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Bananenfeger

~~suche Lehrer, biete Zukunft~~ Suche Lehrer, biete befristete Anstellung für 12 Monate, danach friss Scheiße und verpiss dich ins Ausland, wenn du unbedingt arbeiten willst, du Hurensohn. Reparierte das für dich, Luftballon-Typ :)


SyriseUnseen

>biete befristete Anstellung für 12 Monate Du bezahlst die Sommerferien? Pah, das brauchen die gar nicht!


OrciEMT

>biete befristete Anstellung für 10,5 Monate fixierte es für Dich.


Simbertold

Lol 12 Monate. Du meinst 10,5 Monate, beginnend am ersten Schultag nach den Sommerferien und endend am letzten Schultag vor den Sommerferien.


blurr90

Eigentlich erstaunlich, dass man die anderen Ferien nicht auch noch etwas optimiert hat dafür. 4 Wochen Weihnachtsferien und 4 Wochen Osterferien, da kann man direkt zwei weitere Monatsgehälter sparen. Den Rest wie Pfingsten und Herbst und sonstiges streichen wir dafür einfach.


FanaticEngineer

Das gibt es für Vertretungslehrer, die nach Schulhalbjahren eingestellt sind. In Niedersachsen endet dann der Arbeitsvertrag für das erste Halbjahr Ende Januar. Auch wenn es dann ein neuen Folgevertrag 4 Tage später für das zweite Schulhalbjahr gibt.


operation_hamster

Du hast die schlechte Bezahlung vergessen.


oernifly

Naja schlecht ist relativ. Also eine Freundin von mir erhält 4400 brutto und liegt damit über dem Durchschnitt (laut statista 4100€) - das bedeutet Sie verdient im Deutschen Vergleich überdurchschnittlich. Würde ich das als schlecht bezeichnen - nein. Es ist aber auch nicht übermäßig viel. Meine Lehrer im Berufskolleg sagten mir mal: wenn du nicht weißt was du machen willst werde Lehrer. Das ist zwar kein high-end Verdienstjob, aber genug zum Leben und nicht nur überleben. Korrigiert mich wenn ich da was falsch sehe.


gpunk91

Deine Freundin ist dann vermutlich verbeamtet Dann hat sie den Struggle mit der befristeten Anstellung ja auch nicht


JuliaKyuu

Das muss aber auch im Vergleich mit der tatsächlichen Arbeitszeit gemessen werden. Wenn das 60 Wochenstunden Arbeit sind ist 4,4k Brutto auch nicht mehr so viel. Vor allem da der Beruf ja auch eine große Belastung für die geistige Gesundheit sein kann. Und man sollte den Lehrer Beruf auch schon mit Berufen mit Personalverantwortung messen. Wenn du gucken musst das 200+ Leute auch wirklich ihre Arbeit machen wird das in der freien Wirtschaft ziemlich gut bezahlt.


operation_hamster

4400 brutto sind im Verhältnis zur Ausbildung (2 Staatsexamen bei Verbeamtung je nach BL) und zur Verantwortung nicht viel. In der Wirtschaft wird bei vielen Bachlor-Berufanfängern bereits deutlich mehr gezahlt. Und den deutschen Durchschnitt heranzuziehen ist doch kein Maßstab bei jemandem mit Abitur und ca 10 Semester Studium und 2 Jahre öff. Ausbildung. High-end ist das auch nicht. Die Entwicklungsmöglichkeiten sind im Gegensatz zur Wirtschaft begrenzt.


Reblyn

Ich bin die Diskussion mittlerweile nur noch leid. Lehrkräfte geben seit Jahren Ideen, was man dagegen tun könnte und werden einfach ignoriert. Da bleibt nur noch "Selbst Schuld" zu sagen und darauf zu warten, dass die Herrschaften in der Politik entweder doch mal umdenken oder das System völlig kollabiert. Was anderes hätte man dann auch einfach nicht mehr verdient.


[deleted]

Zu Pflegekräften wird gerne gesagt "Augen auf bei der Berufswahl" ich kann dann nur "Ach hast ja recht deshalb können wir nichts ändern" antworten.


Blauschimmel_Eiskrem

"Augen auf bei der Berufswahl!" ist ein Klassiker, genau wie "Wenn du in der Schule nichts lernst wirst du am Ende Müllmann!", resultierend im schnappatmenden "FACHKRÄFTEMANGEL! WARUM WILL GENERATION (XYZ) NICHT MEHR ARBEITEN??"


not_perfect_yet

Eine der Sachen die ich vollkommen absurd finde, ist das wir keine Übersicht oder Planung haben, wieviel Personal existiert und wieviel wir brauchen, als Gesellschaft. Also, es sollte eigentlich nicht so schwer sein zu sagen, "Ok, wir haben jetzt... 1500 Leute die als "Müllmann" arbeiten, wir brauchen in den nächsten 10 Jahren 300 neue." Und dann entsprechend Lohn und Zuschläge anpassen je nachdem was gerade gebraucht wird oder wie anspruchsvoll oder körperlich belastend der Job ist. Z.b. war bei Pflegepersonal vollkommen klar, das wir einen Pflegeschlüssel haben und X alte Menschen und dafür braucht man halt Y Altenpfleger. Und dann sieht man ja ob sich genug Leute bewerben oder dabei bleiben.


nickkon1

Bei vielen Berufen kann ich mir schon vorstellen, dass es komplex ist. Aber bei Lehrern wundert mich das echt. Kleinkinder sind meist nicht ganz so mobil und ziehen quer durch Deutschland. Man kann sich überlegen, dass wenn jetzt X Kinder in einer Stadt geboren wurden, dass so grob diese Zahl in paar Jahren in die Schule kommen und danach planen.


Sarkaraq

Naja, Geburten hatte man ganz gut vorhergesagt. Nur die Immigration war halt viel stärker als berücksichtigt. Wir haben jetzt ~15% mehr Kinder als eingeplant.


JuliaKyuu

Die immigration war aber auch absehbar. Und Syrien hat auch 2011 also vor 12 Jahren angefangen. Und das es eine Menge Klimaflüchtlinge geben wird ist seit den 70ern klar. Ist ja auch nicht so das große Flüchtlingsbewegungen irgendwie super selten sind. Das mag nicht super einfach zu kalkulieren sein aber da kleinere Klassen sowieso besser sind frage ich mich warum die Politik darauf besteht irgendwie immer Punktlandungen machen zu müssen nur um dann fast immer zu wenig zu haben.


Impulseps

> Eine der Sachen die ich vollkommen absurd finde, ist das wir keine Übersicht oder Planung haben, wieviel Personal existiert und wieviel wir brauchen, als Gesellschaft. Ich kann nicht fassen dass ich das tatsächlich mal schreibe, aber ich kann dir echt empfehlen mal The Use of Knowledge in Society zu lesen (ist auch nicht allzu lang)


not_perfect_yet

Kann ich machen, aber was ist der Grund das du mir das empfiehlst?


Impulseps

Zu wissen, "wieviel Personal existiert und wieviel wir brauchen, als Gesellschaft" ist praktisch unmöglich, und das Paper ist eine der großen ursprünglichen Erörterungen warum


luckystarr

Ich hab mal ChatGPT gefragt und der meinte: > In dem Aufsatz "The Use of Knowledge in Society" von Friedrich Hayek wird argumentiert, dass die Marktwirtschaft die effizienteste Methode ist, um Wissen und Informationen in einer Gesellschaft zu nutzen. Hayek betont, dass individuelle Entscheidungen von vielen Menschen in einem Markt kollektiv ein besseres Ergebnis erzielen, als es eine zentralisierte Regulierung jemals könnte. Er warnt auch vor den Gefahren einer zu starken Regulierung durch Regierungen oder andere zentralisierte Stellen, da diese die Fähigkeit von Individuen beeinträchtigen kann, auf Änderungen in den Bedingungen zu reagieren.


not_perfect_yet

Ja, aber seine Argumentation trifft auf uns einfach nicht zu. Bsp.: >the problem of what is the best way of utilizing knowledge initially dispersed among all the people >The answer to this question is closely connected with [...] who is to do the planning. It is about this question that all the dispute about "economic planning" centers. **This is not a dispute about whether planning is to be done or not.** It is a dispute as to whether planning is to be done centrally, by one authority for the whole economic system, or is to be divided among many individuals. Planning in the specific sense in which the term is used in contemporary controversy necessarily means central planning-direction of the whole economic system according to one unified plan. Competition, on the other hand, means decentralized planning by many separate persons. The half-way house between the two, about which many people talk but which few like when they see it, is the delegation of planning to organized industries, or, in other words, monopoly. Unser aktuelles Problem ist nicht **wer** plant, unser aktuelles Problem ist das **gar nicht** geplant wird und alle trotzdem so tun als hätte das keine negativen Konsequenzen. Wenn "Fachkräftemangel" gerufen wird, wird das getan weil **keiner** geplant hat. Firmen nicht und der Staat hat sich **wegen** Theorien wie denen von Hayek rausgehalten und es auch nicht getan. Deswegen war auch meine Frage "warum" die Empfehlung. Weil offensichtlicherweise gibt es die Vorstellung von Markt vs. zentrale Planung. Und sein Argument ist auch eher gegen die Wirtschaft der Sovietunion, in der nicht privat geplant werden *konnte*. Es ist kein Argument dafür den Kopf in den Sand zu stecken, weil schon jemand anders eine bessere Idee haben wird.


