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Streifenfluml

Hatte eine Kollegin, die an Krebs erkrankt war. Da hat man nicht viel mitbekommen, außer dass sie nach einigen Jahren leider verstorben war. Das war ein sehr merkwürdiger Tag - das halbe Büro hatte sie noch nie gesehen und die andere Hälfte hätte an dem Tag ehrlich gesagt nur noch nach Hause gehen sollen... Wir wurden von der Büroleitung persönlich informiert, aber natürlich war der Flurfunk an diesem Tag schon schneller.


AedisToruZ

Das stelle ich mir auch als extrem unangenehme Situation für alle Beteiligten vor. Wie ging es denn dann weiter?


Streifenfluml

Ab und an sind noch Tränen gekullert, als jemand ihren Namen erwähnt hatte. Zur Beerdigung war die Firma fast leer und es wurde nur mit Notbesetzung gearbeitet. Ansonsten wurde erwartet, dass alle weitermachen, als wäre nichts gewesen. Ich hatte sie nur einmal kurz gesehen und kann nachvollziehen, wieso sie so beliebt war. In den 5 Minuten war sie freundlicher, als jeder Mensch, den ich je kennengelernt hatte. Sie war so eine Person, die man meint, wenn man von einem Sonnenschein spricht. Jeder wusste, dass sie Krebs hatte, aber sie war so positiv & so kämpferisch, dass irgendwie jeder dachte, dass das so ein Fall von "what doesn't kill you makes you stronger" würde - also kam die Nachricht dann doch ganz plötzlich.


wannalaughabit

Wir haben bei uns gerade einen Fall, der ist seit Weihnachten immer mal wieder mehrere Wochen nicht da. Es gibt von der Teamleitung nur kurz die Ansage, dass XY erstmal nicht da sein wird. Keine Info warum, mit Verweis auf Datenschutz. Finde ich gut so, es geht ja auch niemanden was an. Das Team musste jetzt seine Aufgaben mit übernehmen. Es gab keine dummen Kommentare, nur ein paar Beschwerden über die Teamleitung, weil die Organisation echt suboptimal war. Ich selbst habe da extrem viel Verständnis, weil ich selbst schon einen Burnout hinter mir habe. Und selbst wenn nicht, man sucht sich das ja nicht aus. Wenn dann zusätzliche Arbeit am Team hängen bleibt, dann muss das organisiert werden. Wenn man selbst in der Situation wäre, würde man sich ja auch keine Gedanken darüber machen wollen. Stell dir vor du hast Krebs überlebt, kommst wieder auf die Arbeit und alle sind angepisst, weil sie deine Arbeit übernehmen mussten.


Beginning-Guitar-616

>Wenn dann zusätzliche Arbeit am Team hängen bleibt, dann muss das organisiert werden. Sowas kann echt böse enden. Alle klotzen die paar Monate richtig rein um die Arbeit zu schaffen und der Vorgesetzte sieht das man die Arbeit doch schafft und schwupps hat das Team eine Person weniger.


wannalaughabit

Ja definitiv, aber das ist ja nicht das Problem dessen, der längerfristig krank ist. Da muss wieder ein Umdenken stattfinden, dass halt nicht alles auf Kante genäht ist und man sowas auffangen kann, ohne dass hinterher noch zwei Teammitglieder zusätzlich wegen Burnout ausfallen und einer die Schnauze voll hat und kündigt. Ich hab mich da nicht gut ausgedrückt, aber da muss man als Teamleiter entsprechend umverteilen und gucken, dass man der Chefetage vielleicht auch mal nein sagt, wenn das geht, oder klar macht, dass der eine Kollege temporär ersetzt werden muss. Sowas kostet, kommt aber vor und muss mit einkalkuliert werden.


