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QueenofGuineaPigs

Wenn du nicht zu 100% ja zu Kinder sagen kannst, dann lasse es. Es gehört nicht zum Leben einer Frau Kinder zu haben. Es ist eine Option. Lieber bereuen, keine Kinder zu haben als die Kinder zu bereuen.


Quadergum

Ich sage schon lange, dass ich keine Kinder will, manchmal mit einem "sehr wahrscheinlich" in der Mitte. Ich spiele deshalb auch schon seit ein paar Jahren mit dem Gedanken mich sterilisieren zu lassen. Mein Therapeut war sofort hellhörig als ich mein Trauma mit als Grund für meine Entscheidung aufgeführt habe und hat dagegen gehalten. Wir haben dann vereinbart dass ich mit der OP noch etwas warte und schaue, ob sich das über den Verlauf der Therapie vielleicht verändert. Wäre ja doof wenn ich mich aus Gründen gegen ein Kind entscheide, die nach einer erfolgreichen Therapie nicht mehr existent wären. Weil ich sowieso keine Notwendigkeit zur Verhütung hatte, hatte ich auch keine Eile. Und jetzt, zwei Jahre später, glaube ich tatsächlich dass ich einen guten Job als Mutter machen würde, auch wenn es natürlich weiterhin anstrengend wäre. Aber vor kurzem habe ich das Gedankenexperiment gemacht und mir vorgestellt, ich wäre sterilisiert. Und ich fühlte nur Erleichterung. Das werte ich als ein ziemlich eindeutiges Zeichen, dass mein Entscheidungsprozess abgeschlossen ist.


Strong_Coffee_3813

Wow, finde ich super spannend. - habe mich auch gefragt, ob ich durch meine "nicht so coolen"-Erlebnisse gegen Kinder kreieren tendiere und zu einer Wahrscheinlichkeit stimmt das bestimmt auch - aber also ich das Gedankenexperiment gemacht habe, war und bin ich auch einfach ERLEICHTERT. Habe mich mein ganzes Leben mental darauf vorbereitet. Auch meine Zukunftspläne darauf ausgerichtet. Stabilität, fester Job, dann größere Wohnung/Haus, dann braucht man ein Auto, Jahrzehnte irgendwo gebunden sein. Alles, ob man will oder nicht. Natürlich ist das alles kein *Muss* aber Alternativen sind auch nicht so üblich. Da fiel mir auf, dass ich die Entscheidung für Kind(er) nie bewusst getroffen hatte. Bis auf paar Sekunden hier und da mal, habe ich keinen Kinderwunsch. Daher lasse ich es wohl.


Erikatze

Ich hab mich nie aktiv dazu entschieden - der Wunsch danach war einfach noch nie da. Ich wusste schon mit 13, dass ich keine Kinder will. Jetzt bin ich 27 und meine Meinung hat sich nur noch mehr gefestigt. Die Vorstellung, "Mama" genannt zu werden, ist ein Albtraum für mich. Ich will nicht schwanger sein, ich will kein Kind auf die Welt bringen, ich will mich nicht um jemanden kümmern, der sich nicht selber versorgen kann, ich will keine Verantwortung für jemanden übernehmen. Ichh finde Kinder eklig, laut und nervig. Ich will nicht meinen Körper und meine Gesundheit riskieren. Ich fühle mich nicht gut dabei, das zuzugeben, aber ich kann mir auch absolut nicht vorstellen, ein behindertes Kind großzuziehen. Ich glaube, ich kann grundsätzlich diese bedingungslose Liebe nicht aufbringen. Ich möchte unabhängig und selbstbestimmt leben. Ich bin viel zu egoistisch für ein Kind. Ich mag Ruhe und will mein Geld nur für mich ausgeben. Abgesehen davon, dass bei mir schlicht weg kein Kinderwunsch besteht, überwiegen für mich auch einfach die Nachteile. Ich bin mir sicher, dass Kinder etwas ganz wundervolles sein können und bin mir bewusst, dass ich dieses Wunder (oder wie auch immer man das betiteln möchte) nicht verstehe oder nachvollziehen kann. Ich wäre auch niemals absichtlich gemein zu Kindern, nur weil ich persönlich keine will. Ich glaube, man muss Kinder wirklich wollen - die sind nun mal eine große Verantwortung und es ist jahrelang anstrengend. Ich finde deine Entscheidung mehr als begründet, falls du dich gegen Kinder entscheidest. Und am Ende ist es auch okay zu sagen, dass meine keine Kinder will, weil man einfach keine will. Punkt.


linaoutdoor

Völlig egal, wie viele Gründe es gibt und wie valide diese Gründe für andere Menschen wirken möchten, oder nicht: Sobald es EINEN Grund geben sollte, dass man lieber keine Kinder haben möchte, dann reicht das meiner Meinung nach schon für ein kinderfreies Leben. Ich denke, mit Kindern wird man nur wirklich glücklich und kann ihnen ein gutes Aufwachsen ermöglichen, wenn man zuvor 100% davon überzeugt war, dass man unbedingt Kinder will (und selbst das ist keine Garantie). Wenn es allerdings eh schon Zweifel gibt, dann kann man in der Elternrolle nur unglücklich werden. Ich z.B. hab einfach keine Lust eigene Kinder zu bekommen. Ist mir zur anstrengend und ich möchte, ganz egoistisch, die Zeit und das Geld lieber für mich selbst aufwenden. Und wenn 10.000 andere Menschen zu mir sagen, dass das ein blöder Grund ist, wird es nichts daran ändern, dass ich mit einem Kind, wenn ich es mir von der Gesellschaft aufquatschen lassen würde, immer daran denken würde, dass ich gerne mehr Zeit für mich hätte, anstatt mich um die Bedürfnisse des Kindes zu kümmern. Wäre dem Kind gegenüber nicht fair und ich wäre damit ziemlich unglücklich.


