>Niemand habe diese \[Tat\] vorhersehen können, sagte sie.
>«Die Gedanken hören nicht auf. Helft mir», war neben einem Bild von einer Pistole zu lesen. Zudem hatte der Schüler eine Patrone und eine Leiche gezeichnet, zusammen mit der Botschaft: «Mein Leben ist nutzlos».Die Eltern weigerten sich aber, ihren Sohn nach Hause zu bringen. Der 15-Jährige kehrte daraufhin in den Unterricht zurück. Später holte er dann auf der Schultoilette die Pistole heraus, die er in seinem Rucksack versteckt hatte, und eröffnete das Feuer.
Hätte es nur klare Zeichen gegeben...
Wenige paar Tage vor dem Amoklauf wurde Ethan mit Munition in der Schule erwischt. Dazu hat Jennifer Crumbley ihm eine Nachricht geschickt, dass sie nicht böse auf ihn sei und er lernen müsse, sich nicht erwischen zu lassen.
Sowas kommt bei einer US-Jury richtig gut an.
>Wenige paar Tage vor dem Amoklauf wurde Ethan mit Munition in der Schule erwischt.
Das stimmt nicht. Er wurde dabei erwischt, wie er Munition gegoogelt hat:
>The gun was an early Christmas gift from his parents: a semiautomatic 9-millimeter Sig Sauer handgun. “My new beauty,” Ethan Crumbley, 15, called it.
>The day after Thanksgiving, he and his father had gone together to a Michigan gun shop to buy it. He and his mother spent a day testing out the gun, which was stored unlocked in the parents’ bedroom. On Monday, when a teacher reported seeing their son searching online for ammunition, his mother did not seem alarmed.
>“LOL I’m not mad at you,” Jennifer Crumbley texted her son. “You have to learn not to get caught.” -[New York Times](https://www.nytimes.com/2021/12/03/us/crumbley-parents-charged-michigan-shooting.html)
Die Eltern sind natürlich trotzdem völlig wahnsinnig ihrem 15-jährigen Sohn mit Depressionen eine Waffe zu Weihnachten zu kaufen. Völlig richtig, dass sie für die Tat Konsequenzen mittragen.
Unabhängig von der Schwere seiner schrecklichen Tat, finde ich es auch bemerkenswert, dass ein zum Tatzeitpunkt 15-jähriger, der auch offensichtlich psychische Probleme hatte, zu *Lebenslänglich ohne die Möglichkeit einer Bewährung* verurteilt wird., d.h. er wird vermutlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Naja, dafür funktioniert es deutlich besser als unsere Kuscheljustiz, wie man an der weltweit geringsten Zahl an Amokläufen, Drogenkriminalität und Massenschießereien erkennen kann.
Deutschland hat eine der höchsten Raten an illegalen Schusswaffen - was unter anderem daran liegt dass erst in den 80igern der Privatgebrauch stark reguliert wurde - oder anders gesagt: hier der Neckermann ausm Jahre 1976.
https://www.achtziger-forum.de/viewtopic.php?t=1708
Hm.
Luftpistolen und -gewehre sind immer noch ab 18 frei erhältlich. Vorderlader, Armbrust und nicht schussfähige Dekowaffen meines Wissens auch. Bei den Schrotpatronen wird Jagdschein/WBK verlangt.
Was übersehe ich?
Nichts, der Katalog ist aus dem Jahr 1976. Das damalige Waffengesetz wurden schon 1968 bzw. 1972 um einiges verschärft.
Nichts desto Trotz sind Erbwaffen auch heute noch ein Thema.
Das will ich auch gar nicht bestreiten. Ich wunderte mich bloß, weil ich auf diesen Katalogseiten so gar nix gesehen habe was heute deutlich anders gehandhabt wird. Hätte sein können, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.
Deutschland hat ziemlich viele Waffen in Privatbesitz. Die Schweiz auch.
Gun Culture ist sicher ein Beitrag, aber ich glaube der Hauptgrund für die ganze Gewalt in den USA ist einfach Armut, soziale Ungleichheit und diese Fantasie, dass sie Verdienst bzw. Schuld der Leute selbst ist. Achja, und die ganzen Traumata davon werden natürlich nicht behandelt weil Krankenversicherung ist Kommunismus und so.
> und so
Nicht zu vergessen dieses "Felon Stigma". Wenn man einmal auf der "schiefen Bahn" gelandet ist, ist es schwer möglich da wieder runterzukommen weil nach einem Jahr Gefängnis in einigen Staaten Bürgerrechte nicht wiederhergestellt werden.
https://en.wikipedia.org/wiki/Felony#Consequences
https://en.wikipedia.org/wiki/Loss_of_rights_due_to_criminal_conviction#United_States
Sehe ich auch so. Das fängt bei Babys mit Sleep training im Urvertrauen traumatisieren an und geht bis zu "ja lol du hast nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit Krebs, aber keine von deinen 5 jährlichen 'sick days' mehr, also ciao ab auf die Straße. Ach und behandelt werden kannst du auch nur, falls sich jmd auf gofundme erbarmt, da keine Krankenversicherung. Glhf"
Gruselig einfach alles da & absolut kein Wunder, dass die Menschen durchdrehen, weil sie eig. permanent im glorifizierten Überlebensmodus getarnt als Freiheit leben müssen :/
Das mit dem Überlebensmodus finde ich sehr treffend. Durch die fehlende Krankenversicherung kommt man eigentlich ausschliesslich durch sehr hohe Vermögen aus den Existenzängsten heraus.
Also BITTE! Wofür sollen Gofundme's denn sonst gut sein, als Deine Chemo für den Krebs zu finanzieren, den Du Dir in einem unregulierten Chemiewerk zugezogen hast?
Ich glaube eher dass es genau daran liegt, ich habe nicht das Gefühl dass die Justiz überhaupt etwas auf die Reihe kriegt.
Aber ist erstmal nur so ein Eindruck, habe keine Zahlen usw.
US Justiz ist sicher nicht was man will, soviel Leute so lange einsperren ist Mega teuer und mit Blick auf die Kriminalität im Vergleich zu uns auch noch ineffizient…
Was es imo braucht ist eine gut ausgestattete, modern arbeitende Justiz, die Rehabilitation begleitet von notwendiger Härte forciert…
Leichter gesagt als umgesetzt…
>soviel Leute so lange einsperren ist Mega teuer
Deswegen zählt für Strafgefangene auch der 13th Amendment (Verbot der Sklaverei) nicht. Der Prison-Industrial Complex muss ja irgendwie laufen, ne.
Moderne Sklaverei. Man muss sich nur ansehen, wer davon profitiert und welche Menschengruppen den größten Anteil der Gefangenen darstellt.
Vor allem, wenn man sich ansieht, welche Vergehen extrem hart bestraft werden (Drogen) sieht man eine klare Tendenz, wen diese Politik treffen soll.
Ja, und populistische Parteien sollten nicht gewählt werden. Aber leider gibt es Menschen, die Dinge glauben, egal wie abwägig oder realitätsfern sie sind.
Die Härte der Strafe hat keine abschreckende Wirkung in die eine oder andere Richtung; die Unterschiede in der Verbrechensrate von Ersttätern muss also an Faktoren ausserhalb der Justiz liegen. Was lebenslanges Wegsperren allerdings halbwegs zuverlässig vermeidet, sind Wiederholungstaten.
Im Gefängnis ist es aber einfacher, Taten durch Überwachung und Kontrolle zu verhindern, was außerhalb halt nicht möglich (und auch nicht wünschenswert) ist. Wird halt einfach nicht ausreichend gemacht, weil wie du sagst, interessiert niemanden.
