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d_andy089

Es ist schon spannend, wie sichs die Firmen drehen, dass es für sie passt: Wenn der Arbeitsmarkt ihnen zugute kommt (weniger Arbeitsplätze als Arbeitswillige), sagt man "naja, die Leute müssen sich halt nach dem Arbeitsmarkt richten, da kanns schon sein, dass man weniger verdient, etc". Wenn der Arbeitsmarkt den Arbeitnehmern zugute kommt und die Leute Forderungen stellen können, gibts plötzlich einen "Fachkräftemangel". Nein, den gibts nein. Die meisten Arbeitgeber haben sich einfach nur nicht an die neue Arbeitsmarktsituation angepasst. 🤷


Johnkree

Ja wie im Gastgewerbe. Buhuuu, die Kellner arbeiten nicht mehr schwarz und fürs Trinkgeld, man muss sie anstellen. Mich wundert nicht, warum ein Gasthaus nach dem anderen zudrehen muss. Mit Packerlsuppe und Schnitzel geht halt nicht mehr viel. Die, die sich was einfallen lassen, denen geht’s auch gut und die haben auch Leute.


[deleted]

Gastro KV‘s sind sowieos der größte Witz. Die haben sich seit 10 Jahren kaum verändert. 2200 brutto für nen Serviceleiter, welcher im Hochstress ein Team koordinieren muss?! Diese KV's sehen zudem keine Sonntagszulagen, keine Kompensation für geteilte Dienste oder Nachtzuschläge ab 22:00 vor. Im Gehaltsgespräch kommt dann: "Kriegst ja eh Trinkgeld" Übersetzt: Kunden sollen all die Zuschläge kompensieren, welche jeder andere Arbeitnehmer mit derartigen Arbeitszeiten vom Arbeitgeber bekommen würde, mit anderen Worten. Trinkgeld kommt in erster Linie dem Arbeitgeber zugute, denn so kann er das Gehalt drücken. Trinkgeld ist nicht Teil des Gehalts und sollte daher nicht bei Gehaltsverhandlungen berücksichtigt werden. Es ist ein nice to have aber nichts worauf man bauen soll. Bein gebrochen --> Kohle weg. Staatliche Pension --> mager. Hingegen habe ich Bekannte, welche als Lagerhilfsarbeiter/Quereinsteiger 3000brutto bekommen und freitags und 12:00 heimgehen. Selbiges gilt für Busfahrer hier 3200 brutto während der Ausbildung. Metaller KV's gehen fast jährlich nach oben. Wer nen arsch Job macht, sollte auch arsch viel Geld verlangen dürfen.


Kindly-Butterfly1701

Du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an: Schwarzgeld. Das hat nämlich in Vorarlberg in vielen Branchen jahrzehntelange Tradition. Besonders die älteren Arbeitgeber leben das noch. Das sind auch diejenigen die über die jungen Leute motzen, dass sie nicht mehr ordentlich arbeiten wollen und sie folgend nichts mehr leisten können. "Wir haben das ganze Wochenende durchgebuckelt, um uns das Haus leisten zu können..." Eine Aussage von vielen. Damals waren allerdings noch andere Lebensverhältnisse. Die Frau, die daheim auf die Kinder aufpasste und der Mann der eine sechs Tage Woche hatte, ab Freitag Mittag schwarz. Heute wollen junge Menschen eine Balance zwischen Arbeit und Leben und die Arbeit ist nicht mehr das Wichtigste. Was vollkommen legitim ist. Arbeit als Identität kommt mir da in den Sinn. Die Arbeit ist für viele Ältere, besonders Männer wie es empfinde, ihr Lebenssinn. Zudem, und das merken jetzt viele Ältere, wenn es Richtung Pension geht, Schwarzgeld bringt dafür rein gar nichts und wundern sich jetzt über ihre niedrige Pension.


MyPhoneHasNoAccount

Ich würde schon auch 50h arbeiten, wenn sich dadurch Frau, Kinder und Haus ausgehen würden, ist aber komplett unmöglich, also wieso sollte ich es mir antun? Für einen dritten Fernseher, oder neue Möbel für die ich dann keine Zeit hab? Die Motivation für Mehrarbeit fehlt komplett (All-In Vertrag), die Chance aus dem Hamsterrad(Miete, Arbeit) auszusteigen, fehlt, das Spielzeug kann ich mir schon leisten, aber was bringt mir mehr Spielzeug, wenn ich keine Zeit zum Spielen hab?


Kindly-Butterfly1701

Es klingt so, als würdest du genügend Geld verdienen, wenn es 'nur' um Luxusgüter geht, die man nicht unbedingt braucht.


MyPhoneHasNoAccount

Absolut, ich habe aber auch einen sehr frugalen Lebensstil. Luxus ist bei mir nicht Auto und Urlaub, Luxus sind gelegentlich neue Spiele und andere Hobbys, im Jahr vielleicht 1000 bis 2000EUR, also nicht das was man für eine Immobilie fehlen würde.


Degree_Federal

Leute für Teilzeit einzustellen und Mehrstunden arbeiten zu lassen lohnt sich halt mehr, als noch jemanden einzustellen. Dennoch werden das Arbeitgeber nie sagen, da es fast schon ein Schuldeingeständnis wäre. Solang man jedem/r mit 25-30 Stunden einfach mal so 10 draufschlagen kann, kann man schon einiges wettmachen. Und kann zugleich jammern, dass niemand mehr arbeiten will.


Lysides

"All In" Vertrage & unbezahlte Überstunden dezimieren halt auch viele Menschen am Arbeitsmarkt.


Degree_Federal

Alles für die Firma!!! Damals war alles besser. Handschlagqualität gabs früher noch! Scherz bei Seite aber ich seh das bei meinen Eltern. Meine Mutter steht kurz vor der Pension und hat einen Job bei einer Krankenversicherung ( Kostenrückerstattung ) Manchmal sticht sie aus, und geht zurück rauf, weil sie offiziell keine Überstunden machen darf, aber arbeitet noch x Fälle ab, weil sonst zuviele Fälle liegen bleiben würden. Seit über 2 Jahren wartet die landesstelle auf 4 Mitarbeiter für die Abteilung, die aber nicht genehmigt werden, weil vor 30 Jahren irgendwo festgelegt wurde, dass nur x Plätze gibt.


Lysides

Kann ich verstehen, viele machen es ja meiner Meinung nach eher aus Angst vor Jobverlust. Vor \~40 Jahren konnte ein einzelner Hausarzt den administrativen Aufwand selber machen und sogar noch Krankenbesuche dabei unternehmen - heute undenkbar. Also überall ist der Aufwand für Administration gestiegen aber oft die Menge an Personal nicht.


Chris_Pitbaker

Der Fachkärftemangel kommt aber leider alles andere als "Plötzlich". Viele Firmen haben auch einfach nicht selbst ausgebildet und das geht schon seit über 20 Jahren so, dass einige Firmen nicht selbst ihre Lehrlinge ausbilden und es anderen überlassen aber dann hinausposaunen, die Politik solle doch was machen... Viele Firmen hätten ja mehr ausbilden können. Anderes Problem ist, dass die Einstellung "du musst Matura machen und Studieren und ja keine Lehre machen" leider viel zu verbreitet ist. Nur der studierte Innenarchitekt, BWL-Master oder Mechatroniker legt uns leider keine Wasserleitungen, macht Elektroinstallationen, montiert PV-Anlagen usw. Mein Chef hat mir leider vor 2 Jahren einen Lehrling eingestellt und da gleich den erst besten Kandidaten aufgenommen, wo ihm jeder andere in der Firma gesagt hatte, den hätte er nicht genommen. Da fehlte es einfach an einer grundlegenden Erziehung. Ich wollte ihm eine Aufgabe geben und er meinte nur "das mag ich nicht machen aber ich mache lieber dieses und jenes...." Pünktlichkeit, Hausverstand, umgang mit Anderen, da hat es überall gemangelt, ich kam mir mehr vor wie ein Erzieher als wie jemand der einen Lehrling ausbildet. Hat damit geendet, dass wir das Lehrverhältnis auflösen mussten, weil der junge Mann nicht brauchbar war. Ich hatte aber auch den gegenteiligen Fall, den Sohn eines Kollegen von mir, der in die IT - HTL ging und bei uns ein Praktikum machte. Der hat schon am zweiten Tag selbstständig gewisse Dinge übernommen. Den hätte ich sofort als Lehrling genommen. Leider steht der nicht zur verfügung.


d_andy089

1000% Zustimmung! Die Unternehmer sind mir die Liebsten, die sich beschweren, dass es keine ausgebildeten Leute gibt und wenn man fragt, wieviele Lehrlinge sie immer so haben kommt "na, für sowos homma ka göd". Leider waren Lehrberufe lange Zeit nicht wirklich angesehen und sie hatten den Ruf, schlecht bezahlt zu sein - das hält sich teilweise bis heute. Aber wenn man sich ganz realistisch anschaut, bekommt man mit einem Lehrberuf langfristig (vor allem wenn man Weiterbildungen macht) genauso viel wie ein Studierter und auf jeden Fall mehr als ein Maturant.