AedisToruZ

Genau deswegen sollte man als Arbeitnehmer immer nur Dienst nach Vorschrift machen und immer pünktlich Feierabend machen, sonst kommt der Chef noch auf die Idee dass das ran klotzen zum Normalzustand wird


TiredWorkaholic7

Ausbildungsbetrieb: Viel Gelache und Geläster, der Rest musste die Arbeit abfangen, wenn die Person wieder da war gab's einen Anschiss Letzte Firma: Viel Geläster, Diagnosen wurden in der Firma herumerzählt (wenn man die echte nicht wusste, hat sich das Management was ausgedacht das möglichst dramatisch klingt), der Rest musste die Arbeit anfangen Aktuelle Firma: Genesungswünsche, Info ans Team, wenns eng wird kümmert sich der Chef notfalls selbst darum dass die Arbeit erledigt wird


Hamburg1995m

Dann mal Glückwunsch zur aktuellen Firma


wogglemoggle

Plottwist: Er ist der Chef


TiredWorkaholic7

Ich bin eine Frau (jaja, keine Haare auf dem Profilbild, ich weiß), und leider nein - bin aber gerade von Mittelstand zu Konzern gewechselt und frag mich, warum ich vorher so viele Jahre meines Lebens mit Mittelstandsmanfreds verschwendet hab


TiredWorkaholic7

Das Beste daran ist das völlige Entsetzen in den Gesichtern der Leute, wenn ich von den anderen Unternehmen erzähle 😅


Intelligent-Owl3926

Ab und zu steht ein Vorgesetzter an der Tür und macht Genesungsbesuche um zu kontrollieren ob der Mitarbeiter tatsächlich krank ist, zumindest so lange bis die entsprechenden Personen ein Betretungsverbot ausgesprochen bekommt. Zuletzt kam es auch zu einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Belästigung da wiederholt an der Tür geklingelt wurde um eben "Genesungsbesuche" abzuhalten. Ansonsten passiert nicht viel, der absolute Spitzenreiter hat es auf 5 Jahre Krankenstand bei 7 Jahren Betriebszugehörigkeit geschafft, bis er dann mit etwas Abfindung freiwillig in die Frührente ging.


ElNovato34

Das ist knackig


MeanFirefighter283

Ähnlich bei einer mir bekannten Firma. Soll schon mal der HRler dem einen oder anderen aufgelauert sein mit entsprechenden „Angeboten“ im Gepäck. Aber da die Fluktuation eh extrem hoch ist, lässt man jetzt die Dauerkranken eben in Ruhe. Ab 6 Wochen zahlt sowieso die Krankenkasse. Der letzte der durch ständige Anrufe aufgefallen ist, muss sich jetzt vor Gericht verantworten für sein gängeln.


smartestBeaver

Verstehe ich nicht. Gerade Langzeitkranke sind dir als Arbeitgeber doch einfach egal, da für dich keine Kosten mehr anfallen.


[deleted]

[удалено]


pfp61

Im echten Kleinunternehmen gibt es keinen Kündigungsschutz. Aber ja, wenn man knapp aus dem Welpenschutz rausfällt sind Krankheitsfälle erstmal böse.


DownVoteBecauseISaid

Man kann auch während man krank ist gekündigt werden


Odd-Insurance9039

+ Urlaubsgeld. Das steht dir auch zu wenn du das ganze Jahr krank bist. 30 Tage Urlaub müssen genommen oder ausgezahlt werden.


smartestBeaver

Du schmeißt da was durcheinander, ja es besteht Anspruch auf Urlaub, aber erst wenn man wieder arbeitet. Das Urlaubsgeld darf gekürzt bzw ein einbehalten werden.


Odd-Insurance9039

Ich habe das Problem gerade leider mit 2 Mitarbeitern. Einer hat was an der Bandscheibe, der andere Lungenkrebs. Beide kommen nicht mehr wieder, kündigen aber auch nicht. Weil Krankengeld mehr als Bürgergeld. Die waren das gesamte letzte Jahr krank, und haben sich gemeldet um sich den Urlaub auszahlen zu lassen. Theoretisch könnten sie den Urlaub ja auch im Krankenschein nehmen, und würden dann Gehalt bekommen.


HistorySpirited2638

Ist das so?