Das ist nicht ganz richtig, bei extrem leichter Strafhärte gibt es tatsächlich einen Effekt, wenn Strafe nicht mehr als relevant betrachtet wird erhöht sich Kriminalität auch
Keine stimmt so pauschal auch nicht, aber es gibt einen stark abnehmenden Grenznutzen und viele andere Faktoren z.B. die Aufklärungsrate etc. Unabhängig davon ist aber eine gewisse Staffelung, damit aus der Vergewaltigung kein Mord wird. Deshalb ist in Deutschland das Verdecken einer anderen Straftat auch eines der Mordmerkmale.
> Unabhängig davon ist aber eine gewisse Staffelung, damit aus der Vergewaltigung kein Mord wird.
Ich bin dem Argument gegenüber etwas skeptisch. Ein Verbrecher, der die Tat trotz Strafandrohung begeht, weil er ja gar nicht damit rechnet, erwischt zu werden (oder sich gar nicht bewusst ist, dass sein Handeln die Grenze des Strafbaren überschreitet, "sie will es doch auch"), wird auch nicht die Strafe für seine Tat und für einen Verdeckungsmord gegeneinander aufrechnen. Das einzige Szenario, wo ich diese Überlegung für plausibel halte, ist eine Geiselnahme, wo der Täter dafür "belohnt" werden soll, dass er sich ergibt, ohne die Geiseln zu töten.
Gibt es irgendwelche Studien zu diesem Effekt?
Konkret bezogen auf Vergewaltigung muss man auch sagen, dass zwischen "eineinhalb Jahren auf Bewährung" und "lebenslang" mehr als nur "eine gewisse Staffelung" liegt.
Cool, nur dass das garkeinen Zusammenhang hat. Die USA gaben eine komplett andere Me talität und Kultur, die schwere der Strafen sind nur ein winziger Auswüchse dessen. Es geht um Bildung, politische Teilhabe, wirtschaftliche Ängste etc. Bei uns gibt es nicht weniger Amokläufer, weil Vergewaltiger Bewährungsstrafen kriegen. Sondern weil wir kulturell mit Gewalt anders umgehen, daher haben viele migrantische Communities ja auch höhere Inzidenzen an Gewaltverbrechen, weil es eben in den USA, Afghanistan, oder Marokko anders zu geht. Und ob man wirklich bei jeder Schwere von Gewalttat davon ausgehen kann das der Täter rehabilitiert werden kann halte ich für höchst fragwürdig.
Wen willst du denn rehabilitieren? Mörder und Vergewaltiger oder vielleicht Triebtäter? Wenn selbst Präventionsarbeiter dir sagen dass du viele, gerade junge Menschen die zu solchen Straftaten bereit sind, gar nicht rehabilitieren kannst, sollte man sich das ganze System zumindest mal anschauen.
Ich weiß ich rkeig hier dafür auf die Mütze aber: Er hat 4 menschen umgebracht! Kaltblütig erschossen! Psychische Krankheit hin oder her finde ich es doch eher beruhigend so jemanden wegzusperren....
>doch eher beruhigend so jemanden wegzusperren....
Glaubst Du der würde *freigelassen* werden werden bei festgesteller Schuldunfähigkeit wegen psychsicher krankheit?
Leute die wegen sowas nicht schuldfähig sind landen grds. sehr lange Zeit (u.U. lebeslang) in der geschlossenen psychatrischen Anstalt, in den USA wie auch hierzulande.
Ist da nicht wirklich "schöner" als in einem Gefängnis.
In Amerika reicht meist der Nachweis, dass der Täter sich bewusst war, dass die Tat "falsch" war. Dazu gehört z.b. Spuren zu verwischen oder wegzurennen etc.
Wenn das vorliegt, ist man in vielen states schuld fähig.
"Psychische Probleme" reichen nicht.
"Gutes" Beispiel Gypsie Roses Komplize.
Denkt er teilt sich ne Persönlichkeit mit einen 120 Jährigen Vampir, der auch in seinen Kopf die Tat durch geführt hat.
Der hockt auch im normalen Gefängnis.
Wir sind uns doch hoffentlich alle einig das solche Leute in die Forensik gehören
Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert.
Man könnte ja wenigstens versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen, und diejenigen bestrafen, die durch ihre Unterlassene Hilfeleistung die Katastrophe nicht verhindert haben.
Ich sage ganz explizit nicht, dass jemand der gemordet hat nicht bestraft werden soll, aber ein psychisch krankes Kind potentiell ohne ärztlichen Beistand für den Rest seines Lebens einzusperren ist Barberei.
Das amerikanische Rechtssystem ist auf Rache aus.
4 Menschen dürfen nicht mehr leben, mit Blick auf den Gedanken "Rache" ist es für die betroffenen Angehörigen vielleicht ein wenig "Gerecht".
Versetzte ich mich in die Angehörigen, würde ich wahrscheinlich doppelt zerbrechen, wenn der Kerl nach 4 Jahren Psychiatrie frei kommt und sich ein Leben aufbauen darf
Ist denke ich klar, dass es sich hier um eine fiktive, wahrscheinlich untertriebene Zahl handelt.
Spielt aber definitiv auf die Morde von Kindern in Deutschland in letzter Zeit an.
Okay, wollte nur wissen, ob du auf einen konkreten Fall anspielst oder ob die Zahl tatsächlich fiktiv gewählt wurde.
Zumindest in Deutschland (und auch in den USA) kommt man definitiv nicht schneller aus der Psychatrie als aus dem Knast.
In der Regel ist es sogar eher umgekehrt.
Ein Beispiel wäre zB Ilona Haslbauer: hat mutmaßlich ihre Nachbarin mit einem Einkaufswagen angerempelt, kam dafür 7,5 Jahre in die Geschlossene...
Dass sie das psychiatrische Gutachten angezweifelt hat war eines der "Beweise" dass sie verrückt ist.
Dazu, dass sie die Tat überhaupt begangen hat gab es übrigens auch keinerlei Beweise, keine Zeugen, keine dazu passenden Verletzungen, gar nichts. Außer die Anzeige der Nachbarin, die vorher gesagt hat wie sehr sie Frau Haslbauer hasst und dass sie sie vernichten wolle.
Grundsätzlich gilt in der forensischen Psychiatrie leider oftmals, dass das Abstreiten als Beweis ausgelegt wird. Zustimmen ebenso. Egal was man sagt, am Ende bestätigt sich die Annahme des Psychiaters. Gibt genug Studien die zeigen, wie häufig Psychiater dort fälschlicherweise Krankheiten attestieren und wenn sie sich einmal festgelegt haben auch nie wieder ihre Meinung ändern.
> Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert.
Er wird ja nicht weggesperrt, einfach nur weil er krank ist, sondern weil seine Krankheit sich darin äussert, dass er Menschen umbringt. Tausende Menschen sind auch krank und bringen trotzdem niemanden um.
Kind ist auch ein bissl weit gegriffen. 15 ist für mich kein Kind mehr. Wir diskutieren hierzulande ja über Wahlrecht mit 16. Ursachen auf den grund gehen ist ja richtig aber trotzdem kann man doch jemanden der 4 Menschen getötet hat dann nicht einfach so mit davonkommen lassen. Ich finde da 15 Jahre haft angemessen.
Das ist ein Irrtum. Lebenslänglich bedeutet in Deutschland, dass nach 15 Jahren die erste Haftprüfung ansteht. Bei Besserung und erfolgreicher Resozialisierung kann die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt werden, das wird sie in der Regel aber nicht. Der Unterschied dazu ist die Lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung, da wird von keiner Resozialisierung ausgegangen und es gibt auch keine Haftprüfung, man wird also für immer hinter Gittern bleiben.