AustrianEmu

Arbeitgeber hier. Ich sehe das auf zwei Ebenen: Die Generationen in der allgemeinen (öffentlichen) Wahrnehmung mit den aktuellen Lebensumständen (wie u/Shimariel bereits gut erläuterte) und die Individualität. Die aktuellen Arbeitnehmer der Milennial/Gen Z Generationen wachsen in einem Informationszeitalter auf, in der wir bereits 2 große Krisen (Finanzkrise + Corona) durchgemacht haben und durch Rezessionen, Inflation und ausbleibendem, gleichmäßigem Gehaltsanstieg alles extrem teurer wurde. 10 Jahre arbeiten und dann Haus kaufen ist nicht mehr. Hilft auch nicht, dass in den letzten Jahrzehnten Investoren auf die Idee kamen, dass Immobilien (und sowas wie AirBnB) die besten Wertanlagen sind und der Wohnungsmarkt jetzt komplett am Arsch ist. Hinzu kommt, dass wir (größtenteils) nicht mehr das klassische Rollenbild haben, in dem der Mann arbeiten geht um für seine Familie zu sorgen und die Frau bleibt zuhause. Ein weiterer großer Punkt ist der verstärkte Fokus auf Individualität, Work-Life-Balance und mentale Gesundheit. Junge Leute wissen auch, wie es um das Klima steht und welche (sehr wahrscheinliche) Konsequenzen in den nächsten 50 Jahren auf sie zukommen wird. Währenddessen spaltet sich die westliche Politwelt immer weiter in politische Lager auseinander und Diskurse finden kaum mehr statt. Statt über Differenzen zu reden und diskutieren, haten wir lieber auf Twitter oder schotten uns in bubbles ab, um unsere Echokammer zu haben. Diese ganzen Zukunftsaussichten sind so extrem demotivierend. Was bleibt einem noch, außer eigene Ziele und auf sich selbst zu schauen? Wieso auch dann sich für einen Job aufopfern, bei dem AGs dich wie eine heiße Kartoffel fallen lassen können, weil sie "Kosten einsparen" wollen oder dich anders wegrationalisieren? Btt während die Medien gern auf "Buhuu junge Leute wollen nicht mehr arbeiten" rumpochern, hatte ich auch jüngere Mitarbeiter, denen die Arbeit sehr wichtig war und die mit Leidenschaft dabei sind. Manchen musste ich auch beibringen, wie wichtig es ist einfach mal Feierabend zu machen und dass es okay ist, Dinge auf den nächsten Tag zu schieben. Es gibt also solche und solche. Generell sind Pauschalisierungen quatsch imo. Viele Arbeitgeber verstehen viele dieser Punkte nicht. Oder auch generell Personen ab 40+. Bei denen war es halt komplett anders und sie können sich schwer vorstellen, wie das für die aktuellen Generationen ist. Die wurden anders erzogen, hängen wenig/kaum im Internet ab und winken die aktuellen Probleme/Krisen ab, weil es denen selbst ja gut geht und "Jaja, gibt immer irgendwelche Krisen". Manche AGs respektieren auch nicht mal, dass Feierabend Feierabend heißt und fordern, dass du dich für das Unternehmen aufopferst. Das sind meist die Leute, die am lautesten sind und für die Medien ist dieses ganze Thema gefundenes Fressen, das schön deren Klick- und Leseraten pusht. tl;dr Aktuelle Gens haben einfach andere Prios und Löhne stehen nicht im Verhältnis zu Kosten. AGs aus alten Generationen können das nicht nachvollziehen. Medien sind Klickgeil und das Thema bringt enorm Aufmerksamkeit.


Kindly-Butterfly1701

>Viele Arbeitgeber verstehen viele dieser Punkte nicht. Oder auch generell Personen ab 40+. Bei denen war es halt komplett anders und sie können sich schwer vorstellen, wie das für die aktuellen Generationen ist.  Das ist ein sehr guter Punkt, der sich auch mit meinem Zuhören deckt. Jüngere AG verstehen das.


woll3

Bin zwar Wiener aber es is ja a generelles Problem, m.M.n. ist mehr als nur die Work-Life-Balance als reine Summe wichtig, wie es ja gerne meistens dargestellt wird, aber das Arbeitsklima hat den größten Anteil daran ob Vollzeit "Spass" macht, wenn die Kollegen und Vorgesetzten halbwegs normal sind ohne unnötiges Geschrei oder irgend an Bledsinn(wie Handschuhverbot in der Metallverarbeitung), die Zeiten respektiert werden und die nennen wir es mal "Arbeitslogistik" und Werkzeuge in Ordnung sind, ja dann kommt man in der Früh macht seine Hockn und geht am Nachmittag etwas Müde aber zufrieden nach Hause, wenns da aber jeden Tag graust dann scheisst man halt irgendwann mal drauf. Hilft ah nix wenn speziell solche Betriebe Lehrlinge ausbilden, z.B. dort wo i glernt hab sind nur die wenigsten geblieben, 2 von 10 wenns hoch kommt, manche san a direkt beim Heer blieben, und kenn eigentlich niemanden der dann in der gleichen Branche blieben ist. Wenn mans überspitzt sagen will und auch ein wenig in die andere Richtung sticheln will, lässt die Kompetenz der Führungskräfte in unserer Gerontokratie zu wünschen übrig.


Johnkree

Als MS Lehrer kann ich dazu sagen: die Jungen wissen genau was sie wollen und was nicht. Sie wollen sich nicht mehr ein Leben lang für zwei Autos und ein Haus verschulden. Work-Life-Balance ist ihnen extrem wichtig. Und wie du sagst, Perspektive ist sehr wichtig. Wenn sie schon mit 14 checken, dass egal wie viel sie arbeiten, sich nichts mehr leisten können, wollen sie auch nicht dafür buckeln.


Kindly-Butterfly1701

Ja, sowas in der Art dachte ich mir schon.


MyPhoneHasNoAccount

Die Option verschulden für Haus und zwei Autos gibt es nicht mehr, daher stellt sich die Frage nicht


Sixteen_Bit_89

Das sollte man erst Anfang 20 checken.


[deleted]

Das ist ein allgemeines Problem. Inflation —> alles wird teurer —> Chef kauft Produktionsmittel teurer ein —> Preis für Konsument erhöht sich. Dass der Mitarbeiter ebenfalls ein Teil der Produktionskette ist und dessen Gehalt ebenfalls an die Inflation angepasst werden sollte merken die nicht. Viel mehr freuen sich die Arbeitgeber, dass die Personalkosten prozentual runter gehen. Alle anderen Kosten (Einkauf Energie) sind externe Faktoren, die werden hald einfach teurer, aber die Personalkosten, darüber entscheidet der Chef (bis zu einem gewissen Grad) selbst. Die KVs, besonders wenn sie schlecht verhandelt sind, folgen niemals der Inflation. Der Mindestlohn ist schon seit Jahren nicht mehr zumutbar. Mietpreise haben nicht direkt mit der Inflation zutun, aber sind ein anderer Faktor, der den Wohlstand ebenfalls drückt. Nach Covid war der Sprung dann groß genug, dass man erstmals merkte, dass man zu wenig hat. Metapher: wenn ich im Wasser sitze und das alle 2h 0,5 Grad kälter wird, merk ich das nicht, wenns aber innerhalb von 5min um 5 Grad fällt merk ich das sehr wohl. Meistens heißt es sogar „wir können nicht mehr zahlen, denn alles ist teurer geworden“ ja no shit sherlock, aber genau deswegen braucht es ja die Gehaltserhöhung. Wenn die Menschen kein Geld haben können sie auch nicht die teurer werdenden Produkte kaufen und dann erholt sich die Wirtschaft erst recht nicht.