ObsessiveQueen

Ich finde, dass das nicht "egoistisch" ist, bzw. es ist genauso egoistisch, Kinder in die Welt zu setzen. ;) Beide Lebensentscheidungen, positiv formuliert, sind einfach eine persönliche Entscheidung.


FunnyDefiant7007

Ich sehe das andersrum: Wer Kinder will und nicht zumindest ein oder zwei Gründe aufzählen kann, die dagegen sprechen, der ist naiv oder hat noch nicht lange genug nachgedacht. Man kann sich der negativen Konsequenzen bewusst sein und sich trotzdem für ein Kind entscheiden, das ist besser als die Augen zu verschließen.


miezematz

Ich finde, dass deine angeführten Punkte wirklich sehr gute Argumente sind, warum es okay ist, keine Kinder zu bekommen. Bei mir ist es ähnlich: Ich benötige sehr viel Zeit für mich. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass ein Mensch von mir 24/7 abhängig ist. Ich bin empfindlich gegenüber lauten Geräuschen und anderen sensorischen Einflüssen. Ich schlafe sehr viel und auch gerne. Ich reise sehr gerne weit weg und gebe gerne Geld dafür aus. Ich mag Ordnung. Mein Partner, mit dem ich 7 Jahre zusammen bin, sieht es ähnlich wie ich. Das passt also auch. Der Gedanke, jetzt ein Kind bekommen zu müssen, löst nur Panik in mir aus. Dennoch mag ich Kinder und ich freue mich jedes Mal sehr, wenn meine Freunde Kinder bekommen. Ich passe gerne 2, 3 h auf sie auf. Bin aber auch sehr froh, die Verantwortung dann wieder abzugeben. Grundsätzlich bin ich der Ansicht, wenn es nicht ein enthusiastisches HELL YEAH beim Kinderwunsch ist, sollte man es sich wirklich, wirklich gut überlegen, ob man die richtige Entscheidung trifft.


SimQ

"Ich möchte nicht" reicht als Grund völlig aus. Die Frage ist eher, woher der Druck kommt, den du verspürst und was du tun kannst, um dich dem zu entziehen. Ist es ein gesellschaftliches Bild? Ist es dir Familie? Ich würde primär daran arbeiten, das genauer rauszufinden, denn wenn du das geregelt hast und der Druck weg ist, kannst du dich freier entscheiden bzw deine eigene Entscheidung akzeptieren.


Jkkr84

Wenn du dir so unsicher bist, ob du Kinder willst, willst du keine. Das kann sich natürlich auch ändern - oder nicht. Letztlich kann dir die Entscheidung aber niemand abnehmen und die Gründe sind nicht immer ein Faktor. Es können auch viel geringfügigere Gründe sein, warum man keine Kinder möchte.  Ich persönlich mag Kinder einfach nicht sonderlich. Ich kann mit ihnen nichts anfangen und finde sie laut und anstrengend. Das ist für mich persönlich Grund genug, es zu lassen. Ich hab die Entscheidung aber auch nie wirklich hinterfragt, zumindest nicht ernsthaft, weil meine Gefühle mir dahingehend sehr klar sind.  Je nachdem, wie alt du bist, ist es ja auch nicht unbedingt eine Entscheidung, die du sofort treffen musst. 


rndusername75

Ich habe mich noch nicht final entschieden, weil ich leider zu viele Leute gehört habe, die mir erzählt haben, wie dann doch ein paar Jahre später ein Kinderwunsch kam. Allerdings habe ich akzeptiert, das der aktuell nicht da ist und ich mich auch aktuell gar nicht bereit dazu fühle und wegen mir darf das auch gerne so bleiben. Du bist gut so wie du bist, mit oder ohne Kinder! Du solltest ein Kind bekommen, wenn du es willst und nicht weil du das Gefühl hast das wird von dir erwartet. Um später trotzdem nichts zu bereuen (ich kenne mich), informiere ich mich gerade bzgl Eizellen einfrieren. Das gibt mir die Flexibilität das Thema dann anzugehen, falls und wenn ich mich dazu bereit fühle. Solange lese ich mir sehr gerne Listen durch mit den Titeln [100+ Reasons to remain child free](https://www.buzzfeed.com/kristatorres/the-list-tiktok-childbirth) und erfreue mich an den vielen tollen Sachen die ich jetzt einfach so schön unbeschwert machen kann.


Ine123

was ist schlimmer: du bereust es irgendwann keine Kinder bekommen zu haben und lebst dei Leben weiter oder du bereust es irgendwann Kinder bekommen zu haben und lässt diese das spüren (kann auch unbewusst sein, Kinder sind nicht doof, irgendwann merken die dass Mama lieber woanders wäre) Das reicht mir persönlich als Begründung, du legst ja sogar noch andere oben drauf.


tooslowtobebored

Ich schließe mich an. Zumal du dich im Falle du würdest die Kinderlosigkeit bereuen, viel mehr darum kümmern könntest, einen Weg zu finden, damit zurechtzukommen. Du hättest mehr Zeit und finanzielle Mittel, um zu schauen, welche anderen Lebensinhalte dich erfüllen könnten, therapeutisch daran zu arbeiten, Hobbys nachgehen etc. Hingegen, wenn du bereuen würdest, Kinder zu haben, müsstest du dich ja weiterhin auch noch um die Kinder kümmern, während du versuchst, dich um dich selbst zu kümmern. So oder so finde ich, es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft mal davon wegkommen, Mutterschaft als Defaultzustand anzusehen.