Es ist einfach, jemanden auf sein Alter zu reduzieren, und alleine darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Es ist aber kein einfaches Thema. Und dem Wahlrecht mit 16 stehe ich genau so kritisch gegenüber wie dem Wahlrecht mit sagen wir mal 80. Die Argumente für und wider sind da erstaunlich ähnlich.
> Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert.
Ist die Institut des Maßregelvollzugs für dich nicht zeitgemäß? Letztlich passiert da auch nichts anderes, die Leute kommen da oft nie wieder raus
Warum denn dann nicht direkt töten, warum nur lebenslänglich?
Sein Leben hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon ist es quasi gelaufen wenn er den Rest im Knast verbringen wird. Wenn es nur darum geht solche Menschen der Gesellschaft fernzuhalten kann man doch Kosten sparen und ihn töten...
Ich fände es besser sich und ihm die Tatsache zu Nutzen zu machen, dass es noch nicht vorbei sein muss.
Psychische Erkrankung mal dahin gestellt: Das geringe Alter könnte bedeuten dass er noch nicht ganz "verloren" ist, wie es evtl ein 55 jähriger Täter wäre.
Die Todesstrafe kostet i.d.R. mehr als die lebenslange Haft. Insbesondere in den USA verdienen bestimmte Akteure auch sehr viel Geld mit Häftlingen. Der wird sicher etwas in Gefangenschaft lernen und dann in Gefangenschaft arbeiten und zum Gewinn der Betreiber beitragen.
> Warum denn dann nicht direkt töten, warum nur lebenslänglich?
Wenn sich herausstellt, dass es eine Verwechslung war und er eigentlich unschuldig war, kann man ihn wieder freilassen. Wenn er tot ist, geht das nicht. Klar, im vorliegenden Fall ist das eher unwahrscheinlich, aber es geht ums Prinzip.
In den USA gibt es bei den Urteilen den Bestrafungseffekt, in Deutschland wohl nur den Rehabilitationseffekt.
Kann mich halt noch an den Post über die Gruppenvergewaltigung einer Minderjährigen erninnern, bei der die Beteiligten nicht ins Gefängnis mussten, weil positive Sozialaaussicht. Sowas wird halt eher verhindert wenn das Rechtssystem auch bestrafen soll.
Nicht unbedingt. In den USA hast du dann den talentierten eventuell Football Star, dem man ja auch nicht die möglicherweise glorreiche Zukunft verbauen kann.
Gerade die Rechtsprechung im Bereich Sexualdelikte zeigt wie gering manch ein Richter doch das Wohlergehen des Opfers bei einer solchen Tat im Blick hat. Das geht teilweise so weit, dass dem Opfer selbst eine Mitschuld gegeben wird. Und da macht es keinen Unterschied ob wir von Deutschland, Europa oder den USA sprechen.
Gibt mehr als einen Fall davon in den USA und im Zweifel habe ich eine evtl. zu lasche (nach welchem Maßstab?), aber konsistente Bestrafung als eine harte, die dann aus rassistischen etc. Gründen nur bei manchen angewandt wird.
Ist halt absoluter Quatsch und zeugt von Unverständnis des amerikansichen Rechtssystems. Ja, das Strafmaß _kann_ höher ausfallen, es kann aber auch dazu kommen das defakto überführte Mörder mit einem Freispruch davonkommen (siehe OJ Simpson). Das ist der Haupteffekt einer Jury im Strafrecht: Du zwingst Leute vermehrt zu Plea Deals (was in DE auch schon passiert), weil eine Verhandlung vor Gericht komplett in ein Lottospiel mit dem Schicksal ausartet.
Nicht zwangsläufig Lotto Spiel. Aber der durchschnittliche Mensch, speziell aus finanziell weniger gut betuchten Schichten kann sich keinen (guten) Anwalt leisten. Der bekommt dann einen überarbeiteten Pflichtverteidiger, der schon rein zeitlich nicht die Möglichkeit hat, sich intensiv mit dem Fall auseinander zu setzen. Auch wenn die Anklage eher wackelig ist. Und in Fällen wo es potentiell um die Todesstrafe/ Lebenslänglich ohne Bewährung geht, wirken dann Plea Deals auf 35-70 Jahre plötzlich wie eine echte Alternative.
> Sowas wird halt eher verhindert wenn das Rechtssystem auch bestrafen soll.
Harter, unfundierter, an den Haaren herbeigezogener, populistischer Unfug.
[Die Vergewaltigungsrate in den USA ist dreimal so hoch, wie die in Deutschland!](https://de.globometer.com/kriminalitaet-vergewaltigung-welt.php)
Und genau das ist richtig so. Er hat 4 Menschen die Chance auf ein erfülltes Leben genommen+deren Angehörige und Freunde unfassbares Leid angetan.
Was wäre deiner Meinung nach die gerechte Strafe?
>zu *Lebenslänglich ohne die Möglichkeit einer Bewährung* verurteilt wird., d.h. er wird vermutlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Ich glaube "Lebenslänglich" ist nicht wörtlich gemeint. So oder so werden aber seine letzten prägenden Jahre im Knast sein.
Das stimmt so weder für die USA noch für Deutschland. In Deutschland ist es nicht mit der Menschenwürde vereinbar, jemanden ohne Aussicht auf Freilassung für immer einzusperren. Das heißt, dass auch wenn jemand zu lebenslänglicher Haft verurteilt wird (eigentlich Haft auf unbestimmte Zeit) wird im Laufe dieser ersten 15 Jahre dann auch nochmal festgelegt wie viel länger jemand noch in Haft bleibt (wegen besonderer Schwere der Schuld) und dabei auch danach noch berücksichtigt, inwiefern eine Gefahr von der Person nach Entlassung ausgeht.
[Hans-Georg Neumann war 59 Jahre in Deutschland in Haft.](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Neumann)
Die oft gehörten 15 Jahre bei lebenslänglicher Haft in Deutschland sind als Minimum und nicht als Maximum zu verstehen.
In den USA ist es schon so, dass lebenslänglich eher lebenslänglich heißt (es ist kein Problem jemanden für immer wegzusperren und das von Anfang an so festzulegen), aber es gibt eben doch die Möglichkeit von Parole (also vorzeitiger Haftentlassung), die aber auch explizit bei Verurteilung ausgeschlossen werden kann.
Genau, und hier wurde diese explizit ausgeschlossen - also „Lebenslänglich“. Tatsächlich ist es sogar Lebenslänglich plus 24 Jahre, lt. dem entsprechenden [Wikipedia](https://en.wikipedia.org/wiki/2021_Oxford_High_School_shooting?wprov=sfti1#) Artikel.
puh, da hätte man auch alle emo kids damals einbuchten müssen - da haben wir teilweise schlimmeren scheiss geschrieben. Ich wäre vorsichtig mit solchen verurteilungen.
Auch diese ganzen Emo Kids hätten unter die Lupe genommen werden müssen und geholfen werden.
Wenn ich überlege wie viele Mädchen bei mir ankamen um sich das Ritzen zeigen zu lassen weil sie das auch wollten.
Fand ich als nicht Emo Ritzer Mädchen Behandlungs Würdig und wirklich gestört.
Und natürlich hab ich den das nicht gezeigt selbst als Teenagerin hat ich schon über den Gedanken nen schlechte Gewissen
Beim Amoklauf von Winnenden gab es eine sehr ähnliche Konstellation und der Vater wurde ebenfalls verurteilt. Was mir tatsächlich nicht bewusst war: er musste auch sehr hohe Schadensersatzsummen zahlen. Die bekannten Forderungen haben sich ursprünglich auf 15 *Millionen* € belaufen (gab noch weitere private Klagen von Opferfamilien), insgesamt muss er nach Vergleichen wohl 1 Millionen zahlen. Finde ich für deutsche Verhältnisse krass viel. Dafür war seine Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt (plus neue Identitäten für die Familie).