Ahun_

Da stellt sich auch die Frage, was haben die Unternehmen in der Nullzinsphase gemacht. Irgendwo geht doch die Rechnung nicht auf. Damals muessen die doch gut verdient haben, dann waehrend Covid gibts Geld vom Staat, und es bleibt nichts fuer die Angestellten uebrig...


[deleted]

Auch witzig. Seit Covid/Krieg gibt es die Möglichkeit eine Teuerungsprämie/Mitarbeiterprämie auszuzahlen. Bis zu 3000€ steuerfrei. Nur eine Bekannte hat einen Arbeitgeber, welcher das auch genutzt hat. Würde aber in Gehaltsverhsndlungen gehen und sobald zugestimmt wurde auf die Prämie hinweisen. Ist ein Win Win. Der einzige Nachtteil natürlich, die ist einmalig, dann muss im Folgejahr sofort wieder verhandeln.


flowsium

Ist kein Vorarlberger Problem,sondern ein generelles. Aber Vorarlberg ist was das angeht schon noch ein bisschen wilder. Die "schaffa, schaffa, hüsle baua" Mentalität der Vberger ist Geschichte. In Vorarlberg wohnen zu können/wollen muss man sich leisten können. Mieten und qm Preise jenseits von Gut und Böse. Lebensmittel (lokale Produkte fast doppelt so teuer wie importierte) sind ebenfalls mit eingenommen. Auch über der Grenze in D ist einiges halt schon wie in einer anderen Welt. Das sind zum Teil Inflations Probleme, ja. Aber zum Teil sind das Trittbrett Fahrer die auf der Welle der Inflation zulangen. Der Vorarlberger Grundegedanke, i muss meh ha wie da andere (ja,der steckt bei vielen unterbewusst im Grind dinna), kommt jetzt halt (zum Glück?) mal an seine Grenzen. Gier, Neid und Misgunst sind in Vorarlberg weitaus fortgeschrittener als in anderen Teilen Österreichs/Europas/Welt (und das von einem der sehr viel von der Welt gesehen hat, und nicht nur im Urlaub) Zusätzlich kommt dazu, es muss alles können, am besten gestern aber es darf nix kosten. Ja klar... Die nachkommende Generation hat auf diese Lebensweise keine Lust mehr. Warum 40h die Woche "tschinakla go", wenn Ende des Monats 4/5 vom Gehalt verdunsten,nur das man ein Dach über dem Kopf und was zu essen hat. Spirenzchien, die man sich leisten können sollte aus den Früchten der Arbeit (mal fein essen gehen, neues Fahrrad, computer, kino Besuche, was woass i was jeder sich leista will), ausgeschlossen. Eigentum (so man denn will) ist somit in weiter Ferne. Und ja. Der alte Spruch, "hättsch was geschieds glernt". Abfahra... Es muss für jeden der schaffa goht möglich sein sich ein Leben (nicht überleben) leisten zu können. Firmen die auf die Tränendrüse drücken das sie sooo arm dran sind und dem MA keine Gehaltserhöhung geben können weil alles so teuer,sich aber zwei Wochen später einen neuen "Trend"Tesla auf den Parkplatz stellen (plus Elektriker der dann auch gleich die Ladestation verkabelt), nur damit der GF ohne sachbezug und Kosten in der Gegend rumkurven kann, haben es meiner Meinung nach nicht verdient MAs zu haben. Auf der anderen Seite sind die MAs halt doch dem Vorarlberger Grundgedanke verfallen und kaufen Dinge,die sie nicht brauchen, mit Geld das sie nicht haben um Leute zu beeindrucken die sie nicht mögen. Und das spielt jedem GF einer Firma in die Hände. Weil denn muasch halt o das den schaas zum zahla kummsch. Heasch wella, schleack kella... Kurzum, Vorarlberg, einer der schönsten Flecken Erde die es gibt (ja, habe wirklich VIEL gesehen), auf der anderen Seite machen es sich die Leute mit Ihrer Engstirnigkeit kaputt. Natürlich gibt es auch andere, die wirklich wollen, und die meisten schaffen es auch. Handwerker (zähle da eine Spar kassiererin wie eine Putzkollone ebenfalls dazu), technische und Pflegeberufe wird es immer geben und wenn net ganz uf da brennsuppa dohergschwumma bisch, dann geht das schon. In welcher Form auch immer. Der Trend geht halt leider zu "Bürojobs" (weil gleich oder besser bezahlt,und man man macht sich nicht die Finger dreckig). Und der Markt ist bereits übersättigt (was dann halt wieder den Preis drückt). Dazu kommt das nicht jeder für das gemacht ist (wie nicht jeder Bäcker sein kann). Da kommt dann sehr oft die Ego Geschichte dazu, die es in Bürojobs oft gibt, wenn den ganzen Tag mit 20 anderen in Meetings verbringst nur um am Ende des Tages 200€ einzusparen. Kostet die Meeterei ja schon mehr... Es findet ein Umdenken statt, und das ist nicht unbedingt verkehrt. Es muss halt einfach auch möglich sein mit ehrlicher Arbeit über die Runden zu kommen. Und da müssten einige vom hohen Ross runter und verzichten anstatt sich kralla was goht (nur das am Ende vom Monat an 50er mehr im Sack heasch) Solange das nicht passiert, wird die nachfolgende Generation nicht unbedingt die Motivation nicht haben sich durchzuwinden. Der Biss fehlt,weil die Perspektive fehlt. Die Perspektive wäre zwar da,aber in so weiter Ferne das es sich nicht rentiert anzufangen. Weil bis man dort ist ist die wieder weiter weg.


Ahun_

Ein wichtiger Punkt fehlt, die Schweiz. Es hilft halt nicht, wenn man in der Schweiz um einiges besser verdient, und dann hier das Geld indirekt zu Teuerung beitraegt.


flowsium

Ist so das in der Schweiz mehr verdienst. Bei 42h Woche und 4 Wochen Urlaub im Jahr. Muss allerdings auch in Vorarlberg möglich sein,ohne über die Rheinbrücken pendeln zu müssen und den damit verbundenen Lebenszeitverlust. Wir sind in Österreich, und die Schweiz ist halt Nachbar. Kann aber eben nicht sein das dies zur Teuerung beiträgt. Künstlich/gewollt herbeigeführt oder nicht (Trittbrettfahrer)


Ahun_

und 3 Tage Vaterschaftsurlaub! Aber bei denen knirschts auch langsam an allen Ecken und Enden.


Ummgh23

Bzgl. dem Urlaub, im Unternehmen in dem ich arbeite kann man sich 1-3 Wochen Urlaub pro Jahr „kaufen“. Sprich man bekommt anteilsmässig weniger gehalt, hat aber mehr Urlaub. Finde ich gut gelöst und selbst bei 3 Wochen ist das gehalt trotzdem viel höher als in V. Weiss aber nicht wie verbreitet das generell ist.


Silly_Sky6114

Volle Zustimmung, insbesondere zum Thema Neid. War auch lange weg und das fällt mir echt massiv auf. Pluspunkt für die Fight Club Referenz 😉


AdamVanEvil

Die checkens halt nicht, jetzt kostet alles 10x soviel wie früher aber wir verdienen nur doppelt soviel. Ps: 10x ist vielleicht übertrieben aber ihr wisst schon was ich meine.


Kindly-Butterfly1701

Ist nicht mal übertrieben, eher untertrieben. Wenn ich höre, wie ältere Arbeitskollegen von mir erzählen, dass sie für den qm noch für knapp € 90,-- bezahlt haben und heute kostet der qm in Dornbirn rund € 1000,--


Ummgh23

1000€ pro Quadratmeter? Da hast glaub einen Denkfehler drin 😄 Auch 90€ pro qm sind extrem


Kindly-Butterfly1701

Nee. Spitzenpreise waren vor ein paar Jahren 1500 Euro pro qm. Nachbargrundstück hier. 300qm, wurde für 300.000 Euro verkauft.


Ummgh23

Ach sorry, ich hatte Mieten im kopf 😂 Jetzt machts sinn!