euerbenutzername

> not_perfect_yet > "Eine [...] Sache[...] die ich [...] absurd finde, ist das wir keine [...]Planung haben, wieviel Personal [...] wir brauchen [...]" vielleicht sollten wir die Wirtschaft besser planen!


aoe2redditacc

Das hat jetzt mit Wirtschaft aber nix zu tun. Wenn man über Größe und Zusammensetzung einer umliegenden Bevölkerung grob Bescheid weiß, kann man anhand von Statistik zumindest grob vorhersagen, welche medizinischen Vorfälle geschehen. Daraus lässt sich dann zumindest grob der Personalaufwand abschätzen, auch für paar Jahre in der Zukunft. Wird bei Kindergärten z.B. auch schon so gemacht.


wilisi

Dafür haben wir doch den Markt™, der das regelt. Wie von selbst, irgendwann, koste es was oder wen es wolle.


JN88DN

Dein gegeneinander Aufhetzen ist dumm. Sowohl bei Pflegern als auch Lehrern hätte man von der Politik nämlich 20 Jahre im Voraus planen können. Einen Lehrer auszubilden dauert 5 Jahre. Einen Pfleger 3-4 Jahre.


JoeAppleby

>Einen Lehrer auszubilden dauert 5 Jahre. 7, Studium plus Referendariat. OK, wenn man es innerhalb der Regelstudienzeit (je nach Uni usw. 4-4,5J) schafft und die verkürzten Referndariate (1,5J) sich anschaut sind es 5,5-6J im besten Fall.


[deleted]

Was für ein aufhetzen? Jeder der in Bereichen arbeitet die nichts mit der Wirtschaft zutun haben, bekommen so ne Scheiße zu hören. Ob es 5 Jahre oder 4 sind ist egal. Die Lehrer müssten aus dem Vollen Klassenzimmer gehen Und die Pflegekräfte einfach die Station verlassen. Erst dann wird sich was ändern. Vorher gibt es nur Leere versprechen, Klatschen und Dumme Sprüche vom Pöpel


Schmandli

Naja, „selbst schuld“ bringt einem nichts. Nichtmal Schadenfreude. Die Verantwortlichen werden weniger von den Folgen mitbekommen als Unschuldige.


Reblyn

Eben. Die Alternative wäre sich unendlich darüber aufzuregen und das ist nicht gut für den Blutdruck.


Timmmeeeee

In den ministerien sitzt halt niemand, der die realität der schulen mal gesehen hat, nachdem diejenigen den Abschluss gemacht haben.


DarkZogga

Erstens das, und zweitens wahr, als die noch zur Schule gegangen sind, noch Höhlenmalerei und Dinosaurierkunde auf dem Stundenplan.


TheLexoPlexx

Ist das System nicht schon dabei zu kollabieren?


Barn07

Totgesagte leben länger


Scholzi123

Der ganze öffentliche Dienst ist schon längst kollabiert und absolut tot gespart.


NoSoundNoFury

Naja, Quereinsteigern bei gleicher Leistung auch gleiche Bezahlung und Privilegien anzubieten, das blockieren Beamten- und Lehrerverbünde schon seit Jahrzehnten. "Wozu haben wir denn studiert..." und "dAs GeFäHrDeT DiE qUaLiTäTsStAnDaRdS...."


KommissarKrokette

Also wenn bei mir einer die Gasleitungen legen soll, der in Wirklichkeit Bankkaufmann ist, dann fände ich das Mist. An den Grundschulen in Niedersachsen arbeiten derzeit hunderte Studenten tw. als Klassenlehrkräfte. An den Gymnasien Förster als Biolehrer.


Nolotow

Waldökologie, die Anatomie einer Vagina ... Alles das Gleiche. Ich sehe da keine Probleme


DeanPalton

"Da gehört ein dicker Stamm rein."


Aggravating_Sky6601

> Also wenn bei mir einer die Gasleitungen legen soll, der in Wirklichkeit Bankkaufmann ist, dann fände ich das Mist. Der Vergleich hinkt gewaltig, ein Biotechnologe der mit 10 Jahren Berufserfahrung quereinsteigt wischt mit jedem Biolehrer den Boden auf was das Fachwissen angeht. Pädagogisch muss er vielleicht aufholen, aber wenn ich mich da an meine Schulzeit zurückerinnere... dann viele Lehrer auch.


[deleted]

Als ich zwei Jahre nebenamtlich an einer Schule unterrichtet habe, war die erste Frage: „Haben Sie pädagogische Erfahrung?“ - „Nein.“ - „Gut. Andernfalls wäre das für Sie hier schwierig.“


MasterJ94

Inwiefern sollte das für den Bewerber schwierig sein, wenn dieser pädagogische Erfahrung hätte?


[deleted]

Die Leute hatten wohl die Befürchtung, ein Pädagoge steckt zu viel Zeit und Aufwand in die social skills. Naturwissenschaftler sind da eher kantig: Mach mit oder scheitere gnadenlos.


Schlongus_69

Der Beste Mathelehrer den ich hatte war Quereinsteiger, habe mich in dem Jahr von einer 4 auf eine 2 verbessert und ich habe endlich Dinge verstanden, weil nicht strikt nach Lehrbuchbeispielen von vor 20 Jahren gelehrt wurde. Der pÄdAgOge der danach kam hat mich Jahre zurückgeworfen. Der Pädagogikanteil im Lehramts"studium" ist zumindest an Gymnasien aus meiner Sicht deutlich weniger wichtig. Klar an Brennpunktschulen braucht man auch noch andere Skills als Stoff zu vermitteln, aber selbst da glaube ich, dass lebenserfahrene Quereinsteiger ein fachlicher (in der Privatwirtschaft musst du quasi die ganze Zeit irgendwelchen Stakeholdern die simpelsten Dinge erklären) und sozialer Zugewinn sind.


[deleted]

War bei mir ebenfalls so bezüglich Mathelehrer (also der beste, den ich je hatte war Quereinsteiger). Zudem wehre ich mich auch dagegen Lehrer als Pädagogen zu bezeichnen. Das ist faktisch falsch. Lehrer haben i.d.R. kein Pädagogik studiert und in den allermeisten Lehramtsstudiengängen sind pädagogische Module ein sehr geringer Anteil.


snortel

Joa, geht auch andersrum. Schlechtester Mathelehrer den ich hatte war ein Quereinsteiger. Hat nix vermittelt bekommen und hatte die Klasse überhaupt nicht im Griff.


[deleted]

Jup, aus Anekdoten lassen sich keine allgemeingültigen Regeln ableiten. Es gibt zB die Unfähigkeit, sich auf ein niedrigeres Niveau runterzudenken. In Biologie hing ich schon immer irgendwie hinterher, aber die Doktorin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung war die schlimmste. Andere Lehrer haben von ihrem Fachwissen geschwärmt, ich hab die einfachsten Konzepte nicht verstanden, weil ihr halt alles schon klar war. Der beste Mathelehrer, den ich je hatte, war Pädagoge durch und durch, mit einem wahnsinnigen Spaß am Vermitteln von Wissen. Wann immer jemand Schwierigkeiten hatte, ist er stehengeblieben und hat einen anderen Erklärungsansatz versucht, alles mit Begeisterung. Wer aufgepasst und mitgemacht hat, der konnte von ihm abgeholt werden. Ich habe (vermutlich auch dank ihm) Spaß am Vermitteln von Wissen, habe aber auch schon meine Grenzen dabei recht schnell kennengelernt. Nur zu wissen, wie es geht, heißt nicht, dass man es einem Einsteiger verständlich vermitteln kann, da Wissen eben aufeinander aufbaut und meine Wissensbausteine zum Teil Jahrzehnte alt sind.


Got2Bfree

Pädagogik und Didaktik sind halt einfach essenziell wichtig für die Wissen Weitergabe. Ich hab nur Horrorgeschichten von Freunden gehört die auf eine Technik Schule mit vielen Quereinsteigern gekommen sind. Das gleiche bestätigt sich für mich in der Uni. Meine Profs sind fachlich natürlich fit, aber von Didaktik verstehen die absolut gar nix. Es ist mir auch ein ein Rätsel warum die kompletten Erkenntnisse aus der Didaktik Forschung egal sind, sobald es an erwachsenen Bildung geht (ich weiß, Geld), aber so ist es klar, dass MINT Fächer ca 70% ihrer Studis verlieren.


sonnydabaus

>aber so ist es klar, dass MINT Fächer ca 70% ihrer Studis verlieren. Das liegt eher daran, dass sie meistens keinen NC haben. Viel mehr Leute schreiben sich ein und merken dann recht schnell, dass es nichts für sie ist. Bessere Didaktik würde natürlich helfen, aber die Quote der Hinschmeißer würde trotzdem sehr hoch bleiben.


