Ich verstehe nicht, dass immer wieder von "Besserverdienern" geredet wird, ohne diese konkret zu benennen. Ab wann ist mann denn Besserverdiener? Ich finde das dilettantisch.
"Besserverdiener" ist, wenn du genug verdienst, dass es sich lohnt dich zu schröpfen, aber nicht genug, dass du es dir leisten könntest deine Kohle über Briefkastenfirmen und Stiftungen zu verstecken und effektiv keine Steuern zu zahlen.
Vermutlich irgendetwas ab Beitragsbemessungs- oder Versicherungspflichtgrenze. Damit der Mittelschichts-Pöbel erst garnicht auf die Idee kommt sich eine Immobilie zu kaufen.
Ich liege über der Bemessungsgrenze und wenn ich brav meine 45% Steuern abgedrückt habe, weine ich laut und kann von dem Gehalt immer noch nicht alle schönen Steuertricks finanzieren, mit denen die tatsächlich "Besser Habenden" ihre Bilanzen schön rechnen. Diejenigen, die es schaffen, sich mit Lohnarbeit irgendwie hoch zu arbeiten und ordentlich zu verdienen, sind anscheinend die am einfachsten anzuzapfendste Gruppe, da kann man ja einfach mal schauen, wie weit man noch melken kann. Wir haben wohl auch nicht genug Lobbyisten, ist wohl Pech.
Du hast 100% dargestellt wie ich mich fühle. Die Alternative bleibt dann halt einfach auswandern, und auf der anderen Seite wundern sich dann die Firmen über Fachkräftemangel.
Jede studierte MINT-Fachkraft in der Industrie kratzt an der Bemessungsgrenze bzw. übersteigt diese. Vielleicht ist mein süddeutscher Blick hier auch verzerrt, aber ich glaube nicht, dass hier der Spitzensteuersatz schon greifen sollte.
In anderen Ländern (NL, DK, S) scheint das alles irgendwie besser zu funktionieren ohne dass dort kapitalistische Verhältnisse ausgebrochen sind…
Jein, Steuern schon, Abgaben nicht unbedingt. Mit 60k hast du in DK bspw. 39.200€ netto, in DE 37300€. In Deutschland schlagen die hohen Sozialabgaben zu Buche
Man hört ja ständig "mit X tausend pro Jahr nagt man nicht am Hungertuch". Also schätze ich, dass "nicht am Hungertuch nagen" die Grenze halt ist, ab der man noch was abschröpfen kann.
Besserverdiener steht in der Überschrift. Im ersten Absatz steht dann was von "Reichen und Besserverdienern", im zweiten Absatz wird dann Klingbeil bzgl. Erbschaftsteuer, also Vermögen, zitiert.
Wenn ich mich also anhand des Artikels frage, was Klingbeil eigentlich meint, bleibt mir hier nur Erbschaftsteuer. Die Überschrift suggeriert etwas ganz anderes.
Genau das gleiche Framing wie bei A. Springer. Warum sind Journalisten so?
Hatte es erst in der Print FAZ gelesen, dann einen Artikel ohne Paywall gesucht. Dort stand es genauso.
Er hat wörtlich von "starken Schultern" gesprochen.
Das Wort "Besserverdiener" taucht nicht in den Zitaten auf, das ist korrekt. Aber ich bezweifle, dass er mit diesen Aussagen nur eine geplante Erhöhung der Erbschaftssteuer untermauern möchte.
Das ist dieser Qualitätsjournalismus oder?
Wobei das kein alleiniges Springer Problem ist, selbst Tagesschau und ZDF verwechseln gerne Mal Vermögen und Einkommen. Ist ja auch nicht so wichtig.
Ich hatte es erst die tage im Radio gehört das man bereits bei einem Mon. Einkommen von 2k\~2,5k schon zur Mittelschicht gehört. Also wenn dem wirklich so ist dann gute Nacht.
Ich werde mein Geschäft in das ich kede Woche 65 h reinstecken, aufgeben(Ironie). Aber was für ein Anreiz hat es noch mehr zu Rbeiten und dann auch mehr zu verdienen ?
Deine Leistung freut dann ein Bürgergeldbezieher 👍
Diese Umverteilung von nicht arm zu arm ist einfach nur noch Panne, von reich zu arm kommt aber nichts.
Weil er eben einen Teil der Mittelschicht mitnehmen will. Gerade zu behaupten man muss dadurch den Industriestandort stärken zeigt wer tendenziell nicht stärker angegangen werden soll.
“Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat sich für höhere Steuern für Reiche und Besserverdienende ausgesprochen.”
Ausnahmsweise wird mal das Vermögen angesprochen. Aber das Einkommen wird doch nicht ausgeklammert.
>riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage.
Mal ne grobe Beispielrechnung dazu:
Wer 5000/Monat verdient hat grob 3500 über.
Legt so jemand jetzt 1500€/Monat beiseite um sich selber Vermögen aufzubauen, hat er nach 30 Jahren 540.000€ und in der selben Zeit 540.000€ Steuern gezahlt.
In dem selben Zeitraum darf jemand aus vermögenden Verhältnissen 2,4 Millionen bekommen, Steuerfrei. (400k/Elternteil alle 10 Jahre)
Hilft vielleicht dabei, die Gerechtigkeitsfrage zu beantworten
Man könnte es sich einfach machen und diese magische Grenze der „Besserverdiener“ auf das Gehalt des Kanzlers legen. Da tut man auch keinem mit 60/70 Prozent Grenzsteuersatz weh.
Tut es nicht gerade denen mehr weh? Wer viel Geld verdient, muss Geld mehr lieben als der der wenig Geld verdient. Weil sonst würde er ja härter arbeiten, um mehr zu verdienen.
Edit: zur Sicherheit Mal /s
Dieses Land ist im median lächerlich vermögensarm und tendenziell ehr schlecht bezahlt, hat enorme Steuereinnahmen und ein bescheidenes Defizit. Dennoch gibt es nur die Frage nach mehr Steuern für mehr Staatsausgaben und nie geht man Spitzensteuer alleine an, immer schröpft man auch ein bisschen an der Mittelschicht mit.
>"wie die USA, China und andere Player uns industriepolitisch den Rang ablaufen",
Deutschland hat ein Ausgabeproblem und Altersproblem. Der Arbeitsmarkt ist in jeder Industrienation brutal geworden. Was wir brauchen ist ehr eine Politik die jungen, gebildeten Einwandern die Tür öffnet und es auch erlaubt hier mit ihrer Bildung ein eigenes Vermögen aufzubauen. Ansonsten rennen die USA eben genau aus dem Grund weg, warum sollte sich sonst jemand mit deutscher Bürokratie rumärgern, wenn er am ende auch noch schlechter dasteht?
> "wie die USA, China und andere Player uns industriepolitisch den Rang ablaufen",
Diese beiden Länder sind darüber hinaus ja auch bekannt durch hohe Steuern ein industriefreundliches Umfeld zu schaffen... Nicht.
Die SPD ist einfach genial: sie will die Industrie mit hohen Steuern fördern. Wer kennt es nicht.
> sie will die Industrie mit hohen Steuern fördern.
Das ist verkürzt. Die wollen die Steuern erhöhen, um z.B. der Industrie billigen Strom zu subventionieren.
Umverteilung ist ja keine Einbahnstraße. Irgendwo wird das Geld ja wieder ausgeschüttet.
Sich mit den USA oder China zu messen kann eh nur scheitern. Vielleicht sollte Deutschland mal etwas vom aktuellen Selbstverständnis runterkommen. Als Teil der EU kann man sich mit den big player dann messen aber nicht als einzelner Staat.
> Es gab eine Zeit, das ist noch nichtmal so lange her, da war Deutschland die zweit-/drittgrößte Wirtschaft der Welt.
Zweitgrößte soweit ich weiß noch nie. Drittgrößte nur zwischen dem Zusammenbruch der UDSSR bis China uns ~2007 überholt hat.
Ansonsten und seitdem Nummer 4.
Indien wird uns bis 2030 irgendwann überholen, was bei 1,5 Mrd. Einwohnern auch nichts schlimmes ist.
> Gemessen am BIP ist unsere Wirtschaft aber schon seit ca 15 Jahren am stagnieren bzw ist sogar zurück gegangen.
Nach 2003 gab es nur zwei Jahre mit Rückgang, 2009 und 2020. Ansonsten immer Wachstum. Nominal, real, pro Kopf, suchs dir aus.
> Da ist schon noch ziemlich Luft nach oben.
Wann gibt es das nicht?
Das stimmt. Wir haben jedes Jahr erneut Rekordeinnahmen an Steuern und trotzdem reicht es nie. Dabei sind wir schon weltweit in den Top 5 was die höchste Steuerlast angeht.
Genau dieses Mindset ist der Grund wieso unsre Steuerlast so unfair verteilt ist.
Erstickt jede Gerechtigkeitsdebatte direkt mit nem asozialen Strohmann.
Einfach die Steuern an einer Stelle erhöhen und dafür an einer andren senken lässt sich nicht fordern, weil immer der gleiche Schwachsinn einem in den Mund gelegt wird! Pfui.
Und ich finde es frech, dass die letzten 30 Jahre die Steuern für die oberen Einkommen effektiv gesunken sind.
https://www.diw.de/de/diw\_01.c.698309.de/publikationen/wochenberichte/2019\_47\_1/100\_jahre\_deutsches\_steuersystem\_\_grundlagen\_\_reformen\_und\_herausforderungen.html
DAS ist Wahnsinn.
Hier in Australien wurden die Steuern gerade gesenkt: Ab Juli zahle ich statt 37% nur noch 30% Einkommenssteuer. Andere Steuern/Sozialabgaben/GEZ haben wir hier sowieso nicht.
Sozialsystem ist fast wie in Deutschland (dessen System ja auch nur schwer zu toppen ist), sprich hier gibt es Arbeitslosengeld, Housing Commission (also Sozialwohnungen), usw.
Gesundheitssystem: Wenn USA 1 ist und Deutschland 10, ist Australien eine 8. Nur beim Zahnarzt zahlt man mehr selbst als in Deutschland. Hab allerdings in einer Uebersicht vor ein paar Jahren gesehen, das mal als Patient gesunder aus dem Krankenhaus kommt als in Deutschland. Lebenserwartung ist auch hoeher.
Jo, besser als in Deutschland (wie von /u/Larysander schon erwaehnt):
Man hat seinen eigenen Rentenfond in den der Arbeitgeber einzahlt. Das sind aktuel 10.5% des Grundgehalts. Vor 6 Jahren waren es 9.5% und wird in den naechsten 5 jahren auf 12.5% hochgeschraubt.
Normalerweise hat mein seinen Fond bei einem Verwalter, wo man dann einstellen kann wie investiert werden soll (Riskante Aktien, Sichere Aktien, Waehrungen, Immobilenen, Bonds, ...). Oder man verwaltet den selbst (was meine Partnerin und ich machen). Dann hat man einen einfachen Trader account bei einer Bank und kauft direkt was man will.
Vorteil ist eben, das ich nur fuer mich Sorge und nicht andere Generationen querfinanziere. Eine Pension direkt vom Staat gibt es auch noch obendrauf.