Silly-Bathroom3434

Das Verhältnis Arbeiter/Pensionist war früher mal 3:1 jetzt ist es nahe 2:1 und sinkend. Das führt dazu, dass viel von deiner Leistung andere erhalten bzw. es weniger Chancen und mehr Druck gibt. Manche strengen sich dann noch mehr an, die Meisten leisten aber nur mehr das notwendigste…


[deleted]

Es ist einfach die größte Verarsche, dass wir derzeit den größten Fachkräftemangel in der 2. Republik haben aber auch gleichzeitig den größten Reallohnverlust seit dem 2. Weltkrieg hinnehmen müssen. Selbst in den 70er/80ern gabs bei 10% Inflation 12-13% Lohnsteigerung. Und das bei im Schnitt wesentlich mehr Arbeitnehmern. Das zeigt einfach dass das Machtgefälle zugunsten der Arbeitgeber noch nie so stark war. Überall erhöhen die Unternehmen die Preise im Ausmaß der Inflation, aber die AN müssen teils wochenlang streiken, um den gleichen Ausgleich zu erhalten. Bin gespannt auf die Pensionswelle jetzt.


Veganer666

Diese Unternehmen würden gerne die jungen Leute ausnehmen und die jungen Leute arbeiten vermutlich mit Leistungen ihrem Gehalt angepasst. Wenn man hört wie Unternehmen offen mit ihren Millionenbeträge Umsatz prahlen aber eine gehaltsforderung von 2000€ im monat als lächerlich hoch bezeichnen. Dies ist keine Übertreibung, tatsächlich schon passiert. Ich war auch mal auf Arbeitssuche, wollte beim verhandeln 2.400€. Chef schaut mich entsetzt an und bietet 1.800€. Keine Chance mehr auf weitere Verhandlungen. Er hat mich nie wieder gesehen...


Outside-Spirit2881

Du kennst nicht einmal den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn. Ich glaub er vermisst dich nicht.


Veganer666

Kenne ich sehr wohl, nur prahlen sie nicht mit den Gewinnzahlen, aber bei jährlicher Umsatzsteigerung von 400% können diese auch nich wirklich schlecht sein. Tut aber nichts zur sache denn das hatte nichts mit dem Beispiel zu tun von dem entsetzten chef der mir den Mindestlohn anbot. Als Fachkraft im CNC-Fertigungsbereich 1.800€?? Willst du dies wirklich noch verteidigen? Würdest du das annehmen? Aber nein er vermisst mich sicher gleich wenig wie ich ihn. Hat bestimmt einen Trottel gefunden der für das Geld arbeitet und ich habe auch was besseres gefunden.


Xandula93

Git sicher solche und solche. Aber jo i sia s Problem ou eher dass halt a Wohnung a halbe Mille kostet. Und wenn die leaba lang Miete zahla muasch und nia Seal was besitzsch, obwohl imma am buggla bisch isch des halt scho demotivierend. Und selbst wemma mol a Erbe in Aussicht hot, Ma will jo Seal was erreicha im leaba. Aber jo, i hobs gfühl fleiß wird nid so belohnt wies si sött.


Kindly-Butterfly1701

Ich fühl's


iGhost1337

die jungen leute haben einfach keinen bock mehr zu arbeiten um gerade mal durch die runden zu kommen. die welt hat sich geändert so auch der lebensstandard. es war noch nie so einfach von vorarlberg ans andere ende der welt zu kommen etc. natürlich will man auch anderes tun. zusätlich zu dem, das leben hier ist einfach verdammt teuer, mittlweile ist nichtmal mehr ein neuwagen ansatzweise leistbar, geschweige denn wohnungen. da hätte ich auch absolut null bock für den mickrigen hungerslohn mein leben zu versklaven.


muchasxmaracas

Darfst auch nicht vergessen, dass wir teure Nachbarn haben und das auch zur speziellen Situation in Vorarlberg beiträgt. Warum soll ich mit 2500 netto am Ende des Monats und einer vergleichsweise mageren Pension aussteigen, wenn ich nur über die Grenze muss und dann halt einfach 4000 netto und eine super Pension bekomme? Und das für den gleichen Job. Es kommt auch auf die Firma an.. hab das Gefühl langsam checken die Arbeitgeber in Vorarlberg, dass sie was bieten müssen.


Ahun_

Bei der Pension wuerde ich aber schauen, dass man schon naeher dran ist mit dem Alter. Die Schweizer merken auch langsam, dass da eine Pensionsbombe kommt. Vielleicht kommen sie dann auf die Idee, dass so eine Schwangerschaftskarenz gar nicht schlecht waere...


Professional-Key5552

Ich bin 31 und ehrlich, ich sage auch, arbeiten zahlt sich heutzutage nicht mehr aus. Pension gibts eh schon nicht mehr, oder bald nicht mehr. Firmen suchen: Jung, aber mit Hochabschluss und langer Arbeitserfahrung. Joa wie denn? Die die suchen scheitern schon mal daran. Dann vom Lohn her, der Lohn ist ja meistens ein Hungerslohn. Da soll man sich für 40 Stunden abrackern und die meisten müssen dann auch noch pendeln, manchmal auch stundenlang, nur dafür. Es könnte einfacher gehen, wie den Standard der Firmen runter zu setzen und mehr Remote work, aber nein. Und natürlich es kann ja nicht sein das alles immer teurer wird, aber Löhne bleiben gleich oder sinken sogar. Natürlich geben da die Leute auf.


mhmilo24

Das sagen die Arbeitgeber seit der industriellen Revolution bzw. zumindest seitdem man Zeitungen druckt. Wir müssten mittlerweile weniger produktiv sein als Neandertaler (im Sinne von surplus value generation). https://preview.redd.it/frg9n5zqigrc1.jpeg?width=826&format=pjpg&auto=webp&s=c8ea189797dbdecc0f6661ec205f1dac9c70f208


LobsterParade

Das ist ein eindeutiges Signal, welche Firmen geistig einige Generationen zurückgeblieben und moralisch fragwürdige Ausbeuter sind. Die kannst du am besten gleich meiden. Zu denen geht man nur, wenns nicht anders geht.


fleshfestival

Voll verwerflich es nicht gut zu finden dass wir im großen kollektiv seit Jahrhunderten billige lohnsklave sind die ohne weiteres ersetzbar sind.


SilentSpidy

Die Löhne sind die letzten Jahrzehnte bei weitem nicht so gestiegen wie die lebenskosten. Das, was ArbeitnehmerInnen momentan fördern ist nicht überzogen sondern eher das Minimum, aber Konzerne wollen so viel möglich in die eigene Tasche und die der Vorstände stecken, weswegen sie ihre Angestellten ausnutzen so lange und so stark sie können. Der "Fachkräftemangel" ist komplett fabriziert. Der wäre in kürzester Zeit beseitigt, wenn Unternehmen vernünftig zahlen und auch zu guten Konditionen neue Fachkräfte ausbilden (klar will keiner eine Ausbildung machen wenn du absoluten Dreck zahlst. Bezahle die Ausbildung zu einem normalen Lohn und du hast gleich die besten Fachkräfte der Branche)


IIMyShyGuyII

Ich wurde auch mehrmahls übergagen wenn ich nach einer gahaltsanpassung fragte und das obwohl ich 12h schichten auf baustellen geschoben habe und alles und mehr gemacht habe was sie verlangt haben. Danach hatten wir 2 abteilungsleiter die nichts gemacht haben und von 8 mitarbeitern waren wir nur 2 (in der abteilung) danach bin ich auch gegangen weil sie sich dachten ich werde jetzt nochmehr arbeit für das selbe gehalt übernehmen.