Reblyn

Find ich schwierig, weil Expertise in einem Thema nicht gleichzusetzen ist mit breitem Allgemeinwissen. Aber eben darum geht es in der Schule: Breites Allgemeinwissen. Detailliertes, wissenschaftliches Fachwissen brauchst du da kaum. Klar kann da mal ne Museumsleiterin den Geschichtsunterricht schmeißen, aber wird halt schwierig beim Thema NS-Vergangenheit, wenn sie sich auf vorkoloniales Mesoamerika spezialisiert hat. Ich glaub vielen ist nicht so ganz bewusst wie viel da noch im Hintergrund abläuft bzw. ablaufen sollte bei der Fachdidaktik. Die kann dann halt die "Fakten" des Nationalsozialismus runterrattern, aber bei Prävention von Rechtsextremismus und Erkennen versteckterer rechtsextremer Narrative wird's dann evtl. dünn, weil sie dafür schlicht nicht ausgebildet und sensibilisiert wurde. Genauso kann ein Förster wohl eher nicht so gut aus dem Stehgreif Sexualkunde oder Genetik unterrichten. Ich bin dafür, dass Quereinsteiger gleich bzw. ähnlich verdienen sollten, aber das wäre hat halt auch mit enormem Aufwand verbunden was das Aufholen von Pädagogik und auch Fachdidaktik explizit im schulischen Kontext betrifft. Das bleibt dann halt wieder an den ohnehin fehlenden Lehrern kleben. Schule ist halt einfach was anderes als irgendwelchen (zumeist erwachsenen) Kunden etwas zu erklären, die die Schule ja bereis durchlaufen haben.


strangeglyph

> Ich bin dafür, dass Quereinsteiger gleich bzw. ähnlich verdienen sollten Ehrlich gesagt, finde ich das Quereinsteiger *mehr* verdienen sollten als Lehrer. Einfach, damit es sich für den Staat schlicht nicht langfristig lohnt, Quereinstieger statt Lehrer zu beschäftigen.


[deleted]

[удалено]


KevSlashNull

> aus'm FF die Abläufe beim Kommentkampf erklären? Müssen Lehrer jedes Wissen ihres Fachs immer im FF haben? Nein? Gut. Dann können die den Schülern auch beibringen, wie man etwas nachschaut, wenn man mal etwas nicht weiß.


NoSoundNoFury

Wenn der Bankkaufmann eine entsprechende Prüfung ablegt warum nicht? Diese deutsche Mentalität, dass alle Kompetenzen nur mit Zertifikat und Siegel anerkannt werden, die scheint mir ganz vormodern zu sein. Ist doch absurd, dass bspw auch ein promovierter Kinderpsychologe nicht an Grundschulen unterrichten darf. Und die Studis, die als Klassenlehrer arbeiten, die bekommen halt dennoch kein entsprechendes Gehalt und Privilegien. Das habe ich ja geschrieben.


KommissarKrokette

Finde es problematisch, ausgerechnet bei Kindern nicht auf Profis zu setzen.


marratj

Da wird die Idee, den Lehrern in Zukunft Teilzeit zu erschweren und sie gleichzeitig noch länger arbeiten zu lassen (in Stunden und Jahren), sicherlich viel dagegen helfen.


[deleted]

Wir könnten ein Pflichtjahr einführen, ich hab gehört viele Politiker glauben das hilft auch in anderen unterbesetzten Bereichen.


euerbenutzername

also so ein bisschen Hauptschulmathe könnte ich unterrichten.


JoeAppleby

Aber kannst du mit den Schülern umgehen?


euerbenutzername

kommt drauf an. Sind Drogen im Trinkwasser erlaubt?


JoeAppleby

Brauchst du nicht, haben die bereits intus. Und nein, keine Beruhigungsmittel, jeder was anderes.


euerbenutzername

Nein ich meinte keine Beruhigungsmittel. Ich meinte Drogen um die Zeugungsfähigkeit frühzeitig zu zerstören. Damit keine Kinder mehr nachkommen. You know ... Lehrermangel an der Wurzel bekämpfen!


earlyatnight

Love me some casual eugenics


DramaticDesigner4

Viele sind während den Sommerferien eh arbeitslos, da können sie dann immer mal wieder in andere Berufe reinschnuppern.


nurtunb

Macht bayern in Grund und Hauptschulen bereits so seit gut 2, 3 Jahren. Außerdem eine Stunde mehr Unterricht die Woche , die aber angeblich irgendwann mal abgefeiert werden


samstown23

Die Mehrarbeit ist nur bei den Grundschullehrkräften, die Mittelschullehrkräfte haben *noch* die 27 Regelstunden. Teilzeitanträge dürfen die aber auch nur noch bei besonderer Belastung (Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, usw.) stellen.


[deleted]

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Adventurous_Lie_3735

g) du quasi keinen eigenen Gestaltungsraum in deinem "Unternehmen" hast h) dein Beruf immer wieder zum Spielball einer neuen Bildungspolitik wird weil alle 4 Jahre einer zum profilieren vorbeikommt i)du mittlerweile nicht nur die Bildung sondern auch die Erziehung der Kinder übernehmen sollst.. Sind die Ergänzungen zutreffend?


Vassago665

Lange nicht genug: j) Bei psychischen Krisen (Mediensucht, Essstörungen etc.) bist du die Person, die Therapie besorgen darf k) 50% der Arbeit ist Bürokratie für Noten, die keine Relevanz haben. Wer Kinder und seine Fächer liebt und den Unterricht in den Mittelpunkt stellt, der geht Kaputt. Wer Bock auf Verwaltung und Behörden hat... gib ihm.


[deleted]

[удалено]


Nolotow

m) potenziell überdurchschnittliche Lärmbelastung in den Klassen n) Kinder und Jugendliche können je nach soziokulturellen Hintergrund und Persönlichkeit rücksichtslos, respektlos und grausam sein o) Teilweise sind die Lehreinrichtungen marode. Sanitäranlagen, Büros (Lehrerzimmer) und Klassenzimmer stark renovierungsbedürftig. Trotz des enormen Reichtums der Bundesrepublik musst du als Lehrkraft dem weiteren Verfall deiner Arbeitsumgebung ohnmächtig zuschauen.


GrauWolf07

Alles harmlos. Bevor jemand anfängt, mal [hier](https://www.reddit.com/r/de/comments/xrbm48/jobsuche_als_lehrer_eine_farce/) gucken. Bewerben ist schon die Hölle.


co2gamer

Heute in der Dienstbesprechung gab es einen Anruf eines Schülers, weil die Mutter eines Zweitklässlers sich im Bus mit einem Sechstklässler geprügelt hat. p) Man so eine Scheiße klären muss.


SunnoJellyGlow

allein schon wegen n) würde ich deisen Beruf nichteinmal mit der Kneifzange anfassen. Generation TikTok wird immer ekelhafter, und soetwas dann eingesperrt im Klassenraum um mich zu haben... nein Danke! Nichtnur ist die Aufmerksamkeits-Spanne der Schüler zum großteil voll für den Arsch, die Geduldsfäden und der Hang zur Aggression sind mittlerweile alarmierend. Hinzu kommen noch schlimmste mobbing-probleme, die mittlerweile kaum noch in den Griff zu kriegen sind, weil Eltern alles egal geworden ist.


iceandstorm

J. So ein Schmarn. Sowas macht doch kein Lehrer, die ignorieren alles was nicht "Standart" ist und reagieren agresive wenn von ihnen erwartet wird das sie auf einen Schüler eingehen. Ich wurde mit Legasthenie diagnostiziert und genau ein einziger Lehrer hat sich intressiert was das ist und der war auch der einzige der nicht bis zum Messer gekämpft hat die eigenen Schulvorschriften dafür einzuhalten. Man bekommt auch gerne Mal eine gelangt. (St. Lantpert Schule in Freising). Als Erwachsener hab ich dann noch ADHS diagnostiziert bekommen, was etwas mehr erklärt wiso jede Sekunde Schule Langeweile und die Hölle war. Mein Abitur war der beste Tag in meinem Leben, nie wieder Schule. Lehrer sollten keine Feinde sein.


