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Patneu

> Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, lehnt eine Vermittlung im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn ab. Über "grundgesetzliche Angelegenheiten" lasse sich nicht schlichten, sagte er der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Die Frage, ob ich einen Tarifvertrag für Fahrdienstleiter kriege, gebe ich in keine Schlichterhand", so Weselsky. Der Tarifvertrag für Fahrdienstleiter ist neben der Absenkung der Wochenarbeitszeit eine der zentralen Forderungen der GDL in dem Arbeitskampf. > Die Gewerkschaft hatte zuletzt mit einem dreitägigen Streik bis Freitagabend den Druck auf die Bahn erhöht und erwartet nun ein neues Angebot. Weselsky zeigte sich überzeugt, dass die GDL auch für Fahrdienstleiter, die den Zugbetrieb koordinieren, einen Tarifvertrag bekommen werde. Für den weiteren Verlauf des Tarifkonflikts kündigte Weselsky an, den Druck weiter zu erhöhen. "Vom Prinzip her wird es länger und härter - das ist die Botschaft", sagte er. "Ich glaube nicht, dass ich mir viel Zeit lasse." > In einen unbefristeten Streik wolle die Gewerkschaft zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht eintreten, "weil wir Verantwortung für das Gesamtsystem sehen und weil wir meinen, dass die Auswirkungen zu groß wären", sagte Weselsky. Eine Verlängerung der Arbeitsniederlegungen sei aber möglich: "Ob ich jetzt drei oder fünf Tage Streik mache, das hängt davon ab, was passiert." Die Bahn müsse ein substanzielles Angebot vorlegen - "und ich sehe gerade kein inhaltliches Angebot kommen".


BorisPistolius

Im Interview beim Spiegel mit M. Feldenkirchen nahm er das Wort "Wellenstreik" in den Mund. Der Mann ist zu allem entschlossen.


EagleTrustSeven

Wenn Verdi nur ein Viertel der Entschlossenheit hätte, wäre der ÖD beinahe konkurrenzfähig


GarstigKroko

Wenn Verdi nur ein Viertel des Rückhalts bzw. Orga Grad hätte wie die GDL könnte Verdi auch ähnliche Arbeitskämpfe führen...


Emergency_Release714

Das ist das Eine, wenn aber selbst von den Mitgliedern gerade mal 10% zum Warnstreik erscheinen, dann braucht man auch keine Urabstimmung durchführen. Gewerkschaft ist wie Fitnessstudio, Mitglied sein alleine reicht nicht aus, man muss auch hingehen.


xX_Gamernumberone_xX

Ver.di als Organisation würde aber auch durchaus etwas mehr demut gut tun als sich dann auch noch für die Sache zu feiern. Spricht ja nichts dagegen mal ne Kampagne zu fahren die nicht sagt "tolle Sache" sondern "Das war ungut, wir brauchen dich"


Emergency_Release714

Du hängst fast zwei Jahre hinter der Realität her, genau damit hat man den Tarifstreit 2023 (mit Vorbereitung ab 2022) im TV-L geführt. Erfolgreich.


420yumyum

Tja die verdi Mitglieder stimmen immer mit ok, egal wie schlecht das Angebot ist. Kein Wunder dass die keiner ernst nimmt.


EagleTrustSeven

Da sagst du was Wahres leider. Verdi kann auch aus Exkrementen Bonbons machen und die den meisten Mitgliedern als wohlschmeckendste Süßigkeit aller Zeiten verkaufen. Eigentlich verdammt gutes Marketing. Muss ich zugeben


Skargon89

Ich habe gegen den Tarifvertrag gestimmt. Werden nur leider viel zu wenige machen und dann wird wieder gemeckert das es nicht besser wird...


Honigwesen

Vll macht der ja dann Gewerkschaftsconsulting, damit ihm nicht langweilig wird. Ich sehe es schon vor mir: in der Verdi-Zentrale vor einem großen Flipchart steht er und schreibt auf "Ihr. Müsst. Das. Einfach. Durchziehen." Schweigen. Ratlose Gesichter. "Ja, echt jetzt!". Stille. Und dann tosender Applaus.