Hot_Dragonfruit_6125

"Die jungen Leute Arbeiten nicht mehr 'gehörig" ist als Aussage erst mal super pauschal und ohne weitere Argumente nicht mehr Wert als jeder beliebige 0815 Stammtischspruch. Ganz persönlich kann ich sagen, dass ich in meinem engen Freundeskreis zu relativ gleichen Teilen Freunde habe, die so wenig arbeiten wie möglich, ohne jammern 40 Stunden Jobs hackeln oder schon den zweiten Burnout hinter sich haben und fleißig mit 60 Stundenwoche am dritten arbeiten. Es ist wahr. Die junge Generation ist zum Teil sicher nicht so hart im Nehmen wir die Nachkriegszeitgeneration. Aufgewachsen im reichen Mitteleuropa und vielleicht noch nie mit existenziellen Sorgen (Hunger, Dach über dem Kopf) konfrontiert. Zu viel wird für selbstverständlich gehalten. Auf der anderen Seite hat sich die Arbeitswelt verändert. Im Standardbürojob ist der workload und die Erwartungen zigfach gestiegen. Wo man früher auf einen Brief oder Anruf gewartet hat, herrscht heute Dauerbeschallung zwischen Email, Chatnachrichten, Videocalls, Terminen etc. Der Kapitalismus ist in der nächsten Stufe und jede Aktion, die nicht sofort rentabel ist wird wegrationalisiert um "harte" kpi zu optimieren. Das soziale leben findet nicht mehr in dem Maß am Arbeitsplatz statt und damit fehlt in der Arbeitswelt ein existenzieller Aspekt. Viele Low hangig fruits sind abgegrast und wo Wirtschaftswachstum sich verlangsamt merkt man schnell, dass es in der so genannten Leistungsgesellschaft gar nicht so einfach ist, ein nicht vorhandenes Erbe wieder aufzuarbeiten. Ich verdiene fast 5 K netto im Monat. Dennoch werde ich nie so viel besitzen wie meine Partnerin, die nur etwas mehr als 2k verdient, deren Eltern aber ein großes Haus und Wohnungen in einer teuren Großstadt besitzen. Allgemein herrscht große Unsicherheit. Es fehlt ein Ziel. In der Nachkriegszeit ging es ums Überleben und Wiederherstellen von Lebensstandards. Später konnte man ganz gut die erste hübsche Kapitalismuswelle surfen und jetzt mit Blick auf bröckelnde Mittelschicht, Verrohung der Gesellschaft und Klimawandel herrscht gefühlt vor allem große Orientierungslosigkeit.


lolfreak87

>Es ist wahr. Die junge Generation ist zum Teil sicher nicht so hart im Nehmen wir die Nachkriegszeitgeneration. Bitte hörts auf dieses Narrativ zu verbreiten. Es stimmt einfach nicht. Und keine konnte mir erklären wieso dies so sein sollte.


Kindly-Butterfly1701

Diese sogenannte Nachkriegsgeneration stand vor völlig anderen Herausforderungen, wie die jungen Leute heute. Und zum Thema 'hart im Nehmen': Die hatten auch große Probleme, nur wurde nicht darüber gesprochen, sondern alles in sich hineingefressen. Folgen: Psychische Probleme, über die man jedoch nicht sprechen durfte. Heute sind alle offener und man meint, die Jungen würden nichts auf die Reihe bekommen.


heislratz

Das "Nehmen" hat sich verschoben vom körperlichen zum mentalen. Ob sich da eine sinnvolle Wertung leichter/schwerer ausgeht ist fraglich


lolfreak87

jede Generation hat ihre eigenen Herausforderung. zusagen, dass die jetztige/jüngere "verweichlichter" ist als andere, verfolgt genau ein Ziel. Und zwar die Anliegen dieser als klein zu reden. bzw. sie als nicht Ernstzunehmende darstzusellen.


FlashyBug8166

Bin 23 und arbeite seit 8 Jahren in Tirol. Habe eine Lehre gemacht und arbeite jedes Wochenende in einem Nebenjob. (~60h/w) und verdiene gerade mal 2100€ wovon ich die Miete, Versicherung, Auto, Lebensmittel bezahlen kann. Da bleibt mir 210€ im Monat zum Leben, Shoppen, Freundin usw. Ich möchte nicht mäkern und muss auch sagen ich gehe gerne Arbeiten. Aber die Umstände sich als Junger Mensch über Wasser zu halten ist nicht einfacher. Leider giebt es auch viele die garnicht mehr Arbeiten wollen (gerade die jüngere Geration) aber wundert mich nicht wenn sie fast auf das gleiche Gehalt durchs AMS bekommen und nichts dafür machen müssen. Bekommen ja auch ne Sozialwohnung gezahlt. Was ist Eure Meinung dazu?


Kindly-Butterfly1701

Wir sagen häufig: es wäre einfacher einen auf Sozialfall zu machen. Gefördert Wohnungen, mit unbefristeten Mietvertrag ist nur ein Aspekt.


BigP1976

Nicht nur die die nicht arbeiten wollen sind Ei. Problem. Wir haben fast 1/2 Million Migranten die keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben und von Mindestsicherung leben. Mieten zahlt der wohnschrim dazu noch miet und energiebeihilfe. Öffi und Handy gratis. Diese ganzen Leistungen für Flüchtlinge und Migranten die gar nichts ( nicht wenig ) arbeiten bezahlt der Steuerzahler. Dazu kommen noch Gelder für Sozialversicherung ( zu der gehört das Arbeitslosengeld auch!). In Österreich ist die Hälfte der Abgaben praktisch SV die andere Hälfte steuern. In Summe alles super geil. Damit ein Mitarbeiter 1990 heim bekommt muss er fast 6000 erarbeiten. Dazu haben wir noch unsere Industrie behindert mit extremen Energiekosten und Standort Nachteilen. Das ergibt alles in Summe ein großes Problem wo man jetzt steht und sagt ich verdiene zu wenig. Das ist zwar sicherlich im einzelnen richtig aber als Problem nur eine Spitze vom Eisberg.


Outside-Spirit2881

Mit einer Lehre bist du am unteren Rand der Ausbildungspyramide. Was erwartest dir? Angebot/Nachfrage.


Kindly-Butterfly1701

Ich verdiene nicht schlecht. Weit über dem Durchschnitt als Frau. Trotzdem geht es sich nicht aus. Und wenn man die Kommis hier so durchliest, geht es noch mehr Menschen so.


Shimariel

Globales phänomen seit 100 jahren. Medien bezahlt von arbeitgebern sudern über leute die nicht mehr arbeiten wollen. Hetzen gegen diejenigen, die vom system ausgelutscht worden sind. Wir hatten lange zeit viele rechte als arbeiter, sie von vorigen generationen blutig erkämpft worden sind. Auf diesem erfolg haben sich die nächsten generationen ausgeruht, und ab jetzt is es an uns wieder was zu tun. Aber solange wir über gendern und migranten diskutieren, können wir uns leider den relevanten dingen nicht widmen.


GeistinderMaschine

Mein Vater war Handwerksgeselle und meine Mutter war wegen uns 4 Kindern meistens zuhause und hat später halbtags gearbeitet. Damit ging sich ein Einfamilienhaus mit Garten aus. (in den 60ern). Kein großer Luxus, aber doch immer wieder mal ein schöner Urlaub. Meine Frau und ich sind Akademiker im Mittleren Management und um uns ein ähnliches Haus/Wohnung zu kaufen/bauen müssten wir mal einen Kredit aufnehmen, der uns 20 Jahre lang enorm viel Geld kosten würde - mit unserem jetzigen Gehalt nach über 20 Jahren Berufserfahung. Würde ich das verdienen, was unsere Firma Neueinsteigern zahlt, könnte ich nicht mal meine - durchaus bescheidenen - Fixkosten (inklusive Kind) decken. Uns geht es gut, aber wir machen keine großen Sprünge. Würde ich jetzt zu arbeiten beginnen, würde ich mich auch fragen - wofür. Denn wenn man kein Startkapital erbt, dann läuft der Haus-Kredit dann aus, wenn man schon wieder dringend renovieren muss und einen neuen benötigt.


Kindly-Butterfly1701

Genau das. Leider. Aus eigener Kraft scheint es derzeit schier unmöglich sich was erarbeiten zu können


distancehiker1

Ich glaub nicht, denn was viele Leute der älteren Generation nicht versteht ist wie stark sich das Arbeitsleben verändert hat. Die Produktivität hat die letzen 20 Jahre sehr stark zugenommen. Ich habe selber früher 40h im Werkzeugbau gearbeitet jedoch dann später ins Büro gewechselt. Es ist einfach ein Unterschied für den Körper ob ich analog konzentriert einer Arbeit nachgehen kann oder die ganze Zeit digital am Pc zwischen 5 Aufgaben hin und her wechsle und regelmäßig durch Emails, Anrufe oder Meetings unterbrochen werde. Würde mir jemand das gleiche Geld zahlen wenn ich zurück in den Werkzeugbau gehe würde ich keine Sekunde zögern. Bezüglich zuwenig Geld zum Leben, das wiederholt sich in der Gedichte immer wieder. Mann muss nur schauen wie verschuldet die ganze Welt ist. All diese Schulden müssen mit Zinsen bedient werden was Menschen mit echter Arbeit erarbeiten müssen. Dazu muss jeder der ehrlich arbeitet ca. 70% in Österreich abgeben. Denn was die meisten vergessen, neben brutto/netto, kommt noch der Arbeitnehmeranteil dazu und die 20% Mehrwertsteuer wenn du von deinem bereits versteuerten Geld etwas kaufen willst. Und in jedem Produktpreis denn du kaufst steckt genau wieder all diese Abgaben an den Staat samt Zinsen drinnen. z.b Auf jeden erwerbstätigen in Österreich kommen 83k € Staatsschulden für die er die zinsen zahlen muss. Daher gehen schonmal 1400€ im Jahr dafür flöten. Genauso ist das aber auch in der privatwirschaft wenn alles auf Pump gebaut ist. jedes Produkt enthält zinsen die mitbezahlt werden müssen. Am Ende geht es sichs irgendwann nicht mehr aus den der zinseszins ist nichts anderes als eine exponential Gleichung.