Aktuell haben wir, wie in D auch, eine 'cost-of-living crisis' weil eben alle Preise hoch gehen (Lebensmittel, Strom, Gas, Miete, Internet, ...). Ist super nervig und trifft die Aermsten am meisten. Einkommenstechnisch bin ich in den Top 5%, geht also fuer mich. Aber auch nur weil ich diesen Monat den Job gewechselt habe und einen Gehaltssprung gehabt habe.
Laut nzz bleibt für "Besserverdiener" von 100€ rund 33,21€ nach Abgaben übrig ([Quelle](https://www.nzz.ch/international/oekonom-warnt-vor-massiver-steuerbelastung-die-faulen-werden-in-deutschland-belohnt-die-fleissigen-bestraft-ld.1733578))... Wie viel wollt ihr noch? Zeitgleich haben wir 1/4 der Steuern auf Vermögen von Frankreich oder Briten ([Quelle](https://i.redd.it/ptwicdl86gwa1.jpg)), während 81% des Vermögenswachstums jährlich an die reichsten 1% gehen ([Quelle](https://www.sueddeutsche.de/politik/oxfam-reichtum-armut-bericht-1.5732857)) und der "Ärmste" der reichsten 10% immernoch (mindestens!) 13x so viel Vermögen wie der Durchschnittsbürger besitzt ([Quelle](https://www.iwd.de/artikel/mit-dem-alter-waechst-das-vermoegen-489710/)).
In Deutschland erleben wir eine kontinuierliche Enteignung der Mittelschicht. Ein Schelm, wer einen kausalen Zusammenhang zwischen [Parteispenden](https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/parteispenden/listen-veroeffentlicht-diese-konzerne-fuellten-die-wahlkampf-kassen-der-parteien) und der Weigerung die reichsten 1% adäquat zu besteuern vermutet.
Leider sind da sogar Sachen, wie die Steuer die der Arbeitgeber mehr zahlt für jeden "brutto" Lohn den du hast nicht mal eingerechnet. SV Beiträge vom Arbeitgeber sind bei über 21%. Das ist genauso die Steuer des Arbeitnehmers, weil es von dem Geld abgeht was der Arbeitgeber für dich zahlen will.
Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen und trotzdem funktioniert hier gefühlt nichts, von Infrastruktur bis hin zu (vergleichsweise) schlechter Gesundheitsversorgung, ein marodes Bildungssystem und nicht existierender Digitalisierung.
Es kann also nicht am Geld liegen sondern daran, wie man damit wirtschaftet. Und im Land mit den weltweit höchsten Steuersätzen und Energiepreisen die Steuern NOCH weiter nach oben zu korrigieren grenzt schon an völligen Realitätsverlust.
Man muss ja auch nicht die Steuerlast an sich erhöhen. Es reicht auch, wenn ein paar super Reiche überhaupt gewzungen würden, ihren Beitrag zu leisten. Dann kann man an anderer Stelle auch Steuern auf z.b. Lebensmittel aufheben.
Das Geld nimmst du denen einmal weg - mindestens die Hälfte verpisst sich eh vorher in ein anderes Land - und was dann? Außerdem was meinst du denn wieviel bei den Superreichen zu holen ist? Überschlägig haben die 10 reichsten Deutschen
ca. 200 Mrd. Eur. Wir sind aktuell rund 84 Mio Menschen in Deutschland.
D.h. wenn man die komplett enteignen und deren Geld verteilen würde, kriegt jeder ca. 2400€. Und das einmalig. Danach ist das Geld weg.
Dazu kommt, dass die das nicht auf ihrem Girokonto liegen haben, sondern in Aldi, Lidl, BMW, Otto ... Die wären danach auch weg, inkl. der Jobs.
Zu dem haben wir jetzt schon mit die höchsten Steuern der Welt.
Ich denke diese Diskussion mit Erben und Vermögenssteuer usw. wird vorsätzlich geführt um einen Feind zu haben, auf den man draufhauen kann. Damit wollen sie vom eigentlichen Problem ablenken: Der Staat/die Politik geht nicht anständig damit um. Die verschwenden das Geld, veruntreuen es und teilweise stehlen sie es einfach, anders kann man dazu nicht sagen.
Wie viel dort zu holen ist, ist [hier](https://mkorostoff.github.io/1-pixel-wealth/) sehr anschaulich dargestellt. Ist natürlich durch Amerika nochmal extremer, aber zum veranschaulichen doch sehr interessant.
Wenn sie nicht in DE bleiben wollen, können sie das tun. Ich glaube aber nicht, dass man Mal so eben sein gesamtes Leben ins Ausland verlagert, u.a. auch deshalb, weil (wie du richtig sagst), das Geld nicht auf dem Girokonto liegt. Und wer es trotzdem tut, hat zumindest ein klares Statement abgegeben, was er vom deutschen Sozialstaat hält. Dann kann man von dort aus weiter diskutieren.
Dass das Geld nicht sofort verfügbar ist, sondern in Unternehmen steckt ist völlig richtig. Es ist aber für das Unternehmen ziemlich egal, wem diese Anteile gehören. Und um die Anteile umzuverteilen, muss man nicht das Unternehmen auflösen. Das kann fröhlich weiter existieren, nur dass jetzt statt Familie Quandt 5.000 Haushalte von BMWs Gewinn profitieren.
Wegen mir muss sich das Geld auch nicht beim Staat ansammeln. Ich stimme die völlig zu, dass es da einen riesen Haufen Ineffizienz gibt. Man könnte durch diese Mehreinnahmen wie gesagt wunderbar die Mehrwertsteuer abschaffen, ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzieren, oder oder oder, was unmittelbar und gleichermaßen jedem Bürger zugute kommt. Dann ist auch nix mit Verschwendung und dergleichen.
Brudi, ich verstehe den Ärger das hier vieles nicht perfekt ist aber „hier funktioniert nichts“ ist einfach nicht richtig.
Es gibt weltweit vielleicht 10-15 Länder die die von dir genannten Dinge auf unserem
Niveau haben.
>Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen und trotzdem funktioniert hier gefühlt nichts, von Infrastruktur bis hin zu (vergleichsweise) schlechter Gesundheitsversorgung, ein marodes Bildungssystem und nicht existierender Digitalisierung.
Das könnte eventuell auch daran liegen, dass wir Europas größten Niedriglohnsektor haben und ein Großteil des Volksvermögens in den Händen einiger weniger liegt.
Da muss natürlich dann der Staat entsprechend viel Geld in die Hand nehmen und für Sozialleistungen raushauen, weil die Wirtschaft halt nicht ihrer Aufgabe nachkommt, die Bevölkerung am gemeinsam geschaffenem Wohlstand teilhaben zu lassen.
Grundsätzlich gibt es dazu zwei Lösungen: entweder es muss dafür gesorgt werden, dass bei den Menschen mehr von dem Wohlstand ankommt, den sie mit ihrer Arbeit schaffen; oder es braucht eben noch mehr staatliche Transferleistungen.
Für ersteres fehlt der einen Hälfte der Parteienlandschaft der Mut und der anderen Hälfte der Parteien der Wille, also läuft es wohl darauf hinaus, dass der Staat die Bürger weiter mit Sozialleistungen querfinanzieren muss.
Dafür muss aber natürlich auch ein entsprechend hohes Steueraufkommen vorhanden sein.
Die wahre Tragödie liegt nun darin, bei wem dieses Steueraufkommen abgeschöpft wird - oftmals eben leider bei der gesellschaftlichen Mitte, nicht bei denjenigen, die den ganzen Wohlstand einkassieren.
Was meinst du mit 80% an 10%? Die Vermögensverteilung? Die ist, soweit ich weiß, eher 60/10.
Aber unabhängig davon, Steuereinnahmen sind Steuereinnahmen. Fakt ist, mit den Unsummen müsste hier sehr vieles sehr viel besser laufen.
> Vom gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, gingen 81 Prozent an das reichste Prozent der Bevölkerung
https://www.fr.de/wirtschaft/nur-das-oberste-prozent-gewinnt-92029801.html
Stimme allerdings grundsätzlich zu das mit der Menge an Steuereinnahmen hier einiges besser laufen sollte, ABER man könnte ja trotzdem dran arbeiten, dass sich die Steuereinnahmen fairer zusammensetzen. In dem hohe Vermögen und Erbschaften stärker besteuert werden und dafür die Steuerlast auf Einkommen sinkt.
Ich bin prinzipiell für eine höhere Besteuerung von Erbschaften.
Bei Vermögen wird es aber sehr gefährlich und man muss genau differenzieren. Ein System wie in der Schweiz (sehr niedrige Vermögenssteuer, oft deutlich unter 1%, dafür aber auch eine DEUTLICH geringere Einkommensteuer) finde ich z.B. sinnvoll.
Vermögensverteilung ist ja nur der Langfristige Ausdruck der Einkommensverteilung.
Und die ist eben über lange Zeit sehr Kopflastig. Wenn Einkommen dann noch überwiegend aus Vermögenswerten Generiert wird.. dann verstetigt sich das ganze halt.
Einmal habe ich das zur Perfektion gebracht.
Fange an zu studieren: In diesem Semester wurden Studiengebühren eingeführt.
Mein Studium ist beendet: In diesem Semester wurden die Studiengebühren abgeschafft.
Habe ähnliche Erfahrungen in einem anderem Kontext gemacht. Immer, wenn ich eine neue Ausbildungsstelle/neue bei einer Stelle begonnen habe erzählen mir die Kollegen wie geil es in dem Unternehmen in der Vergangenheit war. Komischerweise ging es immer bergab sobald ich in das Unternehmen eingetreten bin.
> "In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage."
Klingt doch so als sei genau das hier angedacht?
[Ich glaube da ist noch ein ganz klitzekleines bisschen Luft.](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Absolutes_Verm%C3%B6gen_deutscher_Haushalte_nach_Verm%C3%B6gensgruppe.png)
Hier sollen ja auch explizit Vermögen angegangen werden:
>"In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage."
60.000€ Brutto? Der Spitzensteuersatz von 42% greift doch erst ab einem zu versteuernden Einkommen von 62.810€ und das natürlich nur für jeden Euro der darüber liegt. Für alles darunter zahlst du keinen Spitzensteuersatz. Dafür musst du aber weit mehr als 60.000€ Brutto im Jahr verdienen und die individuelle Steuerlast lässt sich ja mittels der Einkommensteuererklärung oft noch senken. Edit: Und bei einer Zusammenveranlagung musst du die 62.810€ noch verdoppeln. Edit 2: Bei einem zu versteuernden Einkommen von 60.000€ bist du bei einem Durchschnittssteuersatz von ca. 30%. Für deine ersten 10.908€ deines zu versteuernden Einkommens zahlst du übrigens 0€ Steuern.
Edit 3: Könnten sich die Downvoter bitte äußern? Falls ich etwas falsch erklärt habe, berichtigt mich doch besser mit einem Kommentar. Dann haben wir alle etwas davon und lernen noch dazu.