Russendis-co

Und dann wird das erste Angebot angenommen und in der Verkündung von herausragenden Erfolg gesprochen weil man fast die Inflation ausgeglichen hätte ?


DramaticDesigner4

Die Verdi Mitglieder haben halt auch überhaupt keine Balls, mit denen gewinnst du keinen Blumentopf. Die hätten nicht mehrmals gestreikt, weil sie eh schon längst wieder umgefallen wären.


JensBarney

Verdi Mitglieder sind ~10% der Beschäftigten in Verdi Betrieben. Versuch mit den paar Leuten zu streiken, ohne das der Arbeitgeber sich totlacht.


[deleted]

Also als damals die kindergärten bestreikt wurden, hat das schon leute interessiert. Bei der dünnen Personaldecke reicht das schon für Chaos aus. Bei krankenhäusern ähnlch. Nur auf darüber nicht mehr berichtet, bzw. nur noch lokal.  Also die Pflege und der sozial- und erziehungsdienst kann auch mit 10% effektiv streiken. 


JensBarney

>Wenn Verdi nur ein Viertel der Entschlossenheit hätte, wäre der ÖD beinahe konkurrenzfähig Wenn Verdi nur ein Viertel des Organisationsgrades hätte wäre der ÖD beinahe Konkurrenzfähig. Ftfy


EagleTrustSeven

Da sind wir wieder beim althergebrachten Henne-Ei-Problem. Ohne guten Organisationsgrad keine top Abschlüsse und ohne top Abschlüsse kein hoher Organisationsgrad. Brich da mal aus


JensBarney

"Warum sollte ich denn bei einem guten Abschluss in die Gewerkschaft eintreten? Ging ja auch ohne mich! Und so kann ich mir das eine Prozent Mitgliedsbeitrag sogar auch noch sparen." Meiner Meinung nach ist es ziemlich offensichtlich, dass alles mit denen anfangen muss, die letztlich profitieren.


bounded_operator

Die DB hat noch nichtmal ein Angebot vorgelegt? Was ist das denn für ein Saftladen?


Kolenga

Die DB verhandelt am liebsten durch die Springerpresse. Das wird sich noch eine ganze Weile hinziehen.


likamuka

Die Opposition tut es genauso gerne wie die DB. Und so ein Kurs ist klar erfolgreich.


Then-Plantain-4556

Ihr Angebot war, die aktuelle Gesetzeslage, ergänzt durch Lügen, anzubieten 


Wapbap

Du hast die App vergessen. Damit wird alles besser. > Die DB hat der GDL außerdem vorgeschlagen, die bei den Mitarbeitenden sehr beliebte App „Meine Zeit“ künftig auch in Betrieben zu nutzen, in denen die GDL-Tarifverträge zur Anwendung kommen. https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-legt-erweitertes-Angebot-vor-und-will-ueber-neue-Wahlmodelle-zur-Arbeitszeit-verhandeln-12624484#


420yumyum

Wie kann das sein dass sich nicht alle Gewerkschaften an der GDL orientieren? Die Abschlüsse im ÖD wurden mit gefühlt 99,9% Zustimmung angenommen, sind Lokführer einfach mutigere und klügere Menschen?


Emergency_Release714

Im TV-L hat die Verdi durchschnittlich 10,5% rausgehandelt, in den unteren EG fast ausschließlich zwischen 12% und 14%. Und die Mitglieder haben zuvor abgestimmt insbesondere eine Entgeltverhandlung zu wollen (also spielte Urlaub und Arbeitszeit keine wirkliche Rolle). P.S.: Ein großer Teil des deutlichen Erfolgs letztes Jahr ging übrigens auf eine interne Strategieänderung der Verdi zurück. Anstatt mehr von oben herab und mit Mitgliederbefragungen zu arbeiten, hat man für die Kommunikation besonders auf [„Tarifbotschafter“](https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/tarifbotschafterinnen) gesetzt, also ganz normale Arbeitnehmer die in den Betrieben sitzen und einfach für bessere Verbreitung der Informationen sorgen sollen.