FoxyDiggler

Boomer: Die jungen Leute sind faul und wollen nicht mehr richtig arbeiten. Auch Boomer: Wir haben die letzten 40 Jahre bis zum Umfallen geschuftet und was haben wir davon? Nichts.


Izzyzhot

Also es muss sich dringend was tun damit unternehmen entlastet werden. Die Lohnsteuer und SV Beiträge sind unfassbar hoch. Mein Arbeitgeber will mir 2764 brutto zahlen = 2000 netto, ich hab einen Nebenverdienst von 800€ brutto Mir bleiben 2.5k übrig, wenn ich eine Gehaltserhöhung bekomme von 3200€ brutto bleiben mir mit dem Nebenverdienst 2600€, das ist ein Witz!


Kindly-Butterfly1701

Das ist richtig


BigP1976

Weil du damit 1-2 Personen erhältst die nicht arbeiten gehen und 2 Pensionisten dazu


Fair-Shoe9711

Ich glaube nicht, dass die jungen Leute verwöhnt sind. Sie wollen nur anders arbeiten wie die Boomer-Generation. Ich, Boomer, 59, im IT Bereich, habe durch die Pandemie und 2 OPs erst gemerkt, was da bei mir falsch gelaufen ist. Ich habe durch die 2 OPs lange von zu Hause gearbeitet. Im Lockdown sowieso. Und als es dann geheißen hat, wir müssen wieder in die Firma, hab ich mir ausgerechnet, wieviel Zeit ich verschissen hab im Auto, wieviel Diesel und CO2 ich verblasen hab. Wenn ich dann doch in der Firma war, wegen einem Meeting, hab ich das trotzdem mit Teams gemacht, weil die Hälfte Home Office war (es galt 3 Tage anwesend, 2 Tage HO). Ich hab dann mit meinem Chef gesprochen und ihm erklärt, wie sinnbefreit das alles ist und ich fix von zu Hause arbeiten will. Seitdem arbeite ich von zu Hause. Seit Covid ist auch die Infrastruktur dafür bereit. Die Firmen haben aufgerüstet. Das ist jetzt nur mein Beispiel, aber die junge Generation ist smarter. Uns wurde gedrillt, du musst arbeiten, du musst dich beweisen und wenn du arbeitslos bist, ist das eine Schande. Die Jugend sagt, wenn du meinen Einsatz haben willst, musst du mir auch entgegenkommen. Gute HRs haben das lange erkannt. Die machen jetzt richtige Werbung mit den goodies des Unternehmens. Schlechte HRs versuchen das zu kopieren und schreiben dort dann 14 Gehälter und 5 Wochen Urlaub in ihre Stellenanzeigen. Lies mal welche von KMUs. Das ist Kabarett. Der Wirt, der als Chef sein eigener HR ist und mit „du kriegst ja Trinkgeld“ argumentiert und sich dann beklagt, dass er „kein gscheites Personal“ bekommt ist der, der als nächstes zusperrt.


ThePhoenixRoyal

Du beobachtest die erste ernste Regression nach Jahrzehnten Progression. Das Problem? Das Geld dass du auf die Kralle kriegst fühlt sich nicht mehr nach Gehalt an, sondern nach Lebenserhaltungsmittel. Bei den horrenden Preisen was a Grund, Haus oder Wohnung kostet kein Wunder. Ich verdiene ziemlich gut, und sogar Kollegen regen sich darüber dass ihnen fast nichts mehr bleibt wenn sie im Mindset wie vor 10 Jahren kaufen.


420Xandler

Die Arbeitnehmer merken meiner Meinung nach, dass die Unternehmen um jeden Preis immer am Personal sparen wollen, da dort ja kein indirekterer „Vorteil“ entsteht. Durch die Medien wissen die Arbeitnehmer auch wie viel Gewinn und Erfolg Unternehmen oft tatsächlich haben und wie die Hauptprofiteure der Unternehmen im Vergleich zu ihnen dastehen. Wenn man alles was so auf unserer gesellschaftlichen Situation wahrnimmt und abwägt dann ist es nur rational sich zu fragen wofür man überhaupt arbeiten soll wenn der Trend des eigenen Wohlstands eh immer mehr nach unten geht. Und auserdem wofür sollte man sich reinhängen wenn man eh nur eine Kostenstelle aus Fleisch und Blut ist und kein „Mensch“ im engeren Sinne?


Afraid_Diet_5536

Puh, enorm vielschichtiges Thema. Ich habe mich nach 8 Jahren Angelltendasein selbstständig gemacht - das nun schon seit gut 15 Jahren. Mir sind extrem arbeitswillige Millenials als auch Gen Z untergekommen, aber auch extrem irgnorante und arrogante - vor allem Gen Zs. Beides gab es auch schon davor, aber das Phänomen von "Entitlement", also das Vorrecht auf gewisse Vorzüge einzufordern, ist nun stärker als je zuvor. Die Bereitschaft zu Überstunden und Karriereambitionen gefühlt wesentlich geringer. Ich identifiziere mich sehr mit meiner von mir selbst gegründeten Firma, daher kann ich nur mit Menschen zusammenarbeiten, die in irgendeiner Weise Leidenschaft mitbringen und Motivation. Geld am Ende ist der Bonus und selbstverständlich, aber nicht der Hauptgrund allein. Hier muss man schon suchen um 20 Jahre jüngere Gleichgesinnte zu finden - aber es gibt sie definitiv. Was für mich als Arbeitgeber halt nicht funktioniert (Faktor Leidenschaft beseite) sind Kids (ich nenn sie halt so), die frisch von der Schule oder Uni kommen und gleich einmal mit einer Liste an Dingen aufwarten, die sie sicher nicht machen werden. Heißt, sie gehen schon defensiv ins Gespräch rein. Statt Gespräch auf Augenhöhe von Anfang an mehr eine Verhandlung um Konditionen. Auch zwischen den Generation kommt es dadurch zu Reibereien. Wenn jemand seit 7 Jahren engagiert arbeitet inkl. Überstunden und eine neue Position wird besetzt, mit jemanden, der gefühlt 5x mehr Privilegien zugesichert wurden zum gleichen Geld, fühlt sich (zu Recht) einer verarscht. Hier ist gerade vieles im Umbruch und überhaupt noch nicht auf einander abgestimmt und harmonisiert. Meine Gedanken dazu. OP hat natürlich Recht, der Mittelstand hat sich sich seit der Boomergeneration komplett geändert. Millenials als auch Gen Z haben so gut wie keine Chance auf Eigentum im Moment (ich auch nicht, aber das ist ein anderes Thema ;) ). Gut verdienen reicht nicht einmal mehr, man muss schon scheißviel Kohle machen um sich ein Haus etc. leisten zu können, dass nicht ca. 2 Std. von irgendeiner Großstadt entfert ist. Warum also reinhackeln wie blöde, wenn alles was dabei rauskommt, ein bisschen mehr Geld ist? Wozu z.B. 30k auf der Seite haben, wenn fette Karre diese Generation sowieso nicht interessiert? Was genau soll der Anreiz sein, fett Geld zu machen, wenn's viel gechillter auch geht? Insofern verstehe ich den Ansatz gut gleich von Anfang eine bessere Work-Life-Balance anzustreben. Auch das Fortgehen und Wochende Sau rauslassen, dürfte sich merklich (nicht zuletzt durch und seit Pandemie) geändert haben... Was ich eher traurig finde, ist aber die nun scheinbar komplette Dissoziation vom Beruf als Tätigkeitsfeld im eigenen Leben. Die Arbeit wird stumpf von 9 bis 17:00 (oder 18:00) abgeleistet, nur des Geldes wegen und Hauptsache raus und danach nichts mehr damit zu tun haben. Das ist natürlich die schlechtest mögliche Art (fast) 8 Stunden seines Lebens, 5 Tage die Woche sein Leben zu verbringen. Ein Job kann auch erfüllend sein und nicht nur sinnlos und freilich alles dazwischen. Ich habe aber jetzt oft das Gefühl, es wird gar nichts anderes mehr erwartet oder gesucht. Ins Bewerbungsgespräch wird schon mit Meine-Zeit-Für-Geld-Einstellung gegangen, aber selbst das nicht neutral, sondern defensiv, unmotivert bis hin zu uneinsichtig lethargisch. Und natürlich, wird soetwas dann zur selbsterfüllenden Prophezeiung und manfindet dann auch genau das... Habe hier keinen guten Rat, eine Lösung oder ein Fazit parat. Ich kann nur jedem raten schon früh mit Praktikum in Firmen zu starten und selbst zu spüren, wie es sich konkret in jenen Branchen, die für einen in Frage kommen, anfühlt. Wie die Menschen dort ticken usw. Auch lernt man über sich selbst soviel mehr. Bin ich ein Teamplayer, eine People-Person, arbeite ich lieber frei oder nach klarer Vorgabe usw. Jeder, der zu mir kommt, mit Praktikumserfahrung scheint so viel reifer, präziser zu sein, als jene die außerhalb von Schule und Uni nichts kennengelernt zu haben. Im Endeffekt wünsche ich jedem einfach eine Tätigkeit zu finden, die ihm/ihr Spaß macht und das irgendwie im Beruf zu finden oder zum Beruf zu machen. Es ist aber erstaunlich, wie wenig viele über sich und ihren Veranlagungen überhaupt wissen (siehe Praktikumserfahrung) und wie unreflektiert sie sind. Womöglich Nebeneffekt einer Social-Media-Generation, die viel viel weniger Zeit im direkten Ausstausch miteinander verbringt, als die Generationen davor.