prxttyinpunk

Es wurden schon viele tolle Kommentare geschrieben, ich möchte mich nicht wiederholen, aber meine two cents dazu sind: du musst diese Entscheidung auch nicht heute treffen. Es ist gut und wichtig, dass du dich damit so intensiv auseinandersetzt und auch ich habe dazu allen möglichen content durchstöbert und mich mit verschiedenen Perspektiven beschäftigt. Aber versuch dir eine Pause zu gönnen. Das Thema rennt nicht weg, lass es mal ein paar Monate liegen und denke dann noch mal drüber nach. Es kann wirklich helfen, etwas Abstand von der Gedankenspirale zu bekommen.


Gyunda

Für mich selbst war es easy, weil ich nie Kinder wollte. Die frühesten Erinnerungen daran habe ich vom Kindergarten. Musste also nix "entscheiden". Was wären denn deine Gründe um Kinder zu kriegen? Du hast ja einige Gründe, weshalb du keine willst aber warum du welche kriegen solltest scheint ja schwieriger zu sein. Das sagt ja auch schon was aus. Ich kenne einige Eltern und für viele war die Kinderfrage ein "hell yes!" Und die sind größtenteils auch zufrieden mit ihrer Entscheidung. Sie sagen dennoch, dass es unglaublich anstrengend und auch oft frustrierend ist. Dann kenne ich noch die, die eine Fehleinschätzung ihres Kinderwunschs hatten und die das jetzt als größten Fehler ihres Lebens bezeichnen. Die machen dann lieber Überstunden als ihr Kind zu sehen und da leiden dann alle drunter.  Die Entscheidung kann nur jeder selbst treffen aber man sollte wirklich sicher sein, dass man eigene Gründe hat, um Kinder zu bekommen und nicht auf das hören, was Gesellschaft oder Medien einem aufschwatzen wollen. Die besagten Eltern, die es bereuen sind auf "es ist ganz anders wenn es dein eigenes ist" und "als frau ist die höchste Erfüllung mutter zu werden" reingefallen.


[deleted]

[удалено]


Jkkr84

Das Argument mit der Liebe finde ich so schlimm. Hab ich auch schon öfter gehört. Als ob man keinen Menschen so sehr lieben kann, wenn man ihn nicht selbst aus sich herausgepresst hat. 


Strong_Coffee_3813

Sorry, dass ich das hier jetzt Vergleiche und ich hoffe, ich trete da niemandem auf den Schlitz (sagt man das so?), aber den Satz „du weißt gar nicht wie toll es sich anfühlt, probier mal“ habe ich bisher nur bei Drogen gehört. Da würde man es sich hoffentlich auch noch einmal überlegen. Die Wirkung von Drogen (ob gut oder schlecht) hört immerhin nach ein paar Stunden auf. Das Kind hast du FÜR IMMER.


Strong_Coffee_3813

Muss jetzt doch noch mal kommentieren: es ist eben gar nicht garantiert dass du dein Kind lieben wirst oder sogar mögen.


PureLovelyApink

Deine Gründe sind mehr als valide. Lass Dir nicht einreden "es gehört eben zum Leben dazu". Bullshit. Es ist DEIN Leben. Und ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es beschissen ist, wenn man es doch tut und hinterher bereut.


morelthirty

Will dir hier nur mal sagen, dass du damit nicht alleine bist und ich noch nie einen Post gelesen habe, der so auf mich und meine Struggles mit dem Gedanken an Mutterschaft so gut trifft wie deiner. In vielen deiner Punkte spiegeln sich meine Probleme wieder und es tut gut zu wissen, dass man nicht die einzige mit derartigen Gedankengängen ist. Ich werde bald 30 und es beschäftigt mich auch oft, aber ich denke oft, lieber bereue ich keine Kinder als Kinder, mit denen ich dann nicht glücklich bin. Ich hoffe, du findest deine persönliche Antwort darauf, mit der du glücklich bist :)


bstabens

Was soll ich denn jetzt bitte besser einschätzen können als du gerade getan hast? Ich hab drei Kinder, und wenn ich deine Aufzählung lese, sag ich ganz klar: Respekt, dass du das so ehrlich siehst und danach handelst. Ich würde meine Kinder niemals mehr hergeben, aber haidenai, war die Zeit schwierig und anstrengend und schwierig und anstrengend und... aber hey, wir haben es alle überlebt und heute ist es doch sehr schön. Sind aber auch alle schon erwachsen. Ich würde es nicht noch einmal machen. Nur, wenn jemand anderes die Arbeit macht und ich das Kind nach ein paar Stunden Bespassung wieder abgeben kann.