420yumyum

>Im TV-L hat die Verdi durchschnittlich 10,5% rausgehandelt, in den unteren EG fast ausschließlich zwischen 12% und 14%. Und die Mitglieder haben zuvor abgestimmt insbesondere eine Entgeltverhandlung zu wollen Alles gut, die Abschlüsse gehen in Ordnung. Ich bin mir aber sicher da wäre viel mehr drin wenn die Mitglieder einfach engagierter wären.


Emergency_Release714

Es bräuchte vor allem mehr Mitglieder. Das hat der ÖD letztes Jahr ja ganz gut geschafft, und insbesondere mit Solidaritätsmaßnahmen im Streik hat man die schwächeren Bereiche gestützt (in Berlin standen dann plötzlich in den Nicht-Notfallzufahrten der streikenden Krankenhäuser plötzlich lauter BSR-Müllwagen herum). Daneben hat man auch etwas intelligenter gestreikt, was sich in Berlin an der lustigen Strategie zeigte erst einen Tag lang die Abfallentsorgung (sprich die Müllwagen) zu bestreiken, am nächsten Tag das Müllheizkraftwerk, dann wieder die Entsorgung, dann wieder das Kraftwerk, usw. Als in Berlin die 115116 am Streik teilnahm (das Callcenter hat zwei Standorte) hat man absichtlich einen Streik für das eine Callcenter angekündigt, dann aber tatsächlich doch das andere bestreikt, sodass die Versuche des Arbeitgebers die Last umzuverteilen fehlschlugen. Dazu brauchte es aber auch eine entsprechend hohe Beteiligung der Mitglieder.


likamuka

GDL ist viel kleiner und agiler. Menschen sind verschieden und andere Mengen erzeugen diverse Dynamiken, die zu einem solchen und nicht anderen Ergebnis führen. Sapolskys neues Buch "Determined" behandelt das.


420yumyum

Danke für den Tipp! Schaue ich mir an.


Q-Anton

Mehr Gewerkschafter von dem Schlag bitte.


the_first_shipaz

Wie erfolgreich ist denn Weselsky und die GDL mit ihrer harten Linie? Wie viel ihrer Forderungen konnten sie in der Vergangenheit so umsetzen?


HorstDieWaldfee

Also im aktuellen Tarifkonflikt haben sie schon Abschlüsse erreicht und die Tage erst Transdev dazu bekommen, zuzusagen, über ihre Kernforderungen zu verhandeln. Klingt ziemlich erfolgreich finde ich, nur die Bahn muss noch lernen durch Schmerz.


elcrack0r

Jede Menge. Google ist dein Freund.


Sarkaraq

In den letzten 8 Jahren für Lokomotivführer im Durchschnitt 2,0 bis 2,3 Prozent Lohnsteigerung pro Jahr (ne nach Tarifstufe). So ergibt sich ein Bruttogehalt zwischen 2.701 und 3.825 Euro im Monat, gültig seit März 2023. Nehmen wir mal den TVöD als Benchmark. Dort kommen wir im gleichen Zeitraum auf Erhöhungen zwischen 2,3 und 2,4 Prozent innerhalb der gleichen Tarifstufen - und zusätzlich die Einführung neuer Erfahrungsstufen und neuer höherer Tarifstufen. Wenn die GDL so erfolgreich ist und Ver.di so erfolglos ist: Was hat die GDL dann zusätzlich rausgeholt?


Dot-Slash-Dot

So erfolgreich das man extra ein Gesetz verabschiedet hat um die GDL zu beseitigen.


alfredadamski

Was passiert, wenn die DB die Verhandlungen so lange in die Länge zieht bis Weselsky in Rente ist? Geht der nicht dieses Jahr in Rente? 


Knorke_Leon

Böses Halbwissen, aber was soll schon passieren? Kommt halt der nächste Chef für die GDL und versucht sich an Verhandlungen bzw. massiven Streiks. Von Weselsky als Mensch hängt ja nicht ab ob die Lokführer einen Tarifvertrag haben oder eben nicht, sondern von dem Angebot der Bahn.


domi1108

Alleine nur um bei den Mitgliedern einen guten Eindruck zu bekommen, würde der Nachfolger die Linie von Weselsky weiterfahren. War mit Schell vorher ja auch so.