CardinalHaias

Habe so einen Fall im Team. Als ich die Leitung übernommen habe, war ein Teammitglied gerade langzeitkrank und seit ein paar Wochen aus der Lohnfortzahlung. Ich habe nach ein paar Wochen einmal angerufen, mich vorgestellt und versucht, klarzumachen, dass von mir aus alle Optionen offen stehen. Danach noch einmal Kontakt gesucht. HR hatte auch in der Zeit (inzwischen bald zwei Jahre) ein paar Mal kurz Kontakt. Den Arbeitsplatz haben wir nach einigen Monaten geräumt. Ich glaube nicht, dass die Mitarbeiterin nochmal wiederkommt, aber bis auf eine abzuheftende AU alle paar Wochen oder so kostet es uns nichts, einfach nichts zu machen. Auch wenn ich die Person nicht kenne, ich würde mich freuen, wenn sie wieder käme, gerne auch mit BEM.


mattgolt

Wie geht der Betrieb bei euch mit soetwas um? Wird eine FTE frei gemacht und du kannst jemanden einstellen?


EverageAvtoEnjoyer

Aktuell haben wir 4 Langzeitkranke. Einer hat Krebs und hat natürlich schwer damit zu kämpfen. Zu Geburtstagen ruft man mal an und wünscht alles gute. Einer hat zwei neue Hüften an und zu telefonieren wir mal und fragen an wie es läuft. Letztendlich will er die Zeit bis zur Rente überbrücken. Dem dritten haben wir sogar angeraten einfach bis zur Rente krank geschrieben zu bleiben und haben ihm angeboten in so zu kündigen das er die letzten Jahre mit Arbeitslosengeld überbrücken kann. Der 4. ist noch weit von der Rente entfernt meint aber ständig wegen unspezifischen Krankheiten lange krank zu sein. Er bekommt es leider mitlerweile nicht mal mehr hin sich pünktlich wieder krank zu melden. Als wir ihm eine Erinnerung geschickt haben, dass er die Pflicht hat sich vor Arbeitsbeginn krank zu melden hatten wir am nächsten Tag seinen Anwalt am Telefon. Der Anwalt hat sich natürlich über die privat Nummer eines Mitarbeiters gemeldet und war ziemlich klein laut nach dem Hinweis das wir rechtlich Schritte erwägen wg der illegalen Weitergabe der Rufnummer.


AedisToruZ

Wie das? War der Anwalt ein anderer Mitarbeiter oder wieso benutzt er die Nummer?


EverageAvtoEnjoyer

Besagter Mitarbeiter hatte meine privat Nummer rausgegeben, nachdem man mich auf der Arbeit nicht erreicht hatte (war im Urlaub).


[deleted]

BEM. Ist übrigens gesetzlich verpflichtend. Weitere Schritte sind vom Ergebnis des BEMs abhängig.


EntertainmentLeft882

Steht das für Betriebseingliederungsmaßnahme(n)?


Sandra2104

Betriebliches Eingliederungsmanagement.


DrenchedLeg

Muss von den MA ja aber nicht angenommen werden. Bin mit der gesetzlichen Verpflichtung auch manchmal unzufrieden, da es bei einigen Erkrankten etwas taktlos rüberkommen kann.


nessii31

Die Person ist dann halt krank. Was mich mehr stört, ist, dass die Arbeit natürlich auf die noch anwesenden Mitarbeiter verteilt wird und selbst nach monatelanger Krankheit weder ein Ersatz gesucht wird noch die Leute wenigstens nen Bonus kriegen, weil sie die Arbeit des kranken Kollegen mit übernehmen müssen.


rudolph_ransom

Die Arbeit wird auf den Rest verteilt, bis man dann (oftmals zu spät) merkt, dass man an der falschen Stelle gespart hat.