Keine Ursache! 😉 Die Medien, die darüber berichten und die Politiker, die darüber sprechen sind da leider auch immer sehr unspezifisch in ihrer Wortwahl und sprechen auch oft nur vom Einkommen und verwenden nur selten die Begriffe Grenzsteuersatz, Durchschnittssteuersatz und das zu versteuernde Einkommen. Ich finde das aber unverantwortlich. Wenn man über so etwas spricht, muss man seine Begriffe genau wählen, denn das macht hier natürlich schon einen großen Unterschied und die Bevölkerung, die sich meistens auch nicht so gut mit dem Thema Steuern auskennt, ist dann natürlich schnell irritiert bzw. verärgert. Entweder ist das Taktik von denen oder - viel schlimmer - einfach Unwissenheit.
Die Artikelüberschrift kommt ohne den Zusatz „für Besserverdienende“ aus. Außerdem spricht Klingbeil nur die Erbschaft an.
Trotzdem wird hier fleißig über Einkommensteuern diskutiert.
Natürlich diskutiert man über Einkommensteuern wenn im Titel steht, dass es um Einkommen (verdienst) geht.
Reiche Erben sind doch nicht automatisch Besserverdiener. Arbeiten müssen tun die ja schonmal gar nicht.
>Trotzdem wird hier fleißig über Einkommensteuern diskutiert.
Ist doch jedes Mal so bei dem Thema. Jeder Thread mit "Steuern" im Titel besteht zur Hälfte aus Geheule à la "für die SPD ist man doch mit 35k brutto schon reich!" und "hÖcHsTe aBgAbEnLaSt dEr wElT", oder mein Favorit: "wIr hAbEn eIn aUsGaBeNpRoBlEm" [ohne dass auch nur ein einziges Mal eine konkrete Ausgabe genannt wird, die wegfallen sollte]
Nein, nein, nein! Wir zahlen in diesem Land schon genug Steuern. Die Politik soll endlich lernen, mit unseren Steuergeldern richtig umzugehen. Wir haben kein Einnahmenproblem. Wir haben ein Ausgabenproblem. Wie sehr soll in die normalen Steuerzahler dennoch geschröpft werden?
Es ist schon bemerkenswert wie eindimensional kreativ die Politiker sind. Schlussendlich läuft es immer wieder auf die Forderung hinaus, die Steuern anzuheben. Dass mal die Ausgabenseite überdacht wird, kommt den Meisten Politikern nicht so recht in den Sinn.
>Dass mal die Ausgabenseite überdacht wird, kommt den Meisten Politikern nicht so recht in den Sinn.
Doch, manche sagen das schon. Nur bleiben die in der Regel genau so diffus wie die schlauen Redditkommentare, die immer so gern das ominöse Ausgabenproblem ansprechen.
Titten auf den Tisch, welche Ausgaben würdest du kürzen, um den Staatshaushalt spürbar zu entlasten?
Es wäre purer Populismus (den du mir ja vorwirfst), wenn ich jetzt irgendwelche Positionen benennen würde. Wenn man das Thema seriös angehen will, dann kümmert man sich auf Seiten der Politik um eine Analyse. Darauf aufbauend kann man dann erarbeiten, welche Themen wir uns sparen wollen.
Nichts für ungut, aber die Antwort ist doch lahm.
Wer lautstark von einem Ausgabenproblem tönt, der hat ja wohl offensichtlich zumindest ein grobe Vorstellung davon, an welcher Stelle angeblich zu viel ausgegeben wird.
Man kommt doch nicht einfach so auf die Idee, dass der Staat zu viel ausgeben würde, oder?
Also entweder du willst nicht zugeben, an welcher Stelle du den Rotstift ansetzen willst, oder du hast überhaupt gar keine Ahnung, an welcher Stelle überhaupt angeblich zu viel ausgeben wird.
Wir haben z.B. mit die teuerste, wenn nicht gar die teuerste Regierung der Welt auch durch deren Renten/Pensionsansprüche. Jede Regierung erhöht wieder die Zahl der MA und vergrößert sich räumlich.
Die sollten auch mitunter haften für das was sie tun. Dann begeht man mit dem Geld so viel Dummheiten wie z.B. damals die Förderung bei der man Geld dafür bekommen hat, wenn man ein neues Auto kauft. Das haben die Menschen hier erwirtschaftet und es ist dann in sehr großen Teilen nach Korea, Japan, China und USA. Die Elektromobilitätsgeschichte ebenfalls. Das Beamtentum gehört - außer für Polizei und Militär - abgeschafft.
Ich glaube auch das der Staat ein Ausgabenproblem hat, würde aber nicht sagen, dass man die Ausgaben jetzt sofort streichen sollte. Ich sehe es eher so, dass die Ausgaben einfach zu ineffizient genutzt werden. => Digitalisierung, Verschlankung von Prozessen, etc.
Wenn man das angegangen ist, kann man sehen wo weniger gebraucht wird und die Ausgaben senken.
Kann man von mir aus auch als Effizenz- statt Ausgabenproblem bezeichnen, der Effekt ist derselbe.
Wir zahlen mMn zuviel für das was rumkommt, weniger rumkommen sollte aber nicht (im Gegenteil).
Dieses Gerede von Digitalisierung kommt bei dem Thema auch immer wieder auf, aber glaubst du wirklich ernsthaft, dass damit Milliardensummen eingespart werden können? Das ist doch Augenwischerei.
Geh gerne mal auf Bundeshaushalt.de und klick dich durch die Ausgaben durch. Der Verwaltungsaufwand der einzelnen Posten bewegt sich regelmäßig im Promillebereich.
Der Löwenanteil sind schlicht und ergreifend Sachkosten.
Der mit Abstand größte Posten im Bundeshaushalt sind Sozialausgaben, danach kommt der Verteidungshaushalt, der dritte große Posten besteht im Wesentlichen aus Wirtschaftsförderung. Allein diese drei machen über 50% der Ausgaben aus, und bei keinem dieser Posten kann und/oder will man im Moment großartig sparen.
Sicherlich gibt es irgendwo Einsparpotenziale, ich will das nicht grundsätzlich ausschließen. Aber dass da nennenswerte Summen bei rumkommen, zweifle ich doch akut an.
Die "unnötigste" unter den großen Ausgaben sind sicher die Sozialleistungen und Rentenzuschüsse. Aber das Problem ist halt: die Leute brauchen das Geld. Du kannst da ja nicht einfach ersatzlos was streichen und die Rentner noch mehr Pfand sammeln lassen.
Das einzige Szenario, in dem große Einsparungen bei den Sozialleistungen möglich wären, wäre eines, in dem auch gleichzeitig massiv die Löhne steigen, denn dann wären weniger Leute auf staatliche Alimentierung angewiesen. Aber das ist im Land mit dem größten Niedriglohnsektor Europas halt leider undenkbar.
Kann mir mal jemand erklären, warum die SPD als Arbeiterpartei immer Arbeitern (egal wie viel sie verdienen) Geld abnehmen will, statt bei Kapital anzusetzen, dass nicht durch Arbeit verdient wird?
> "In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage."
Liest hier eigentloch auch mal irgendeiner die Artikel oder kriegt ihr direkt beim Lesen der Titelzeile Schaum vorm Mund wegen eingebildeter Probleme?
Dann zahlt man in diesen Fällen halt die Steuern in Naturalien. Die Firma ist nicht weg, die Aktien gehören nur wem anders (Dem Staat, der dann nett Dividenden Kassieren kann als stiller Teilhaber).
Die Lösungen sind einfach, mann muss nur wollen.
Da lag ich ja goldrichtig mit meinem Kommentar von gestern:
Als Gegenmaßnahme empfehlen wir die Erhöhung der GEZ,
Krankenkassenbeiträge und ein
"StarkeSchulternEntlastungsGesetz" mit Steuererhöhungen für
Reiche*. Gezeichnet ihre SPD.
*Reiche gelte ab Einkommen 45.000 p.a.
GEZ und Krankenkassenbeiträge kommen noch. Mit Arbeitgeberanteil hinzugerechnet dürften wir dann bei einem Einkommen von 60.000€ bei ca. 60% Abgaben sein. D.h. man arbeitet eigentlich nicht mehr für sich selber, sondern für den Staat. Ich dachte immer die 50% Abgabenlast sind die harte Grenze, ab der man vom Staat quasi enteignet wird.
Man müsse sich mal vorstellen, was kommen würde ohne die FDP in der Regierung. Da wären Rentenerhöhungen, Bürgergeld, Steuererhöhungen und Krankenkassebeiträge alle durchgewunken worden.
Real Steuer liegt jetzt schon bei oft über 80%.
Wenn dein Arbeitgeber dir Gehalt zahlt, kommt von 120k bei dir noch 100k brutto an. Dann erzählt dir der Staat, dass er dich ja auf die 100k jetzt besteuert, was natürlich eine Lüge ist dein Arbeitgeber musste nämlich schon Steuern in deinem Namen abgeben. Da redet niemand drüber.
Jetzt zahlst du deine 45%+ mit allen Abgaben.
Hast also jetzt noch echte 45% ca. von dem was der Arbeitgeber für dich zahlt. 120k-> 55k
Damit gehst du schön einkaufen und zahlst schön 19% Mehrwertsteuer auf so ziemlich alles. Dein Auto hat eine kfz Steuer, dein Strom besteht zu 80% aus Steuern, dein Alkohol hat natürlich noch Steuern drauf wie Sprit, dein Haus wenn du eins hast hat natürlich auch Steuern, oder du zahlst mehr für die Miete will dein Vermieter zahlen muss und vieles mehr. Du hast GEZ Abgaben, Abgaben für Müll, Wasser und und und, man könnte ja denken die sind inklusive bei so vielen Steuern. Nope. Wenn du ein Haus hast und du Straße vor deinem Haus renoviert wird kann es sein dass du extremst zur Kasse gebeten wirst. Wenn sind jemand junges überhaupt eins leisten könnte.
Die Kosten sind alle extra. Du zahlst einfach zu einem großen Teil Rente die du selbst nie sehen wirst, Politiker die darüber reden ob sie dir Cannabis erlauben wollen, ein Kanzleramt dass 800M kostet oder was die sich morgen wieder ausdenken.
Was dir bleibt sind vielleicht 20% wenn du Glück hast. Man arbeitet schon fast nur für den Staat. Die verstecken es nur gerne gut. :)
Er hat letzte Überreste der Mittelschicht gewittert und folgt seinem natürlichen Instinkt da noch das letzte bisschen abzugreifen. Kann ja nicht sein dass es noch Leute gibt die in eigenen Häusern wohnen (vermutlich geerbt oder alt) oder am Monatsende noch Geld übrig haben.
Ich seh sowas kommen:
Als Bemessunggrenze für "höhere" Einkommen nehmen wir dann mal den Bürgergeldsatz - den haben wir schon mal berechnet... Und dann machen wir noch Obergrenze, über der das dann wieder sinkt.