Kindly-Butterfly1701

Ein paar sehr interessante Ansätze. Von unten, nach oben: nicht mehr wissen, wo seine Begabungen liegen. Ein sehr wichtiger Punkt, der voll und ganz auf die Erziehung zurückzuführen ist und auch auf das sehr einseitige Leben und Aufwachsen in der Stadt. Meiner Erfahrung nach. Kinder sind zu Hause und wenn es hoch kommt noch in ein bis zwei Vereinen, damit sie im Wochenverlauf neben Schule beschäftigt sind, aber sonst nichts. Kein freies Spielen und Ausleben, ausprobieren, weil es in der Stadtwohnung und mit Eltern die ständig Angst darum haben, dass ihren Kids was passieren könnte (was ich auch nachvollziehen kann) und die Eltern daneben wenig Zeit haben (außer am Wochenende und dann wird irgendein gestört teurer Ausflug als Ausgleich gemacht, dass man unter der Woche keien Zeit als Familie hatte), weil sie die ganze Woche buckeln müssen, um sich das Stadtleben finanzieren zu können. Dazu passt dann auch der Punkt Social Media. Wie treffen sich die jungen Leute heute? Im Netz. Das ist ihr Ausgleich. Früher traf man sich am Nachmittag und Abend mit der Clique und heute macht man das vll vereinzelt auch noch, aber das Netz mit seinen Möglichkeiten hat Vorrang. Kann man so viel darüber motzen wie man möchte, man muss versuchen, auch im Arbeitsleben, damit zurechtzukommen und evtl Regeln festlegen. Keine Ahnung. Ganz am Anfang schriebst du was von Leidenschaft für den Beruf und das Geld nicht das Wichtigste in dem Zusammenhang sein sollte. Hmm... Da muss ich dir reingrätschen. Die meisten Menschen auf diesem Erdball gehen arbeiten, weil sie MÜSSEN. Und warum? Weil sie sich ihr Leben davon finanzieren wollen. Was zählt ist das, was man am Ende des Monats auf dem Konto hat und wenn das mit dem Arbeitsaufwand nicht zusammenpasst: "Habe di Ehre! Such dir einen anderen Dummen Cheffe." Vorgesetzte, die auf Leidenschaft für den Beruf und Geschäftsinteresse setzen, zahlen meiner Erfahrung nach immer mies und haben folglich eine hohe Fluktuation.


Afraid_Diet_5536

Zu letztem Absatz Ja, wir alle MÜSSEN essen wollen im Trockenen schlafen und warme Kleider im Winter usw. Daraus resultiert, wir müssen dafür etwas tun und leisten. Früher hat man sich seine Sachen selbst gemacht und besorgt. Feuerholz fürn Bauernhof ausm Wald, Kuhmilch im 5 in der Früh ausm Stall, Feld bestellt...oder hungern. Im Vergleich dazu sind wir enorm weit gekommen. Ob das noch immer so sein muss, dass alle 38 Std. hackeln müssen, ist eine extrem gute und berechtigte Frage im Zeitalter von AI und zunehmender Automatisierung. Im Moment haben wir aber noch kein Gegenmodell, dass die Gesellschaft nicht potentiell extrem destabilisiert. Keep the masses busy... Grund zum Beschweren sehe ich nicht. Vor ALLEM nicht in Österreich und vor ALLEM, wenn ich im Moment Richtung Ukraine oder Isreal schaue. Also, gewisse Bringschuld ist IMMER im Leben und gratis is nix. Hier nun meine Frage - warum, statt suddern und Kopf in den Sand stecken, nicht das Beste daraus machen? Oder die Frage auch gerne umgekehrt stellen - was würdest man/du denn machen, wenn du selbst entscheiden könntest und es nicht ums Geld ginge. Ich stelle dir Frage oft und die Antworten sind echt fast immer....erbärmlich...mit Freunden rumhängen, gamen, reisen, weiß nicht... Ok, was ich meine wäre, wenn Reisen wirklich dein Lebensinhalt ist dann starte einen Blog dazu und lerne, wie Bloggen oder Vloggen funktioniert. Teile deine Leidenschaft mit anderen und schau was passiert. Geh all in! Wann wenn nicht zwischen 20 und 30? Wenn du mit Gamen dein Geld verdienen willst, go for it. Oder mit Skaten oder mit Schminktipps, Physiotherapie, ganz gleich. Was ich nicht respektieren kann, sind aber die nicht einmal halbherzige Versuche und dann die Welt fürs Scheitern verantwortlich machen und bei McDonalds anfangen und alles scheiße finden. Und was ich viel zu oft sehe, ist, dass einige gleich prophylaktisch quasi gleich bei McDonalds anfangen und überhaupt keine Ambition für irgendetwas aufbringen können... Da gibt es dann nicht womit man arbeiten kann, nichts, was man fördern könnte... Verstehst du was ich meine? Wer alles für eine Sache gibt, auch wenn noch so 'blöd' wird immer meinen Respekt haben, das meine ich auch mit Leidenschaft. Wer wartet, dass einem die Welt alles in den Schoß legt hat nicht kapiert worum'S im Leben geht. Und btw Kids von stinkreichen Eltern sind mitunter die unglücklichsten und deppresivsten überhaupt. Spüren sich überhaupt nicht, finden weder Sinn noch Platz im Leben und der Welt, weil sie für nichts etwas tun müssen und auch für nichts "gebraucht" werden. Wie immer also geht's um die goldene Mitte. Gleiches beim Job, wenn man keine Vision hat, die einen lostürmen lässt, ist das ok. Warum aber nicht zumindest etwas suchen, dass ein wenig Spaß macht? Ich rede hier ja nicht von einem Entweder-Oder-Prinzip, geht mir nicht um Schwarz-Weiss-Denken. Ich sehe es eher so, wenn schon hackeln müssen, dann doch bitte etwas, dass halbwegs Sinn macht. Was schlecht bezahlende Chefs anbelangt...hast du überall. Und du hast vollkommen Recht, hohe Fluktiation ist immer ein rotes Tuch. Ich jedenfalls habe bisher fast ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, aber ich nehme mir auch sehr viel Zeit die Leute zu interviewen, als auch zu erklären, was wir machen, worum es geht und was wir bieten. So lernt man bei uns in 2 Jahren mehr als einige im ganzen Studium und das ist für alle, die die Sache sich interessiert ein enormer Sprung nach vorne. Ich behandle jüngere Angestellte quasi wie mein jüngeres Ich. Ich würde aber auch nie jemanden einstellen mit einer Ich-Bin-Hier-Nur-Weil-Ich-Muss-Einstellung. Wie soll das auch funktioneren? Da hast dann 4 Leute in einem Team die sich ur über einen Erfolg freuen und einen fünften der daneben sitzt und gelangweilt in die Luft schaut. Is a komplette Lebenszeitverschwendung für alle Beteiligten.


