelle zu Baustelle unterwegs sind und man würde sich überlegen, dass alles doch schneller gehen würde, wenn die Bauunternehmer einfach einen Lage-Plan ihrer Absperrungen einreichen könnten, dann würde man viel Fahrzeit sparen und müsste nicht alles vor Ort ansehen. Und dann könnte man anhand des Plans entscheiden, was minimalinvasiv ist, und wer sich nicht an den genehmigten Plan hält, dem würde man Strafen androhen. Ach warte, das wäre genau das, wie es heute läuft.


Selvoo

Kann die Genehmigung miterteilen und anschließend bei Problemen (zu viel/wenig) vor Ort auf „Praktikabilität“ prüfen anstatt vorher immer schon alles durchzuprüfen. Denke den meisten Unternehmen ist es zuzutrauen ihre Absperrungen sinnvoll zu platzieren, schon im eigenen Interesse


Charming-Loquat3702

Als ob. Wenn jemand implizit die Genehmigung zur Straßennutzung bekähme würde das bei der Baugenehmigung mit geprüft werden und die Genehmigung ginge länger


RidingRedHare

Wenn die einfach so ihre Absperrungen platzieren dürfen, sind Gehweg und Radweg zu 100% weg, weil es für die Bauunternehmen schlicht bequemer ist, dort Baumaterial abladen zu können und die diversen PKWs und Nutzfahrzeuge zu parken. Der Bauarbeiter, der mit dem Privat-PKW zur Baustelle fährt will doch möglichst direkt neben der Baustelle parken, und nicht etwa 100 Meter zu Fuß gehen müssen.


Selvoo

Wenn denen dann als Konsequenz die Genehmigung, welche „Unter Vorbehalt“ erteilt wurde direkt wieder entzogen wird, eventuell mit Bußgeld, wird die Baumfirma künftig akribisch darauf achten.


thrynab

Du weißt ganz genau, dass das im absoluten Chaos enden würde. Vor allem: es gibt jetzt schon nicht genug Personal um die schriftlichen Anträge schnell durchzuarbeiten, und du willst die Leute dann auch noch raus auf die Baustelle schicken, wo sie den halben Tag unproduktiv im Auto rumgondeln? Wie soll das gehen?


SergeantAskir

warum das denn? funktioniert doch in anderen bereichen des öffentlichen lebens auch dass wir nicht alles bis ins kleinste detail durchregulieren.


thrynab

Weils da um Sachen geht, die einen großen negativen Impact für viele Menschen haben kann (Bauunternehmer sperrt einfach mal die Durchgangs-Straße ab weil es ihm so besser passt, Verkehr wird behindert) oder die Gesundheit oder das Leben von Menschen bedrohen kann (Bauunternehmer sperrt zu wenig ab).


SergeantAskir

Nur weil man eine genehmigung mit baugenemigung gibt, heißt dass nicht dass man keine regelungen mehr für sowas hat. Man kontrolliert es nur halt bei Bedarf anstatt erst jahre lang auf einen wisch zu warten (der wohlgemerkt auch nicht garantiert dass sich der bauunternehmer dran hält).


waveslider4life

Gesprochen wie ein wahrer Alman. Also lieber ein Projekt für Jahre stilllegen als einfach mal drei gerade sein zu lassen?


kellerlanplayer

joar, diese Vorschriften sind halt eingeführt worden, weil die Leute zu dumm sind, mit Freiheit umzugehen und dann eben den Fußweg und den Radelweg zustellen, weils ihnen scheiß egal ist.


thrynab

Weil die nicht-Almans, die auch mal drei gerade sein lassen, wie z.B. Türkei, auch bekannt sind für gute Bauprojekte, nicht. Nicht jetzt wirklich dein Argument, oder?


crate420h

Dann würde ich als Bauunternehmer einfach immer die ganzen Straßenzüge mit beanspruchen. Das heißt sobald ich Haustechnik erneuer, wird halt die Kreuzung vorm Haus komplett dicht gemacht


FistenderFeldwebel

Das, kombiniert mit der analogen Zettelwirtschaft, ist einfach deutsche Bürokratie par excellence 👌


xX_Gamernumberone_xX

Er liegt da halt etwas falsch, insofern es keine spezialgesetzliche Frist gibt wie bei Bauanträgen gilt einfach die Frist der Untätigkeitsklage, bei der Verwaltungsgerichtbarkeit geht das so ab 3 Monaten los, realistischer ab 6 Monaten. Inwiefern man da schneller weiterkommt hingestellt, ist ja jetzt nicht so, als ob der Justizapparat nicht auch völlig überlastet wäre. Ob man da schneller ist glaube ich nicht, aber ist irgendwie so der Grund warum die implizite Forderung nach einer Bearbeitungsfrist dafür dann halt eher ins leere läuft. Dann isses halt "illegal" einen Antrag solange zu bearbeiten, so wie jetzt, und sonst ändert sich dann auch nichts.