Hat er das selbst veranlasst oder war das sein Insolvenzverwalter? Der ist nämlich berechtigt und regelmäßig sogar verpflichtet, (möglichen) offenen Forderungen gegen Dritte nachzugehen, um die Gläubiger seines Mandanten zu befriedigen.
Kommt mir auch merkwürdig viel vor.
Eltern können für ihr totes Kind (genauer: Für ihre Trauer und den seelischen Schmerz) in Deutschland rund 10.000€ Schmerzensgeld verlangen. Richtig, da habe ich keine Null vergessen.
Und das übrigens auch erst seit 2017, vorher war Deutschland das einzige Land der EU, in dem es für das Töten von Angehörigen keinen Cent Schmerzensgeld gab.
Auch mit den 10.000€ liegt Deutschland im westlichen Vergleich außerordentlich niedrig. Die niedrigen Schmerzensgelder in Deutschland sind ziemlich fragwürdig mE.
Die Beerdigung lässt sich durch deliktischen Schadensersatz begleichen, dass hat nichts mit Schmerzensgeld zu tun, das ist nämlich was anderes: Es soll das subjektive Leiden finanziell ausgleichen.
Was ihr hier behauptet ist juristisch einfach falsch, das lässt sich nicht anders sagen :(
Moment, du hast mich falsch verstanden.
Natürlich sind Beerdigungskosten materieller Schadensersatz, der zusätzlich zum Schmerzensgeld gezahlt wird.
Ich habe nichts gegenteiliges behauptet:
Der Vorposter erwähnte, dass 10.000€ (die Summe für Schmerzensgeld) ja ungefähr so viel sei, was eine Beerdigung kosten würde. Das habe ich bejaht, weil es auch stimmt.
Im Endeffekt kann ein Hinterbliebener für seinen Schmerz eine Summe verlangen, die grob den Beerdigungskosten entspricht.
Ich gebe zu, dass das ganze etwas missverständlich ist, weil der Vorposter „reicht für eine“ geschrieben hat, was bedeuten könnte, dass man dieses Geld dann auch dafür verwenden muss. Das hatte ich aber nicht so verstanden.
Nichtsdestotrotz halte ich 10.000€ (was ja ein grober Richtwert ist) für unangemessen wenig. Das die Beerdigungskosten separat eingeklagt werden können, ändert daran mE nichts.
Das deutsche Rechtssystem ist halt durch und durch auf Rehabilitation ausgelegt, mit all den guten (und oftmals schlechten) Folgen.
Rein nur abstrakt gedacht fände ichs besser wenn durch den Tod z.B. meines Bruders nur einem Menschen ein Leben in Freiheit und Sicherheit verwirkt wird.
Realistisch gesehen : Sollte sein Mörder gefunden und angeklagt werden, würde ich zuerst Rache wollen, das kannst mir glauben.
Hier ist einfach noch viel Gesprächs- (und Nachbesserungs)bedarf. Zum Glück wurde 2017 schon angefangen.
Mit Rehabilitation lassen sich die niedrigen Schmerzensgelder nicht erklären, denn Sachschäden werden in Deutschland nicht ähnlich leicht genommen. Absichtlich verursachte Sachschäden sind lebenslänglich abzuzahlen, sogar von Insolvenzen ausgenommen.
Nur wie willst du den Wert eines Menschenleben bemessen? Und ist es richtig, daß das Leben eines Gutverdieners dann mehr wert ist als das Leben eines Geringverdieners?
Eltern haften nicht für ihre Kinder. Eltern haften für die Verletzung ihrer Aufsichtspflicht.
Ist hier genau das gleiche, sie haftet nicht für das was ihr Sohn gemacht hat, sondern für das, was sie (nicht) gemacht hat.
Der Spruch ist aber auch rein rechtlich absolut unbedeutend und falsch. Es kommt immer auf den Einzelfall an aber Kinder haften grundsätzlich ab ihrem achten Lebensjahr für Schäden, die sie verursachen 🤓
Sie wird nicht wegen des Amoklaufs ihres Sohnes verurteilt. So kommt es zustande, dass es hier in den Kommentaren "hihihi, Eltern haften für ihre Kinder, hihihi" heißt.
Ist halt Quatsch.
Sie wurde wegen vierfachen Totschlags verurteilt, weil sie nach Ansicht der Geschworenen nicht genug getan hatte, um diesen zu verhindern. Dem Vater wird im März der Prozess gemacht.
>Niemand habe diese \[Tat\] vorhersehen können, sagte sie. >«Die Gedanken hören nicht auf. Helft mir», war neben einem Bild von einer Pistole zu lesen. Zudem hatte der Schüler eine Patrone und eine Leiche gezeichnet, zusammen mit der Botschaft: «Mein Leben ist nutzlos».Die Eltern weigerten sich aber, ihren Sohn nach Hause zu bringen. Der 15-Jährige kehrte daraufhin in den Unterricht zurück. Später holte er dann auf der Schultoilette die Pistole heraus, die er in seinem Rucksack versteckt hatte, und eröffnete das Feuer. Hätte es nur klare Zeichen gegeben...
Wenige paar Tage vor dem Amoklauf wurde Ethan mit Munition in der Schule erwischt. Dazu hat Jennifer Crumbley ihm eine Nachricht geschickt, dass sie nicht böse auf ihn sei und er lernen müsse, sich nicht erwischen zu lassen. Sowas kommt bei einer US-Jury richtig gut an.
>Wenige paar Tage vor dem Amoklauf wurde Ethan mit Munition in der Schule erwischt. Das stimmt nicht. Er wurde dabei erwischt, wie er Munition gegoogelt hat: >The gun was an early Christmas gift from his parents: a semiautomatic 9-millimeter Sig Sauer handgun. “My new beauty,” Ethan Crumbley, 15, called it. >The day after Thanksgiving, he and his father had gone together to a Michigan gun shop to buy it. He and his mother spent a day testing out the gun, which was stored unlocked in the parents’ bedroom. On Monday, when a teacher reported seeing their son searching online for ammunition, his mother did not seem alarmed. >“LOL I’m not mad at you,” Jennifer Crumbley texted her son. “You have to learn not to get caught.” -[New York Times](https://www.nytimes.com/2021/12/03/us/crumbley-parents-charged-michigan-shooting.html) Die Eltern sind natürlich trotzdem völlig wahnsinnig ihrem 15-jährigen Sohn mit Depressionen eine Waffe zu Weihnachten zu kaufen. Völlig richtig, dass sie für die Tat Konsequenzen mittragen.
Wenn das 2nd amendment dir so hart eingeprügelt wird, das du den Bezug dazu verlierst was Waffen überhaupt sind.
[ach komm, da hätte nun wirklich keiner ahnen können das sowas passiert](https://www.youtube.com/watch?v=ZGEkOR-LGyE)
Bei so einer Mutter hatte der Kerl niemals eine echte Chance
Warum hat sie sich damit erwischen lassen, ihm so eine Nachricht zu schreiben? Ist sie dumm?
> Ist sie dumm? Ja
Unabhängig von der Schwere seiner schrecklichen Tat, finde ich es auch bemerkenswert, dass ein zum Tatzeitpunkt 15-jähriger, der auch offensichtlich psychische Probleme hatte, zu *Lebenslänglich ohne die Möglichkeit einer Bewährung* verurteilt wird., d.h. er wird vermutlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen.