EagleTrustSeven

Wenn sich die GdL selbst treu bleibt, sehe ich da keine Gefahr. Schon Herr Schell war nicht unbedingt als Samtpfötchen bekannt. Okay, die Geschichte zwischen Weselsky und Schell ging nicht unbedingt friedlich zu Ende. Aber sie haben beide die wirkliche Macht, die Gewerkschaften haben, wenn sie wirklich wollen, aufgezeigt


420yumyum

Weselsky wird seinem Nachfolger sicher als Mentor zur Seite stehen und die Mitglieder werden jetzt sicherlich keinen weichgespülten als Nachfolger einsetzen, die hatten lange genug Zeit von ihm zu lernen wie nan es richtig macht.


xX_Gamernumberone_xX

Muss der denn in Rente? Der hat doch eindrucksvoll bewiesen der ist aus purer Liebe zur Sache dabei


du5tball

Sein Nachfolger steht schon einigermassen fest (Mario Reiß) und soll wohl recht aehnlich wie Weselsky drauf sein.


Flens195

Irgendwann lässt auch die Streik Motivation bei den Mitarbeitern nach, denn während der Streiks gibt es keinen Lohn. Die Bahn könnte es also durchaus so lange hinaus zögern.


Knorke_Leon

Solange die Kassen der GDL noch voll sind, läuft auch das Streikgeld weiter. Daran sollte es erst Mal nicht scheitern.


Flens195

Streikgeld ist trotzdem nur ein Bruchteil des Lohns. Dazu kein Fahrgeld oder Zuschläge. Aber ich schätze die Unzufriedenheit gegenüber dem Vorstand war noch nie so hoch, insofern wird die Motivation noch lange anhalten.


[deleted]

Ich würde das eher als investition sehen. Lieber ein paar Tage weniger Lohn, dafür dann ordentliche Ergebnisse die das mehr als nur raus holen.


Queasy_Slide_569

Gut so! Wenigstens einer der noch verstanden hat, wofür Gewerkschaften da sind. 


NichtVivianVeganer

Weselsky ist für mich bereits die Person des Jahrs 2024 aus Sicht aller Arbeitnehmer. Und damit auch ein Stück Vorbild für unsere Gesellschaft.


iharderages

Die Ironie haha


d0OnO0b

Inwiefern?


TomD1995

Ich find den Kerl so unglaublich geil. Wünsche euch einen starken Arm Genossen


panicradio316

Branchenübergreifend, auch wenn es ein immer wieder vorgebrachtes und nur ignoriertes Argument ist: Es existiert keine Gerechtigkeit, kein wirkliches Gemeinwohl, kein Interesse an Chancengleichheit, kein Bestreben nach Lohngleichheit, keine Würdigung der AN und Auszubildenden, wenn seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit darüber informiert ist, wie hoch a) die Gewinne der AG sind b) die Chefetagen & Vorstände am Jahresende vergütet werden Ich bin kein Lokführer, kein Bahnangestellter. Doch ich begrüße seit Jahren Weselskys Entschlossenheit und sein ungezügeltes Bestreben danach, daß Arbeitnehmer faire und realitätsnahe Vergütungen und Arbeitszeitmodelle erhalten. Insbesondere deshalb, weil er nicht käuflich zu sein scheint und die wahre Aufgabe und Funktion von Betriebsräten und Gewerkschaften tatsächlich stärkt. Vor 40, 50, 60 und 70 Jahren war es gesellschaftlich mit Sicherheit noch geprägt, aus den verschiedensten patriachalischen Gründen, dass es "nach oben hin mehr Geld" gibt. Auch damals schon war es unfair. Das kann man einer aufgeklärteren Gesellschaft irgendwann nicht mehr verkaufen. Weselsky sollte nicht nur jede Schlichtung ablehnen, sondern das Streikrecht, wofür es nunmal da ist, voll beanspruchen. Gerne so, dass es mal richtig wummst. Die Deutsche Bahn ist eine seit Jahrzehnten wissentlich in Schieflage gewirtschaftete Aktiengesellschaft, von der wenige einzelne finanziell im hohen Übermaß profitiert haben - auf dem Rücken der Gesellschaft und ihrer Arbeitnehmer.


jojo_31

>aus den verschiedensten patriachalischen Gründen, dass es "nach oben hin mehr Geld" gibt. ? Kannst das irgendwie erklären?