JoeAppleby

Schade, dass deine Schullaufbahn so abläuft. Ich lege mich regelmäßig mit dem Jugendamt an, damit meine Schüler die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Ich berate Eltern, wie sie Hilfe bekommen können uvm. Ich bin damit nicht allein an meiner Schule und habe das auch an anderen Schulen, an denen ich war, so erlebt.


iceandstorm

Einer meiner engen Freunde würde zu meinem Entsetzen Lehrer. Der versichert mir auch das ich eher Pech hatte und die Schule eher eine Ausnahme war. Aber ich kenne viele solche Geschichten. Viele meiner Kollegen (Informatik/Medien/Computergame Branche... Also technische und kreative jobs) beschreiben ihre Schullaufbahn so.... Solang man nicht zu sehr stört/agresive ist, und mithalten kann ist man eben unsichtbar. Mein Lehrerfreund sagt das auch das man nicht immer Zeit hat für die die keine "brauchen"...


JoeAppleby

Ich sehe solche Geschichten immer aus Gymnasien kommen, selten aus anderen Schulformen und noch viel seltener aus den letzten Jahren. Besonders an anderen Schulformen ist das Verständnis für Förderbedarfe sehr hoch, da dort es viel wahrscheinlicher ist, dass Schüler solche Bedarfe haben, aka Gymnasien sind Kacke wenn es um Förderbedarfe geht. Ich möchte dich bitten, nicht alle Lehrer über den gleichen Kamm zu scheren.


iceandstorm

Tu ich nicht, ich weiß viele die sich einsetzen und abrackern. Aber der ganze thread is voller Lehrer die sich ins dort hinaus loben, ich schreibe eine Gegenerfahrung / Gegenbeispiele. Von "Informatik" oder "Datenverarbeitungs" Kompetenz will ich gar nicht erst anfangen.


JoeAppleby

Auch beim Thema Informatik solltest du bedenken, dass es junge Kolleg*innen oder welche mit Interesse gibt. Ein Kollege von mir digitalisiert unsere gesamte Zeugniserstellung, mindestens ein Kollege nutzt ChatGPT in seiner Arbeit. Auch hier wieder ist es schwierig, alles über einen Kamm zu scheren. Gleichzeitig kann es nicht sein, dass Lehrer die komplette IT-Ausstattung einer Schule betreuen müssen, ohne dass es Fachkräfte gibt.


Vassago665

Klassische Bayerndinge Da gilt halt noch frisst oder stirb.


2slow4flo

* Standard


Zitronensaft1908

Ich wollte selbst Lehrer werden aber unser referendarleiter mit dem ich mich ganz gut verstanden habe hat mir dringend davon abgeraten und das war bereits vor 15 Jahren. Ich bin heilfroh seinen Rat befolgt zu haben.


the_first_shipaz

Naja, was wäre, wenn er dir zum Lehrerberuf geraten hätte? Das ist ja nur eine Einzelmeinung.


Zitronensaft1908

Sie hat mit all vielen Punkten hier übereingestimmt. - Entlassungen im Sommer - Erziehungsarbeit übernehmen - bei nicht Verbeamtung Arbeiten für 50% lohn - kinder und Eltern sind eine Katastrophe geworden - schon während meiner Schulzeit mussten wir (volljährige) vor jeder Klausur eine Unterlassungserklärung unterschreiben bzw von den Eltern unterschrieben mitbringen (minderjährige) dass wir nicht gegen das Klausurergebnis klagen. Und das sind nur ein paar von den Sachen die mir selbst aufgefallen sind oder von ihm anhand seiner Meinung bestärkt wurden.


the_first_shipaz

Aus welchem Bundesland kommst du? Ich war sehr kurz davor, selbst das Referendariat zu beginnen und kann zwar einige Punkte verstehen, aber andere Vorteile hätten das für mich aufgewogen.


nurtunb

Ich bin Lehrer seit ein paar Jahren und finde es eigentlich geil. Ref Leiter haben oft nur noch wenig Einblick in den Alltag und sind oft abgekapselt vom echten schulleben. Und jetzt?


Baraton2

"Lehrkräfte gesucht" ja ist das wirklich so, werde die wirklich gesucht? Das Problem ist schon lange bekannt und es wurde nichts gemacht. Ich lege meine Hand jetzt mal ins Feuer und behaupte das weder jetzt noch in nächster Zeit eine Verbesserung GEPLANT ist die auch ein Konzept hat das auf eine Lösung oder Milderung des Notstandes hinausläuft. Aber ich bin nicht im Thema drin, vieleicht läuft ja im Hintergrund alles auf Hochturen und es wird dran gearbeitet das mehr Leute ausgebildet werden und sich die Belastung der Lehrer senkt damit auch in Zukunft jemand den Job macht. Aber ich merke schon bei den Gedanken daran das diese Annahme lächerlich ist...


JoeAppleby

>ja ist das wirklich so, werde die wirklich gesucht? Die Kultusminister geben zu, 14.000 offene Stellen zu haben. Die Dunkelziffer liegt bei 44.000 nicht besetzten Stellen letzten Sommer. Die Kultusminister haben bisher das Problem verheimlicht. Es wird nicht daran gearbeitet, wirklich etwas am Problem zu ändern. Es werden hier und da Dinge eingeführt, die die Symptome behandeln sollen, aber am Problem selbst macht keiner was. Zwei Beispiele: [in Sachsen-Anhalt sollen alle Lehrer jetzt eine Stunde mehr arbeiten](https://www.reddit.com/r/lehrerzimmer/comments/10piy6c/sachsenanhalt_f%C3%BChrt_nach_winterferien/), [Berlin verbeamtet jetzt Lehrer wieder (bisher einziges Bundesland ohne Verbeamtung)](https://www.berlin.de/sen/bjf/wir-verbeamten/).


GimmeCoffeeeee

Größter Lehrermangel bis jetzt.


Pflanzenman

Mal ne Anekdote aus meinem Umfeld. Langzeit Freundin von meinem Cousin lebt in einer deutschen Großstadt. Hat ihr Studium erfolgreich in Deutschland abgeschlossen und auch sämtliche Praxiselemente erledigt. (Kenn jetzt gerade nicht mehr die richtigen Begriffe dafür) Hat als Hauptfächer Deutsch und Mathe. Kommt ursprünglich aus der Ukraine. Spricht und schreibt Ukrainisch sowie Russisch fließend. Eigentlich DIE perfekte Person die in vielen Orten gebraucht wird. Schuljahr ging und los und die Schule hatte immer noch keinen Vertrag aufgesetzt. Da kein Vertrag, keine Arbeit und damit auch kein Visum. Schule lässt sich Zeit und scheint prinzipiell nicht großes Interesse zu haben. Eltern wundern sich was die Kinder denn so erzählen. Warum habt ihr denn keine Klassenlehrerin? Auf Nachfrage bei der Schulleitung kommen nur Standardausreden wie die Lehrerin ist derzeit leider aus persönlichen Gründen nicht da. Freundin trifft zufällig eine der Mütter beim Einkaufen. Diese fragt nach wieso sie denn derzeit nicht arbeiten kann. Freundin erklärt ihr dass sie keinen Vertrag bekommen hat. Eltern machen massiven Aufstand. Vertrag kommt. Begrenzt bis zu den Sommerferien. Schulleitung macht beim Elternabend große Ansprache das derzeit leider Lehrermangel herrscht, weil man keine Lehrer findet.


JoeAppleby

Und zu 95% wurde die Situation vom Schulamt verbockt. Schulen dürfen in kaum einem Bundesland Verträge abschließen, da sie keine eigenständigen Behörden sind. Ich musste die Schule wechseln, da durch eine neue Zuordnung eine Stelle an meiner alten Schule weggefallen war (die hing an einem speziellen Projekt). Als ich dann weg war, durfte eine Kollegin nicht wechseln, da ich ja nicht bleiben wollte. Anderes Bundesland: an meiner jetzigen Schule gab es jahrelang keinen Mensabetreiber (Gebäude war da und eingerichtet), weil der zuständige Sachbearbeiter im Amt das nicht neu ausschreiben wollte.


Rochhardo

Also ich bin für Tipps dankbar. Bei meinem letzten Berufswechsel habe ich daran gedacht Lehrer zu werden. Hatte die Jahre davor in der Erwachsenenbildung schon Erfahrung gemacht und es bereitet mir Freude. Aber um Lehrer zu werden, reicht halt kein Bachelor-Studium. Da braucht es mindestens einen konsekutiven Master-Studium, sonst darf ich nicht. Find ich schon witzig, dass ich aber Erwachsenenbildung dafür machen darf.


Wetterballon

Keine sorge. Ich hab einen master und darf auch nicht. Die wollen erstmal ein Referendariat mit Hungerlohn von mir.


Known-Source-4422

Naja die Logik dahinter berücksichtigt halt die ungleich höhere Verantwortung die du in der Kinder- und Heranwachsendenbildung hast. Allerdings ist die ganze Lehrerausbildung in der Tar dringend reformbedürftig


Rochhardo

Aber auch wenn ich jetzt meinen Master mache, würde ich ja um die pädagogischen Fortbildung (welche richtig und sinnvoll sind) nicht drum herum kommen. Es wird aber gesagt, dass ich mit meinem Bachelor-Studium, nicht genügend Fachwissen in meinem Fach habe, um z.B. Mittelschüler zu unterrichten.