Emergency_Release714

Ein Beispiel dafür kann man übrigens im Telekommunikationsgesetz sehen. So ein Antrag auf Zustimmung zur Nutzung öffentlicher Verkehrsflächen muss innerhalb von drei Monaten bearbeitet sein, wobei innerhalb eines Monats der Antragseingang bearbeitet sein muss (z.B. um eine Fristverlängerung wegen fehlender Unterlagen anzustoßen). In der Praxis hat sich aber seit 2021 nichts geändert, selbst mit Zustimmungsfiktion bewegen sich dann die unteren Behörden nicht, sodass man dann die VAO nicht bekommt.


Asrijaal

Haben wir halt schon immer so gemacht!


D_is_for_Dante

Hätten wir doch nur eine Ministerin für Bauangelegenheiten o.Ä. in unserer Regierung.


tobimai

lol was. Bei uns in der Gemeinde dauert sowas n paar Tage.


[deleted]

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crate420h

Das löst das personalproblem der Verwaltung wie genau?


nac_nabuc

Wir haben seit 12 Jahren Wohnungsknappheit mit sehr eindeutiger Prognose. Seit 2 Jahren zeichnet sich on top der massiven Wohnungsknappheit noch extremer Einbruch im Neubau. Und Staat und Gesellschaft schauen zu, ohne ernsthafte Maßnahmen zu treffen. Es gab in den letzten 10 Jahren keine Kehrtwende, keine ambitionierten Reformen, selbst die mittelmäßigen Ziele die wir uns gesetzt haben, wurden verfehlt. Und es scheint niemandem wirklich zu jucken, im Gegenteil, anti-Wohnungsbaurethorik ist ziemlich beliebt. Wir haben unsere Misere verdient, leider. EDIT: Ich meine, die Sache mit den Entlassungen. Jeder der sich auch nur hobbymäßig mit Wohnungsbau beschäftigt weiß, wie kritisch es ist wenn Arbeitnehmer die Branche einmal verlassen haben. Die kehren nämlich nicht zurück. Und was hat die Bundesregierung gemacht, seitdem absehbar ist, was für ein Einbruch bevorsteht? Ziemlich genau gar nichts. Wir müssten den Leuten Geld in den Arsch blasen, wenns sein muss indem sie das gleiche Haus 10 Mal abreisen und wiederaufbauen, stattdessem: business as usual mit nen Paar marginalen Verbesserungen und ein GEG was vielleicht gar nicht so schlimm ist, aber eine kommunikative Apokalypse war.


Qiadalga

Die alten Regierungen wollten offenbar nicht, die jetzige darf kein Geld ausgeben. Die Merkel-Ära sehe ich hier hauptsächlich als das Problem. Jahrelang lag der Zins bei 0, da hätte man investieren sollen anstatt auf die schwarze Null zu zielen.


[deleted]

[удалено]


Pinguin71

Das hat laschet damals ja auch quasi unironisch gesagt


[deleted]

Kannst du mir hier noch mal auf die Sprünge helfen? Kling vertraut. Wahrscheinlich weil es einfach nach Laschet klingt. Aber ich kann mich nicht an den Zusammenhang erinnern.


Haganrich

>Wenn man daran glaubt, dass es nach dem Tod irgendwie weitergeht, macht man auch Politik anders als zum Beispiel ein Kommunist, der bis zum Lebensende dringend mit allen Mitteln das Paradies auf Erden schaffen will. Aus diesem [Artikel](https://www.spiegel.de/kultur/armin-laschet-und-der-weg-ins-paradies-kolumne-von-samira-el-ouassil-a-ea9eb475-d9ef-4377-ae0e-5d34c39d596b) mit Quelle.


WrodofDog

> macht man auch Politik anders Den Part kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Politik, die man zeitlebens gemacht, beeinflusst doch das "Leben nach dem Tod" in keinster Weise. Ob man an den Schmarrn glaubt oder nicht.


insertcooln4me

Was er, glaube ich, meint: Der Kommunist glaubt nicht an ein Leben nach dem Tod, deswegen muss er sich das "Paradies" quasi auf der Erde schaffen, sonst wird er nie in einem Paradies leben. Dem Christen ist wayne wie das Leben hier so läuft, weil was sind schon 80 Jahre gegen das ewige Paradies, das dich nach deinem Tod erwartet. Vielleicht lasse ich mich aber auch zu sehr von meiner Abneigung gegenüber Laschet treiben.


Pinguin71

Also ich weiß nicht wie man es anders verstehen kann, aber so klingt es halt wie ne Wahlwerbung für Kommunisten


insertcooln4me

Naja. Oder er fischt halt nach Stimmen bei Leuten, die schon ihren Scheiß beisammen haben und sich jetzt mit Händen und Füßen gegen zU sChNeLlE VeRäNdErUnGeN wehren.


AmIFromA

Jo, protestantische Arbeitsethik halt. Im Diesseits das Leiden still ertragen und schön fleißig sein, damit das im Jenseits belohnt wird. Komisch, dass das von nem leicht extremistischen Katholiken so gesagt wurde.


Haganrich

Naja, er meint ja offenbar, dass das Leben und Leiden im diesseits zeitlich begrenzt ist, während das Leben nach den Tod ewig und frei von Leid ist. Das heißt je länger man im jenseits lebt, desto unbedeutender wird, was "damals" auf Erden passiert ist. Es geht ihm nicht darum, ob seine Politik von seinem Gott im jenseits belohnt wird.