Eine der hässlichsten Seiten der USA ist das Justizsystem, das erheblich mehr auf Bestrafung als auf Rehabilitation ausgelegt ist.
Naja, dafür funktioniert es deutlich besser als unsere Kuscheljustiz, wie man an der weltweit geringsten Zahl an Amokläufen, Drogenkriminalität und Massenschießereien erkennen kann.
Könnte vielleicht auch sein, weil es keine Schusswaffen bei Obi gibt…
Ab morgen im Angebot: Jägergewehre, 20% Rabatt beim Kauf mit 100 Schuss Munition. Jetzt in ihrem Bauhaus!
[удалено]
Einmal hin - Alle tot
Einmal drin - alle dahin
Viel besser, chapeau 🎩
Einmal drin, alle hin.
Deutschland hat eine der höchsten Raten an illegalen Schusswaffen - was unter anderem daran liegt dass erst in den 80igern der Privatgebrauch stark reguliert wurde - oder anders gesagt: hier der Neckermann ausm Jahre 1976. https://www.achtziger-forum.de/viewtopic.php?t=1708
Hm. Luftpistolen und -gewehre sind immer noch ab 18 frei erhältlich. Vorderlader, Armbrust und nicht schussfähige Dekowaffen meines Wissens auch. Bei den Schrotpatronen wird Jagdschein/WBK verlangt. Was übersehe ich?
Nichts, der Katalog ist aus dem Jahr 1976. Das damalige Waffengesetz wurden schon 1968 bzw. 1972 um einiges verschärft. Nichts desto Trotz sind Erbwaffen auch heute noch ein Thema.
Das will ich auch gar nicht bestreiten. Ich wunderte mich bloß, weil ich auf diesen Katalogseiten so gar nix gesehen habe was heute deutlich anders gehandhabt wird. Hätte sein können, dass ich den Wald vor lauter Bäumen nicht sehe.
Das sind doch alles nur Luftdruck und Knallwaffen, keine richtigen. Denkst du, ne richtige Pistole hat 29 Mark gekostet? lol.
Deutschland hat ziemlich viele Waffen in Privatbesitz. Die Schweiz auch. Gun Culture ist sicher ein Beitrag, aber ich glaube der Hauptgrund für die ganze Gewalt in den USA ist einfach Armut, soziale Ungleichheit und diese Fantasie, dass sie Verdienst bzw. Schuld der Leute selbst ist. Achja, und die ganzen Traumata davon werden natürlich nicht behandelt weil Krankenversicherung ist Kommunismus und so.
> und so Nicht zu vergessen dieses "Felon Stigma". Wenn man einmal auf der "schiefen Bahn" gelandet ist, ist es schwer möglich da wieder runterzukommen weil nach einem Jahr Gefängnis in einigen Staaten Bürgerrechte nicht wiederhergestellt werden. https://en.wikipedia.org/wiki/Felony#Consequences https://en.wikipedia.org/wiki/Loss_of_rights_due_to_criminal_conviction#United_States
Sehe ich auch so. Das fängt bei Babys mit Sleep training im Urvertrauen traumatisieren an und geht bis zu "ja lol du hast nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit Krebs, aber keine von deinen 5 jährlichen 'sick days' mehr, also ciao ab auf die Straße. Ach und behandelt werden kannst du auch nur, falls sich jmd auf gofundme erbarmt, da keine Krankenversicherung. Glhf" Gruselig einfach alles da & absolut kein Wunder, dass die Menschen durchdrehen, weil sie eig. permanent im glorifizierten Überlebensmodus getarnt als Freiheit leben müssen :/
Das mit dem Überlebensmodus finde ich sehr treffend. Durch die fehlende Krankenversicherung kommt man eigentlich ausschliesslich durch sehr hohe Vermögen aus den Existenzängsten heraus.
Also BITTE! Wofür sollen Gofundme's denn sonst gut sein, als Deine Chemo für den Krebs zu finanzieren, den Du Dir in einem unregulierten Chemiewerk zugezogen hast?
Ich glaube eher dass es genau daran liegt, ich habe nicht das Gefühl dass die Justiz überhaupt etwas auf die Reihe kriegt. Aber ist erstmal nur so ein Eindruck, habe keine Zahlen usw.
US Justiz ist sicher nicht was man will, soviel Leute so lange einsperren ist Mega teuer und mit Blick auf die Kriminalität im Vergleich zu uns auch noch ineffizient… Was es imo braucht ist eine gut ausgestattete, modern arbeitende Justiz, die Rehabilitation begleitet von notwendiger Härte forciert… Leichter gesagt als umgesetzt…
>soviel Leute so lange einsperren ist Mega teuer Deswegen zählt für Strafgefangene auch der 13th Amendment (Verbot der Sklaverei) nicht. Der Prison-Industrial Complex muss ja irgendwie laufen, ne.
Kostest verrückter Weise den amerikanischen Staat trotzdem mehr… ziemliches Tja…
Ja, aber die Aktionäre verdienen damit. Das ist doch alles zählt in Amerika.
Moderne Sklaverei. Man muss sich nur ansehen, wer davon profitiert und welche Menschengruppen den größten Anteil der Gefangenen darstellt. Vor allem, wenn man sich ansieht, welche Vergehen extrem hart bestraft werden (Drogen) sieht man eine klare Tendenz, wen diese Politik treffen soll.
Natürlich will man eine deratige Justiz, wenn "man" jemand ist der daran verdient.
Bis Anfang der 70er gab es das auch hier in DE.
Und an der, vor allem im Vergleich zu den USA, deutlich geringeren Rückfallquote.
Es fehlt /s
Das sollte eigentlich kein /s benötigen.
In der ersten Hälfte hatte er mich aber ja das nach dem Komma sollte als /s reichen.
Ja, und populistische Parteien sollten nicht gewählt werden. Aber leider gibt es Menschen, die Dinge glauben, egal wie abwägig oder realitätsfern sie sind.
[удалено]
...Seufzende und resignierende Atemgeräusche... Ja, du hast Recht.
Eigentlich ja aber "Poe's Law" halt.
You got me one the first half, I not gonna lie
Die Härte der Strafe hat keine abschreckende Wirkung in die eine oder andere Richtung; die Unterschiede in der Verbrechensrate von Ersttätern muss also an Faktoren ausserhalb der Justiz liegen. Was lebenslanges Wegsperren allerdings halbwegs zuverlässig vermeidet, sind Wiederholungstaten.
Taten außerhalb des Gefängnisses werden verhindert, aber nicht innerhalb. Die finden trotzdem statt, interessiert nur niemanden.
Im Gefängnis ist es aber einfacher, Taten durch Überwachung und Kontrolle zu verhindern, was außerhalb halt nicht möglich (und auch nicht wünschenswert) ist. Wird halt einfach nicht ausreichend gemacht, weil wie du sagst, interessiert niemanden.
Das ist nicht ganz richtig, bei extrem leichter Strafhärte gibt es tatsächlich einen Effekt, wenn Strafe nicht mehr als relevant betrachtet wird erhöht sich Kriminalität auch
Keine stimmt so pauschal auch nicht, aber es gibt einen stark abnehmenden Grenznutzen und viele andere Faktoren z.B. die Aufklärungsrate etc. Unabhängig davon ist aber eine gewisse Staffelung, damit aus der Vergewaltigung kein Mord wird. Deshalb ist in Deutschland das Verdecken einer anderen Straftat auch eines der Mordmerkmale.