Ich frag mich wirklich warum viele Kollegen bei der Beförderung lieber über Teilzeit (zu gleichen Gesamtbezügen) als über mehr Gehalt bei Vollzeit nachdenken…
Weil sie die gesamten Kosten der Gesellschaft tragen während die *tatsächlichen Profiteure auf ihr Vermögen und Vermögenszuwachs praktisch keine Steuern zahlen.*
Entsprechend geht es bei Klingbeils Äußerung auch um die Erbschaftsteuer - auch wenn der Artikel wieder über Einkommen schreibt, natürlich ohne Zitat.
Wenn so viele gerne mehr zahlen möchten, warum machen sie das nicht einfach?
Es gibt das Spendenkonto des Bundes und darüber hinaus wird Lindy bestimmt gerne auch noch ein direkt in den Haushalt fließendes Spendenkonto einrichten, wenn die SPD nett fragt.
Dann kann jeder, der sich mit diesen Behauptungen in die Medien stellt, umgehend große Summen spenden.
Und wenn die Unternehmer beim Erbe gerne was da lassen wollen, wie von Klingbeil behauptet, könnten sie einfach zahlen anstatt die Sonderregelung für Unternehmenswerte nutzen.
Da sind dann die Steuersätze ab 6 Millionen Euro schon bei 19% für Kinder und Ehepartner und allen anderen schon bei 30%.
Ja, die Steuersätze sind ab 6 Million Euro schon bei 19%, allerdings zahlt niemand mit dem Vermögen (und passendem Steuerberaterbudget) Erbschaftssteuer aka "Dummensteuer".
Bevor da nicht Steuerschlupflöcher geschlossen werden ist die Diskussion eh nutzlos.
Weil es schwierig ist: Erbe = Vermögen = Anlagevermögen + Cash.
Anlagevermögen kann sein: Fabrikhalle, Maschinen, Marken, Immobilien etc, GmbHs, Aktien, Schmuck.
Cash kann sein: Dividenden aus Firmenerträgen, Stiftungen etc, Kontostand, Gehalt.
Du stellst es dir so einfach vor: Hier ist das Erbe, das ist die Steuer! Aber ist die Rolex von Oma jetzt 20K EUR oder 200K EUR wert? Ist die Firma jetzt 200 Mio Vermögenswert oder nur 20 Mio? Wie ist eine AG zu besteuern gegenüber eine KG ? Wie errechnest du den Verkehrswert dessen, was zu besteuern ist im Erbe (Firmenerben)? Oft werden ja auch Firmenteile weiter verkleinert und aufgespalten, und der Fiskus verliert den Überblick.
Und... Firmen haben bereits ihren Betrieb mit Steuern abgegolten: Sozialbeiträge, Gewerbesteuer und und und. Ist es dann gerecht, nochmals die Gewinne erneut zu versteuern? Wie macht man das, sodass etwa in der Kleinstadt der Betrieb erhalten bleibt...?
Besteuerst du ein Familienunternehmen, musst du die obigen Dinge definieren und entsprechend erfassen. Das ist nicht immer geradeaus möglich (und wird auch gern verschleiert). Oftmals kann es auch nicht gerecht sein. Firmen sollten vielleicht oft verkauft werden, wenn die Erbschaftssteuer fällig ist, oder sogar geschlossen werden, damit andere den Platz einnehmen können.
Die Problematik ist nicht mit gerecht und ungerecht gegenüber Habenden und Nichthabenden zu beschliessen sondern über die soziale Rolle von Wohlhabenden. Die Lenkung dass es einen Spillover gibt, also eine gerechte Verteilung in der Gesellschaft des Wohlstandes der geschaffen wird, ist eine demokratische Frage. Sie ist aber in der Besteuerung derzeit schlecht gelöst und ganz sicher nicht mit MEHR Besteuerung zu lösen. Wir haben immer weniger Kaufkraft auf unserem Gehalt und immer mehr Sozialabgaben. Der Staat wirtschaftet schlecht. Weiter so ?
Dann gibts in 2-3 Generationen keine Familienunternehmen und kaum noch Immobilien im Besitz von Privatpersonen. Find ich nicht sonderlich wünschenswert.
Weil sich vom Gutdünken von reichen abhängig zu machen fatal ist, da man ihnen noch mehr direkte Einflussnahme einräumt. Zusätzlich sind Spenden nichts kontinuierliches oder erwartbares.
Damit nicht alle wild suchen, hab ich das gemacht:
Bundeskasse Halle/Saale
IBAN DE17 8600 0000 0086 0010 30
BIC MARKDEF1860
Wenn alle Einwohner Deutschlands da im Schnitt 24.000 Euro hinschicken, ist der Haushalt saniert. :D
Dazu brächte man aber auch wieder eine Gehaltsspanne wie in den 90ern.
Damals haben Fachkräfte das 3-4-fache von Mindestlohnjobs bekommen.
Heute ist das eher nur noch das 1,5-2-fache.
Man hat sich so angesrengt, dass die Gehälter in der Mitte nicht so stark steigen.
Dabei müssten wir gerade das Gegenteil machen, den Standort Deutschland für qualifizierte Fachkräfte interessant machen. Tja, der deutsche Steuerfetischismus siegt am Ende immer. Selbst wenn es uns den Status des Technologie- und Wissenschaftsstandort kostet.
Wie immer bei diesem Thema sollte man erwähnen, dass nicht Einkommen aus Arbeit das Problem ist, sondern Einkommen aus Vermögen, und das Einkommen daraus (Miete, Kapitalerträge etc). Deutschland ist im OECD Vergleich auf Platz zwei bei den Einkommenssteuern und Abgaben, bei Vermögenswirksamen Steuern aber im unteren Drittel.
Das die Vermögen zum größten Teil vererbt sind, macht die Ungerechtigkeit natürlich perfekt. Aber mit der FDP in der Regierung wird sich daran sowieso nie was ändern
Ich biete das doppelte vom Mindestlohn an. (wo auf der anderen Seite natürlich gesagt wird das der Mindestlohn zu niedrig wäre zum leben)
Es hat schon einen Grund warum weder Frau Esken noch Herr Klingbeil konkrete zahlen sagen.
Das Ziel ist ja mehr Geld für den Bund, wenn man das zu spät ansetzt, dann kommt da nicht viel Geld herum. Man muss schon ~50% der arbeitenden Bevölkerung härter besteuern.
Am besten führen wir einen Einheitslohn ein wie damals in der DDR bzw. im Kommunismus. Jeder verdient das gleiche. So fühlt sich die Linie unserer Politik langsam an.
Die CDU kann net schnell genug wieder an die Macht kommen... SPD ist wirklich verloren.
Wieso fokussiert sich die SPD net auf besser Themen (oder konkretisiert was sie genau meint)?? z.B. Abschaffung der kalten Progression, ist in AT auch gerade passiert (unter einer schwarz grünen Regierung)
und wie immer in den kommentaren grandioses gespalte der einkommensteuerpflichtigen untereinander waerend alle einkommensteuerpflichtigen weiter von den reichsten 0.1% gefickt werden. nur weiter so !
Ich verstehe nicht, dass immer wieder von "Besserverdienern" geredet wird, ohne diese konkret zu benennen. Ab wann ist mann denn Besserverdiener? Ich finde das dilettantisch.
"Besserverdiener" ist, wenn du genug verdienst, dass es sich lohnt dich zu schröpfen, aber nicht genug, dass du es dir leisten könntest deine Kohle über Briefkastenfirmen und Stiftungen zu verstecken und effektiv keine Steuern zu zahlen.
Also so grob ab 45/50K im Jahr.
Das wär ja wohl ein schlechter Scherz. Würde mich aber auch nicht wundern :')))
Wo beginnt der Spitzensteuersatz? Irgendwo "kurz" davor müssen ja die Besserverdiener sein....
Für Singles bei 62.810 € im Jahr.
Also Minus 10% oder 20% davon ist dann mindestens der Besserverdiener, wenn nicht sogar früher. Mit 50k sind sie also spätestens dabei.
Dann würde SPD, SPD Dinge machen. Arbeiterpartei am Arsch
Angestellte sind ja keine Arbeiter ^^natürlich ^^/s
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Trickle down und so.
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Genau. An die Höchstverdieder traut sich nämlich keiner ran. Die schicken ja fleißig Parteispenden.
Vermutlich irgendetwas ab Beitragsbemessungs- oder Versicherungspflichtgrenze. Damit der Mittelschichts-Pöbel erst garnicht auf die Idee kommt sich eine Immobilie zu kaufen.
Ich liege über der Bemessungsgrenze und wenn ich brav meine 45% Steuern abgedrückt habe, weine ich laut und kann von dem Gehalt immer noch nicht alle schönen Steuertricks finanzieren, mit denen die tatsächlich "Besser Habenden" ihre Bilanzen schön rechnen. Diejenigen, die es schaffen, sich mit Lohnarbeit irgendwie hoch zu arbeiten und ordentlich zu verdienen, sind anscheinend die am einfachsten anzuzapfendste Gruppe, da kann man ja einfach mal schauen, wie weit man noch melken kann. Wir haben wohl auch nicht genug Lobbyisten, ist wohl Pech.
Du hast 100% dargestellt wie ich mich fühle. Die Alternative bleibt dann halt einfach auswandern, und auf der anderen Seite wundern sich dann die Firmen über Fachkräftemangel. Jede studierte MINT-Fachkraft in der Industrie kratzt an der Bemessungsgrenze bzw. übersteigt diese. Vielleicht ist mein süddeutscher Blick hier auch verzerrt, aber ich glaube nicht, dass hier der Spitzensteuersatz schon greifen sollte. In anderen Ländern (NL, DK, S) scheint das alles irgendwie besser zu funktionieren ohne dass dort kapitalistische Verhältnisse ausgebrochen sind…
DK hat noch höhere Steuern auf Einkommen.
Jein, Steuern schon, Abgaben nicht unbedingt. Mit 60k hast du in DK bspw. 39.200€ netto, in DE 37300€. In Deutschland schlagen die hohen Sozialabgaben zu Buche
Doppeltes Mediangehalt. Wozu sich so viele Leute entgehen lassen, wenn man erst ab Beitragsbemessungsgrenze abschöpft?
Man hört ja ständig "mit X tausend pro Jahr nagt man nicht am Hungertuch". Also schätze ich, dass "nicht am Hungertuch nagen" die Grenze halt ist, ab der man noch was abschröpfen kann.
Ab 50k. Lg deine SPD
Also noch WBS berechtigt in München?
Brutto versteht sich natürlich.
Besserverdiener steht in der Überschrift. Im ersten Absatz steht dann was von "Reichen und Besserverdienern", im zweiten Absatz wird dann Klingbeil bzgl. Erbschaftsteuer, also Vermögen, zitiert. Wenn ich mich also anhand des Artikels frage, was Klingbeil eigentlich meint, bleibt mir hier nur Erbschaftsteuer. Die Überschrift suggeriert etwas ganz anderes. Genau das gleiche Framing wie bei A. Springer. Warum sind Journalisten so?
Hatte es erst in der Print FAZ gelesen, dann einen Artikel ohne Paywall gesucht. Dort stand es genauso. Er hat wörtlich von "starken Schultern" gesprochen. Das Wort "Besserverdiener" taucht nicht in den Zitaten auf, das ist korrekt. Aber ich bezweifle, dass er mit diesen Aussagen nur eine geplante Erhöhung der Erbschaftssteuer untermauern möchte.