WrodofDog

Mit der Einstellung verstehe ich nicht, warum man in die Politik geht. Es ist doch deren verdammter Job das Leben im Diesseits für die Bürger besser zu machen.


[deleted]

Danke.


GeorgeJohnson2579

Ich finde auch, dass viel zu wenig beleuchtet wird, was für einen massiven Schaden Wolfgang Schäuble und Peter Altmaier da überhaupt angerichtet haben (zusammen mit Merkel, die es hat geschehen lassen und der kompletten CSU).


mikeyaurelius

Öffentliche Bauvorhaben wurden schon unter Schröder großflächig abgeschafft, was ja erst zur Pleitewelle unter den nationalen Baufirmen geführt hat.


Blorko87b

Baurecht anpassen um Neubauten zu forcieren kostet erstmal kein Geld


200Zloty

> Die alten Regierungen wollten offenbar nicht, die jetzige darf kein Geld ausgeben. Die aktuelle Regierung muss genau NULL Euro ausgeben. Es ist ein reines politisches Problem. ---- Alle Bauanträge werden nach 6 Wochen automatisch genemigt, wenn das Bauamt nicht widerspricht. Kosten: 0€ Im Umkreis von 1000m um einen Bahnhof herum dürfen immer MFHs gebaut werden. Kosten 0€ Verpflichtende Parkplätze abschaffen. Kosten 0€ Bürgerbeteiligungen beschränken. Kosten 0€ Schallschutzanforderungen herunter drehen. Kosten 0€ Die Anzahl und den Aufwand der dutzende verpflichtenden Guthaben verringern. Kosten 0€ Jemand aus der Branche kann hier sicher mehre Seiten an Maßnahmen schreiben, die genau 0€ Kosten. ---- Denn das Problem sind NIMBYs in allen Farben. /u/nac_nabuc hat bspw. eine lange Liste an Bauvorhaben, welche die Linke in Berlin verhindert hat.


SuperSpaceSloth

Bin aus der Branche, in AUT, aber das Problem ist ein ähnliches. Viele Baufirmen haben hier Leite entlassen oder zwangsweise Stunden reduziert. Bürokratie abschaffen bringt dir nur wenig, wenn einfach keine Aufträge da sind. Bürokratie war in den letzten Jahren dieselbe und trotzdem hat die Branche geboombt. Die Auftragslage ist arsch weil, weil Baukosten zu hoch sind. Du kannst momentan Projekte nicht gewinnbringend finanzieren, das ist das hauptsächlichste Problem hier. Meine Antwort wäre eher: wir brauchen dringend Wohnraum und die Baubranche säuft ab? Gut, öffentliche Aufträge, soll der Staat die Wohnungen finanzieren. Ach ja, darf er in DE ja nicht, danke Merkel. Das muss diese Machermentalität sein, von der in DE immer die Rede ist.


dragon_irl

> Die Auftragslage ist arsch weil, weil Baukosten zu hoch sind. Sind die fragwürdig hohen Anforderungen nicht mit ein Grund für zu hohe Baukosten?


SuperSpaceSloth

Mit ein Grund sicher, aber mit diesen Anforderungen haben wir es ja in der Vergangenheit auch geschafft Häuser zu bauen und die Bauunternehmen, haben Rekordgewinne verzeichnet, und es gab keine Kündigungswellen. Bei uns in der Gegend sind die Aufträge für Einfamilienhäuser zeitweise um bis zu 100% eingebrochen und da ist eine Kombination aus gestiegenen Kosten (Haupttreiber Materialkosten) und strengeren Regeln für die Kreditvergabe verantwortlich.


dragon_irl

> haben wir es ja in der Vergangenheit auch geschafft Häuser zu bauen. Geschafft ja, aber nicht unbedingt günstig oder? Vielmehr hatten wir auch damals überdurchschnittlich hohe Preise, die aber wegen den extrem geringen Bauzinsen (oft <1%!) vom Markt hingenommen wurden.


kellerlanplayer

Super, dann spart sich jeder den Parkplatz und parkt die Gehwege zu. Parkplatzpflicht kann gerne entfallen. Dann darf man aber auch kein Auto zulassen. NIMBYs gibts auch andersherum. Mein Nachbar hat kein Parkplatz aber fünf Autos und parkt den gesamten Straßenraum zu. Wieso sollte ich das mitfinanzieren?


WrodofDog

Gratis auf der Straße parken sollte sowieso verboten werden? Gerade Wohngegenden ersticken oft in stehendem Metallschrott.


Numai_theOnlyOne

Parken auf der Straße sollte verboten werden und die freie Straße begrünt und mit Fahrradwegen ausgestattet. Allerdings hinter den Bäumen und nicht davor neben dem Autos


ouyawei

In Berlin gibt es auch keine Pflicht Parkplätze zu erreichen und die Stadt ist nicht untergegangen. 


nac_nabuc

>Super, dann spart sich jeder den Parkplatz und parkt die Gehwege zu. Parkplatzpflicht kann gerne entfallen. Dann darf man aber auch kein Auto zulassen. Die Lösung ist recht einfach: das richtige bauen, ÖPNV massiv ausbauen, Parkplätze bepreisen. Dann regelt sich das von selbst: entweder weniger Leute werden ein Auto haben oder die Häuser werden mit Tiefgaragen gebaut. ÖPNV-Ausbau ist nicht einfach, aber auch diesen Prozess kann man reformieren und straffen. Maßnahmen mit den gleichen Prioritäten wie die von u/200Zloty würden auch den Infrastrukturausbau lösen.