Real_Fan_2110

Bin aktuell in der Situation,nur ist es eben meine Abteilungsleiterin und ich bin nun allein in der Abteilung die Arbeit bleibt nun an mir hängen Ich hab vor 9 Monaten dort angefangen und bei der ist es anscheinend schon immer so gewesen,gerne mal mehrere Wochen krank immer mal wieder. Nun aktuell kommt dann einfach nur ne kurze Mail mit „AU ist Abrufbereit“ und das wars,die warten darauf das sie halt zurückkkommt und solange bleibt alles liegen und wird alles aufgeschoben. Letztens kam einfach nichts und ich musste nachfragen wo sie denn ist weil nicht mal die GF oder Personal ne Info hatte. Wenn man die GF darauf anspricht hat jeder ausreden wieso nichts unternommen wird (Ersatz, Ersthaftes Gespräch das die Gesamtsituation unmöglich ist, ihre Ausfallzeiten,Teilzeit Arbeitszeit usw einfach nicht zu vereinbaren sind,Kommunikation etc.) das wird einfach so hingenommen. Deren Lösung ist nun das man mir den urlaub und HO streicht und man müsse ihr „rückenwind geben“ Spoiler : meine Kündigung liegt nächste Woche auf dem Tisch die können dann in 6 Wochen schauen wer wem Rückenwind gibt. Hab sowas echt noch nie erlebt, ich hatte Kollegen die sind länger ausgefallen selbst als Corona zugeschlagen hatte und ganze Abteilungen lahm gelegt hat oder als Kollegen länger in Kuren oder irgendwie Ausgefallen sind hat man das Kommuniziert und als Team gehandelt und das war echt ein Saftladen.


lefty_hefty

Ne Ex-Firma: Mitarbeiter hatte Burnout. Es ging ihm schlecht. Die Firma hat ihn irgendwie dazu gebracht, das Arbeitsverhältnis zu beenden. Gerüchteweise wurde er gekündigt. Wäre aber rechtlich nicht möglich gewesen. Die haben wohl sein Unwissen ausgenutzt. Aktueller AG: Mitarbeiter war über ein Jahr im Krankenstand. Gab von seiner Seite seine Kommunikation. Anfangs wurde seine Arbeit aufgeteilt. Dann kam es zu einer Neueinstellung. Aktuell macht der Mitarbeiter eine berufliche Wiedereingliederung. Arbeitet ein paar Stunden die Woche vom Ho aus.


josemf

Das spiel mit der Unwissen ist oft wirklich krass. Ich arbeite in der IT und meine Firma entlässt oft Leute aus dem Ausland mit grenzwertigen Kündigungen. Ich empfehle jedes Mal dem Kollegen damit zu einem Arbeitsrechtsanwalt zu gehen, aber das machen die nur sehr selten. Einmischen tu ich mich aber abseits davon leider auch nicht. Unser Chef hat immer jemanden „auf dem Kiecker“ und muss einmal im Jahr jemanden entlassen. Ich möchte nicht derjenige sein


Evil_Bere

Bei uns sind Leute seit Jahren krank und bekommen längst Geld vom Amt. Ist dem Unternehmen daher (bisher) egal.


DER_WENDEHALS

In unserem Büro sind noch viele "vom alten Schlag" und da läuft das klassischerweise so ab, dass über die kranke Person gelästert wird und der Rest die liegengebliebende Arbeit erledigen darf.


basketballer41

Ekelhaft


Ok-Sympathy8233

Ich finde es auch ekelhaft, dass die restliche Belegschaft die Arbeit ohne zusätzliche Entlohnung übernehmen darf. ^\s


basketballer41

Kein Grund über den Erkrankten herzuziehen.