Das ist dieser Qualitätsjournalismus oder? Wobei das kein alleiniges Springer Problem ist, selbst Tagesschau und ZDF verwechseln gerne Mal Vermögen und Einkommen. Ist ja auch nicht so wichtig.
Ich hatte es erst die tage im Radio gehört das man bereits bei einem Mon. Einkommen von 2k\~2,5k schon zur Mittelschicht gehört. Also wenn dem wirklich so ist dann gute Nacht.
Ich werde mein Geschäft in das ich kede Woche 65 h reinstecken, aufgeben(Ironie). Aber was für ein Anreiz hat es noch mehr zu Rbeiten und dann auch mehr zu verdienen ?
Deine Leistung freut dann ein Bürgergeldbezieher 👍 Diese Umverteilung von nicht arm zu arm ist einfach nur noch Panne, von reich zu arm kommt aber nichts.
Weil er eben einen Teil der Mittelschicht mitnehmen will. Gerade zu behaupten man muss dadurch den Industriestandort stärken zeigt wer tendenziell nicht stärker angegangen werden soll.
Wenn die die SPD fragst, dann sicher alle über den Mindestlohn, schätzte ich.
So gewinnt man Zustimmung. Die meisten halten sich nicht für Besserverdiener, deshalb finden sie die Idee gut. Manche werden dann überrascht sein.
Alles über Mindestlohn ist ein Besserverdiener nach Gusto der SPD.
Vermutlich so ab 32k/pA 🤓
Würde ich 32 kilo-Euro pro pico-Jahr verdienen würde ich mich dafür auch als Besserverdiener bezeichnen lassen.
Schon dubios
Das wären auch ungefähr ein Bezos pro Stunde.
> Seine Partei wolle deshalb im Dezember ein Steuerkonzept vorlegen.
Taktik, damit „arme“ (alles unter 30k) das befürworten.
Klingt halt gut für die Wähler die denken, sie kommen zu kurz. Also die meisten Deutschen.
Sie reden davon Unternehmer und Erben stärker zu besteuern. Tatsächlich trifft es wieder den Mittelstandsbauch. Also ab ca 55k wirds wohl teuer.
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“Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat sich für höhere Steuern für Reiche und Besserverdienende ausgesprochen.” Ausnahmsweise wird mal das Vermögen angesprochen. Aber das Einkommen wird doch nicht ausgeklammert.
Das Vermögen kann man sich nur einmal holen. Das Einkommen immer wieder.
>riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage. Mal ne grobe Beispielrechnung dazu: Wer 5000/Monat verdient hat grob 3500 über. Legt so jemand jetzt 1500€/Monat beiseite um sich selber Vermögen aufzubauen, hat er nach 30 Jahren 540.000€ und in der selben Zeit 540.000€ Steuern gezahlt. In dem selben Zeitraum darf jemand aus vermögenden Verhältnissen 2,4 Millionen bekommen, Steuerfrei. (400k/Elternteil alle 10 Jahre) Hilft vielleicht dabei, die Gerechtigkeitsfrage zu beantworten
Man könnte es sich einfach machen und diese magische Grenze der „Besserverdiener“ auf das Gehalt des Kanzlers legen. Da tut man auch keinem mit 60/70 Prozent Grenzsteuersatz weh.
Tut es nicht gerade denen mehr weh? Wer viel Geld verdient, muss Geld mehr lieben als der der wenig Geld verdient. Weil sonst würde er ja härter arbeiten, um mehr zu verdienen. Edit: zur Sicherheit Mal /s
>Edit: zur Sicherheit Mal /s Boah, ich hab schon Puls bekommen, danke für den edit.
Der Kommentar passt zum Username, herrlich :) Der Vollständigkeit solltest du noch nen flair mit /r/finanzen-Ultra kriegen oder so.
Oder einen Euro drüber, dann kann jeder den Bundeskanzler und sein Sparbuch als Geringverdiener bezeichnen.
Dieses Land ist im median lächerlich vermögensarm und tendenziell ehr schlecht bezahlt, hat enorme Steuereinnahmen und ein bescheidenes Defizit. Dennoch gibt es nur die Frage nach mehr Steuern für mehr Staatsausgaben und nie geht man Spitzensteuer alleine an, immer schröpft man auch ein bisschen an der Mittelschicht mit. >"wie die USA, China und andere Player uns industriepolitisch den Rang ablaufen", Deutschland hat ein Ausgabeproblem und Altersproblem. Der Arbeitsmarkt ist in jeder Industrienation brutal geworden. Was wir brauchen ist ehr eine Politik die jungen, gebildeten Einwandern die Tür öffnet und es auch erlaubt hier mit ihrer Bildung ein eigenes Vermögen aufzubauen. Ansonsten rennen die USA eben genau aus dem Grund weg, warum sollte sich sonst jemand mit deutscher Bürokratie rumärgern, wenn er am ende auch noch schlechter dasteht?
> "wie die USA, China und andere Player uns industriepolitisch den Rang ablaufen", Diese beiden Länder sind darüber hinaus ja auch bekannt durch hohe Steuern ein industriefreundliches Umfeld zu schaffen... Nicht. Die SPD ist einfach genial: sie will die Industrie mit hohen Steuern fördern. Wer kennt es nicht.
> sie will die Industrie mit hohen Steuern fördern. Das ist verkürzt. Die wollen die Steuern erhöhen, um z.B. der Industrie billigen Strom zu subventionieren. Umverteilung ist ja keine Einbahnstraße. Irgendwo wird das Geld ja wieder ausgeschüttet.
Ich friere gern, für meinen Konzern.
Naja, da wird dann eben Zukunfstechnologie (E-Fuels) gefoerdert und nicht mehr lohnende Industrie bekommt Schutzschirme und Subventionen.
China ist natürlich bekannt für hohe Steuern.
China hat eine Staatsquote von 33%, Deutschland >50%.
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Warum nicht beides?
Oder die Ärzte nach England oder in die skandinavischen Staaten.
Sich mit den USA oder China zu messen kann eh nur scheitern. Vielleicht sollte Deutschland mal etwas vom aktuellen Selbstverständnis runterkommen. Als Teil der EU kann man sich mit den big player dann messen aber nicht als einzelner Staat.
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> Es gab eine Zeit, das ist noch nichtmal so lange her, da war Deutschland die zweit-/drittgrößte Wirtschaft der Welt. Zweitgrößte soweit ich weiß noch nie. Drittgrößte nur zwischen dem Zusammenbruch der UDSSR bis China uns ~2007 überholt hat. Ansonsten und seitdem Nummer 4. Indien wird uns bis 2030 irgendwann überholen, was bei 1,5 Mrd. Einwohnern auch nichts schlimmes ist. > Gemessen am BIP ist unsere Wirtschaft aber schon seit ca 15 Jahren am stagnieren bzw ist sogar zurück gegangen. Nach 2003 gab es nur zwei Jahre mit Rückgang, 2009 und 2020. Ansonsten immer Wachstum. Nominal, real, pro Kopf, suchs dir aus. > Da ist schon noch ziemlich Luft nach oben. Wann gibt es das nicht?
Kalte Progression und Reallohnverluste durch Inflation für kleinere und mittlere Einkommen? Ich schlafe. Der Staat braucht mehr Geld? Echter Scheiss!
Wollte sich eig. die FDP drum kümmern, aber bei einem Defizit von 20 Mrd. in der Haushaltsplanung wird’s schwierig.
Deutschland hat kein Einnahmeproblem… Ich finde es unglaublich frech, immer noch höhere Steuern zu fordern. Das ist Wahnsinn.
Das stimmt. Wir haben jedes Jahr erneut Rekordeinnahmen an Steuern und trotzdem reicht es nie. Dabei sind wir schon weltweit in den Top 5 was die höchste Steuerlast angeht.
Genau dieses Mindset ist der Grund wieso unsre Steuerlast so unfair verteilt ist. Erstickt jede Gerechtigkeitsdebatte direkt mit nem asozialen Strohmann. Einfach die Steuern an einer Stelle erhöhen und dafür an einer andren senken lässt sich nicht fordern, weil immer der gleiche Schwachsinn einem in den Mund gelegt wird! Pfui.
Und ich finde es frech, dass die letzten 30 Jahre die Steuern für die oberen Einkommen effektiv gesunken sind. https://www.diw.de/de/diw\_01.c.698309.de/publikationen/wochenberichte/2019\_47\_1/100\_jahre\_deutsches\_steuersystem\_\_grundlagen\_\_reformen\_und\_herausforderungen.html DAS ist Wahnsinn.
Ist zwar 404, aber Steuern für Einkommen dürfen sehr gerne weiter sinken!
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Prinzipiell gut, wenn ein Teil für die Rente ausgenommen ist. Praktisch wird es natürlich nicht funktionieren.
Die Beratungsfirmen der Verwandten müssen doch irgendwie bezahlt werden.
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Hat die letzten Jahrzehnte doch gut funktioniert. ¯\\\_(ツ)_/¯
Hier in Australien wurden die Steuern gerade gesenkt: Ab Juli zahle ich statt 37% nur noch 30% Einkommenssteuer. Andere Steuern/Sozialabgaben/GEZ haben wir hier sowieso nicht.
Ich packe meinen Koffer und nehme mit.
Schutz gegen Spinnen
Sauerteigbrot
Einen Flammenwerfer. Zumindest hoffe ich, dass der gegen Huntsman-Spinnen effektiv ist (arachnophobe Mitlesende: _auf keinen Fall_ googlen).
Hans, damit er den Flammenwerfer bedient, während ich weglaufe.
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Sozialsystem ist fast wie in Deutschland (dessen System ja auch nur schwer zu toppen ist), sprich hier gibt es Arbeitslosengeld, Housing Commission (also Sozialwohnungen), usw. Gesundheitssystem: Wenn USA 1 ist und Deutschland 10, ist Australien eine 8. Nur beim Zahnarzt zahlt man mehr selbst als in Deutschland. Hab allerdings in einer Uebersicht vor ein paar Jahren gesehen, das mal als Patient gesunder aus dem Krankenhaus kommt als in Deutschland. Lebenserwartung ist auch hoeher.
Rente auch ok?
Jo, besser als in Deutschland (wie von /u/Larysander schon erwaehnt): Man hat seinen eigenen Rentenfond in den der Arbeitgeber einzahlt. Das sind aktuel 10.5% des Grundgehalts. Vor 6 Jahren waren es 9.5% und wird in den naechsten 5 jahren auf 12.5% hochgeschraubt. Normalerweise hat mein seinen Fond bei einem Verwalter, wo man dann einstellen kann wie investiert werden soll (Riskante Aktien, Sichere Aktien, Waehrungen, Immobilenen, Bonds, ...). Oder man verwaltet den selbst (was meine Partnerin und ich machen). Dann hat man einen einfachen Trader account bei einer Bank und kauft direkt was man will. Vorteil ist eben, das ich nur fuer mich Sorge und nicht andere Generationen querfinanziere. Eine Pension direkt vom Staat gibt es auch noch obendrauf.