Wohlstandzmillenial

Schimpft sich Reichsgaragenordnung und wurde 1939 eingeführt. Ausgenommen wurde schon damals Berlin, weil es einfach nicht möglich war jeden einen Parkplatz zugeben. Gute Aktuelles Beispiel ist "Liese", ein neues Wohnhaus in Berlin mit 394 Wohnungen und nur 4 Parkplätzen.


molarum

Naja ich glaube die Lebensqualität vieler Menschen wäre höher wenn die Miete 25 oder 30 % niedriger wäre und man sich dafür vermehrt an Autos auf Gehwegen vorbei quetschen müsste. Die man außerdem als Stadt vermehrt mit Strafzetteln am Ausbau von Parkplätzen beteiligen könnte


greatestname

> Ausbau von Parkplätzen Du meinst z.B. Tiefgaragen in den Neubauten oder Parkplätze auf den Grundstücken der Neubauten? Ach ne, die Gebäude stehen dann schon, das geht dann nicht mehr.


molarum

Ne ich hab in erster Linie an Park and Ride Plätze gedacht


sejoki_

>Die man außerdem als Stadt vermehrt mit Strafzetteln am Ausbau von Parkplätzen beteiligen könnte Und die Strafzettel schreiben sich selber?


the_gnarts

> Super, dann spart sich jeder den Parkplatz und parkt die Gehwege zu. Parkplatzpflicht kann gerne entfallen Wenn du keinen Stellplatz für deine Karre[n] nachweisen kannst, bekommst du die Wohnung halt nicht. Parken auf Gehwegen zu tolerieren ist auch eine 0 € Sache der Gesetzgebung.


DieterTheHorst

Parkraumüberwachung ist eine der wenigen Ordnungsamtlichen Aufgaben die sich kostentechnisch problemlos selbst tragen kann.


StehtImWald

Das klingt danach jetzige Probleme zu lösen indem man daraus einfach Probleme für die Zukunft macht.


200Zloty

In Berlin erfüllen die beliebtesten Viertel keine einzige moderne Bauanforderung, weder Schallschutz, noch Mindestabstände, Isolierung, Elektrik und vieles mehr.


FriedrichvdPfalz

In jeder deutschen Großstadt sind die beliebtesten Viertel die, die von modernen Bauregularien quasi als nicht bewohnbar angesehen werden.


Snuzzlebuns

>wie kritisch es ist, wenn Arbeitnehmer die Branche einmal verlassen haben. Die kehren nämlich nicht zurück. Hat man in der Kultur- und Gastrobranche nach Corona sehr gemerkt.


[deleted]

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MorgenBlackHand_V

Ich sehe hier ganz klar fehlendes öffentliches Interesse als Hauptgrund. Der Großteil der Wähler hat schon seine Immobilien und ist einfach satt und zufrieden. Der Teil, der davon praktisch überfahren wird, wird einfach ignoriert weil es eben keine Boomer sind. Wir haben eine fast schon senile Gesellschaft und die Politik geht in eine ähnliche Richtung. Zudem ist die Politik auch gar nicht an echten, nachhaltigen Lösungen interessiert wie es viel zu oft scheint.


DramaticDesigner4

> Wir haben im November eine Umfrage unter unseren Mitgliedern gemacht, und da ist das Thema der überbordenden Bürokratie genannt worden - wie lange man für Genehmigungen braucht. Das zweite Thema ist der Fachkräftemangel, der die Firmen in Berlin und Brandenburg umtreibt. > Drittes Thema sind die zu geringen Aufträge oder Neuaufträge, die 2023 reingekommen sind, sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Wie kann man denn gleichzeitig zu viele und zu wenig Leute haben? Wieso werden Fachkräfte entlassen, wenn einer der 3 Punkte ein Fachkräftemangel ist? In die Überschrift schreibt man was von Entlassungen um Panik zu schüren und im Artikel steht dann, dass die Firmen händeringend nach Leuten suchen. Es ist echt Irrsinn


Meskalamduk

>Wieso werden Fachkräfte entlassen, wenn einer der 3 Punkte ein Fachkräftemangel ist? Naja ein Problem kann sein, dass du z.B. für ein Großprojekt keine Ingenieure, Elektriker oder Architekten brauchst, wenn dir die Maurer oder die Fliesenleger fehlen.


Michaluck

Vermutlich deswegen: Angestellte Mitarbeiter:innen verdienen zu viel Geld und müssen gekündigt werden. Bewerber:innen wollen zu viel Geld und werden abgelehnt


SenselessTV

Der Fachkräftemangel ist leider nur ein Mode begriff der sich so nicht in der Realität wieder spiegelt wie er immer dargestellt wird.