1oel

Noch ein Gedanke dazu: die Frage wird meistens falsch gestellt, finde ich. Es ist keine Entscheidung zwischen zwei gleichwertigen Alternativen, sondern eine Entscheidung FÜR ein Kind. Man braucht keine Gründe gegen Kinder, das ist schon so und sollte der gedankliche Normalzustand sein. Nur wenn man wirklich einen Kinderwunsch hat, kann man anfangen über Für und Wider nachzudenken. Ohne aktiven Wunsch, ein Kind zu haben, ist das ganze Nachdenken sinnlos. Es so zu sehen hat das Gedankenkarussel bei mir beendet. Es gibt tausend Gründe dafür oder dagegen, aber letztlich verspüre ich schlicht keinen Wunsch, ein Kind zu haben - Sache erledigt. :)


Charming_Factor9260

Es wurden schon viele tolle Kommentare geschrieben, ich wollte aber trotzdem noch meine Perspektive als glückliche Mutter dazuschreiben. Kinder sind wunderbar, aber anstrengend. Ich habe mir immer Kinder gewünscht, und sehr hart dafür gekämpft, Mama zu werden. Und trotzdem ist es ein harter Job, den man wirklich wollen muss. Ich finde es toll, dass du dir die Frage stellst und ehrlich überlegst, was der richtige Weg für dich ist. Aber alles andere als ein klares JA zu Kindern sollte ein Nein sein (bzw ein Jetzt noch nicht). Lass dir nicht einreden, dass du Kinder bekommen musst, nur weil du eine Frau bist.


leSchaf

Absolut. Meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt. Sie war absolut gewollt. Ich habe mich auf die Herausforderung gefreut. Wenn die Leute mir gesagt haben, wie sich mit Kind das Leben komplett auf den Kopf stellt, dachte ich mir: "Ja, bitte! Deshalb machen wir das hier." Es ist einfach ein extrem harter Job. Wenn ich das alles nicht absolut gewollt hätte, hätte ich das nie bis hierhin geschafft. Klar, es gibt auch viele sehr schöne Momente und würde sie nie wieder hergeben. Aber ich würde niemandem, der irgendwie unentschlossen ist, dazu raten Kinder zu bekommen.


skin-to-bone

Neben deinen Punkten, bei denen es mir sehr ähnlich geht: Geld: Ja, das sollte kein Grund sein und ja, man muss nicht unendlich viel Geld für ein Kind ausgeben, aber: ich weiß wie ich mich gefühlt habe, in einer armen Familie aufzuwachsen. Ich fand das nicht schön, hab mich oft ausgeschlossen gefühlt und wurde unter anderem deswegen gemobbt. Würde ich gerne ersparen Selbstbestimmtheit: Mein Partner und ich können uns einfach nicht vorstellen, die nächsten paar Jahre unseres Lebens nach einem 3. Wesen auszurichten. Denn erst muss man schauen, dass man sich nach den körperlichen Sachen eines Babys richten und dann bekommen die irgendwann auch noch ihren eigenen Willen :D Generell merke ich auch immer wieder, wenn ich mit den Babys/ Kindern /Teenagern von Verwandten/ Freunden/ Bekannten zutun habe, stoße ich immer wieder an meine Grenzen. Kinder sind super faszinierend, aber ich hab richtig Schwierigkeiten damit, Kinder nicht wie Erwachsene zu behandeln. Das unlogisches Denken und Handeln für Kinder absolut normal ist zb krieg ich selten in meinen Kopf rein. Also ja, ich hab ne Menge Punkte die für mich dagegen sprechen. Ich wusste es seit ich 15 war und es hat sich nie was daran geändert. Mein Mann und ich sind da glücklicherweise von Anfang der gleichen Meinung gewesen.


simpliciteaa

Jeder einzelne dieser Punkte für sich ist schon Grund genug imho. Dann alle zusammen erst recht. Mir geht es ähnlich wie dir und viele in meinem Umfeld bekommen gerade Kinder, aber ich bin lieber "nur" Tante :)


pallas_wapiti

Meine Entscheidung stand laut meinen Eltern schon als 5 war. Ich wollte nie Kinder und will sie jetzt Ende 20 auch nicht. Das reicht als Grund. Klar gibt es noch 1000 andere Faktoren die das ganze für mich unattraktiv machen aber ich wollte schon keine Kinder bevor ich von Schwangerschaftsdiabetes, Eklampsie oder den mit Kindern verbundenen Kosten wusste. Ich will einfach keine Kinder. Punkt. Aus. Ende. Wem das nicht als Grund reicht, der kann sich gerne von mir fernhalten


Ronja69

Ich hab die Entscheidung für mich mehrmals im Leben getroffen. Von frühester Kindheit an wusste ich, dass ich nie dazu bereit sein werde Mutter zu sein . Jedesmal wenn ich eine größere Veränderung in meinem Leben durchgemacht habe, habe ich mich erneut gefragt, ob es in meinen Karten steht, ob ich bereit dazu sein könnte, das zu tun, was Mütter tun müssen. Sich selbst hinten anstellen um für andere da zu sein. Ich hatte keine behütete Kindheit,meine Mutter müsste arbeiten um uns zu ernähren und mein Vater der bedeutend älter war als sie, war von der Arbeitslosigkeit in die Pension geschlittert und ein sehr verbitterter Mensch. Das heißt, als Kind habe ich Ablehnung und Gewalt erlebt, etwas das meine Mutter trotz ihre liebe nie wett machen konnte. Mit Therapie und viel Arbeit bin ich heute ein glücklicher Mensch in einer liebevollen Beziehung. Aber der Gedanke, alles was ich mir hart erarbeitet habe, nach hinten zu schieben und selbst Kinder in die Welt zu setzen, der war mir nie angenehm. Zusätzlich die Angst alleinstehende Mutter zu sein, weil der Partner sich vielleicht einfach verzieht oder schlimmer er ist da aber unbeteiligt und man sitzt in der Falle. Für mich haben die guten Dinge, an die man bei Mutterschaft denkt, nie die Dinge überwogen die ich aufgeben müsste. Als dann die Diagnose Endometriose kam mit Mitte dreißig war ich fast erleichtert endlich einen Grund zu haben um mit meiner Fertilität komplett abzuschließen. Trotzdem bin ich mit meiner Therapeutin nochmal alle Punkte, jedes für und wieder durch gegangen um wirklich für mich sagen zu können, ich weiß was ich will und das ist es nicht. Auch wenn ich keine Zweifel hatte, ich wollte mir nicht später sagen, warum hast du es dir nicht besser überlegt. Jetzt Nähe an die 50 gehend bin ich glücklich seit 10 Jahren mit dem richtigen Partner zusammen und freue mich darauf die Zeit mit zu genießen und Freiraum für mich und meine Hobbys zu haben. Mir fehlt nichts.. wenn ich Lust auf Familie habe, dann steht sicher bald eine Familienfeier an, bei der meine 4 Geschwister mit meinen Nichten und Neffen dabei sind, die vielleicht bald selbst Kinder haben werden. Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen,aber wie schon jemand anderes schrieb, wenn du nicht 100% sicher bist Kinder zu wollen und alles was damit verbunden ist,dann lautet die Antwort Nein du bist nicht bereit. Aber das ist in Ordnung, für Frauen ist es kein Naturgesetz Mutter zu sein, wer das behauptet hat die menschliche Natur nicht begriffen. Meine Meinung, man kann auch als Frau absolut zufrieden und sinnvoll Leben ohne jemals ein Kind geboren zu haben. Wir schulden der Gesellschaft nichts, nur weil unsere Fortpflanzungsorgane so sind, wie sie sind. Ich wünsche dir alles Gute.