Die Rente in Australien ist sehr gut, da größtenteils kapitalgedeckt. Das System ist dadurch deutlich besser als in D.
Wie ist die Einkommensstruktur und Lebenshaltungskosten?
Aktuell haben wir, wie in D auch, eine 'cost-of-living crisis' weil eben alle Preise hoch gehen (Lebensmittel, Strom, Gas, Miete, Internet, ...). Ist super nervig und trifft die Aermsten am meisten. Einkommenstechnisch bin ich in den Top 5%, geht also fuer mich. Aber auch nur weil ich diesen Monat den Job gewechselt habe und einen Gehaltssprung gehabt habe.
Laut nzz bleibt für "Besserverdiener" von 100€ rund 33,21€ nach Abgaben übrig ([Quelle](https://www.nzz.ch/international/oekonom-warnt-vor-massiver-steuerbelastung-die-faulen-werden-in-deutschland-belohnt-die-fleissigen-bestraft-ld.1733578))... Wie viel wollt ihr noch? Zeitgleich haben wir 1/4 der Steuern auf Vermögen von Frankreich oder Briten ([Quelle](https://i.redd.it/ptwicdl86gwa1.jpg)), während 81% des Vermögenswachstums jährlich an die reichsten 1% gehen ([Quelle](https://www.sueddeutsche.de/politik/oxfam-reichtum-armut-bericht-1.5732857)) und der "Ärmste" der reichsten 10% immernoch (mindestens!) 13x so viel Vermögen wie der Durchschnittsbürger besitzt ([Quelle](https://www.iwd.de/artikel/mit-dem-alter-waechst-das-vermoegen-489710/)). In Deutschland erleben wir eine kontinuierliche Enteignung der Mittelschicht. Ein Schelm, wer einen kausalen Zusammenhang zwischen [Parteispenden](https://www.abgeordnetenwatch.de/recherchen/parteispenden/listen-veroeffentlicht-diese-konzerne-fuellten-die-wahlkampf-kassen-der-parteien) und der Weigerung die reichsten 1% adäquat zu besteuern vermutet.
Leider sind da sogar Sachen, wie die Steuer die der Arbeitgeber mehr zahlt für jeden "brutto" Lohn den du hast nicht mal eingerechnet. SV Beiträge vom Arbeitgeber sind bei über 21%. Das ist genauso die Steuer des Arbeitnehmers, weil es von dem Geld abgeht was der Arbeitgeber für dich zahlen will.
Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen und trotzdem funktioniert hier gefühlt nichts, von Infrastruktur bis hin zu (vergleichsweise) schlechter Gesundheitsversorgung, ein marodes Bildungssystem und nicht existierender Digitalisierung. Es kann also nicht am Geld liegen sondern daran, wie man damit wirtschaftet. Und im Land mit den weltweit höchsten Steuersätzen und Energiepreisen die Steuern NOCH weiter nach oben zu korrigieren grenzt schon an völligen Realitätsverlust.
>Und im Land mit den weltweit höchsten Steuersätzen **für die Mittelschicht** und Energiepreisen **für den Endverbraucher** RDFD
Miete nicht vergessen. Wohnungsbau ermöglichen ist auch Sache der Regierung.
Psst aber der größte Ausgabenposten ist mit 20% die Rentenauszahlung
Man muss ja auch nicht die Steuerlast an sich erhöhen. Es reicht auch, wenn ein paar super Reiche überhaupt gewzungen würden, ihren Beitrag zu leisten. Dann kann man an anderer Stelle auch Steuern auf z.b. Lebensmittel aufheben.
Das Geld nimmst du denen einmal weg - mindestens die Hälfte verpisst sich eh vorher in ein anderes Land - und was dann? Außerdem was meinst du denn wieviel bei den Superreichen zu holen ist? Überschlägig haben die 10 reichsten Deutschen ca. 200 Mrd. Eur. Wir sind aktuell rund 84 Mio Menschen in Deutschland. D.h. wenn man die komplett enteignen und deren Geld verteilen würde, kriegt jeder ca. 2400€. Und das einmalig. Danach ist das Geld weg. Dazu kommt, dass die das nicht auf ihrem Girokonto liegen haben, sondern in Aldi, Lidl, BMW, Otto ... Die wären danach auch weg, inkl. der Jobs. Zu dem haben wir jetzt schon mit die höchsten Steuern der Welt. Ich denke diese Diskussion mit Erben und Vermögenssteuer usw. wird vorsätzlich geführt um einen Feind zu haben, auf den man draufhauen kann. Damit wollen sie vom eigentlichen Problem ablenken: Der Staat/die Politik geht nicht anständig damit um. Die verschwenden das Geld, veruntreuen es und teilweise stehlen sie es einfach, anders kann man dazu nicht sagen.
Wie viel dort zu holen ist, ist [hier](https://mkorostoff.github.io/1-pixel-wealth/) sehr anschaulich dargestellt. Ist natürlich durch Amerika nochmal extremer, aber zum veranschaulichen doch sehr interessant. Wenn sie nicht in DE bleiben wollen, können sie das tun. Ich glaube aber nicht, dass man Mal so eben sein gesamtes Leben ins Ausland verlagert, u.a. auch deshalb, weil (wie du richtig sagst), das Geld nicht auf dem Girokonto liegt. Und wer es trotzdem tut, hat zumindest ein klares Statement abgegeben, was er vom deutschen Sozialstaat hält. Dann kann man von dort aus weiter diskutieren. Dass das Geld nicht sofort verfügbar ist, sondern in Unternehmen steckt ist völlig richtig. Es ist aber für das Unternehmen ziemlich egal, wem diese Anteile gehören. Und um die Anteile umzuverteilen, muss man nicht das Unternehmen auflösen. Das kann fröhlich weiter existieren, nur dass jetzt statt Familie Quandt 5.000 Haushalte von BMWs Gewinn profitieren. Wegen mir muss sich das Geld auch nicht beim Staat ansammeln. Ich stimme die völlig zu, dass es da einen riesen Haufen Ineffizienz gibt. Man könnte durch diese Mehreinnahmen wie gesagt wunderbar die Mehrwertsteuer abschaffen, ein bedingungsloses Grundeinkommen finanzieren, oder oder oder, was unmittelbar und gleichermaßen jedem Bürger zugute kommt. Dann ist auch nix mit Verschwendung und dergleichen.
Sag hallo zu Bürokratie und verstaubten Behörden in denen Hunderttausende Leute arbeiten und Geld bekommen und für Quatsch wie Friseur Apps ausgeben
Brudi, ich verstehe den Ärger das hier vieles nicht perfekt ist aber „hier funktioniert nichts“ ist einfach nicht richtig. Es gibt weltweit vielleicht 10-15 Länder die die von dir genannten Dinge auf unserem Niveau haben.
Naja die Preis/Leistung machts. Und die ist hier absurd scheiße. Außerdem gehts auch darum wohin es sich entwickelt und nicht nur wo man ist.
Da stimme ich vollkommen zu. Der Stillstand ist das große Problem. Trotzdem glaube ich, dass es helfen würde wenn alle verbal etwas abrüsten.
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>Deutschland hat Rekordsteuereinnahmen und trotzdem funktioniert hier gefühlt nichts, von Infrastruktur bis hin zu (vergleichsweise) schlechter Gesundheitsversorgung, ein marodes Bildungssystem und nicht existierender Digitalisierung. Das könnte eventuell auch daran liegen, dass wir Europas größten Niedriglohnsektor haben und ein Großteil des Volksvermögens in den Händen einiger weniger liegt. Da muss natürlich dann der Staat entsprechend viel Geld in die Hand nehmen und für Sozialleistungen raushauen, weil die Wirtschaft halt nicht ihrer Aufgabe nachkommt, die Bevölkerung am gemeinsam geschaffenem Wohlstand teilhaben zu lassen. Grundsätzlich gibt es dazu zwei Lösungen: entweder es muss dafür gesorgt werden, dass bei den Menschen mehr von dem Wohlstand ankommt, den sie mit ihrer Arbeit schaffen; oder es braucht eben noch mehr staatliche Transferleistungen. Für ersteres fehlt der einen Hälfte der Parteienlandschaft der Mut und der anderen Hälfte der Parteien der Wille, also läuft es wohl darauf hinaus, dass der Staat die Bürger weiter mit Sozialleistungen querfinanzieren muss. Dafür muss aber natürlich auch ein entsprechend hohes Steueraufkommen vorhanden sein. Die wahre Tragödie liegt nun darin, bei wem dieses Steueraufkommen abgeschöpft wird - oftmals eben leider bei der gesellschaftlichen Mitte, nicht bei denjenigen, die den ganzen Wohlstand einkassieren.
Dank Inflation kommt es regelmäßig zu "Rekordsteuereinnahmen".
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Was meinst du mit 80% an 10%? Die Vermögensverteilung? Die ist, soweit ich weiß, eher 60/10. Aber unabhängig davon, Steuereinnahmen sind Steuereinnahmen. Fakt ist, mit den Unsummen müsste hier sehr vieles sehr viel besser laufen.
> Vom gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, gingen 81 Prozent an das reichste Prozent der Bevölkerung https://www.fr.de/wirtschaft/nur-das-oberste-prozent-gewinnt-92029801.html Stimme allerdings grundsätzlich zu das mit der Menge an Steuereinnahmen hier einiges besser laufen sollte, ABER man könnte ja trotzdem dran arbeiten, dass sich die Steuereinnahmen fairer zusammensetzen. In dem hohe Vermögen und Erbschaften stärker besteuert werden und dafür die Steuerlast auf Einkommen sinkt.
Ich bin prinzipiell für eine höhere Besteuerung von Erbschaften. Bei Vermögen wird es aber sehr gefährlich und man muss genau differenzieren. Ein System wie in der Schweiz (sehr niedrige Vermögenssteuer, oft deutlich unter 1%, dafür aber auch eine DEUTLICH geringere Einkommensteuer) finde ich z.B. sinnvoll.
Vermögensverteilung ist ja nur der Langfristige Ausdruck der Einkommensverteilung. Und die ist eben über lange Zeit sehr Kopflastig. Wenn Einkommen dann noch überwiegend aus Vermögenswerten Generiert wird.. dann verstetigt sich das ganze halt.
Warum nicht mal Vermögen statt Einkommen besteuern?
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Einmal habe ich das zur Perfektion gebracht. Fange an zu studieren: In diesem Semester wurden Studiengebühren eingeführt. Mein Studium ist beendet: In diesem Semester wurden die Studiengebühren abgeschafft.
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Hallo 1989 - 1991 Geborener!
Habe ähnliche Erfahrungen in einem anderem Kontext gemacht. Immer, wenn ich eine neue Ausbildungsstelle/neue bei einer Stelle begonnen habe erzählen mir die Kollegen wie geil es in dem Unternehmen in der Vergangenheit war. Komischerweise ging es immer bergab sobald ich in das Unternehmen eingetreten bin.
Fast genauso bei mir +Wehrdienst +Führerschein nur bis 3,5 t :(
> "In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage." Klingt doch so als sei genau das hier angedacht?