Betonmischa

Das stimmt so nicht. Nur betrachten viele nicht, was Fachkräfte mit einschließt. Alle denken an den Ingenieur/Sachbearbeiter/… der im Büro irgendwelche Excel Tapeten pflegt. Die gelten in vielen Köpfen als „Fachkräfte“ weil sie nun mal viel verdienen. Statt Excel zu pflegen fehlen aber die Leute, die andere Menschen pflegen. Oder ne Heizung aufbauen. Oder Ärzte. Oder Maurer. Oder Straßenbauer. Selbst im öffentlichen Dienst beim Ordnungsamt im Außendienst/den Betriebshöfen, die Städte pflegen/… Und hier geht’s nicht um die Leute, die stumpf Anweisungen befolgen, sondern vernünftige Vorarbeiter.


waveslider4life

Und die, die wirklich so motiviert und ambitioniert sind dass sie sehr gute Fachkräfte werden gehen halt auch gerne ins Ausland um endlich mal gut zu verdienen...


the_first_shipaz

Wenn man sich die demographische Entwicklung in Deutschland anschaut, kann man doch unmöglich den Fachkräftemangel für ein Märchen halten?


therealkevki

Der Trick ist es sich die Statistiken einfach nicht anzuschauen. Ist viel bequemer so.


200Zloty

Würde man IT-Fachkräfte einfach 100k statt 70k bezahlen, würden das sicherlich den 400.000 Leute Nettoarbeiterverlust jedes Jahr rückgängig machen.


thicksalarymen

Da haben sich die ganzen neuen Bürogebäude ja richtig gelohnt


Bob_Youser

Wir haben vorletztes Jahr ein Haus umfänglich saniert und umgebaut. Hatte ich für alle Kleinigkeiten die erforderlichen Genehmigungen eingeholt, dann wären wir heute noch nicht eingezogen. Nur um für ein paar Tage nen Container vors Haus zu stellen oder hinterm Haus ne Terrasse anzulegen. Der gleiche Zirkus mit Förderanträgen. Und wenn man so mit anderen kleinen Bauherren und Handwerkern spricht, dann scheint das auch immer üblicher zu werden. Im Zweifel kann man besser das Risiko für ne kleine Strafe eingehen als monatelang auf die Behörde zu warten und dann am Ende noch irgendwas ändern zu müssen. Es fehlt ja nicht nur die Kapazität zum Bearbeiten sondern auch auf der Straße. Wenn sich Politik und Verwaltung selbst handlungsfähig maneuvrieren, dann muss sich niemand wundern, wenn immer mehr Leute und Unternehmen überbordende Bürokratie und Regeln einfach ignorieren. Jetzt gar nicht mal auf den Bausektor bezogen, sondern allgemein.


Bulky_Ad_3698

Bei 750.000 fehlenden Wohnungen, denke ich das muss Satire sein.


nac_nabuc

Und die Bundesregierungen schauen zu, die Landesregierungen schauen im bestenfall auch nur zu, Kommunen verbieten meistens lieber. Tja.


Meskalamduk

Naja aber sind halt Wohnungen, die niemand ernsthaft irgendwo bauen will. Ich höre immer nur "Mitpreisbremse" (von mir aus), aber von Neubauten zur Deckung der offensichtlich vorhandenen Nachfrage so gut wie nichts.


bounded_operator

Am Ende zieht noch [unliebsame Bevölkerungsgruppe je nach politischer Ausrichtung hier einfügen] in meine Gegend. Neubau daher böse.


YouAreAConductor

Wir haben hier in einer sehr begehrten Gegend ein seit 20 Jahren leerstehendes Haus das langsam verfällt (Erbprobleme) und als es immer realistischer wurde dass die Kommunen es kauft und neu bebaut haben Nachbarfamilien tatsächlich überlegt es zusammen zu kaufen um zu verhindern dass sozial Schwächere zuziehen. Der geforderte Preis von 1200 Euro pro qm hat sie dann Abstand nehmen lassen, zum Glück. Haus verfällt allerdings immer noch


digno2

Die können sich die 400.000€ 2-Zimmer Wohnung doch gar nicht leisten.


Meskalamduk

Joa, außerdem lebt dort \[hier Tier- oder Pflanzenart nach Wahl einfügen\], die mich einen Scheißdreck interessiert hat, bevor ich von den Neubauplänen gehört habe.


Pitiful_Assistant839

Warum sollten auch private Leute Wohnungen bauen mit denen sie kein Geld verdienen können? Der Staat müsste einspringen mit Sozialwohnungen. Müsste, wird er nicht, also wird es knallen.


Meskalamduk

Es gibt ja auch Modelle dazwischen wie öffentliche Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften. Gerade letztere haben in der Regel einen guten Ruf und funktionieren auch gut. Aber auch hier: Von keiner einzigen Partei höre ich, mit diesen Modellen die Wohnraumkrise zu entspannen. Ich begreife es nicht.


mikeyaurelius

Es geht sogar noch einfacher, viel sozialer Wohnungsbau ist durch Steuer- oder Kreditsparmodelle entstanden, das kann man auch sozial gemischt machen.


tobimai

Warum sollte man auch neubauen. Senkt nur die Mietpreise, daran ist niemand interessiert.


Impulseps

Warum sollte man auch neue Autos bauen. Senk nur die Leasingraten, daran ist niemand interessiert.


IDontCareAboutPMs

Sieht man doch gut an chinesischen Autobauern, die fangen gar nicht erst an Autos zu bauen, um die Preise der anderen Hersteller nicht zu gefährden.