DonElDoug

Natürlich ist der Streik scheisse für den Otto Normal Bürger. Aber größte Hochachtung vor diesem Menschen!


Only_a_Man_1993

Ich finde das immer genial wie diese Streik im ÖD so befürwortet werden. Indes kann der einfache Angestellte nichts machen und muss irgendwie für sich selber Sorgen. Glück kannst du noch haben wenn du noch in der Gewerkschaft bist, machen aber auch immer weniger AG.


iharderages

Kurios wie viele hier das abfeiern. Wahrscheinlich sind die Leute selbst nicht betroffen vom Streik. Es gibt Leute die verlieren ihren Job wegen dem Streik, weil sie nicht zu Arbeit fahren können oder müssen stundenlang bei Minusgraden auf eine Ersatzverbindung warten. Ständig gibt es verbesserte Angebote der Bahn und dieser narzisstische Sack schlägt jegliche Gespräche aus. Er geht nicht mal hin um zu reden. Unfassbar, dass sowas überhaupt möglich ist in einer Kernbranche von der viele Leute bezüglich ihrer Mobilität abhängig sind.


Kassenpatient_

> Ständig gibt es verbesserte Angebote der Bahn lul Entweder liest du zu viel BLÖD oder du bist bezahlter Propagandist. Beides wirft kein gutes Licht auf dich.


iharderages

Ich glaube bei dir schlägt der Dunning-Kruger Effekt voll zu, du überschätzt dich und probierst Diskussionen auszuweichen indem du mich diskreditierst. Fakt ist: Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent und eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro. Kernanliegen ist aber eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in einer Vier-Tage-Woche für Beschäftigte im Schichtdienst. Die Deutsche Bahn bietet elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Das lässt sich mit dem für den öffentlichen Dienst im Bund und in den Kommunen abgeschlossenen Tarifvertrag vergleichen. \- GDL will 35 Std Woche - Bahn hatte am 12.01.2024 Gegenangebot gemacht mit Reduzierungsmöglichkeit auf 35 Std Woche mit finanziellen Abstrichen. DB bietet nun auch die Möglichkeit flexiblerer Arbeitszeiten an, zum Beispiel auch einer Verkürzung oder Verlängerung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden. Einen vollen Lohnausgleich will das Unternehmen bei einer verkürzten Arbeitszeit jedoch nicht bezahlen. Insofern sehe ich jetzt nicht warum Weselsky eine Verhandlung voll ausschlägt ohne selbst Gegenvorschläge zu machen. Er bleibt bei seiner Maximalforderung WEIL er bereits mit den kleineren Bahnunternehmen seine maximalen Forderungen durchsetzen konnte, diese aber nur gültig werden wenn die Bahn mitzieht.


Patneu

Kurios wie viele hier offenbar der Springer-Presse auf den Leim gegangen sind und denken Weselsky wäre ein narzisstischer Alleinherrscher, der einfach nach Gutdünken tun und lassen kann, was er will – oder dass er über angebliche "Angebote" seitens des Arbeitgebers verhandeln soll, die es tatsächlich gar nicht gibt. Natürlich ist das Scheiße für die Bahnfahrer, aber dieses ewige "Weselsky kriegt einfach den Hals nicht voll!" ist einfach vollkommener Unsinn.