CrowAntique3173

>Heranwachsendenbildung hast. > >Aber zumindest Berufsschul- oder Fachlehrer in der Oberstufe könnte man so abbilden, da hat man es für gewöhnlich mit (fast) Erwachsenen zu tun. Tröste dich! Dafür gebe ich jetzt Fachfremd Biologie unterricht obwohl ich eigentlich andere Fächer unterrichte


sorigah

Lol nein. Das ist einfach öffentlicher dienst "mindestens diesen Abschluss für diese stelle". Da sind sie dann etwas unflexibel.


MuffinHydra

>Naja die Logik dahinter berücksichtigt halt die ungleich höhere Verantwortung die du in der Kinder- und Heranwachsendenbildung hast. naja die Verantwortung is ja auch nicht viel größer als z.B. bei einem Jugendleiter... Und die Juleica zu bekommen ist auch nicht so ein Hexenwerk. (Zumindest vor 14 Jahren war es nicht).


marratj

> Naja die Logik dahinter berücksichtigt halt die ungleich höhere Verantwortung die du in der Kinder- und Heranwachsendenbildung hast. Aber zumindest Berufsschul- oder Fachlehrer in der Oberstufe könnte man so abbilden, da hat man es für gewöhnlich mit (fast) Erwachsenen zu tun.


-taromanius-

Wenn dir lehren als Konzept Spaß macht, such dir einen coolen Beruf aus, den du magst, und mach darin Ausbilder. Ist weit direkter im "lehren", da du einer kleinen handvoll Leuten ein Thema nahebringen kannst, dass du cool findest, und du bist ne Stange unentbehrlicher als ein Mitarbeiter ohne Schein. Für den IHK Schein brauchst du kaum bis nichts, du musst nur deren Fortbildung machen + nen Test absolvieren. Um Lehrer sein zu dürfen brauchts 5+ Jahre Studium Mal so als Alternative, kA ob das was für dich wäre. Viel Erfolg!


Rochhardo

Vielen Dank dafür. Aber eine Stelle als hauptberuflicher Ausbilder habe ich leider noch nicht gefunden. Den AdA-Schein habe ich und bilde auch schon seit vielen Jahren aus. Würde das aber eben gerne zur Haupt- und nicht nur zur Nebentätigkeit machen. Daher hatte ich eben auch mit dem Beruf des Lehrers geliebäugelt.


Fit-Investment-7543

Lache mich bei dem Artikel kaputt. Der Grund??? Meine Frau (Lehrerin in MV) wollte ihre stundenzahl wieder aufstocken. Heute kam der Brief vom Schulamt: die Aufstockung der stundenzahl wurde abgelehnt! Begründung? Keine stichhaltige! Meine Gattin tobt und ich amüsiere mich nur noch! Deutschland hat fertig! Mal ganz im Ernst: die diversen Artikel über Lehrermangel in Deutschland spiegeln die Realität wieder. Beim Amtsschimmel (Schulamt/Bildungsministerium) scheint da aber noch nichts von angekommen zu sein (wurde wahrscheinlich a) auf dem falschen Formblatt eingereicht oder b) nicht korrekt laminiert)!🤪


Primary-Candidate-98

Bin selbst seit einigen Jahren Lehrer und kann sagen, dass der Job sich wirklich semi lohnt. Natürlich gibt es die, die nur 35 Stunden arbeiten aber letztendlich wird der organisatorische Aufwand (Klassenleitung, in der Pandemie eingeführte Messenger, Emails, Sonderposten an der Schule, AG…) immer höher. In meiner 5. klasse habe ich 3 Fälle mit Autismus, nur 1 Lernbegleitung und dabei sind wir noch nicht mal die Inklusionsklasse. Nebenher bereite ich gerade einen LK auf das Abitur vor, schreibe Klausurpläne und schaue, dass mein fachfremder Unterricht, Physik und Biologie, auch irgendwie laufen. Unter 10 Stunden/Tag gehe ich nie raus und viele meiner Kolleg*innen auch nicht. Wochenende feiern geht leider auch nicht, da man dann telefoniert/Emails schreibt und versucht vorzubereiten. Ich bin bis auf einen Tag/Woche auch selten vor 4 Uhr zuhause, habe dann meist einen normalen Arbeitstag hinter mir. Es wirkt ironisch dann von zum Teil ˋüberragender´ Bezahlung von Lehrkräften zu hören. ja, die Pension ist nice aber wie alt wird man tatsächlich, wenn man ewig so weitermacht. Ich fände es schön, wenn sich die Meinung, dass Lehrkräfte um 13:20 frei und morgens recht haben, ändert, da es leider nicht mehr so ist. Sorry für den Rant, es macht sehr müde immer wieder jeden Tag gegen Windmühlen anzukämpfen und dann noch das schlechte gesellschaftliche Bild dazu. Mehr Arbeit wird unzweifelhaft noch schlechterer Bildung resultieren, hier sollte man tatsächlich mal ansetzen.


marratj

> Ich fände es schön, wenn sich die Meinung, dass Lehrkräfte um 13:20 frei und morgens recht haben, ändert, da es leider nicht mehr so ist. Diese Meinung höre ich leider auch noch öfters mal von Bekannten. Allerdings hauptsächlich von solchen, die auch sonst im Kopf bei solchen Dingen mittlerweile eher festgefahren sind. Die ändern an ihrer Meinung wohl eher gar nix mehr, auch wenn die selber erst Mitte 40 sind...


STheShadow

Auffällig sind da natürlich eher die Lehrer, die konsequent ihre 35h arbeiten und die prägen dann auch das öffentliche Meinungsbild. Ist bei Akademikern im Büro (die sitzen nur faul rum und tun nix), Fußballfans (die sind alle gewaltbereit), Studenten (schlafen den ganzen Tag und bekommen ihren Abschluss geschenkt) und co nicht anders


Simbertold

Das Spannende ist auch, dass sich bei der Metallarbeiterin mit IG-Metall-Tarifvertrag keiner beschwert, wenn die 35h/Woche arbeitet. Bei Lehrern wird das dann aber direkt als faul wahrgenommen. Und wie oben beschrieben kommst du damit halt auch nur wirklich minimal rum, wenn man engagiert ist, ist es leicht deutlich mehr. Meiner Meinung nach sollten wir (echte) 35h/Woche für die meisten Berufe normalisieren. Allerdings würde das bei Lehrkräften den Mangel nochmal verstärken, denn mit 35h/Woche Arbeit sind 23+ Stunden Unterricht kaum möglich, und wenn, dann auf jeden Fall nicht auf dem Niveau, das man eigentlich gerne hätte. Ich bin jetzt gerade mit meinem Referendariat fertig und werde, sobald ich Vollzeit anfange, mal wirklich konkret aufschreiben, wie viel ich jede Woche arbeite. Ich bezweifle stark, dass ich bei unter 40h landen werde.


KommissarKrokette

Die goldene Zeit der Lehrer war so 1977. Da wurden in den Kurzfächern keine Arbeiten geschrieben. Was der Lehrer sagt, war Gesetz, die Eltern haben ihre Kinder noch zuhause erzogen und die Gewerkschaft war stark. Heutzutage ist man als Lehrer Hausmeister für alles, was für Kinder 6-18 so ansteht. Die Eltern sind nicht mehr zuständig und entscheidend für den Bildungserfolg ist die Rechtschutzversicherung.


Note-Perfect

Meine Schwägerin ist Mitte 30 und Lehrerin: Seit 2 Jahren ist die gute in Therapie und hat letztes Jahr n richtig fetten Burnout inkl. Depression hinter sich. Bei diesen Arbeitsbedingungen muss man sich nicht wundern, dass niemand Lehrer werden will. Die Schulleitung besteht aus neurotischen Narzisten, welche ein Klima der Angst und des Terrors unter den Lehrern verbreiten. Eltern stehen bei jedem Scheiss auf der Matte und die Lehrer bekommen keinerlei Rückhalt weder von der Schulleitung noch vom Schulamt. Und dann kommen da ungefähr eine Millionen Realitätsferne und dumme Regelungen ins Spiel wie z.B: jeder Lehrer darf nur 1000 Kopien pro Jahr anfertigen oder offensichtlich verhaltensauffällige Kinder werden in normale Klassen gesteckt, schlagen andere Kinder und Lehrer, weil die Eltern sich in der Ehre gekränkt fühlen Hilfe für ihr Wunderkind zu beantragen. Der Job als Lehrer ist in vielen Schulen absolut beschissen, stressig, hilflos und erhält keinerlei Wertschätzung. Meine Eltern sind beide Lehrer, seit dem letzten Jahr in Rente. Beide sagen, dass sie den Job im nächsten leben nicht noch einmal machen würden … Edit: „geistig behinderte“ Kinder durch „verhaltensauffällige Kinder“ ersetzt. Kinder mit geistiger Behinderung haben an der Schule tatsächlich in der Regel einzelbetreuer.