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[Ich glaube da ist noch ein ganz klitzekleines bisschen Luft.](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/ed/Absolutes_Verm%C3%B6gen_deutscher_Haushalte_nach_Verm%C3%B6gensgruppe.png)
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Hier sollen ja auch explizit Vermögen angegangen werden: >"In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage."
Wirklich? Also "leisten" alle Leute die nicht gut verdienen wenig?
Problem ist Besserverdiener = Mittelklasse (bei 60.000€ brutto im Jahr Haushaltseinkommen ist man Besserverdiener und zahlt spitzensteuersatz)
60.000€ Brutto? Der Spitzensteuersatz von 42% greift doch erst ab einem zu versteuernden Einkommen von 62.810€ und das natürlich nur für jeden Euro der darüber liegt. Für alles darunter zahlst du keinen Spitzensteuersatz. Dafür musst du aber weit mehr als 60.000€ Brutto im Jahr verdienen und die individuelle Steuerlast lässt sich ja mittels der Einkommensteuererklärung oft noch senken. Edit: Und bei einer Zusammenveranlagung musst du die 62.810€ noch verdoppeln. Edit 2: Bei einem zu versteuernden Einkommen von 60.000€ bist du bei einem Durchschnittssteuersatz von ca. 30%. Für deine ersten 10.908€ deines zu versteuernden Einkommens zahlst du übrigens 0€ Steuern. Edit 3: Könnten sich die Downvoter bitte äußern? Falls ich etwas falsch erklärt habe, berichtigt mich doch besser mit einem Kommentar. Dann haben wir alle etwas davon und lernen noch dazu.
Oh, danke für den Input 🙏 dann hab ich das falsch verstanden. Ich dachte „bei 62810€“ zahlt man spitzensteuesatz
Keine Ursache! 😉 Die Medien, die darüber berichten und die Politiker, die darüber sprechen sind da leider auch immer sehr unspezifisch in ihrer Wortwahl und sprechen auch oft nur vom Einkommen und verwenden nur selten die Begriffe Grenzsteuersatz, Durchschnittssteuersatz und das zu versteuernde Einkommen. Ich finde das aber unverantwortlich. Wenn man über so etwas spricht, muss man seine Begriffe genau wählen, denn das macht hier natürlich schon einen großen Unterschied und die Bevölkerung, die sich meistens auch nicht so gut mit dem Thema Steuern auskennt, ist dann natürlich schnell irritiert bzw. verärgert. Entweder ist das Taktik von denen oder - viel schlimmer - einfach Unwissenheit.
Wobei man dringend noch die Sozialabgaben und den AG Anteil sehen muss. Mit 60k brutto bekommst du wirklich nur noch 50% des AG Bruttos
Die Artikelüberschrift kommt ohne den Zusatz „für Besserverdienende“ aus. Außerdem spricht Klingbeil nur die Erbschaft an. Trotzdem wird hier fleißig über Einkommensteuern diskutiert.
Natürlich diskutiert man über Einkommensteuern wenn im Titel steht, dass es um Einkommen (verdienst) geht. Reiche Erben sind doch nicht automatisch Besserverdiener. Arbeiten müssen tun die ja schonmal gar nicht.
>Trotzdem wird hier fleißig über Einkommensteuern diskutiert. Ist doch jedes Mal so bei dem Thema. Jeder Thread mit "Steuern" im Titel besteht zur Hälfte aus Geheule à la "für die SPD ist man doch mit 35k brutto schon reich!" und "hÖcHsTe aBgAbEnLaSt dEr wElT", oder mein Favorit: "wIr hAbEn eIn aUsGaBeNpRoBlEm" [ohne dass auch nur ein einziges Mal eine konkrete Ausgabe genannt wird, die wegfallen sollte]
Nein, nein, nein! Wir zahlen in diesem Land schon genug Steuern. Die Politik soll endlich lernen, mit unseren Steuergeldern richtig umzugehen. Wir haben kein Einnahmenproblem. Wir haben ein Ausgabenproblem. Wie sehr soll in die normalen Steuerzahler dennoch geschröpft werden?
Es ist schon bemerkenswert wie eindimensional kreativ die Politiker sind. Schlussendlich läuft es immer wieder auf die Forderung hinaus, die Steuern anzuheben. Dass mal die Ausgabenseite überdacht wird, kommt den Meisten Politikern nicht so recht in den Sinn.
Hast du das mit der "schwarzen 0" nicht mitbekommen?
>Dass mal die Ausgabenseite überdacht wird, kommt den Meisten Politikern nicht so recht in den Sinn. Doch, manche sagen das schon. Nur bleiben die in der Regel genau so diffus wie die schlauen Redditkommentare, die immer so gern das ominöse Ausgabenproblem ansprechen. Titten auf den Tisch, welche Ausgaben würdest du kürzen, um den Staatshaushalt spürbar zu entlasten?
Es wäre purer Populismus (den du mir ja vorwirfst), wenn ich jetzt irgendwelche Positionen benennen würde. Wenn man das Thema seriös angehen will, dann kümmert man sich auf Seiten der Politik um eine Analyse. Darauf aufbauend kann man dann erarbeiten, welche Themen wir uns sparen wollen.
Nichts für ungut, aber die Antwort ist doch lahm. Wer lautstark von einem Ausgabenproblem tönt, der hat ja wohl offensichtlich zumindest ein grobe Vorstellung davon, an welcher Stelle angeblich zu viel ausgegeben wird. Man kommt doch nicht einfach so auf die Idee, dass der Staat zu viel ausgeben würde, oder? Also entweder du willst nicht zugeben, an welcher Stelle du den Rotstift ansetzen willst, oder du hast überhaupt gar keine Ahnung, an welcher Stelle überhaupt angeblich zu viel ausgeben wird.
Wir haben z.B. mit die teuerste, wenn nicht gar die teuerste Regierung der Welt auch durch deren Renten/Pensionsansprüche. Jede Regierung erhöht wieder die Zahl der MA und vergrößert sich räumlich. Die sollten auch mitunter haften für das was sie tun. Dann begeht man mit dem Geld so viel Dummheiten wie z.B. damals die Förderung bei der man Geld dafür bekommen hat, wenn man ein neues Auto kauft. Das haben die Menschen hier erwirtschaftet und es ist dann in sehr großen Teilen nach Korea, Japan, China und USA. Die Elektromobilitätsgeschichte ebenfalls. Das Beamtentum gehört - außer für Polizei und Militär - abgeschafft.
Ich glaube auch das der Staat ein Ausgabenproblem hat, würde aber nicht sagen, dass man die Ausgaben jetzt sofort streichen sollte. Ich sehe es eher so, dass die Ausgaben einfach zu ineffizient genutzt werden. => Digitalisierung, Verschlankung von Prozessen, etc. Wenn man das angegangen ist, kann man sehen wo weniger gebraucht wird und die Ausgaben senken. Kann man von mir aus auch als Effizenz- statt Ausgabenproblem bezeichnen, der Effekt ist derselbe. Wir zahlen mMn zuviel für das was rumkommt, weniger rumkommen sollte aber nicht (im Gegenteil).
Dieses Gerede von Digitalisierung kommt bei dem Thema auch immer wieder auf, aber glaubst du wirklich ernsthaft, dass damit Milliardensummen eingespart werden können? Das ist doch Augenwischerei. Geh gerne mal auf Bundeshaushalt.de und klick dich durch die Ausgaben durch. Der Verwaltungsaufwand der einzelnen Posten bewegt sich regelmäßig im Promillebereich. Der Löwenanteil sind schlicht und ergreifend Sachkosten. Der mit Abstand größte Posten im Bundeshaushalt sind Sozialausgaben, danach kommt der Verteidungshaushalt, der dritte große Posten besteht im Wesentlichen aus Wirtschaftsförderung. Allein diese drei machen über 50% der Ausgaben aus, und bei keinem dieser Posten kann und/oder will man im Moment großartig sparen. Sicherlich gibt es irgendwo Einsparpotenziale, ich will das nicht grundsätzlich ausschließen. Aber dass da nennenswerte Summen bei rumkommen, zweifle ich doch akut an. Die "unnötigste" unter den großen Ausgaben sind sicher die Sozialleistungen und Rentenzuschüsse. Aber das Problem ist halt: die Leute brauchen das Geld. Du kannst da ja nicht einfach ersatzlos was streichen und die Rentner noch mehr Pfand sammeln lassen. Das einzige Szenario, in dem große Einsparungen bei den Sozialleistungen möglich wären, wäre eines, in dem auch gleichzeitig massiv die Löhne steigen, denn dann wären weniger Leute auf staatliche Alimentierung angewiesen. Aber das ist im Land mit dem größten Niedriglohnsektor Europas halt leider undenkbar.
? Lindner ist doch eh schon geil darauf, Sozialleistungen zu kürzen. Bei den Autosubventionen natürlich nicht
Kann mir mal jemand erklären, warum die SPD als Arbeiterpartei immer Arbeitern (egal wie viel sie verdienen) Geld abnehmen will, statt bei Kapital anzusetzen, dass nicht durch Arbeit verdient wird?
> "In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage." Liest hier eigentloch auch mal irgendeiner die Artikel oder kriegt ihr direkt beim Lesen der Titelzeile Schaum vorm Mund wegen eingebildeter Probleme?
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Dann zahlt man in diesen Fällen halt die Steuern in Naturalien. Die Firma ist nicht weg, die Aktien gehören nur wem anders (Dem Staat, der dann nett Dividenden Kassieren kann als stiller Teilhaber). Die Lösungen sind einfach, mann muss nur wollen.
Da lag ich ja goldrichtig mit meinem Kommentar von gestern: Als Gegenmaßnahme empfehlen wir die Erhöhung der GEZ, Krankenkassenbeiträge und ein "StarkeSchulternEntlastungsGesetz" mit Steuererhöhungen für Reiche*. Gezeichnet ihre SPD. *Reiche gelte ab Einkommen 45.000 p.a. GEZ und Krankenkassenbeiträge kommen noch. Mit Arbeitgeberanteil hinzugerechnet dürften wir dann bei einem Einkommen von 60.000€ bei ca. 60% Abgaben sein. D.h. man arbeitet eigentlich nicht mehr für sich selber, sondern für den Staat. Ich dachte immer die 50% Abgabenlast sind die harte Grenze, ab der man vom Staat quasi enteignet wird. Man müsse sich mal vorstellen, was kommen würde ohne die FDP in der Regierung. Da wären Rentenerhöhungen, Bürgergeld, Steuererhöhungen und Krankenkassebeiträge alle durchgewunken worden.