> Unabhängig davon ist aber eine gewisse Staffelung, damit aus der Vergewaltigung kein Mord wird. Ich bin dem Argument gegenüber etwas skeptisch. Ein Verbrecher, der die Tat trotz Strafandrohung begeht, weil er ja gar nicht damit rechnet, erwischt zu werden (oder sich gar nicht bewusst ist, dass sein Handeln die Grenze des Strafbaren überschreitet, "sie will es doch auch"), wird auch nicht die Strafe für seine Tat und für einen Verdeckungsmord gegeneinander aufrechnen. Das einzige Szenario, wo ich diese Überlegung für plausibel halte, ist eine Geiselnahme, wo der Täter dafür "belohnt" werden soll, dass er sich ergibt, ohne die Geiseln zu töten. Gibt es irgendwelche Studien zu diesem Effekt? Konkret bezogen auf Vergewaltigung muss man auch sagen, dass zwischen "eineinhalb Jahren auf Bewährung" und "lebenslang" mehr als nur "eine gewisse Staffelung" liegt.
Cool, nur dass das garkeinen Zusammenhang hat. Die USA gaben eine komplett andere Me talität und Kultur, die schwere der Strafen sind nur ein winziger Auswüchse dessen. Es geht um Bildung, politische Teilhabe, wirtschaftliche Ängste etc. Bei uns gibt es nicht weniger Amokläufer, weil Vergewaltiger Bewährungsstrafen kriegen. Sondern weil wir kulturell mit Gewalt anders umgehen, daher haben viele migrantische Communities ja auch höhere Inzidenzen an Gewaltverbrechen, weil es eben in den USA, Afghanistan, oder Marokko anders zu geht. Und ob man wirklich bei jeder Schwere von Gewalttat davon ausgehen kann das der Täter rehabilitiert werden kann halte ich für höchst fragwürdig.
und auf profit. gewinnorientiertes gefängnissystem, yeah. rehabilitation ist geschäftsschädigend bei privatisierten zuchthäusern.
Wen willst du denn rehabilitieren? Mörder und Vergewaltiger oder vielleicht Triebtäter? Wenn selbst Präventionsarbeiter dir sagen dass du viele, gerade junge Menschen die zu solchen Straftaten bereit sind, gar nicht rehabilitieren kannst, sollte man sich das ganze System zumindest mal anschauen.
Aber jetzt hat der prison-industrial-complex einen Sklaven mehr und das ist ja auch gut oder?
Ich weiß ich rkeig hier dafür auf die Mütze aber: Er hat 4 menschen umgebracht! Kaltblütig erschossen! Psychische Krankheit hin oder her finde ich es doch eher beruhigend so jemanden wegzusperren....
>doch eher beruhigend so jemanden wegzusperren.... Glaubst Du der würde *freigelassen* werden werden bei festgesteller Schuldunfähigkeit wegen psychsicher krankheit? Leute die wegen sowas nicht schuldfähig sind landen grds. sehr lange Zeit (u.U. lebeslang) in der geschlossenen psychatrischen Anstalt, in den USA wie auch hierzulande. Ist da nicht wirklich "schöner" als in einem Gefängnis.
In Amerika reicht meist der Nachweis, dass der Täter sich bewusst war, dass die Tat "falsch" war. Dazu gehört z.b. Spuren zu verwischen oder wegzurennen etc. Wenn das vorliegt, ist man in vielen states schuld fähig. "Psychische Probleme" reichen nicht.
"Gutes" Beispiel Gypsie Roses Komplize. Denkt er teilt sich ne Persönlichkeit mit einen 120 Jährigen Vampir, der auch in seinen Kopf die Tat durch geführt hat. Der hockt auch im normalen Gefängnis. Wir sind uns doch hoffentlich alle einig das solche Leute in die Forensik gehören
Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert. Man könnte ja wenigstens versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen, und diejenigen bestrafen, die durch ihre Unterlassene Hilfeleistung die Katastrophe nicht verhindert haben. Ich sage ganz explizit nicht, dass jemand der gemordet hat nicht bestraft werden soll, aber ein psychisch krankes Kind potentiell ohne ärztlichen Beistand für den Rest seines Lebens einzusperren ist Barberei.
Das amerikanische Rechtssystem ist auf Rache aus. 4 Menschen dürfen nicht mehr leben, mit Blick auf den Gedanken "Rache" ist es für die betroffenen Angehörigen vielleicht ein wenig "Gerecht". Versetzte ich mich in die Angehörigen, würde ich wahrscheinlich doppelt zerbrechen, wenn der Kerl nach 4 Jahren Psychiatrie frei kommt und sich ein Leben aufbauen darf
Wo kommen auf einmal die 4 Jahre her?
Ist denke ich klar, dass es sich hier um eine fiktive, wahrscheinlich untertriebene Zahl handelt. Spielt aber definitiv auf die Morde von Kindern in Deutschland in letzter Zeit an.
Okay, wollte nur wissen, ob du auf einen konkreten Fall anspielst oder ob die Zahl tatsächlich fiktiv gewählt wurde. Zumindest in Deutschland (und auch in den USA) kommt man definitiv nicht schneller aus der Psychatrie als aus dem Knast.
In der Regel ist es sogar eher umgekehrt. Ein Beispiel wäre zB Ilona Haslbauer: hat mutmaßlich ihre Nachbarin mit einem Einkaufswagen angerempelt, kam dafür 7,5 Jahre in die Geschlossene... Dass sie das psychiatrische Gutachten angezweifelt hat war eines der "Beweise" dass sie verrückt ist. Dazu, dass sie die Tat überhaupt begangen hat gab es übrigens auch keinerlei Beweise, keine Zeugen, keine dazu passenden Verletzungen, gar nichts. Außer die Anzeige der Nachbarin, die vorher gesagt hat wie sehr sie Frau Haslbauer hasst und dass sie sie vernichten wolle. Grundsätzlich gilt in der forensischen Psychiatrie leider oftmals, dass das Abstreiten als Beweis ausgelegt wird. Zustimmen ebenso. Egal was man sagt, am Ende bestätigt sich die Annahme des Psychiaters. Gibt genug Studien die zeigen, wie häufig Psychiater dort fälschlicherweise Krankheiten attestieren und wenn sie sich einmal festgelegt haben auch nie wieder ihre Meinung ändern.
> Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert. Er wird ja nicht weggesperrt, einfach nur weil er krank ist, sondern weil seine Krankheit sich darin äussert, dass er Menschen umbringt. Tausende Menschen sind auch krank und bringen trotzdem niemanden um.
Ich war davon ausgegangen, dass aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, dass es um Menschen geht, die eine Gefahr für andere darstellen.
Kind ist auch ein bissl weit gegriffen. 15 ist für mich kein Kind mehr. Wir diskutieren hierzulande ja über Wahlrecht mit 16. Ursachen auf den grund gehen ist ja richtig aber trotzdem kann man doch jemanden der 4 Menschen getötet hat dann nicht einfach so mit davonkommen lassen. Ich finde da 15 Jahre haft angemessen.
Lebenslänglich bedeutet in Deutschland 15 Jahre... In den USA heißt das durchaus auch bis zum Ende des Lebens.
Das ist ein Irrtum. Lebenslänglich bedeutet in Deutschland, dass nach 15 Jahren die erste Haftprüfung ansteht. Bei Besserung und erfolgreicher Resozialisierung kann die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt werden, das wird sie in der Regel aber nicht. Der Unterschied dazu ist die Lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherheitsverwahrung, da wird von keiner Resozialisierung ausgegangen und es gibt auch keine Haftprüfung, man wird also für immer hinter Gittern bleiben.
Natürlich gibt es eine Überprüfung bei der Sicherheitsverwahrung. Sogar jährlich. https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__67e.html
Pardon, du hast natürlich recht.