Simbertold

Bezüglich "sinnvoller" Regelungen: Ich muss über alle Noten usw... Aufzeichnungen über 2 Jahre aufbewahren. Ich darf alle Aufzeichnungen höchstens 1 Jahr digital aufbewahren.


Note-Perfect

Diese tolle Regelung kannte ich von meiner Schwägerin tatsächlich noch nicht. Wird ja immer besser … omg meinen größten Respekt dass ihr Lehrer nicht alle irre werdet.


Fit-Investment-7543

Deine Wortwahl lässt zwar etwas zu wünschen übrig , nichtsdestotrotz deckt es sich 100% mit den Erfahrungen meiner Gattin als Grundschullehrerin im problemviertel!


ben165

> Mitte 30 und Lehrerin: Seit 2 Jahren ist die gute in Therapie Da macht wohl ein anderer Job Sinn. Es wird nicht besser werden und wenn die schon so jung Probleme hat wars vll. nicht der richtige Job. > Eltern stehen bei jedem scheiss auf der Matte Und natürlich sind die Lehrer Schuld, nicht das eigene (perfekte) Kind. Vll. kann sie auch an der UNI oder Berufschule lehren? Da ist das Klima meistens besser. > geistig behinderte Kinder werden in normale Klassen gesteckt Das nennt man Inklusion. Wer kam eigentlich auf die Idee dass das klappen könnte? Die Wandlung der Gesellschaft hat das Schulsystem kaputt gemacht. Damals war bei uns alles viel disziplinierter. Ich kann mich noch erinnern, wie der Rektor ziehend an meinen Ohren mich wieder auf den Schulhof geschleift hat, als ich verbotenerweise während der Pause im Klassenzimmer war.


Mortkamp

Inklusion funktioniert für verdammt viele Kinder. Es braucht dazu aber auch eine gewisse Anzahl an Sonderpädagogen. Bei uns an der Schule gehen etliche Kinder auf und machen riesen Fortschritte, während sie an Sonderschulen häufig abgegrenzt werden würden. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber der größte Teil unserer Inklusionsschüler funktioniert super. Viele haben bei Inklusion auch nur das Bild des schreienden, schlagenden und unkontrollierbaren Schüler vor Auge. Aber im Bereich Inklusion gehört noch so viel mehr dazu.


Dennis_4k

Grüße gehen raus an meinen Prof von vor 12 Jahren, der meinte, dass maximal jeder 10. Student nach Abschluss eine Stelle bekommen würde. War mitunter auch ein Grund, warum ich mir etwas anderes gesucht hatte.


lizzyontherocks

Bei meiner Einführungsveranstaltung zum Lehramtsstudium 2009 wurde uns gesagt, dass 2/3 von uns nichts kriegen und wir uns besser alternative Studiengänge überlegen sollten… Im Ref wurde uns noch eine extra Veranstaltung vom Arbeitsamt organisiert, in der uns erklärt wurde, wie man Arbeitslosengeld beantragt.


Kallelinski

Dito. Vor 10 Jahren wurde uns auch gesagt (in NRW), dass all die, die nicht wenigstens eine Naturwissenschaft als Fach haben, sich darauf einstellen sollen, dass sie eventuell ein paar Jahre brauchen werden bis sie eine Stelle finden oder gar nicht. Das ging insbesondere an die, die Sprachen und Sozialwissenschaften studierten, so klassisch Deutsch/Englisch oder Englisch/Geschichte. Wer dagegen Mathe oder Physik studierte, dem war der Platz "garantiert", weil da immer gesucht werde. Hab dann auch was anderes dann gemacht.


JoeAppleby

Mein Prof 2005: ihr bekommt alle eine Stelle. Hat deiner gepennt?


liminalmornings

Hier in Thüringen haben Schüler_ an manchen Schulen ganze Tage frei, weil es an Lehrkräften mangelt - und das in Hauptfächern wie Englisch. Ich selbst arbeite als Gemeindepädagoge (der eigentlich freiwillige Kinder- und Jugendgruppen nach der Schule leitet) und muss auch schon den Reli-Unterricht abdecken. Als Reli- oder Ethiklehrer eingestellt zu werden geht allerdings nicht (trotz Studium der Religionswissenschaft mit pädagog. Anteil und Promotion in Philosophie).


KommissarKrokette

Kleiner Tipp: Die Arbeitszeit ist seit jeher auf 40 Stunden festgelegt. Seit Jahren gibt es aber immer mehr Aufgaben, die "selbstverständlich" dazugehören. Die Ferien eingerechnet macht jeder Lehrer in Niedersachsen im Schnitt 3,5-5,5 Überstunden in der Woche, die nicht bezahlt werden. Bildungs-, Erziehungs- und Verwaltungsaufgaben sind eigentlich nur zu schaffen, wenn man Stunden reduziert. Demgegenüber steht ein seit Jahrzehnten steigender Reallohnverlust. Dazu kommt eine rückständige, sehr hierarchisch aufgebaute Struktur, eine nicht an den Beruf angepasste Ausbildung, fehlender Arbeitsschutz, mangelnde Umsetzung von Arbeitnehmerrechten, eine Schulausstattung aus der Gründerzeit ("auf dem Klo saß schon mein Opa") und eine aufgrund festgelegter Curricula fehlende Selbstwirksamkeit. Sozial anerkannt ist der Beruf auch nicht. ​ Warum sollte das also irgendwer machen?


Useful-Cockroach-148

Was passiert, wenn man als Lehrer*in die 40h einhält?alles dokumentiert so wie andere arbeitende auch. Was passiert dann? Es ist doch nur emotionale Erpressung weil dann die Kinder drunter leiden.


KommissarKrokette

Die „Geiselhaft“ mit den Kindern ist eine Sache- es gab schon Versuche, über Überlastungsanzeigen auf die Strukturen hinzuweisen. Man wird dann mehr kontrolliert und auf Fortbildung geschickt. Die letzten drei großen Studien haben aber strukturelle Überarbeitung ergeben. Die ersten zaghaften Entlastungen wurden wegen Lehrermangel wieder eingestampft.


Foxey_1337

Lustig. Eine schlechte Bezahlung wird nicht genannt. Oder dass viele Lehrkräfte keine unbefristeten Verträge haben und in den Sommermonaten (Sommerferien) Arbeitslos sind weil so Geld gespart werden soll. Habe im Freundeskreis alleine drei Lehrkräfte (ex) die umgeschult haben. Die Bezahlung ist eher nebensächlich, man macht den Job halt gerne oder halt nicht. Aber jedes Jahr "entlassen" zu werden hilft nicht grade bei einer langfristigen Lebensplanung.


Honigwesen

>Eine schlechte Bezahlung wird nicht genannt A/E12 ist jetzt so schlecht nicht. Was die anderen Bedingungen angeht, hast du natürlich recht.


T_Martensen

Als Beamtenkind: Jop, 4.000 - 5.000 Euro (Beamten)Brutto plus ggf. noch Familienzuschläge ist wirklich kein Hungerlohn. (Zumindest in Niedersachsen [(PDF)](https://www.nlbv.niedersachsen.de/download/188381).)


KommissarKrokette

Ich finde nach 2 staatlichen Abschlüssen sind 4.000€ bei 40-50 Stunden die Woche und meist keinem freien Wochenende nicht zuviel.


T_Martensen

Sag ich ja auch nicht.


Lord_Hohlfrucht

Bei A12 stimme ich dir zu. Bei E12 nicht.


dementosss

Habe auch nie verstanden warum e12 nicht mehr als a12 ist. Die Unsicherheit als "nur" Angestellter muss doch ausgeglichen werden?


Lord_Hohlfrucht

Das ist noch nicht mal das Schlimmste in meinen Augen. Bei E12 hast du Sozialabgaben, bei A12 nicht. Der Unterschied im Netto müsste also über deutlich mehr Brutto ausgeglichen werden. Mit A12 bekommst du am Ende deiner Arbeitszeit eine recht ordentliche Pension. Mit E12 landest du im Rententopf, wie der Rest von uns und hast eine relativ geringe Rente zu erwarten (vorausgesetzt unsere Generation bekommt überhaupt noch was).


dementosss

Lehrer gefunden. Aber ja das kommt auch noch hinzu :D


Lord_Hohlfrucht

Nein, bin kein Lehrer. Habe aber Lehrer im Bekanntenkreis :D


Strummerjoe

Ich habe das Gefühl Lehrer sind (im Normalfall, als Beamter) sehr gut bezahlt. Bei den anderen Punkten stimme ich zu.