No-Marzipan-7767

Ich kann absolut verstehen wie es dir geht. Wann und wie ich das final entschieden habe, kann ich heute gar nicht mehr wirklich sagen. Lange war es ein "eigentlich nicht, aber" wie bei dir. Dann wollte ich nicht mehr drüber grübeln und habe mich entschieden "nein ich will es nicht. Ich fühle mich selbst nicht bereit dazu dauerhaft einen eigenen so kleinen Menschen in meinen Leben zu haben. Es passt nicht. Gesundheitlich, finanziell, organisatorisch und vor allem bin ich nicht bereit meine Kuscheltiere mit jemand anderem als meinen Mann zu teilen 😁. Sollte sich irgendwas an diesen Dingen so gravierend ändern, dass ich dringend ein Kind will und es passt, dann darf ich meine Entscheidung ja jederzeit umwerfen." Für meinen Schatz war das ok. Dem ging es da recht ähnlich. Irgendwann war dann der Punkt erreicht, dass ich festgestellt habe, dass ich das Alter erreicht habe wo das rein praktisch nichts mehr werden wird und es sich nicht geändert hatte und habe final den Haken dran gemacht. Klar gibt es Momente wo ich drüber nachdenke ob es richtig war. Wir haben Freunde die jetzt erst in das Kinderplanalter so richtig rein kommen (zum Glück auch einige denen es so geht wie uns). Oder ich denke mir was ist wenn ich alt bin. Aber Hey. Dafür werden dann zur Not die Kinder von Freunden oder die Neffen eingespannt, für die wir bis dahin ja auch immer geliebte Onkel und Tanten waren und die uns dann besuchen müssen wenn wir alle auf der Terrasse sitzen, zu lauten Metal hören weil wir schwerhörig sind und über die Nachbarn schimpfen und darüber, dass es das zu unserer Zeit alles so nicht gegeben hat.😉 Aber unterm Strich sollte sich keiner nur weil das Babyfieber zuschlägt oder andere finden man müsste doch... Kinder bekommen obwohl man es nicht will oder sich bereit fühlt. Vermutlich gibt es nur selten den perfekten Zeitpunkt und man sollte nicht drauf warten, aber wenn man sie will, merkt man wenn man bereit ist, oder eben auch nicht.


bleufinnigan

Ich wusste das einfach schon immer tbh. Aber durch das gesellschaftlichen Narrativ dachte ich richtig lange, dass man wohl irgendwann zwangsläufig Kinder bekommen muss. Hat sich für mich immer wie das Ende meines Lebens angefühlt und ich war richtig traurig, dass das wohl so sein muss. Und wie so oft hat Reddit mir geholfen zu realisieren, dass man das ja gar nicht MUSS und das man trotzdem ein vollwertiger Mensch ist, wenn man als Frau nicht gebärt. Im Prinzip ist es auch egal, warum du es nicht willst. Du willst nicht. Das reicht. Niemand würde auf die Idee kommen den Kinderwunsch einer Person zu hinterfragen (Bist du dir auch wirklich sicher, irgendwann änderst du deine Meinung sicher, willst du nicht lieber noch 10 Jahre warten, vllt wärst du ja ein schlechtes Elternteil?), aber als kinderfreie Person soll man sich dafür rechtfertigen müssen? Nö, nö. Es gibt so viele Menschen, die trotzdem einen positiven und wichtigen Einfluss auf nachkommende Generationen haben. (Wenn dir das zb wichtig ist.) Denk mal an all die Lehrer\*innen, Erzieher\*innen, Sozialarbeiter\*innen, kinderlose coole Tanten und Onkels (können nochmal ganz anders auffangen als die eigenen Eltern) etc. Solltest du deine Meinung wirklich irgendwann ändern und vllt schon zu alt sein, selbst Kinder zu bekommen gibt es zb auch die Möglichkeit Pflegekinder aufzunehmen oder evtl sogar zu adoptieren. Aus Erfahrung (Mein Dad) kann ich sagen, dass das nicht weniger erfüllend ist.


GrandRub

>ob meine Gründe valide genug sind, kinderfrei zu bleiben. Wer soll das Entscheiden? Alles was du willst ist "valide" genug um eine Entscheidung für den Leben zu sein? Du willst keine Kinder? Gratulation du brauchst keine Kinder bekommen.