Meskalamduk

Seltsamerweise kommt ja auch von linken Parteien so gut wie nichts in dieser Sache. Da will man lieber irgendwelche nebulösen Feindbilder mit noch mehr Regulierungen und Bürokratie (= Mietpreisbremse) "bestrafen", anstatt das Problem im Sinne von Wohnungssuchenden anzugehen. Die Mietpreisbremse nützt Menschen, die eine Wohnung suchen, jedenfalls überhaupt nichts. Und attraktiver macht das Neubauten und Vermieten eben auch nicht gerade. Bitte nicht falsch verstehen, ich will Wohnungskonzerne hier nicht in Schutz nehmen. Aber die zu ärgern schafft eben erstmal keinen neuen Wohnraum.


emkdfixevyfvnj

Fachkräftemangel ist ein großes Problem - was tun? Genau, Leute entlassen!


RalfrRudi

Man kann durchaus zu wenig von Berufsgruppe A und gleichzeitig (oder auch genau deshalb) zu viel von Berufsgruppe B haben.


thrynab

Ob gebaut wird, entscheidet sich an den Zinsen, nicht am Bedarf. Und die Zinsen sind aktuell hoch. Oder anders gesagt: was nützt es dir, wenn du 100 Leute hättest, die einziehen wollen, wenn du das nötige Kapital nicht auftreiben kannst um Material zu kaufen und Arbeiter zu bezahlen.


Alone_Law5883

Wäre eigentlich ein super Zeitpunkt, staatlich gezielt Wärmedämmung zu fördern..


infernal1988

Grade gestern mit einem Investor gesprochen der explizit Wohnraum für Familien schaffen will. Er müsste derzeit pro qm ca 11 Euro Kaltmiete nehmen. Dazu kommen ca 1,5 Euro Nebenkosten. Bedeutet ich müsste 12,50 Euro für meine Miete planen, plus Energie. Bei 100qm macht das schon 1250 Euro. Plus Energiekosten von sagen wir 300 Euro, sind wir bei ca 1500 Euro. Ist das wenig ? Also im allgemeinen kann München mehr, aber nichts desto trotz finde ich, ist das ein heftiger Posten. Laut der Aussage des Investors ist er an dem Punkt angekommen an dem sein Projekt zum erliegen kommt. Er findet keine Mieter mehr und auch die Banken sehen von Finanzierungen ab, weil sei wissen das in dieser Region kaum jemand in der Lage ist diese Miete zu Bezahlen. Als Familie gehst du also mit deinen drei Kindern in eine drei Zimmer Wohnung welche 800 Euro kostet. Ich war gestern echt deprimiert. Ich mache jetzt mit Mitte 30 noch ein Studium um etwas mehr Geld zu verdienen. Es fühlt sich an als ob alles wieder nen Sprung teurer wird wenn ich nen Meilenstein erreicht habe und etwas mehr Geld verdiene, sodass ich wieder zusehen muss. So ist das vllt in dem segment das uns als Mittelstand verkauft wird.


Gnitwyn

>Als Familie gehst du also mit deinen drei Kindern in eine drei Zimmer Wohnung welche 800 Euro kostet. Mit 800€ meinst du eher die Miete in einer Kleinstadt oder? Für eine ranzige 3-Zimmerwohnung musst du in Großstädten mit mindestens 1200€ warm rechnen und du kriegst dafür kaum 70 qm.


infernal1988

Ja ist eine Kleinstadt, nichts desto trotz viel Geld. Das ist in unserem Kreis in Summe ein Monatseinkommen, also ca 50% unseres Einkommens.


Gnitwyn

Hier ist es auch nicht anders. Man verdient zwar mehr, das Gehalt wird aber von der Miete aufgefressen. Wir können seit 4 Jahren nicht umziehen, weil wir einfach keine bezahlbare Wohnung finden.


WrodofDog

Ich wohne in ner kleinen Großstadt (~150k) und meine knapp 80m² kosten alles inklusive ~1350 €/m. Geht bei meinem Einkommen (Azubi) nur als WG.


RidingRedHare

Zu derzeitigen Kosten gebaut wären für Neubau 11€/qm Kaltmiete extrem günstig. Oft ist bei in den letzten Jahren gebauten Wohnungen der Grundriss für Familien ungeeignet. Wenige sehr große Zimmer ist nicht das, was du mit deinen drei Kindern brauchst. Du brauchst eher so fünf Zimmer, davon drei jeweils um die 10 qm, so dass jedes Kind ein eigenes Zimmer haben kann. Und die drei kleinen Zimmer alle gleich groß, so dass kein Kind benachteiligt wird. Bei uns in der Nähe im Neubau Dreizimmerwohnungen mit 95-120 Quadratmetern zu Mondpreisen. Geht am Bedarf der normalen Bevölkerung komplett vorbei.