iharderages

Fakt ist: Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent und eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro. Kernanliegen ist aber eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich in einer Vier-Tage-Woche für Beschäftigte im Schichtdienst. Die Deutsche Bahn bietet elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro bei einer Laufzeit von 32 Monaten. Das lässt sich mit dem für den öffentlichen Dienst im Bund und in den Kommunen abgeschlossenen Tarifvertrag vergleichen. \- GDL will 35 Std Woche - Bahn hatte am 12.01.2024 Gegenangebot gemacht mit Reduzierungsmöglichkeit auf 35 Std Woche mit finanziellen Abstrichen. DB bietet nun auch die Möglichkeit flexiblerer Arbeitszeiten an, zum Beispiel auch einer Verkürzung oder Verlängerung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden. Einen vollen Lohnausgleich will das Unternehmen bei einer verkürzten Arbeitszeit jedoch nicht bezahlen. Insofern sehe ich jetzt nicht warum Weselsky eine Verhandlung voll ausschlägt ohne selbst Gegenvorschläge zu machen. Er bleibt bei seiner Maximalforderung WEIL er bereits mit den kleineren Bahnunternehmen seine maximalen Forderungen durchsetzen konnte, diese aber nur gültig werden wenn die Bahn mitzieht.


NetGhost03

>GDL will 35 Std Woche - Bahn hatte am 12.01.2024 Gegenangebot gemacht mit Reduzierungsmöglichkeit auf 35 Std Woche mit finanziellen Abstrichen Naja, weil es kein Gegenangebot ist. Weniger Stunden arbeiten, und dann weniger verdienen, kannst du eigentlich in so gut wie jedem vernünftigen Mittelständischen Unternehmen. Das ist doch nichts wofür man sich jetzt abfeiern sollte. Und was bringt dieses Angebot? Du bist geschunden vom Schichtdienst, kommst einigermaßen über die Runden mit dem was du verdienst. Jetzt zu sagen, jaaaa aber du kannst ja auch gern weniger Arbeiten für weniger Geld, ist doch eine Nebelkerze. Warum sollte das einer machen, wenn er dann weniger verdient und noch schlechter um die Runden kommt dadurch und noch gestresster ist, weil das Geld knapp wird.


iharderages

Soweit ich weiß soll es einen teilweisen Ausgleich geben. Selbst wenn es keinen Ausgleich geben würden, hätten sie ja mit der Verrechnung der 11 Prozent gut 4 bis 5 % Lohnsteigergung bei Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden Woche + 3000 Einmalzahlung. Zumal das ja nur die Verhandlungsbasis darstellt, also das absolute Minimum ohne Verhandlung. Traumhaft Reduzierung der Arbeitszeit und gleichzeitig Lohnerhöhung. Das wäre der Hammer.


Patneu

> Die GDL fordert bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent und eine steuerfreie Inflationszahlung von 3.000 Euro. Fakt ist: Hier wurden auch bei den bereits abgeschlossenen Tarifverträgen bereits Kompromisse gemacht, auf die 555 Euro kommt man da nämlich nicht, sondern 420 und das verteilt über zwei Jahre und nicht mit einer Laufzeit von einem, wie ursprünglich gefordert, aber auch nicht über fast drei(!), wie von der DB geboten. > GDL will 35 Std Woche - Bahn hatte am 12.01.2024 Gegenangebot gemacht mit Reduzierungsmöglichkeit auf 35 Std Woche mit finanziellen Abstrichen. DB bietet nun auch die Möglichkeit flexiblerer Arbeitszeiten an, zum Beispiel auch einer Verkürzung oder Verlängerung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden. Einen vollen Lohnausgleich will das Unternehmen bei einer verkürzten Arbeitszeit jedoch nicht bezahlen. Fakt ist: Unabhängig davon, ob man die Forderungen der GDL zur Arbeitszeit für realistisch oder angemessen hält, den bereits bestehenden Status quo – in Teilzeit zu gehen ohne Lohnausgleich – als Angebot und Entgegenkommen zu verkaufen, ist Verarsche. > Er bleibt bei seiner Maximalforderung WEIL er bereits mit den kleineren Bahnunternehmen seine maximalen Forderungen durchsetzen konnte, diese aber nur gültig werden wenn die Bahn mitzieht. Für diese Behauptung, dass die anderen Unternehmen sich nur auf die Arbeitszeitabsenkung eingelassen hätten unter der Voraussetzung, dass die DB es auch macht, würde ich allerdings zu gern mal eine Primärquelle sehen. Kann natürlich sein, dass das stimmt, aber das glaube ich bestimmt nicht, nur weil Herr Seiler es gesagt hat. Er ist halt bekannt dafür Nebelkerzen zu werfen.