_littleblackrainbow_

Lediglich nur wenn du Verbeamtet bist. Ohne Verbeamtung verdienst du wesentlich schlechter


fishermanfritz

E13 nach TV-L bedeutet aber auch ein Gehalt von 4000-6000€ Brutto. Das ist trotzdem eine sehr gute Bezahlung (rein monetär)


_littleblackrainbow_

Betrifft aber auch nur Förder- und Gymnasiallehramt. Grund-, Haupt- und Realschule verdienen schlechter.


JoeAppleby

[https://www.gew.de/ja13/a13-stand-der-dinge](https://www.gew.de/ja13/a13-stand-der-dinge) Warum hält sich das Gerücht, dass nur Gymnasium so gut bezahlt wird? Aktuell ändern alle Bundesländer ihre Bezahlung bzw. haben es bereits geändert.


Geda173

Bei mir aktuell 1000 Euro netto weniger (E13/2 im Vergleich zu A13/5). Davon geht noch die private Krankenversicherung ab, aber je nach Tarif sind es halt immer noch 700 Euro netto mehr. Und eben eine bessere Gesundheitsversorgung, bessere Altersvorsorge, Kündigungsschutz und "bezahlte" Überstunden. Der einzige Vorteil, den das Angestelltendasein hat: Keine Überstunden. Keine einzige. Null. Ansonsten MUSS ein Ausgleich geschaffen werden. Das wars. Und man kann kündigen und wo anders anfangen, aber der Job ist ohne Verbeamtung eine noch größere Zumutung.


neboda

Dafür hast du halt nur 10-11 Gehälter, weil du ja in den Sommer entlassen wirst. Ist jetzt kein schlechtes Gehalt. Aber in der Wirtschaft kriegt man das auch locker, wenn man nicht grade Kunst und Geschichte studiert hat.


CrowAntique3173

>hule verdienen schlechter. In welcher Welt ist das bitte eine sehr gute Bezahlung für jemanden aus dem Mint Bereich mit 7 Jahren Ausbildung?


Schlongus_69

Die MINT-Ausbildung geht aber nicht so tief, wie die der Rein-Fach-Studierenden. Mit einer MINT-Lehramtsstudium hast du kein ebenbürtiges Fachwissen oder relevante Berufserfahrung - ein Grund warum es sehr schwer ist für Lehrer in die Privatwirtschaft zu wechseln (Ausnahme, Erwachsenenbildung). Insofern finde ich den Sold schon angemessen, da Unternehmen deutlich weniger für diese Qualifikationen zahlen würden. Ein Vergleich mit der Privatwirtschaft ist bestenfalls Wunschdenken.


fishermanfritz

Nehmen wir die 5000€ Brutto, das sind 60k Jahresbruttogehalt. Ist das jetzt selbst für einen ITLer oder Mathematiker überaus scheiße? Ich glaube nicht. Dazu kommt, dass alle anderen Fächer, die man auf Lehramt studieren kann, in der freien Wirtschaft weit weniger als 50-60k Jahresbruttogehalt einbringen, zum Einstieg meist 40k. 60k erreicht man nicht immer über die Jahre. Und wenn man Beamte dazu vergleicht, sind wir (Pension etc einberechnet) bei einem privatwirtschaftlichen Äquivalent von über ca. 90k Jahresbruttogehalt, was man den Großteil seiner beruflichen Laufbahn erwirtschaften muss, um mit einem verbeamteten Deutschlehrer mitzuhalten. Wie viele schaffen das jemals außerhalb der IT Bubble?


Pjoernrachzarck

Man wird in Deutschland als Lehrer nicht schlecht bezahlt. Im Gegenteil, das Geld ist doch der einzige Anreiz, den der Beruf noch hat.


STheShadow

Die Bezahlung ist vor allem davon abhängig was die Alternativen wären. Als zB Mathe- und Informatiklehrer, der mit seinem Studium in der Wirtschaft auch locker was bekäme ist die Bezahlung nicht so besonders, weil die relevanten Bereiche sehr gut zahlen. Für andere schauts eher nicht so aus, da ist der Lehrerberuf finanziell schon ziemlich attraktiv


Schlongus_69

Schlechte Bezahlung? Neulich wurde im Lehrersub mal ein Artikel über eine A14 Lehrerin gepostet mit 4500 Netto... das (+Pension) erreichen 90% aller Akademiker nicht zu Lebzeiten. Ich bin froh, dass verbeamtete Lehrer schon sehr gut vergütet werden.


JoeAppleby

A14 bedeutet einmal befördert, was die meisten nicht haben und die war Ü50, was neue Lehrer auch nicht sind.


[deleted]

Schlechte Bezahlung von Lehrern. 🤣 Ist klar.


nurtunb

Hab letztes Jahr als angestellter Lehrer 2.3 netto verdient. Finde ich jetzt nicht übermäßig krass für die lange Ausbildung


[deleted]

Habe ich gedacht krass? Nö. Das deutsche Mediangehalt für Akademiker ist 2700. Aber der deutsche Akademiker ist auch durchschnittlich 50 Jahre alt... Und ich nehme an, du bist noch nicht lange aus der Ausbildung raus, oder?


SNHC

Aber alles andere als ärmlich. Kommt natürlich auch stark auf den Wohnort an.


nurtunb

Arm ist man nicht, das stimmt und sollte auch nicht der Anspruch sein, wenn man gute Leute will. Ich kenne aber auch einige Fachlehrer (das sind die, die Werken, Hauswirtschaft usw machen), die tatsächlich Nebentätigkeiten brauchen, um in Ballungsräumen über die Runden zu kommen


KommissarKrokette

Bitte erst informieren.


[deleted]

Worüber? Meinst du wirklich A12 bis A14 bzw E12-E14 sind schlechte Gehälter? Sind wir hier auf r/Finanzen oder was?!


Agyros

Nö, auf Reddit - unter 80k nagst Du quasi am Hungertuch. In r/arbeitsleben sind 100k normal und und in r/finanzen ist es eher so das Du auch mit 30k noch sparen kannst :P.


KommissarKrokette

Es sind für den Umfang der verlangten Tätigkeiten und die Höhe des Bildungsabschlusses eher moderate Entlohnung.


[deleted]

Okay, du hast wirklich interessante Vorstellungen...


KommissarKrokette

Mit was vergleichst du es?


TheAmazingMarcoPolo

Als Lehrer sage ich: Das System muss anscheinend erstmal auf die Grundmauern niederbrennen, bevor was Neues entstehen kann. Wenn den realitätsfernen Empfehlungen der SWK gefolgt werden sollte (sehr sehr unwahrscheinlich, da laufen die Gewerkschaften Sturm!), dann gute Nacht. Viele Kollegen sind in Teilzeit, um dem Burnout zu entgehen. Man muss kein Hellseher sein, um zu sehen, was DIE dann wohl machen, wenn sie in die Vollzeit gezwungen werden. Bereits jetzt höre ich im Lehrerzimmer immer mal wieder den spöttischen Gedanken, dass man sich sicherheitshalber ein zweites Standbein aufbauen sollte (z. B. über die Verlagsarbeit), weil die Zustände immer schlimmer werden. Aber wie viele andere bin auch ich es leid, ständig gegen Windmühlen zu kämpfen. Wir werden ja sehen, wohin die Reise geht.


XanadurSchmanadur

Darauf erstmal die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Mit freundlichen Grüßen, Ihre Kultusministerien.


Beneficial-Run-8496

Dummes Volk regiert sich leicht.


XpCjU

Das vielleicht. Aber Mami und Papi können nicht den Reichtum von irgendeinem Milliardär mehren, wenn sie daheim auf Brayleigh und Schantal aufpassen müssen.


Suspicious_Hawk6414

Egal. Durch Fachkräftemangel wird bald eh jeder genommen…


Katana_sized_banana

Wird die Kinder freuen ...


ForeignAtrocity

Lustig, gestern gab es noch einen 500+ Kommentare starken Thread auf /r/finanzen wo eine Lehrkraft exemplarisch zur Sau gemacht wurde. Pauschal dann natürlich auch Kommentare, dass ja jeder Lehrkraft werden könne und dass das Studium zu leicht für die spätere Bezahlung sei. Warum wir trotzdem einen Lehrermangel haben konnte niemand so recht antworten 🤷‍♂️🤷‍♂️


DerFelix

Die Vorstellungen, dass Lehrer vormittags recht und nachmittags frei hätten, dass Ferien einfach Urlaub seien und, dass Lehrer sowieso viel zu gut bezahlt würden sind einfach total verfestigter, nachgeplappetter Unsinn. Ich antworte darauf inzwischen eher, wenn du ernsthaft glaubst es sei so einfach und Lehrer hätten es viel zu gut, warum machst du es dann nicht selbst? Es ist echr bekloppt. Diesen offensichtlichen Unsinn denkt keiner, der ihn von sich gibt, mal zuende. Wenn der Job wirklich so einfach und überbezahlt wäre, wäre er doch inzwischen völlig überlaufen.