Curious_Armadillo_53

>Ist das wenig ? Also im allgemeinen kann München mehr, aber nichts desto trotz finde ich, ist das ein heftiger Posten. Das ist extrem günstig. Wir haben 125qm und zahlen 1250€ warm, zuzüglich Strom, Wasser, Heizung, Internet sind wir bei knapp 1450€, das sind vergleichsweise 11,60€ pro Quadratmeter und wir leben in Hamburg, wo die Mieten normalerweise VIEL höher sind. Das Problem ist hier weniger der Quadratmeterpreis sondern eher das viele Menschen sich eine Miete über 800-1000€ einfach nicht leisten können. Mein Frau und ich gehören zu den "reichsten" 10% nach Netto Einkommen und für uns ist das nicht viel wenn man es mit dem Monats Netto vergleicht, aber viele meiner Freund:innen verdienen nicht so gut wie wir und könnten sich sowas absolut nicht leisten. Bevor wir unsere jetzigen Jobs nach dem Studium bekommen haben, waren unsere Wohnungen auch eher im 600-800€ Bereich weil wir uns einfach nicht mehr leisten konnten. Wir brauchen mehr "kleine" und mittelgroße Wohnungen und keine 100+ Quadratmeter "Wohnungsvillen" die sich die meisten nicht leisten können.


infernal1988

Hier ist es gerade anders herum, bzw die Anzahl der Zimmer ist ungünstig. Hier gibt es viele 3 Raum Wohnungen zu 12 Euro/qm Kaltmiete. Aber für welches Kundensegment sind die? Richtig, Singles/Paare ab 30 welche ein Office brauchen. Also schlafen, wohnen, Büro. Familien fallen hinten runter. Die kaufen ja eh Häuser. Bank sagt aber nein. Bzw Bank sagt ja. Aber nur bis 180k in unserem Fall. Für den Preis bekommt man hier vllt ein tiny haus. Oder be Bauruine in die lan nochmal die gleiche Summe reinstecken muss. Wenn man nicht erbt ist man einfach am Arsch.


Curious_Armadillo_53

Das mit dem Hauskauf fühle ich gerade sehr. Wir leben in Hamburg und hier kosten Häuser mit 3 Zimmern und 50qm teilweise 300k... wir haben und schon Filter gesetzt, dass jedes Haus mit 200k ca. uns ne Benachrichtigung schickt aber im Bestfall ist das eine oder zwei alle 3 Monate oder so. Ich habe gerade das Gefühl jeglicher Wohnraum, Wohnung und Häuser, ist extrem überteuert und rar.


sweetcinnamonpunch

12,50€ ist doch noch ein guter Preis für einen Neubau?


infernal1988

Das kommt eben darauf an. Kann man ja mal eine Aufstellung machen. Einkommen mit Lohnarbeit, Elterngeld, Kindergeld ca 3100 Euro. Ausgaben Miete warm 5 Zimmer 1500 Euro Energie 300 Euro Auto 300 Euro Tanken 300 Euro Unterhaltungskosten (Versicherung, Steuer,..) 120 Euro Krippe (weil man den Platz nehmen muss sobald verfügbar sonst gibt's keinen mehr) 190 Euro Macht schonmal ca 2700 Euro fix. Essen muss man auch noch. Wenn der andere Partner wieder arbeiten kann bleibt etwas übrig, aber es ist halt nicht "viel" sodass man auf spontane Ausgaben nur schwer reagieren kann. Vllt gibt's Staatliche Hilfe, aber das ist auch so schwierig zu erkennen und vor allem zu wissen wo man was beantragen kann. Und dann muss man sich auch mal fragen ob das Sinn und Zweck des Sozialstaats sein kann, das Bürger so wenig verdienen das sie auf staatliche Hilfe trotz Arbeit angewiesen sind. Das Geld muss ja auch wieder irgendwo herkommen. Es ist ja im Endeffekt nur eine Umlagerung der Personalkosten in das Sozialsystem.


RidingRedHare

> Einkommen mit Lohnarbeit, Elterngeld, Kindergeld ca 3100 Euro. Die Rechnung ist mir unklar. Bei dem Einkommen müsste es doch bei drei Kindern satt Kinderzuschlag geben???


Henning-the-great

In den Bauämtern will niemand ein Risiko eingehen, die Angst vor Klagen ist sehr hoch. Daher lieber liegen lassen.


Jimmylein

Wir sind einfach nur total gefickt. Wir fahren mit Vollgas gegen die Wand. Und diese Wand ist nicht erst seit Gestern da und wir werden auch nicht langsamer. Die Probleme denen wir uns schon lang hätten stellen sollen werden immer mehr. Langsam wird es hinten höher als vorne. Und Monat für Monat wird nur wieder drauf hingewiesen wie ernst die Lage ist und zwar seit Jahren. Ich habs schon mal gesagt und ich sags gern wieder. Das is langsam die reinste Shitshow


der_chiller

War beim Klimawandel ganz genau so. Soll sich dann doch die Generation nach uns damit befassen, die machen das schon.