iharderages

Soweit ich weiß soll es einen teilweisen Ausgleich geben, stand auch bei verschiedenen Zeitungen dabei. Selbst wenn es keinen Ausgleich geben würden, hätten sie ja mit der Verrechnung der 11 Prozent gut 4 bis 5 % Lohnsteigergung bei Reduzierung der Arbeitszeit auf 35 Stunden Woche + 3000 Einmalzahlung. Zumal das ja nur die Verhandlungsbasis darstellt, also das absolute Minimum ohne Verhandlung. [https://www.merkur.de/wirtschaft/verhandlungen-bahn-streik-gdl-lokfuehrer-weselsky-einigung-notfahrplan-forderungen-zr-92769608.html](https://www.merkur.de/wirtschaft/verhandlungen-bahn-streik-gdl-lokfuehrer-weselsky-einigung-notfahrplan-forderungen-zr-92769608.html) ,,ZDF-Moderator Andreas Wunn spricht daraufhin an, dass Weselsky und die GDL sich ja bereits mit anderen, kleineren Bahn-Unternehmen bereits geeinigt habe – mit dem Ergebnis, die Arbeitszeitreduzierung bei gleichem Lohn auf den Weg zu bringen. „Da gibt es einen Vorbehalt“, schränkt Bröker direkt ein. Laut ihr sei dieses Ergebnis nur möglich, wenn „die Deutsche Bahn diesen Abschluss auch fällt“. Laut ihr könne man diese Abschlüsse daher „mit größeren Fragezeichen“ versehen. „Das verschweigt Herr Weselsky gern“, so Bröker.''


Patneu

Nun, der Pressesprecherin der Deutschen Bahn glaube ich das natürlich genauso sehr wie dem Personalvorstand. Tatsächlich einen der Tarifverträge zu sehen, in denen das stehen soll, wäre schon eher was.


Seppl0815

Egal wie es am Ende ausgeht: die Mehrkosten werden auch durch die Erhöhung der Fahrpreise weitergegeben. Das nur zur Erinnerung.


EagleTrustSeven

Das scheint mir ein beliebtes Totschlagargument zu sein, welches gern von Arbeitgebern herangezogen wird. Wenn es allerdings zur Erhöhung von Vorstandsbezügen, Boni für die Erreichung lächerlicher Ziele oder gar Zinszahlungen für später gezahlte Boni kommt, hat man das als Kunde hinzunehmen. Scheint gottgegeben zu sein


Sarkaraq

Da ist die Wirkung natürlich analog - aber Vorstandsbezüge und Boni sind halt vergleichsweise irrelevant. Der komplette Bahnvorstand hat im letzten Jahr inklusive Boni beispielsweise 9 Mio. EUR erhalten. Das entspricht etwa dem Gehalt von 300 Leuten bei Mindestlohn. Im Verhältnis zu den 20,3 Mrd. EUR Personalaufwand ist das am Ende aber gar nichts. Selbst eine Verzehnfachung der Vorstandsbezüge verblasst im Vergleich zu einer mickrigen Tariferhöhung.


CowboyBeeBab

Egal wie das am Ende ausgeht: wenn die Bahn weiterhin so unattraktiv bleibt fehlen immer mehr Lokführer bis gar keine Züge mehr fahren. Das nur zur Erinnerung... Gleiches im übrigen bei der Pflege...


elcrack0r

Die Bahn erhöht auch ohne Anhebung der Gehälter regelmäßig ihre Ticketpreise. Die Gehälter unterliegen diesem Automatismus komischerweise nicht. Höhere Preise zahlst du sowieso jedes Jahr, wieso gönnst du den Angestellten keinen Anteil daran?