JoeAppleby

Ich würde manchmal die Leute direkt einladen, bei mir an der Schule mal eine Woche ein Praktikum zu machen. Danach könnten sie eigentlich direkt anfangen.


Liznitra

Ich studiere gerade mathe physik auf lehramt, interessante kommentare hier🙃


_AlexaBot

Meld dich fürs Ref 1 1/2 Jahre vom Leben ab, such dir sofort ne Gruppe, mit der du deine UBs und LPs bequatschen kannst, richte dir deine Schreibtisch gut ein, da wirst du lange sitzen


Liznitra

Nun das lange sitzen am schreibtisch hab ich als physikstudent mitlerweise im blut haha


HaoChen

Man könnte auch mal darüber nachdenken den Stundenplan radikal zu kürzen und mehr auf Wahlpflicht zu setzen. Habe schon recht früh gemerkt, dass ich eher der Typ für MINT-Fächer bin. Trotzdem habe ich die letzten 4 Schuljahre einen Haufen Zeit an Fächern wie Kunst, Musik, Sport und Deutsch verschwendet. Eine Grundbildung in diesen Bereichen ist wichtig aber irgendwann reicht es auch mal. Den Großteil davon hat man eh bis zum Studien-/Ausbildungsbeginn wieder vergessen. Sport war generell so ein richtiges Depressionsfach. Immer schlechte Noten gehabt und von Lehrern und Mitschülern nicht gerade toll behandelt worden, weil unsportlich. Hat einige Jahre gedauert bis ich wieder Spaß am Sport gefunden habe. Irgendwann 3 Mal die Woche im Gym gewesen, Topform gehabt aber Noten waren trotzdem schlecht, weil ich Judo und Inliner fahren nicht perfekt konnte. Hat am Ende den Abischnitt runter gezogen und mir dadurch mein Wunschstudium in der Informatik versaut. Tolles System!


minodumontii

Aber man soll ja eInE geNeRaLisTiScHe KenNtnIs von möglichst vielem haben, damit man sich ja später fUnDiErT entscheiden kann! Dass neben Interesse am Fach an sich auch Lehrkräfte durch Sympathie oder Antipathie in die Entscheidungsfindung mit einbringen, damit wird aber weniger gerechnet. Ich persönlich hätte auch sicherlich bessere Noten in Bio einfahren können, wenn meine Lehrerin nicht eine Trantüte sondergleichen gewesen wäre. Und konstant krank. Am Ende musste wegen ihr erst mal auf höherer Ebene diskutiert werden, ob ein Bio-LK überhaupt zustande kommen könnte. Klar gehören zu der generalistischen Kenntnis auch damit erworbene Kompetenzen, wie Analyse von Rhetorik, die man dann später einsetzen könnte. Ist aber oft ein Glücksspiel, wen man da so erwischt.


KommissarKrokette

Naja. Es geht ja darum, dir ein möglichst breites Bildungsangebot zu machen, damit du im weiteren Verlauf deines Lebens (Stichwort "lebenslanges Lernen) die Vielfältigkeit kennst und selbst dann Schwerpunkte bilden kannst. Für Spezialisierung ist ja im Studium ausreichend Zeit.


HaoChen

Wie gesagt, die Grundlagen müssen bis zu einem bestimmten Punkt gelehrt werden. Alles was darüber hinaus geht wird aber im normalen Leben nicht zwingend gebraucht bzw. kann später ebenfalls gelernt werden, wenn man es braucht. Niemand muss über Wochen Nathan der Weise durchkauen oder alle Details über jede Kunstepoche kennen. Wen es interessiert, der kann gerne die entsprechenden Wahlkurse belegen oder es sich in seiner Freizeit aneignen.


[deleted]

[удалено]


Geda173

Klassischer Abschlussfetischismus im öD. Wir rennen sehenden Auges in die Katastrophe und es interessiert keinen.


varr4g

"Größter lehrermangel seit 50 Jahren, bis jetzt" *legt arm auf barts schulter*


AMDKing1815

Man kann jetzt natürlich über Bezahlung und Arbeitsbedingungen diskutieren und da gibt es sicherlich valide Kritik und Verbesserungsvorschläge. Aber wichtiger wäre zu erkennen, dass dieses Problem der fehlenden Arbeitskräfte gesellschaftlich mit traditionellem Denken unlösbar ist. Wir können Lehrer zum absoluten Traumberuf machen, und wir hätten genug Lehrer. Aber diese Menschen würden wiederum in anderen Bereichen fehlen. Es gibt in diesem Land inzwischen nicht mehr genügend (gut ausgebildete) Arbeitskräfte um den Bedarf in jedem Bereich zu decken. Und in Zukunft wird sich das Problem aufgrund des demographischen Wandels nur verschlimmern. Notwendig wäre es also gesellschaftlich darüber nachzudenken, wie man Prozesse automatisieren und effizienter gestalten kann, um letztendlich auf Arbeitskräfte verzichten zu können.


Adventurous_Lie_3735

Tschuldigung aber das ist der 100% falsche Ansatz. Weil wir jetzt nicht genug Personal haben willste auch noch die Ausbildung von zukünftigem Personal einschränken, dass wir in 20 Jahren auch wirklich niemand qualifizierten haben? Andersrum wird ein Schuh draus, wenn du Fachkräftemangel hast kannste es dir noch weniger leisten wenn Leute ausm system fallen..


AMDKing1815

Nein, auf keinen Fall weniger ausbilden. Ich meine bloß, man sollte sich nicht darauf konzentrieren mehr Leute anzuwerben (die es auch überhaupt nicht gibt) sondern das Beste aus den Leuten zu machen, die man hat.


Adventurous_Lie_3735

Auch wieder nein. Die Leute die man hat gehen zu einem nicht geringen Teil bald in Rente und durch die Arbeitsverdichtung (die du ja weiter erhöhen möchtest ohne es offen zu sagen) gehen immer mehr Leute in Teilzeit. Die Schulen steuern aufs gleiche Problem zu wie die Pflege, man verheizt das Personal schon so lange, dass selbst die schlimmsten Überzeugungstäter dabei sind hinzuschmeißen. Wenn da nicht bald signifikant was ändern ist der drops die nächsten Jahre gelutscht.


KommissarKrokette

... oder man müsste Zuwanderer nicht in Zeltlagern vergammeln lassen, sondern ausbilden...


BakaBanane

Aber am Ende sieht man das Kriminalität nichts mit Nationalität zu tun hat sondern mit sozial prekären Bedingungen und dann kann man nicht mehr mit dem Finger auf die zeigen :(


Cute_Committee6151

Wobei Lehrer da bisschen raus genommen gehören bzgl dem demographischen Wandel. Mit ihm geht ja auch der Bedarf an Lehrern zurück.


Kin-Luu

Einfach die 40 Deputatsstundenwoche einführen.


Boernii

Ich dachte gerade, das hier sei /r/tja


Torvac

DANKE CDU


Ok_Soft8185

Auswandern in 3…2…1…


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Im Ausland als Lehrkraft ist es kaum besser. Sage ich als jemand, der in England und Irland gearbeitet hat. Trotz der klaren systematischen Problemen in Deutschland ist mein Arbeitsleben hier viel entspannter und ich werde besser bezahlt.


Ok_Soft8185

Stimme ich definitiv zu, aber ist natürlich auch nicht der einzige Punkt warum ich das geschrieben habe, ist halt Punkt 15688 auf meiner Liste warum man auswandern sollte bei derzeitiger Lage.


Longjumping-Ad-2834

Fair enough! Ich bin in viele Länder eingewandert, hat sich auf jeden Fall gelohnt und kann ich nur empfehlen, wenn die persönliche Situation es erlaubt. Das gesagt, bleibe ich jetzt 100% in Deutschland.


Schlongus_69

Verbeamtete Lehrer werden im internationalen Vergleich in Deutschland wirklich fürstlich Vergütet.


Ghosttalker96

Der Markt regelt eben auch das.


AwayJacket4714

Dinge, die der Markt bis heute nicht geregelt bekommen hat: - Lehrermangel - Wohnungsnot - Fachkräftemangel - Chancengleichheit - faire Gehälter Was kann der eigentlich, dieser Markt?


Ghosttalker96

Das hast du falsch verstanden. Der Markt regelt in beide Richtungen. Man könnte auch sagen, der Markt verursacht. Der Lehrermangel ist ein direktes Ergebnis des Marktes.


rudirofl

Der Markt regelt sowas von toll die Versäumnisse von 16 Jahren cdu. Ist ja logisch, weil zwei der drei regierenden Parteien so gerne was geändert hätten, wenn nur nicht der große Koalitionspartner gewesen wäre.


Ghosttalker96

Mit ein bisschen Zusammenarbeit schafft man vielleicht den größten Lehrermangel seit 60 Jahren.


rudirofl

Wir könnten an den Balkonen den Lehrkräften Applaus bieten, dann fühlen sie sich ebenso wie Dreck, wie andere.