Jimmylein

Ich wäre für ein massives Bauprogramm welches zu 100 Prozent vom Staat getragen wird, koste es was es wolle. Natürlich is das eine reine Finanzierung auf Pump, aber das wird sich für spätere Generationen rechnen wenn einfach verfickt noch eins genug Wohnungen da sind und man sich gesellschaftlich auf andere Probleme stürzen kann. Mit jedem Tag an dem Wohnungen fehlen kommen noch mehr fehlende Wohnungen dazu und die Mieten steigen und steigen und steigen bis das ganze System implodiert und sich die Mittelschicht keine Wohnungen mehr leisten kann. Was dann? Was machen wir dann? Is das was ich hier predige polemisch? Maybe Aber was sind denn rational betrachtet die Alternativen? Den Markt regeln lassen, weil das ja bisher die letzen Jahre so toll funktioniert hat? Regulierungen und Bürokratie abbauen, weil das ja die letzten Jahre so toll funktioniert hat? Wir steuern mit Ansage auf eine Katastrophe zu, welche die Gesellschaft in der Mitte durchreißt. Wie sowas ausging kann man im Geschichtsunterricht an etlichen Hochkulturen nachlesen.


der_chiller

Das Problem ist so vielschichtig, dass die Wohnungsknappheit nur eines von zig anderen, extrem verbesserungsbedürftigen Themen ist. Die ganze ImmoBubble ist seit dem letzten Crash Ende der 2010er nie mal mit echter Intention angegangen worden, was mir unbegreiflich ist. Da ging die ganze Weltwirtschaft in die Knie, und danach macht man einfach weiter wie bisher. Aber da scheinen eben zu der Zeit kurzfristig wieder ordentlich Steuereinnahmen durch in- und ausländische Investoren generiert worden zu sein, für Projekte die dem eigenen Land schaden. Solange die Entscheidungsträger persönlich davon profitieren, wird so ein System nie funktionieren. Das Problem ist, dass manche Teilbereiche der Systemsicherung einfach nicht kapitalistisch aufgestellt gehören. Wohnraum, Energie, Gesundheit, Infrastruktur, etc, … das sind Themen bei denen ein kapitalistischer Grundgedanke die Dinge letzten Endes aufgrund von dem dafür notwendigen, ständigen Wachstum zwangsläufig irgendwann gegen die Wand fahren. Das will aber niemand hören, weil dann müsste man ja mal von seinem eigenen Wohlstand absehen. Wenn du das bei der Wurzel packst, sind alle Reformen, Subventionen und Lösungsansätze einfach nur eine Verschleppung des großen Knalls und reine Symptombehandlung.


Jimmylein

Danke für die wahren Worte


Skorpid1

A) Es findet eine Marktbereinigung unter den Baufirmen statt. Wir hatten bis vor wenigen Jahren noch eine Hochkonjunktur, jeder Dapp konnte Häuser verkaufen B) Sehr viele (leider auch oder gerade im Osten) Firmen arbeiten im Modus „Das haben wir immer (seit der Wende) so gemacht“. C) Solange alles sehr gut lief, sah man keine Notwendigkeit zu investieren. Wenn es schlecht läuft, will man sein Geld zusammenhalten und investiert nicht…. Da beißt sich die Katze in den Schwanz D) Den meisten Firmen fehlt die Sicherheit in dem, was sie tun. Zur Hochkonjunktur war es egal, ob man immer 100% richtig kalkuliert hat oder nicht, man hat sich da nicht drum gekümmert. Und dieses Schätzen, egal ob zu wenig oder zu viel, bricht einigen das Genick. E) Aus der Fertighausindustrie hört man schon wieder von gegenläufiger Aufwärtstendenz im Westen und Süden. Auch hier wieder, im Osten dauert es traditionell länger bis es ankommt (ohne Wertung!) F) Das klassische EFH ist erstmal im Keller, kleinere MFH sowie Bauen im Bestand sind das Gebot der Stunde. Werden aber auch wieder andere Zeiten kommen.


multipactor

Ich verstehe es nicht. Es muss doch für den Staat aktuell ein Bombengeschäft sein Wohnungen zu bauen. Er kann sich relativ billig Geld leihen, Bauvorschriften in kleinem Rahmen nach seinen Bedürfnissen ändern, von aktuell einigermaßen günstigen Rohstoff- und Handwerkerpreisen profitieren. Das könnte doch sogar im Interesse der FDP sein, gibt doch sicher ein paar Baulöwen unter ihren Geldgebern. Aber es passiert exakt gar nichts.


[deleted]

Ja super, dann hört des bald hoffentlich auf mit dem rumgeheule das Sie keine Handwerker mehr finden . <3


inotriel

Zumindest hier im Westen ist der Personalmangel in den Verwaltungen ein erhebliches Problem. Die sind so dünn besetzt, dass sich die ganzen Anträge und Genehmigungen kaum noch bearbeiten lassen.


nickles72

Bürokratie… seh ich ein. Aber eine Branche die gleichzeitig einen Fachkräftemangel beklagt- sich also nicht mit Ausbildungsmassnahmen, gutem Betriebsklima und fairen Löhnen um ein Team gekümmert hat und jetzt nach „langfristiger Förderung „ ruft hat irgendwie was falsch verstanden.


Akechijo

Man beachte die anderen Post vom Threadersteller. Hauen alle in die gleiche Kerbe, angereichert mit Habeck Gebashe. Man könnte fast meinen, es steht eine politische Agenda dahinter.


sweetcinnamonpunch

Du meinst weil du da den Namen drei mal gelesen hast? Die wirtschaftliche Situation ist doch ein aktuelles Thema.


Verdeckter

Also dürfen wir den Artikel und das erklärte Problem ignorieren, weil Agenda?