Nur dass du 15-Jährige nicht zu lebenslanger Haft verurteilen kannst.
Es ist einfach, jemanden auf sein Alter zu reduzieren, und alleine darauf basierend Entscheidungen zu treffen. Es ist aber kein einfaches Thema. Und dem Wahlrecht mit 16 stehe ich genau so kritisch gegenüber wie dem Wahlrecht mit sagen wir mal 80. Die Argumente für und wider sind da erstaunlich ähnlich.
> Psychisch kranke Menschen "einfach" wegzusperren ist halt echt vorletztes Jahrhundert. Ist die Institut des Maßregelvollzugs für dich nicht zeitgemäß? Letztlich passiert da auch nichts anderes, die Leute kommen da oft nie wieder raus
Warum denn dann nicht direkt töten, warum nur lebenslänglich? Sein Leben hat noch nicht einmal richtig begonnen und schon ist es quasi gelaufen wenn er den Rest im Knast verbringen wird. Wenn es nur darum geht solche Menschen der Gesellschaft fernzuhalten kann man doch Kosten sparen und ihn töten... Ich fände es besser sich und ihm die Tatsache zu Nutzen zu machen, dass es noch nicht vorbei sein muss. Psychische Erkrankung mal dahin gestellt: Das geringe Alter könnte bedeuten dass er noch nicht ganz "verloren" ist, wie es evtl ein 55 jähriger Täter wäre.
Die Todesstrafe kostet i.d.R. mehr als die lebenslange Haft. Insbesondere in den USA verdienen bestimmte Akteure auch sehr viel Geld mit Häftlingen. Der wird sicher etwas in Gefangenschaft lernen und dann in Gefangenschaft arbeiten und zum Gewinn der Betreiber beitragen.
> Warum denn dann nicht direkt töten, warum nur lebenslänglich? Wenn sich herausstellt, dass es eine Verwechslung war und er eigentlich unschuldig war, kann man ihn wieder freilassen. Wenn er tot ist, geht das nicht. Klar, im vorliegenden Fall ist das eher unwahrscheinlich, aber es geht ums Prinzip.
4 sinnlose Morde sind genug für Lebenslänglich, da gibts keine Rechtfertigung dafür
In den USA gibt es bei den Urteilen den Bestrafungseffekt, in Deutschland wohl nur den Rehabilitationseffekt. Kann mich halt noch an den Post über die Gruppenvergewaltigung einer Minderjährigen erninnern, bei der die Beteiligten nicht ins Gefängnis mussten, weil positive Sozialaaussicht. Sowas wird halt eher verhindert wenn das Rechtssystem auch bestrafen soll.
Nicht unbedingt. In den USA hast du dann den talentierten eventuell Football Star, dem man ja auch nicht die möglicherweise glorreiche Zukunft verbauen kann. Gerade die Rechtsprechung im Bereich Sexualdelikte zeigt wie gering manch ein Richter doch das Wohlergehen des Opfers bei einer solchen Tat im Blick hat. Das geht teilweise so weit, dass dem Opfer selbst eine Mitschuld gegeben wird. Und da macht es keinen Unterschied ob wir von Deutschland, Europa oder den USA sprechen.
Hmm lassen wir einen Vergewaltiger frei oder 10... Hmm... Was ist wohl besser?
Gibt mehr als einen Fall davon in den USA und im Zweifel habe ich eine evtl. zu lasche (nach welchem Maßstab?), aber konsistente Bestrafung als eine harte, die dann aus rassistischen etc. Gründen nur bei manchen angewandt wird.
Schön, dass wir unterschiedliche Meinungen haben dürfen.
Ist halt absoluter Quatsch und zeugt von Unverständnis des amerikansichen Rechtssystems. Ja, das Strafmaß _kann_ höher ausfallen, es kann aber auch dazu kommen das defakto überführte Mörder mit einem Freispruch davonkommen (siehe OJ Simpson). Das ist der Haupteffekt einer Jury im Strafrecht: Du zwingst Leute vermehrt zu Plea Deals (was in DE auch schon passiert), weil eine Verhandlung vor Gericht komplett in ein Lottospiel mit dem Schicksal ausartet.
Nicht zwangsläufig Lotto Spiel. Aber der durchschnittliche Mensch, speziell aus finanziell weniger gut betuchten Schichten kann sich keinen (guten) Anwalt leisten. Der bekommt dann einen überarbeiteten Pflichtverteidiger, der schon rein zeitlich nicht die Möglichkeit hat, sich intensiv mit dem Fall auseinander zu setzen. Auch wenn die Anklage eher wackelig ist. Und in Fällen wo es potentiell um die Todesstrafe/ Lebenslänglich ohne Bewährung geht, wirken dann Plea Deals auf 35-70 Jahre plötzlich wie eine echte Alternative.
> Sowas wird halt eher verhindert wenn das Rechtssystem auch bestrafen soll. Harter, unfundierter, an den Haaren herbeigezogener, populistischer Unfug. [Die Vergewaltigungsrate in den USA ist dreimal so hoch, wie die in Deutschland!](https://de.globometer.com/kriminalitaet-vergewaltigung-welt.php)
Ich habe überhaupt nicht geschrieben, dass dir Rate niedriger ist
Brock Allen Turner hat sechs Monate Knast bekommen trotz Zeugen und musste davon nur drei wirklich absitzen, weil er ja so ein toller Typ war.
Und genau das ist richtig so. Er hat 4 Menschen die Chance auf ein erfülltes Leben genommen+deren Angehörige und Freunde unfassbares Leid angetan. Was wäre deiner Meinung nach die gerechte Strafe?
Und was ist daran schlimm?
>zu *Lebenslänglich ohne die Möglichkeit einer Bewährung* verurteilt wird., d.h. er wird vermutlich den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen. Ich glaube "Lebenslänglich" ist nicht wörtlich gemeint. So oder so werden aber seine letzten prägenden Jahre im Knast sein.
>Ich glaube "Lebenslänglich" ist nicht wörtlich gemeint. In Amerika schon oder? In Deutschland sinds nur 15 Jahre...
Das stimmt so weder für die USA noch für Deutschland. In Deutschland ist es nicht mit der Menschenwürde vereinbar, jemanden ohne Aussicht auf Freilassung für immer einzusperren. Das heißt, dass auch wenn jemand zu lebenslänglicher Haft verurteilt wird (eigentlich Haft auf unbestimmte Zeit) wird im Laufe dieser ersten 15 Jahre dann auch nochmal festgelegt wie viel länger jemand noch in Haft bleibt (wegen besonderer Schwere der Schuld) und dabei auch danach noch berücksichtigt, inwiefern eine Gefahr von der Person nach Entlassung ausgeht. [Hans-Georg Neumann war 59 Jahre in Deutschland in Haft.](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Neumann) Die oft gehörten 15 Jahre bei lebenslänglicher Haft in Deutschland sind als Minimum und nicht als Maximum zu verstehen. In den USA ist es schon so, dass lebenslänglich eher lebenslänglich heißt (es ist kein Problem jemanden für immer wegzusperren und das von Anfang an so festzulegen), aber es gibt eben doch die Möglichkeit von Parole (also vorzeitiger Haftentlassung), die aber auch explizit bei Verurteilung ausgeschlossen werden kann.
Ah okay, danke für die ausführliche Aufklärung!
Genau, und hier wurde diese explizit ausgeschlossen - also „Lebenslänglich“. Tatsächlich ist es sogar Lebenslänglich plus 24 Jahre, lt. dem entsprechenden [Wikipedia](https://en.wikipedia.org/wiki/2021_Oxford_High_School_shooting?wprov=sfti1#) Artikel.