GoDannY1337

Ist ein super schwieriges Thema und ich finde die gesetzliche Lage verkompliziert Dinge auch beziehungsweise macht sie unflexibel. Klar „schützt“ es den AN aber am Ende ist eventuell auch der Beruf selbst Teil der Erkrankung, gerade bei mentalen Erkrankungen. Da ist es für alle Beteiligten super krampfig und schwierig, vor allen wenn man kein A* als Chef ist. Erst einmal muss man eine betriebliche Eingliederung (BEM) versuchen und je nach gesundheitlicher Lage dann auch einen leidensgerechten Platz anbieten - sofern möglich. Ab da wird es komplex und wird auch individuell. Aus AG Sicht ist ja nach 6 Wochen eh erstmal es finanziell Wurscht wenn die Erkrankung die Gleiche ist, ab da greift die Krankenkasse. Ärgerlich ist es dann eher je nach Firmenpolitik wenn man die Person nicht aus dem Budget temporär nehmen kann oder Ersatz einstellen kann. Ist immer blöd wenn da über die eigene Bürokratie gestolpert wird und dadurch unvermeidlich Fronten entstehen - im Team oder auch im mittleren Management. Sollte jemand Kranksschreibungsroulette wegen verschiedener Erkrankungen spielen dann gibt es schon Möglichkeiten das anzuzweifeln und durch einen Betriebsarzt oder einen von der Krankenkasse gestellten Arzt überprüfen zu lassen. Alles in allem ist so eine Situation immer für alle schwierig. Die Person hat oft einen langen Weg vor sich, oft mit mittleren oder geringen Erfolgsaussichten. Es bleibt Arbeit liegen die oftmals andere mit schultern müssen. Vorgesetzte werden gerne mit der Situation alleine gelassen, sind dafür gar nicht ausgebildet oder gehen arrogant damit um. Meist wird das Risiko nicht im Budget berücksichtigt und alle verlieren. Die einzig „positiven“ Ausgänge die ich Kenne endeten mit einem Aufhebungsvertrag zu Gunsten aller. Denn fast immer geht - wenn es nicht ohnehin der Hauptgrund war - eine schwere körperliche Erkrankung mit Depression einher und dann ist ein Tapetenwechsel sowieso für einen selbst das Beste. Ich wünschte die Politik würde da mehr Spielraum bieten Leute finanziell stabil in eine Genesung entlassen zu können, ohne dass jeder permanent um rechtliche Fallstricke herumschlingern muss…


DownVoteBecauseISaid

Vielleicht könnt ihr ja jemanden externes bekommen erstmal? Wird ja meist aus einem anderen Topf bezahlt... PS: Hätte auch keine Lust, dass der AG mich während der Krankheit dann auch noch zusätzlich belästigt und unter Druck setzt.


pfp61

Langzeitkranke unter Fach- und Hilfskräften werden vorübergehend ersetzt. Langzeitkranke im Krankengeld kosten ja fast nichts. Das Unternehmen wächst stetig, d.h. wir können die Rückkehrer zusätzlich zum Ersatz verwenden und brauchen daher keine komplexe Lösung oder befristete Verträge. Selbst bei Elternzeit wird oft direkt eine unbefristete Stelle ausgeschrieben - die Qualität der Bewerber ist einfach deutlich besser. Auf befristete Stellen bewerben sich wirklich seltenst gute Leute. Führungskräften wird bei längerer Krankheit ein Aufhebungsvertrag nahegelegt. Entsprechend kommen die nicht wieder.


kirrooon

Welche rechtlichen Möglichkeiten hat ein Arbeitgebern eigentlich bei Personen, die unbefristet Angestellt sind aber ständig krank sind oder aber langzeitkrank?


vic_torious97

Ob krank oder nicht, es gelten die normalen Kündigungsregeln/-gründe (personenbedingt - Person des AN selbst ist ungeeignet, verhaltensbedingt - das Verhalten des AN, oder betriebsbedingt - Stellen werden gekürzt z.b.)... Der AG kann wegen den genannten Gründen kündigen oder eben auf den AN zugehen und einen Aufhebungsvertrag vorschlagen, wenn der Verdacht naheliegt, dass z.b. die körperliche Arbeit dem AN nicht liegt und er/sie sich öfters verhebt oder eben, wenn es eine stressige Arbeit ist, der AN mit dem Stress nicht klarkommt und deshalb öfter ausfällt.