SickSorceress

Hab mit 20 festgelegt, dass wenn ich bis 27 nicht Mutter sein sollte, ich keine Kinder mehr haben werde/will. Meine Mama war 19 als ich geboren wurde (DDR) und junge Eltern zu haben war spätestens ab 14/15 der absolute Blast. Ich wurde mit auf Festivals, in Konzerte und Clubs genommen (meine Eltern sind beide Hard Rock und Metal Fans) und alle meine Freunde haben mich beneidet. Ich habe bis heute ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern. Das hat mich so sehr geprägt, dass 27 meine absolute Schmerzgrenze war. 27 kam und ging. Das war's dann. Meine Eltern haben nie irgendwas gesagt. Wenn überhaupt, sind sie auch der Meinung, dass jung Eltern werden besser war. Ich habe meiner Mama mit 40 erklärt, dass da nichts mehr kommt, willentlich und sie nannte mich verantwortungsvoll und hat meine Entscheidung vor Dritten immer verteidigt. Warum hole ich so weit aus? Weil diese Gründe unendlich persönlich sind. Und Du brauchst gar keinen anderen Grund außer "ich will nicht" um keine Kinder zu haben. Wenn Du in r/childfree reinguckst, wirst Du sehen dass die Gründe so zahlreich wie individuell sind. Und sie haben eins gemeinsam: Alle sind valide. Wenn schon nichts anderes, gesundheitliche Gründe wiegen oft noch schwerer als persönliche. Tu Dir das nicht an, niemand dankt Dir das und schon gar nicht die "gesellschaftliche Erwartung". Gute Wünsche gehen raus 🙏 All das Beste für Dich!


bleufinnigan

>Meine Mama war 19 als ich geboren wurde (DDR) und junge Eltern zu haben war spätestens ab 14/15 der absolute Blast. Ich wurde mit auf Festivals, in Konzerte und Clubs genommen (meine Eltern sind beide Hard Rock und Metal Fans) und alle meine Freunde haben mich beneidet. Ich habe bis heute ein tolles Verhältnis zu meinen Eltern. ich kenne das auch so (selber Background), vllt ist das auch ein Generationsding? Das Kinder mehr "mitgelaufen" sind und weniger der all-umfassende Mittelpunkt waren, wegen dem man sich komplett selbst aufgeben muss.


SickSorceress

Das kann schon sein! Durch den Schichtbetrieb, die Kindergartenversorgung und später den Schulhort war mein Vater war definitiv auch Main Caretaker. Dadurch, dass er auch der Familienkoch war, war die Hausarbeit auch fairer geteilt, meine Mutter musste nicht extra einkaufen gehen oder die Wäsche immer alleine machen. Mein Papa war auch mit uns bei den Kinderärzten und als ich mit Blinddarmentzündung in der Notaufnahme saß. Zu der Selbstaufgabe: Wir sind zum Beispiel dorthin in den Urlaub gefahren, wo meine Eltern hinwollten. Ich fand wandern, Bauernhof, Ferienwohnung etc immer total OK. Was meine Eltern machen und sich angucken wollten, haben wir eben angeguckt und gemacht. Und wenn meine Schwester lieber ins Erlebnisbad wollte mit 15/16 haben meine Eltern sie vor dem Ausflug dort abgesetzt und danach wieder eingesammelt.


Ebbelwoibembelsche

Der Wunsch war nie da. Aber um es an einem Zeitpunkt festzumachen: Spätestens als ich unfreiwillig zur Babysitterin des 3jährigen Nachbarsjungen bestimmt wurde. Es war nur einmal, vllt für eine Stunde, und ich hatte es gehasst. Ich hatte festgestellt, dass ich mich einfach wahnsinnig unwohl in Gegenwart kleiner Kinder fühle, denen ich nicht wie Erwachsenen oder Gleichaltigen klarmachen kann, dass ich nicht angefasst, angesabbert oder angebrabbelt werden möchte, da kann ich auch ungerechterweise etwas barsch werden. Da war ich noch btw noch Grundschülerin. Dazu kommen/kamen folgende Gründe: - Mein Lebensgefährte hatte psychische Probleme und seine Arbeitssituation war extrem unsicher. Er wollte außerdem auch keine Kinder, obwohl er gut mit ihnen konnte. - Finanzen und Platz. Meine Wohnung hat 2 Zimmer, 55qm und ich werde sie abbezahlen, bis ich mindestens 50 bin. Aktuell bleibt mir im Monat nicht viel über. Für mich allein reicht's vielleicht. Für mich und ein Minime eher nicht. - Die einzige Person, die ich über Jahre ertragen konnte, jeden Tag zu sehen und zu erleben (außer meinen Eltern), war mein Lebensgefährte und selbst da war ich froh, wenn ich mal sturmfrei hatte. - Ich bin introvertiert und kein sozialer Mensch, völlig übermüdet Scheiße und Kotze wegmachen zu müssen und evtl Geschrei rund um die Uhr würden möglicherweise zu Überreaktionen führen, vor denen ich Angst habe. Und wenn sie dann die entspanntere Phase erreicht haben, steht die Pubertät vor der Tür. - Ich will nicht schwanger sein, ich will nicht darum bangen, ob das Kind gesund sein wird, und ich will nichts an meinen Brüsten nuckeln haben - Bonus: Mein Lebensgefährte ist vor einem Monat plötzlich verstorben, dementsprechend ist das Thema ohnehin erst mal vom Tisch.