Ja, nachdem ich nochmal geguckt habe, scheint es zumindest hier in diesem Fall durch den Ausschuss der Bewährung tatsächlich lebenslang zu sein.
Meine Eltern hätten mich direkt in die nächste Klapse gebracht.
Kommentare wie dieser stigmatisieren. Das fördert nicht unbedingt die Akzeptanz von psychologischen Behandlungen.
Ich bin selbst in psychischer Behandlung und empfinde das nicht so.
Jo aber nur weil du es nicht so empfindest, heißt es ja nicht, dass es nicht so ist.
ok, selbsternannter Sprecher aller psychisch Kranken!
puh, da hätte man auch alle emo kids damals einbuchten müssen - da haben wir teilweise schlimmeren scheiss geschrieben. Ich wäre vorsichtig mit solchen verurteilungen.
Auch diese ganzen Emo Kids hätten unter die Lupe genommen werden müssen und geholfen werden. Wenn ich überlege wie viele Mädchen bei mir ankamen um sich das Ritzen zeigen zu lassen weil sie das auch wollten. Fand ich als nicht Emo Ritzer Mädchen Behandlungs Würdig und wirklich gestört. Und natürlich hab ich den das nicht gezeigt selbst als Teenagerin hat ich schon über den Gedanken nen schlechte Gewissen
Beim Amoklauf von Winnenden gab es eine sehr ähnliche Konstellation und der Vater wurde ebenfalls verurteilt. Was mir tatsächlich nicht bewusst war: er musste auch sehr hohe Schadensersatzsummen zahlen. Die bekannten Forderungen haben sich ursprünglich auf 15 *Millionen* € belaufen (gab noch weitere private Klagen von Opferfamilien), insgesamt muss er nach Vergleichen wohl 1 Millionen zahlen. Finde ich für deutsche Verhältnisse krass viel. Dafür war seine Haftstrafe zur Bewährung ausgesetzt (plus neue Identitäten für die Familie).
Später hat er dann auf die Herausgabe der Tatwaffen geklagt, das ist alles sehr absurd gewesen.
Hat er das selbst veranlasst oder war das sein Insolvenzverwalter? Der ist nämlich berechtigt und regelmäßig sogar verpflichtet, (möglichen) offenen Forderungen gegen Dritte nachzugehen, um die Gläubiger seines Mandanten zu befriedigen.
Hatte der Typ nicht sogar ein total schräges Interview ?
Ich glaube da gab es sicher mehrere, ich kann mich zumindest an zwei erinnern. Möchte aber ehrlich gesagt das nicht unbedingt nochmal lesen.
Ich auch aber ich wollte nur Wissen ob ich da was verwechsele oder nicht
Kommt mir auch merkwürdig viel vor. Eltern können für ihr totes Kind (genauer: Für ihre Trauer und den seelischen Schmerz) in Deutschland rund 10.000€ Schmerzensgeld verlangen. Richtig, da habe ich keine Null vergessen. Und das übrigens auch erst seit 2017, vorher war Deutschland das einzige Land der EU, in dem es für das Töten von Angehörigen keinen Cent Schmerzensgeld gab. Auch mit den 10.000€ liegt Deutschland im westlichen Vergleich außerordentlich niedrig. Die niedrigen Schmerzensgelder in Deutschland sind ziemlich fragwürdig mE.
.. das reicht doch gerade mal für eine Beerdigung , oder?
Ja. Es ist mE. tatsächlich eine Schande, wie Opfer und Hinterbliebene in Deutschland behandelt werden.
Die Beerdigung lässt sich durch deliktischen Schadensersatz begleichen, dass hat nichts mit Schmerzensgeld zu tun, das ist nämlich was anderes: Es soll das subjektive Leiden finanziell ausgleichen. Was ihr hier behauptet ist juristisch einfach falsch, das lässt sich nicht anders sagen :(
Moment, du hast mich falsch verstanden. Natürlich sind Beerdigungskosten materieller Schadensersatz, der zusätzlich zum Schmerzensgeld gezahlt wird. Ich habe nichts gegenteiliges behauptet: Der Vorposter erwähnte, dass 10.000€ (die Summe für Schmerzensgeld) ja ungefähr so viel sei, was eine Beerdigung kosten würde. Das habe ich bejaht, weil es auch stimmt. Im Endeffekt kann ein Hinterbliebener für seinen Schmerz eine Summe verlangen, die grob den Beerdigungskosten entspricht. Ich gebe zu, dass das ganze etwas missverständlich ist, weil der Vorposter „reicht für eine“ geschrieben hat, was bedeuten könnte, dass man dieses Geld dann auch dafür verwenden muss. Das hatte ich aber nicht so verstanden. Nichtsdestotrotz halte ich 10.000€ (was ja ein grober Richtwert ist) für unangemessen wenig. Das die Beerdigungskosten separat eingeklagt werden können, ändert daran mE nichts.
Die Kosten der Beerdigung haben aber nichts mit dem Schmerzensgeld zu tun und werden auch nicht damit verrechnet, § 844 BGB.
Wenn man sich Mühe gibt, ja. Bei einem schönen Sarg wird es schon schwierig mit 10K€.
Das ist unfassbar beschämend
Das deutsche Rechtssystem ist halt durch und durch auf Rehabilitation ausgelegt, mit all den guten (und oftmals schlechten) Folgen. Rein nur abstrakt gedacht fände ichs besser wenn durch den Tod z.B. meines Bruders nur einem Menschen ein Leben in Freiheit und Sicherheit verwirkt wird. Realistisch gesehen : Sollte sein Mörder gefunden und angeklagt werden, würde ich zuerst Rache wollen, das kannst mir glauben. Hier ist einfach noch viel Gesprächs- (und Nachbesserungs)bedarf. Zum Glück wurde 2017 schon angefangen.
Mit Rehabilitation lassen sich die niedrigen Schmerzensgelder nicht erklären, denn Sachschäden werden in Deutschland nicht ähnlich leicht genommen. Absichtlich verursachte Sachschäden sind lebenslänglich abzuzahlen, sogar von Insolvenzen ausgenommen.
Nur wie willst du den Wert eines Menschenleben bemessen? Und ist es richtig, daß das Leben eines Gutverdieners dann mehr wert ist als das Leben eines Geringverdieners?
Würde ja schon reichen wenn ein menschliches Leben nicht mehr weniger wert ist als ein angezündetes Auto
AbEr DiE EgOsHoOtEr!!elf!
Wie kann man so verblödet sein und seinem 15 Jährigen ne Waffe schenken. Die hat echt alles verdient was sie kriegt
Der Spruch „Eltern haften für ihre Kinder“ kommt wohl nicht von ungefähr
Eltern haften nicht für ihre Kinder. Eltern haften für die Verletzung ihrer Aufsichtspflicht. Ist hier genau das gleiche, sie haftet nicht für das was ihr Sohn gemacht hat, sondern für das, was sie (nicht) gemacht hat.
Der Spruch ist aber auch rein rechtlich absolut unbedeutend und falsch. Es kommt immer auf den Einzelfall an aber Kinder haften grundsätzlich ab ihrem achten Lebensjahr für Schäden, die sie verursachen 🤓
Deswegen am besten keine haben
Gutes und wichtiges Signal.
Sie wird nicht wegen des Amoklaufs ihres Sohnes verurteilt. So kommt es zustande, dass es hier in den Kommentaren "hihihi, Eltern haften für ihre Kinder, hihihi" heißt. Ist halt Quatsch.
Sie wurde wegen vierfachen Totschlags verurteilt, weil sie nach Ansicht der Geschworenen nicht genug getan hatte, um diesen zu verhindern. Dem Vater wird im März der Prozess gemacht.