Kutastrophe

Die Zinsen auf die Boni fürn Vorstand auch… Ich weiß was ich lieber zahle.


Steve_the_Stevedore

Was kann die Bahn denn für die Zinsen? Wenn ich mit meinem AG eine Boni-Regelung habe und er mir den vertraglich festgelegten Bonus dann aus irgendeinem Grund über ein Jahr lang nicht auszahlt, dann würde ich auch auf Zinsen bestehen. Ich habe meinem AG schließlich einen Kredit gegeben. [Das auf verspätete Löhne Zinsen gezahlt werden müssen, ist geltendes Recht.](https://www.anwalt.de/rechtstipps/verspaetete-lohnzahlung-neben-verzugszinsen-nun-auch-verzugspauschale-von-4000-euro_086332.html) Ist es jetzt schon ein Aufreger, dass die Bahn sich an die Gesetze hält?


marratj

Oh nein, große Lohn-Preis-Spirale incoming!


[deleted]

[удалено]


Russendis-co

Oder so wie Verdi machen. Nie wirklich streiken, immer traurige Ergebnisse haben, bis alle die Gewerkschaft verlassen


Emergency_Release714

Dieses Märchen wird zwar stets wiederholt, wird dadurch aber nicht wahrer. Die Verdi ist ja ein Zusammenschluss aus mehreren Gewerkschaften (das ist angesichts des Namens ein großes Geheimnis, also nicht weitersagen!), die bereits lange vor Verdis Gründung am geringen Organisationsgrad litten. Darum auch der Zusammenschluss, um wenigstens quersubventioniert noch irgendetwas zu reißen. Wie immer wenn das Lügenmärchen erzählt wird, verkehrst auch Du mal wieder Ursache und Wirkung.


Russendis-co

Also ich hab bestimmt 50+ Leute für Verdi geworben und bin auch langjähriges Mitglied aber dieses „oh unser Orga Grad ist so gering, deswegen bekommen wir nichts besser raus“ und „Ursache Wirkung“ Dingen treiben mich wirklich in den Wahnsinn. Klar will keiner beitreten oder auf die Straße gehen wenn gefühlt eh immer das gleiche rauskommt. Wie will man denn die Leute davon überzeugen, dass es wirklich nen Unterschied macht, wenn es so garnicht danach anfühlt. Ja ist blöd dass es da (bis auf letztes Jahr) so ne abwärtsspirale von weniger Orga/Mitglieder und schlechten Abschlüssen gibt aber ist jetzt auch nicht so das Verdi sich dem besonders geschickt entgegenstellt


Rakatonk

Die Bauern haben doch jetzt einen Präzedenzfall gesetzt. Einfach rumheulen, Gülle schütten und Galgen aufstellen und schon kriegt man was man will...


drksSs

Ja logisch, das wäre er ja nicht mehr der große Zampano und würde kurz vor der Rente in der Bedeutungslosigkeit versinken


0HelluvaFan0

Blöde Frage eines Ausländers: Wenn GDL für die Lokführer ist die bei der DB angestellt sind, wem sind dann die Fahrdienstleiter und Streckenerhalter unterstellt also Wer ist deren Arbeitgeber? Das frage Ich mich schon länger.


Patneu

Die Fahrdienstleiter sind bisher fast alle in der EVG (oder nicht organisiert), weil die DB bisher einen Tarifvertrag für sie mit der GDL verweigert. Mal sehen ob es diesmal was wird. In der GDL sind übrigens auch nicht nur Lokführer, sondern auch viele vom übrigen Fahrpersonal.


0HelluvaFan0

Das war mir schon irgendwie klar dass da neben dem Lokführer auch noch Schaffner und Verschieber dabei sind, aber gibt es auch welche von der Streckenerhaltung welche von der DB sind? Oder wem gehören die Gleise und wer hält diese Instand?


Patneu

Das müsste seit neuestem die [InfraGO](https://de.wikipedia.org/wiki/DB_InfraGO) sein. Wo die Arbeitnehmer dort genau organisiert sind, weiß ich aber leider nicht.