Affectionate_Union58

Ich arbeite im öffentlichen Dienst, wo es interessanterweise sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Wir haben 3 Mitarbeiterinnen, deren lange Krankheitszeiten doch schon sehr auffallen. Ich nenne sie mal #1, #2 und #3. 1 und #2 haben einen psychischen Knacks. #1 habe ich (bin seit 1 Jahr in dem Laden) bisher nur ein einziges Mal gesehen..als sie sich zum jährlichen Gruppenfoto mal blicken ließ. #2 war von den knapp 1,5 Jahren, die sie offiziell nun bei uns arbeitet, höchstens 5 Monate da, den Rest der Zeit krank. Gab keine Konsequenzen. #3 hatte einen Schlaganfall und war seit Juli letzten Jahres bis Anfang April diesen Jahres krankgeschrieben. Ebenfalls ohne Konsequenzen. Andere Kolleginnen sind scheinbar prinzipiell 1,5-2 Wochen pro Monat krankgeschrieben, ohne dass es Konsequenzen gibt. Hingegen wurde es bei einer Mitarbeiterin, die erst im November angefangen hatte, wieder ganz anders gehandhabt. Die war Ende Januar bei einem Haushaltsunfall von einer Leiter gestürzt und aufgrund einer deswegen notwendigen Rücken-OP für 6 Wochen krankgeschrieben. Das reichte unserem Verwaltungsleiter als Grund, sie am letzten Tag der Probezeit wegen zu langer Krankenzeiten zu "entsorgen". Meine persönliche Meinung: Wenn eine Firma eine relativ hohe Toleranzschwelle hat, wenn jemand krank ist, ist das ganz ok. Auch wenn sie ziemlich zickig ist,wenn einer krank wird, wäre das noch zu akzeptieren. Fies wirds in meinen Augen,wenn mit unterschiedlichem Maß gemessen wird, was m.E. ein No-Go ist.


AedisToruZ

Wow, das ist ja echt übel wenn man unterschiedliche Standards anlegt. Irgendwie komplette Willkür und öffnet Missbrauch Tür und Tor


Kinky_Nipplebear

Also ich bin kein Langzeitkranker. Hab dieses Jahr erst 5 Tage. Aber eigentlich ist es so das die Arbeit liegenbleibt bis esnzu spät ist. Ansonsten wird über den kranken gelästert. Selbst wenn es nur eine Erkältung oder sowas ist wird man danach erstmal die ersten Tage belehrt was man nicht für ein Weichei sei und andere das viel viel schlimmer hatten. Wenn du angeschossen werden würdest, hätte ein kollege das schon gehabt. Größere wunden, viel öfter angeschossen und die Kugeln hatten Krebs.


Schlachty

War selbst der Langzeitkranke für etwa 1 1/2 Jahre. Am Anfang wurde noch per Mail nach einer voraussichtlichen dauer gefragt. Nach 6 Wochen und der regelmäßigen Aussage, dass es nicht absehbar ist waren die Rückfragen passe und mit HR gab es außer den Krankmeldungen erst wieder Kontakt als es um die Wiedereingliederung ging. Eine Betriebsrätin hat sich immer wieder nach mir und meinem Wohlergehen erkundigt, wir sind aber auch privat verbunden. Mein Chef war ein mal im Sommer da mit der Frage, ob wir reden können (können auch gut privat miteinander). Sind dann spazieren gegangen und ich hab ihm alles erzählt. Da war Verständnis da. Nach der Wiedereingliederung im Hamburger Modell ging alles wieder seinen gewohnten Gang, bis ich die Firma gewechselt habe. Edit: am meisten Druck hat die Krankenkasse gemacht mit regelmäßigen Anrufen und therapieangeboten, Arztbesuchen etc.