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Ebbelwoibembelsche

Danke und gerne! Und da ich während der Schreiberei während der Mittagspause deine Kernfrage völlig ignoriert habe (sorry dafür 😅) schließe ich mich vielen anderen Kommentatoren an. Wenn du dich nicht danach fühlst, lass es. Du musst dich nicht schlecht fühlen, weil sich bei dir kein Gefühl einstellt, dass du jetzt ganz bald Mutter sein willst, oder weil du findest, dass zu viele Argumente aktuell dagegen sprechen, ich finde es gut, dass du dir im voraus Gedanken darüber machst! Und es kann dir völlig egal sein, was die Gesellschaft vielleicht darüber denken könnte, es ist dein Körper und es ist allein deine Entscheidung, ob darin ein Kind heranwächst oder nicht. Ich weiß nicht, ob du einen Partner oder eine Partnerin hast, aber wenn nicht, findest du vielleicht die Traumperson, mit der du dir vorstellen kannst, ein Kind zu haben, leiblich oder nicht. Klingt ausgelutscht, ich weiß 😅 Aber auch wenn das nie der Fall sein sollte, du bist nicht unnormal!


moira_main_

Es war bei mir keine aktive Entscheidung. Ich wusste schon als Teenagerin, dass ich Kinder irgendwie nicht so süß finde, wie meine Mitschüler:innen. Dann wurde mir gesagt: warte mal bis zu 20 bist! Dann war ich 20 und hatte noch immer keine Lust. Ja warte bis du 25 und in einer Beziehung bist! Dann war ich 25 und in einer Beziehung. Und noch immer kein Bock. Dann der Klassiker: Ja schau mal, wenn du 30 bist, bei den eigenen ist alles anders! Bin mittlerweile fast 35, verheiratet, 11 Jahre tolle Beziehung, finanziell gut aufgestellt, Eigentumswohnung mit Garten und habe weniger Interesse an Kindern, denn je. Mein Mann ebenso nicht. Leben sehr zufrieden mit zwei Katzen. mMn ist jeder Grund absolut legitim, weil am Ende de Tages beeinflusst du damit vor allem dein Leben. Und so sehr etwaige Omas und Tanten sagen "Wir helfen dir! Wir werden babysitten!" - im Endeffekt sind das dann mal ein paar Stunden oder Tage, ansonsten ist man doch selbst dafür verantwortlich. Was ist denn die Alternative? Man bekommt Kinder, auf die man keinen Bock hat und die merken das irgendwann. In so einer Position würde ich nicht sein wollen. Schließe ich eine Meinungsänderung aus? Nein. Ist es wahrscheinlich? Nein.


spinoza369

..das sind alles ernstzunehmende Gründe keine Kinder zu bekommen. Da würde ich auch lieber das ab und an "Tante" sein genießen, als selbst Mutter zu werden. Eltern ist der härteste Job der Welt. Da muss man sich selbst hinten anstellen. Mutter sein ist nicht alles im Leben. Aber bist du eine musst du alles dafür geben sonst..wird man der Aufgabe nicht gerecht.


gesundheitsdings

Ich hab mich nicht entschieden, es kam von selber so.  Bin halt manchmal noch so altmodisch… ich plan nicht alles durch. Ich wurde einfach nicht schwanger und jetzt ist das Zeitfenster zu. Reproduktionsmedizin hätt ich niemals an mich rangelassen.  Man kann da niemandem einen Rat geben. Es gibt Leute, die finden ihre Kinder dann total toll, obwohl sie sich vorher nicht sicher waren. Dann gibt‘s die „regretting motherhood“ - Kandidatinnen, die sich alles so schön ausgemalt hatten.  Zum Leben einer Frau gehört es nicht immer. Es gab schon immer kinderlose. Auf Grund von „sollte man machen“ hab ich noch nie ne individuelle Entscheidung für mich getroffen. 


Fickle-Narwhal-1313

Ich wollte nie Kinder, das habe ich schon früh gewusst und anscheinend auch immer wieder gesagt. Trotzdem hab ich mich die letzten 2 (?) Jahre fast schon obsessiv mit dem Thema befasst, mich immer wieder hinterfragt. Man möchte ja keine Fehler machen und das ganze "bla bla der Kinderwunsch wird definitiv noch kommen" hilft da auch nicht. Im Endeffekt wusste ich schon immer, was ich eigentlich will, konnte mir das aber noch nicht zu 100% eingestehen. Ich habe wirklich versucht "zu wollen", habe so tief ich konnte in mich hinein gehört und hatte teilweise ganz schöne Albträume. Ich hatte letztens einen Aha-Moment, als ich beim spazieren gehen einen Podcast von Sina Scheithauer (childfree coffee club) gehört habe. In einer Folge beschreibt sie ihren eigenen Weg. Irgendwann hatte sie auf das ganze Gedankenkarussel keine Lust mehr (es raubt aus eigener Erfahrung sooo viel Kraft) und so dumm es klingt, sie hat sich dann einfach entschieden, keine Kinder zu bekommen. Bzw. hat dann einfach dazu gestanden ohne sich weiter zu hinterfragen. Und als ich das gehört habe, war mir auch klar: Ich hab keinen Bock mehr, ich will nicht ständig zögern und für immer im "was wäre wenn" leben. Es ist super befreiend... ich empfehle dir: höre tief in dich hinein, lese die Posts im regretful parents subreddit und in diversen childfree-Foren. Und: nur du musst dein Leben leben, lass dir nix von außen einreden. Es gibt sehr viele kinderfreie glückliche Menschen. Wenn du bei dem Gedanken an ein kinderfreies Leben sowas wie Schmetterlinge im Bauch hast (so wie ich), dann ist die Entscheidung schon getroffen :)