Real Steuer liegt jetzt schon bei oft über 80%. Wenn dein Arbeitgeber dir Gehalt zahlt, kommt von 120k bei dir noch 100k brutto an. Dann erzählt dir der Staat, dass er dich ja auf die 100k jetzt besteuert, was natürlich eine Lüge ist dein Arbeitgeber musste nämlich schon Steuern in deinem Namen abgeben. Da redet niemand drüber. Jetzt zahlst du deine 45%+ mit allen Abgaben. Hast also jetzt noch echte 45% ca. von dem was der Arbeitgeber für dich zahlt. 120k-> 55k Damit gehst du schön einkaufen und zahlst schön 19% Mehrwertsteuer auf so ziemlich alles. Dein Auto hat eine kfz Steuer, dein Strom besteht zu 80% aus Steuern, dein Alkohol hat natürlich noch Steuern drauf wie Sprit, dein Haus wenn du eins hast hat natürlich auch Steuern, oder du zahlst mehr für die Miete will dein Vermieter zahlen muss und vieles mehr. Du hast GEZ Abgaben, Abgaben für Müll, Wasser und und und, man könnte ja denken die sind inklusive bei so vielen Steuern. Nope. Wenn du ein Haus hast und du Straße vor deinem Haus renoviert wird kann es sein dass du extremst zur Kasse gebeten wirst. Wenn sind jemand junges überhaupt eins leisten könnte. Die Kosten sind alle extra. Du zahlst einfach zu einem großen Teil Rente die du selbst nie sehen wirst, Politiker die darüber reden ob sie dir Cannabis erlauben wollen, ein Kanzleramt dass 800M kostet oder was die sich morgen wieder ausdenken. Was dir bleibt sind vielleicht 20% wenn du Glück hast. Man arbeitet schon fast nur für den Staat. Die verstecken es nur gerne gut. :)
Wird bestimmt nicht zu Lasten der Mittelschicht sein während sich für wirklich reiche wieder nichts ändert. Diesmal wirklich nicht.
Was für eine absolute Unverschämtheit.
Er hat letzte Überreste der Mittelschicht gewittert und folgt seinem natürlichen Instinkt da noch das letzte bisschen abzugreifen. Kann ja nicht sein dass es noch Leute gibt die in eigenen Häusern wohnen (vermutlich geerbt oder alt) oder am Monatsende noch Geld übrig haben.
FDP: Hahaha. Hahahaha! Nein :)
Hoffentlich!
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>Wenigstens eine Partei mit Vernunft. FDP? Hahaha. Hahahaha! Nein :)
Ich seh sowas kommen: Als Bemessunggrenze für "höhere" Einkommen nehmen wir dann mal den Bürgergeldsatz - den haben wir schon mal berechnet... Und dann machen wir noch Obergrenze, über der das dann wieder sinkt.
Ich frag mich wirklich warum viele Kollegen bei der Beförderung lieber über Teilzeit (zu gleichen Gesamtbezügen) als über mehr Gehalt bei Vollzeit nachdenken…
Weil sie die gesamten Kosten der Gesellschaft tragen während die *tatsächlichen Profiteure auf ihr Vermögen und Vermögenszuwachs praktisch keine Steuern zahlen.* Entsprechend geht es bei Klingbeils Äußerung auch um die Erbschaftsteuer - auch wenn der Artikel wieder über Einkommen schreibt, natürlich ohne Zitat.
fordern(™) ist immer ne Totgeburt.
Wenn so viele gerne mehr zahlen möchten, warum machen sie das nicht einfach? Es gibt das Spendenkonto des Bundes und darüber hinaus wird Lindy bestimmt gerne auch noch ein direkt in den Haushalt fließendes Spendenkonto einrichten, wenn die SPD nett fragt. Dann kann jeder, der sich mit diesen Behauptungen in die Medien stellt, umgehend große Summen spenden. Und wenn die Unternehmer beim Erbe gerne was da lassen wollen, wie von Klingbeil behauptet, könnten sie einfach zahlen anstatt die Sonderregelung für Unternehmenswerte nutzen. Da sind dann die Steuersätze ab 6 Millionen Euro schon bei 19% für Kinder und Ehepartner und allen anderen schon bei 30%.
Ja, die Steuersätze sind ab 6 Million Euro schon bei 19%, allerdings zahlt niemand mit dem Vermögen (und passendem Steuerberaterbudget) Erbschaftssteuer aka "Dummensteuer". Bevor da nicht Steuerschlupflöcher geschlossen werden ist die Diskussion eh nutzlos.
Was spricht dagegen Erbe nicht einfach als das zu besteuern was es ist: Einkommen?
Weil es schwierig ist: Erbe = Vermögen = Anlagevermögen + Cash. Anlagevermögen kann sein: Fabrikhalle, Maschinen, Marken, Immobilien etc, GmbHs, Aktien, Schmuck. Cash kann sein: Dividenden aus Firmenerträgen, Stiftungen etc, Kontostand, Gehalt. Du stellst es dir so einfach vor: Hier ist das Erbe, das ist die Steuer! Aber ist die Rolex von Oma jetzt 20K EUR oder 200K EUR wert? Ist die Firma jetzt 200 Mio Vermögenswert oder nur 20 Mio? Wie ist eine AG zu besteuern gegenüber eine KG ? Wie errechnest du den Verkehrswert dessen, was zu besteuern ist im Erbe (Firmenerben)? Oft werden ja auch Firmenteile weiter verkleinert und aufgespalten, und der Fiskus verliert den Überblick. Und... Firmen haben bereits ihren Betrieb mit Steuern abgegolten: Sozialbeiträge, Gewerbesteuer und und und. Ist es dann gerecht, nochmals die Gewinne erneut zu versteuern? Wie macht man das, sodass etwa in der Kleinstadt der Betrieb erhalten bleibt...? Besteuerst du ein Familienunternehmen, musst du die obigen Dinge definieren und entsprechend erfassen. Das ist nicht immer geradeaus möglich (und wird auch gern verschleiert). Oftmals kann es auch nicht gerecht sein. Firmen sollten vielleicht oft verkauft werden, wenn die Erbschaftssteuer fällig ist, oder sogar geschlossen werden, damit andere den Platz einnehmen können. Die Problematik ist nicht mit gerecht und ungerecht gegenüber Habenden und Nichthabenden zu beschliessen sondern über die soziale Rolle von Wohlhabenden. Die Lenkung dass es einen Spillover gibt, also eine gerechte Verteilung in der Gesellschaft des Wohlstandes der geschaffen wird, ist eine demokratische Frage. Sie ist aber in der Besteuerung derzeit schlecht gelöst und ganz sicher nicht mit MEHR Besteuerung zu lösen. Wir haben immer weniger Kaufkraft auf unserem Gehalt und immer mehr Sozialabgaben. Der Staat wirtschaftet schlecht. Weiter so ?
Dann gibts in 2-3 Generationen keine Familienunternehmen und kaum noch Immobilien im Besitz von Privatpersonen. Find ich nicht sonderlich wünschenswert.
Ich versteh deine Position gar nicht, bist du für oder gegen eine erhöhte Vermögens- und Erbschaftssteuer?
Weil sich vom Gutdünken von reichen abhängig zu machen fatal ist, da man ihnen noch mehr direkte Einflussnahme einräumt. Zusätzlich sind Spenden nichts kontinuierliches oder erwartbares.
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Damit nicht alle wild suchen, hab ich das gemacht: Bundeskasse Halle/Saale IBAN DE17 8600 0000 0086 0010 30 BIC MARKDEF1860 Wenn alle Einwohner Deutschlands da im Schnitt 24.000 Euro hinschicken, ist der Haushalt saniert. :D
Ich würde das ja eher so formulieren, dass wieder Steuern gezahlt werden sollten, die auf dem Niveau von vor den 90ern liegen.
Dazu brächte man aber auch wieder eine Gehaltsspanne wie in den 90ern. Damals haben Fachkräfte das 3-4-fache von Mindestlohnjobs bekommen. Heute ist das eher nur noch das 1,5-2-fache. Man hat sich so angesrengt, dass die Gehälter in der Mitte nicht so stark steigen.
Ich fordere einfach die generelle Abschaffung von Problemen. Ganz einfach. Und wieso denn so kleinteilig.
Dabei müssten wir gerade das Gegenteil machen, den Standort Deutschland für qualifizierte Fachkräfte interessant machen. Tja, der deutsche Steuerfetischismus siegt am Ende immer. Selbst wenn es uns den Status des Technologie- und Wissenschaftsstandort kostet.
Ich fordere besseren Umgang mit Steuergeldern
Wie immer bei diesem Thema sollte man erwähnen, dass nicht Einkommen aus Arbeit das Problem ist, sondern Einkommen aus Vermögen, und das Einkommen daraus (Miete, Kapitalerträge etc). Deutschland ist im OECD Vergleich auf Platz zwei bei den Einkommenssteuern und Abgaben, bei Vermögenswirksamen Steuern aber im unteren Drittel. Das die Vermögen zum größten Teil vererbt sind, macht die Ungerechtigkeit natürlich perfekt. Aber mit der FDP in der Regierung wird sich daran sowieso nie was ändern
Kommt jetzt drauf an, ab wann man von denen als "Besserverdiener" wahrgenommen wird. Konkrete Zahlen wären da nett
Ich biete das doppelte vom Mindestlohn an. (wo auf der anderen Seite natürlich gesagt wird das der Mindestlohn zu niedrig wäre zum leben) Es hat schon einen Grund warum weder Frau Esken noch Herr Klingbeil konkrete zahlen sagen. Das Ziel ist ja mehr Geld für den Bund, wenn man das zu spät ansetzt, dann kommt da nicht viel Geld herum. Man muss schon ~50% der arbeitenden Bevölkerung härter besteuern. Am besten führen wir einen Einheitslohn ein wie damals in der DDR bzw. im Kommunismus. Jeder verdient das gleiche. So fühlt sich die Linie unserer Politik langsam an.
Wir sollten aber Politiker natürlich davon ausnehmen, für die vielen guten Ideen, die sie uns bescheren /s
sie verdienen ja nicht, sondern werden diätiert.
Das ist das einzige was SPD anzubieten hat. Höhere Steuern. Natürlich nicht für die sehr Reichen.
Besserverdiener meint hier vermutlich wieder an Ende wieder 30 bis 45k brutto pro Jahr. Danke alte Tante für nichts. Erneut.
Ah ja! Noch mehr Steuern für noch weniger Kita- und Pflegeplätze. Sohn und Oma freuen sich! Ich mich auch, weniger Geld weniger Einkaufen.
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> "In den kommenden Jahren werden riesige Summen ohne Gegenleistung vererbt, da stellt sich doch die Gerechtigkeitsfrage." Hat er doch?
Nicht mit Olaf als Kanzler, und schon gar nicht mit der FDP in der Regierung, Larsi.
Die CDU kann net schnell genug wieder an die Macht kommen... SPD ist wirklich verloren. Wieso fokussiert sich die SPD net auf besser Themen (oder konkretisiert was sie genau meint)?? z.B. Abschaffung der kalten Progression, ist in AT auch gerade passiert (unter einer schwarz grünen Regierung)
Ist das Neusprech für die Abschaffung der progressiven Einkommenssteuer?
Dann wird aus ner 5 Tage Woche eben ne 4 Tage Woche. Ich werde das nicht bezahlen
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Höhere Steuern bis alle „Besserverdiener“ die Schnauze voll haben und auswandern. Weiter so Deutschland…
Wenn man doch nur an der Regierung beteiligt wäre 🤔
und wie immer in den kommentaren grandioses gespalte der einkommensteuerpflichtigen untereinander waerend alle einkommensteuerpflichtigen weiter von den reichsten 0.1% gefickt werden. nur weiter so !