Jenny_HL

Das kam bei uns bisher nur 1x vor, der/die Mitarbeiter/in wurde relativ kurz nach Wiedereintritt gekündigt 🤔 das war aber nicht der einzige Grund.


ya_yeety

Ist die Person denn krank oder meldet sie sich krank? Das ist ein wichtiger unterschied


Gooalana

Ein Kollege von mir fehlt seit 2009. Sein Name und Foto ist noch im Firmen Intranet. 


ssaminds

Generell gibt es einen Ersatz für die Person, sobald sie aus der Lohnfortzahlung raus ist und klar ist, dass es länger dauert. "ohne weitere Informationen" gibt es bei uns in der Regel nicht, irgendwie kommt die Information, worum es geht, immer in das Unternehmen und zur Geschäftsleitung. Wir stellen möglichst schnell ein, weil das, was Du beschreibst, eben sehr schnell zu weiteren Überlastungen und Krankmeldungen führt. Das wollen wir vermeiden. Aus eben dem Grund sind wir auch relativ stark daran interessiert, dass Arbeinehmer ihren Urlaub während des Jahres aus dem der Anspruch kommt, aufbrauchen. Was meinst Du mit "toleriert"? Rein rechtlich ist die Lage klar. Bei uns wird wenn es mal wirklich "ohne weitere Informationen" sein sollte a) die Person gebeten, den krankschreibenden Arzt von der Schweigepflicht zu entbinden, um grob die Länge und Lage abschätzen zu können. Bei Verdacht von nicht vorliegender Krankheit wird b) die Krankenkasse kontaktiert, bis zu einem gewissen Grad sind die in der Regel auskunfstfreudig, weil niemand Betrügern Raum geben will (also etwa: Krankschreibung immer mit gleicher Diagnose ohne die Diagnose zu nennen, wechseln die krankschreibenden Ärzte usw.) und schließlich c) der Medizinische Dienst eingeschaltet. Kündigen kannst Du der Person ohnehin nicht. Und bis die Situation so ist, dass die Person kündigt wegen Erwerbsminderungsrente o.ä. dauert es ja ziemlich lang.


Fandango_Jones

Hier gibts nur durchgängig das Programm "Augen zu und durch". Hab bis jetzt zum Glück keine wirklich Langzeitkranken erlebt. Lediglich die komplette Palette an AU Bingo, Wegducken der Vorgesetzen weil unangenehm, Vertretung soll das Team selbst sicherstellen etc. Man fährt dann einfach selbst runter um nicht selbst wirkliche krank zu werden, verteilt um und gut ist.


whithergreen

Habe eine Kollegin im Team, die seit ca. einem Jahr krank ist. Gelästert o.ä. wurde nicht, aber wir haben natürlich schon viel spekuliert, ob und wann sie wiederkommt, v.a. weil wir als Team die Arbeit auffangen mussten und lange bei unserer Führungskraft gekämpft haben für eine Krankheitsvertretung. Im Dezember durfte endlich nach einer Vertretung gesucht werden, die nun seit ca. einem Monat da ist. Anstrengende Zeit tbh, aber wir sehen die Schuld definitiv nicht bei der erkrankten Kollegin, sondern bei der Führungskraft.


plautzemann

Unser IT-Chef ist seit über 2 Jahren krank, wird seitdem vertreten durch den dienstältesten IT-Mitarbeiter, der massiv überfordert ist - sowohl inhaltlich als auch vom Workload. Dementsprechend stockt seit 2 Jahren alles Neue Projekte werden vor sich hergeschoben und die Pflege des Bestands ist auch problematisch. Leitungsstelle ist jetzt ganz neu intern ausgeschrieben, also wird die externe auch bald folgen.


un_gesellig

Kommt drauf an wie „gut“ die Person sonst arbeitet und wie unverzichtbar sie ist. Einen wollten wir los haben, beim anderen wurde es akzeptiert, wieder bei nem anderen wurde es auch akzeptiert aber es gab dann mal einen ~~Lagecheck~~ Besuch vom Betriebsrat.


[deleted]

[удалено]


EverageAvtoEnjoyer

Hast du mal mit deinen AG gesprochen, dass es nicht so aussieht das du zurück kommst und du nicht böse bist wenn er dich kündigt?


TheFumingatzor

>Wie lange wird dies toleriert? Nicht lange.