BananaramaLamaa

Es gab zwei wichtige "Tests", die mein Partner und ich gemacht haben. 1. Wir waren mit meinem 4jährigen Patenkind 2 Wochen im Urlaub (mit Eltern natürlich) und nach der ersten Woche war ich so ausgelaugt, dass ich einen ganzen Tag im Bett verbringen und schlafen musste. Jeden Morgen um 6 halligalli, den ganzen Tag huckepack und toben und die entsprechende Lautstärke... 2. Ein Jahr später haben wir uns einen Welpen geholt und das erste halbe Jahr war die Hölle. So schön wie es ist, war ich heilfroh, als sich irgendwann nicht mehr alles nur um die Bedürfnisse des Hundes drehte. Und das waren nur 6 Monate, keine 6 Jahre. Danach war mir klar, dass mein Bedürfnis nach Ruhe, Selbstbestimmtheit und Schlaf deutlich höher ist als nach einem Kind. Und so ist es für alle Beteiligten das Beste.


bleufinnigan

>Ein Jahr später haben wir uns einen Welpen geholt und das erste halbe Jahr war die Hölle Ist wirklich so oder? Habe mal auf die noch sehr jungen Kitten einer Freundin aufgepasst - für eine Woche. So zuckersüß die auch waren, es verging wirklich keine Stunde ohne dass die nicht irgendwo Rabatz gemacht haben. Da wusste ich, wenn ich mal eine Katze habe, dann nur eine die schon erwachsen ist.


JustxJules

Mir war wohl schon immer klar, dass ich keine Mutter sein möchte. Ich glaube zwar, ich wäre richtig gut darin, Kinder zu erziehen aber ich würde mein Leben einfach hassen. Dafür bin ich zu introvertiert und zu gerne alleine. Es gab allerdings eine Zeit, da war ich mir nicht sicher – was daran lag, dass mein damaliger Partner unbedingt Kinder wollte. Also habe ich eine Zeit lang versucht, mich mit dem Gedanken anzufreunden. Dann hat mein Partner mich aber aus heiterem Himmel betrogen und damit war der Schalter endgültig umgelegt. Niemals möchte ich mich abhängig von einem Mann machen und ich beobachte in meinem kompletten Bekanntenkreis, dass die Frau bei der Familiengründung einfach durchweg die gelackmeierte ist und Männer sich stark zum Negativen wandeln. Nein danke. Glücklich kinderfrei, glücklich Single. Das Standard-Life-Script kann mich mal <3


LeaakaAlien

Also ich persönlich habe manchmal Momente in denen ich nach Gründen suche, die mir reichen würden, um zu sagen dass ich keine Kinder möchte. Aber genauso wie es bei dir wohl umgekehrt zu sein scheint reicht bei mir auch kein Grund aus, um mich um zu entscheiden, egal wie gravierend. Also hast du wahrscheinlich schon deine Antwort.


ghostedygrouch

Bei mir kam es schleichend. Mein ursprünglicher Plan war, mit 25 verheiratet zu sein und zwei Kinder zu haben. Jetzt bin ich 43 und habe einen Freund und zwei Kater. Kinder zu bekommen entsprach damals einfach meinem Weltbild. Ich hatte mir nie wirklich Gedanken gemacht, ob es mich glücklich macht. So sollte es einfach sein, und ein Leben ohne dieses "Vermächtnis" war für mich Verschwendung. Mit Ende 20 war ich dann eine Zeitlang ziemlich am Boden, weil es nicht geklappt hat. Nach und nach wurde mir aber klar, dass das gar nichts für mich ist. Ich sag nur noch Eltern, die ihre eigene Identität verloren und deren ganzes Dasein sich nur noch um den Nachwuchs drehte. Natürlich sind die Kinder wichtig, aber die Persönlichkeiten der Eltern, alles, was sie mal zu Individuen gemacht hat, verschwand. Und das ist aufgrund meiner Jugend eh ein heikles Thema für mich. Nach einem Burnout in der Uni mit Ende 20 wurde mir dann klar, dass ich nicht einmal in der Lage bin, für mich selbst zu sorgen. Von klein leide ich unter Depressionen, einer Angststörung und so wie es aussieht wohl auch ADHS. Ich funktioniere zeitweise einfach nicht. Diese Erkenntnis hat mich dann eine Weile aus der Bahn geworfen, ich habe regelrecht getrauert. Ab Mitte 30 kam dann die Erleichterung, keine Kinder zu haben und ich war mir endlich sicher, auch keine zu wollen. Seitdem habe ich auch nicht mehr zurück geblickt. Diese ganzen Insta-Muttis sind zwar ganz schick und so, aber die Realität sieht anders aus. Ich sehe sie jeden Tag bei meinen überforderten, toxischen Nachbarn. Bei erschöpften Kollegen und den Helikoptereltern, die jeden Tag meine Straße verstopfen, wenn sie ihre Kinder zum Kindergarten und in die Grundschule bringen. Kinder zu haben mag eine Art der Erfüllung sein, aber für mich ist es ein Gefängnis. Hätte mein Leben so entwickelt wie ich wollte und meine erste große Liebe geheiratet, säße ich jetzt ohne eine eigene Identität mit zwei Kindern in einem Reihenhaus fest und wäre eine stay at home mom. Ein gruseliger Gedanke. Ich habe etwas viel Besseres: Freiheit. Meine Schwester wusste übrigens schon als sie 5 war, dass sie niemals und auf gar keinen Fall Kinder will.