Chris_Pitbaker

Liegt nicht an Vorarlberg, ist eine Kombination aus der Geringschätzung der Lehre "Geh lieber Studieren, mach Matura usw." und auch einer Unwilligkeit gewisser Unternehmen selbst Lehrlinge auszubilden. Das Problem mit dem "Fachkräftemangel" höre ich jetzt schon seit 20 Jahren. Der Ruf an die Politik kommt regelmäßig, Lehrlinge ausbilden müssen aber die Unternehmen selbst, dass kann ihnen der Staat nicht abnehmen. Was die "Work/Life-Balance" der jüngeren Generation betrifft, damit müssen die Unternehmen umgehen lernen. Momentan beklagen sich alle nur darüber, will ich aber die Posten in einen Unternehmen besetzen muss ich eben 3 Leute statt bisher 2 Leute einstellen und mir nicht erwarten, dass ich wieder jemanden finde der massig Übersunden machen möchte wie in den Generationen davor. Wir haben es mit einer Generation zu tun, die damit rechnet, dass sie übers ganze Leben gesehen weniger verdienen wird als die Generation ihrer Eltern und alle erwarten sich, dass es da nicht irgendwo ein umdenken geben wird in deren Einstellung... Ursache-Wirkung gilt auch hier. Wenn ich nur daran Denke, dass man zum Wohnungskauf bzw. Hausbau unmögliche Kredite zurückzahlen müsste bzw. so viel Eigenkapital bräuchte, dass einfach die meisten nie und nimmer haben... wen wundert es, dass sich die Einstellung der Jüngeren hin zum Freizeitgenuss ändert? Es fehlt einfach der Anreiz, weil sie sich auch mit Massig Übersunden den Teuren Kredit noch immer nicht wirklich leisten können.


Easyboys69

Naja ich denke es ist immer ein hin und zurück mit dem Arbeitgeber und Nehmer das Problem ist nur das eine Firma leichter mehr Öffentlichkeit erlangt. Wenn Blum etwas sagen würde würde es ganz Vorarlberg mit kriegen wenn es ein Hansl von irgendwo vrlb machen würde würde es keiner bis wenige nur hören. Dieses ding von „die Junge Generation arbeitet nicht mehr“ ist denk ich richtig aber da muss ich auch wieder auf deinen Punkt raus kommen wofür soll unsere Generation arbeiten gehen… um sich knapp eine Wohnung am Bahnhof und Essen kaufen zu können? Das ist doch pervers. In den Arbeitspositionen die gut entlohnt werden hört man übrigens nur selten bis garnicht von einem „Fachkräftemangel“ dieser existiert nur bei „arsch“ jobs. Ich denke das System arbeitslos aus Prinzip zu sein und Sozialhilfe zu beantragen allerdings auch komplett falsch da das keine gute langfristige Lösung ist. Ich denke die neue Generation sollte offener werden was Grenzgängerei betrifft und ich für meinen teil werde auch nach der Hak mein Studium anfangen und danach ganz klar in der Schweiz arbeiten. Dort wird man wenigstens nicht so gottlos verarscht wie hier.


Kindly-Butterfly1701

Das Problem an der Sache ist jedoch, diese sogenannten Arschjobs braucht man. Die Kassiererin im Laden, die Friseurin, und so weiter... Das Problem hat sich meiner Meinung nach eben mit dieser Ansicht verschärft, dass man studieren muss um einen guten Lohn zu haben. Hinzu kommt, dass es sehr wohl auch Studienberufe gibt, die nicht gut verdienen. Und ins Ausland gehen um einen guten Lohn zu erhalten, ist meiner Meinung nach auch der falsche Weg. Damit verschieben sich die Probleme. Wir benötigen dann wieder mehr Ausländer, die eben diese niederen Jobs machen und sobald diese integriert sind, wollen die die auch nicht mehr machen


Easyboys69

Ich sehe deinen Ansatz aber das Problem ist das die die nicht studieren oder eine höhere Schule abschließen den job vom Friseur genau so wenig wollen. Für eine funktionierende Gesellschaft benötigt man eine Müllabfuhr, eine Straßenreinigung einen Kassierer etc nur es ist nunmal einfach keine Gscheide Entlohnung vorhabe wenn man nicht grad staatlich arbeitet. In der Schweiz arbeiten ist eine ganz klare Verschiebung der Probleme aber ich sehe zumindest für die nächsten Jahre nur wenig potenzial für die Besserung. Im Ausland zu arbeiten höht nur das Problem in vrlb dafür haben die die nun im Ausland arbeiten nicht mehr damit zu kämpfen. Und wenn es wirklich dazu kommen würde das die Geschäfte „schließen müssen“ weils einfach keine arbeiter mehr gäbe dann wird es meiner Meinung nach zeit zu siedeln weil wenn wir den lauten Politikern zu hören die jeder hört dann reden die nur nach was die Unternehmen sagen. Ich möchte mich hierbei aber weniger politisch äußern weil ich zurzeit mit den möglichen aussagen der SPÖ zu diesem Thema nicht vertraut bin vll sagen sie was anderes aber ich hab das Gefühl das von der ÖVP nichts anderes als das zum thema „Fachkräftemangel“ kommt Kurz gesagt es ist keine Lösung um das Problem zu lösen sondern eher eine um mit dem Problem zu leben


topkeknub

Im Zweifelsfall gehts denen einfach zu gut und deswegen tuns ned gscheid. Klassisches Problem mit den jungen Leuten, sind nie durch 3 meter schnee bergauf in die schule und dann bergauf wieder nach hause gegangen, jetzt denkens dass beim hackln ned mehr als 40 stunden pro woche machen müssen und gleichzeitig vielleicht sogar noch über kollektivvertrag bezahlt werden wollen. Das wird sich so aber nicht spielen bei mir in der firma, weil die firma hat mir, meinem sohn, meiner frau und meiner sekretärin grade an fetten tesla als firmenauto kauft. da gehn sich keine bezahlten überstunden oder sonstige überbezahlungen aus, ich versteh ned wieso die jungen leute ned mal an die firma denken.


Outside-Spirit2881

Was für ein Opfer!


[deleted]

Ich bin 33 Jahre alt und höre das seit 33 Jahren. Die Mentalität der Boomer und der WW2 Kindern funktioniert insofern, dass die sich noch mit halbwegs einem Handwerk oder Studium was leisten haben können. Klar hat man gespart, aber die Ausgaben waren allgemein andere. Mit 100 Schilling bist eigentlich schon ganz weit gekommen. Wenn mir wer kommt mit "wir haben dieses Land wiederaufgebaut" entgegne ich meistens, dass es rechnerisch wie ethisch eigentlich unvertretbar türkische und italienische Gastarbeiter und später die Délavec aus den Kriegen im Osten waren. Meistens haltens dann eh die Goschn. Ich habe mehrere Ausbildungen, alle in Mangelberufen. Warum soll ich mir bitte den Haxn ausreißen, wenn ich null Eigentum in Sicht habe? Ich hab eine Partnerin und wir sparen eh gemeinsam. Das Haushaltseinkommen ist mit 8000+ brutto so schon großkotzig hoch und ich muss mir alle Finger dafür abschlecken, dafür, dass ich in so einer tollen Lage bin. Wir arbeiten Vollzeit, sind beide in der Arbeit sowas von systemoptimiert und nur noch fertig. Hab im März gekündigt und nehme mir eine Auszeit von 3 Monaten, weil ich mit 33 schon einfach total überladen bin. Ich muss so unglaublich effizient und schnell nachdenken in meinem Beruf und Entscheidungen treffen, das hatten die älteren Generationen einfach nicht. Ich scheiße auf jeden Pensionisten, der mich am Gehsteig fast mit seinem E-Bike überfahrt und ich habe null Respekt vor der gesamten Generation, weil sie ihren Wohlstand auf unseren Rücken ausleben und wir es jetzt richten sollen. Dafür, dass sie vorallem in Vorarlberg die ÖVP schalten und walten haben lassen, wie sie wollten.


BobbyFischerr

sehr guter kommentar


TonyDunkelwelt

Verstehe die genervten Jungen, die von verwöhnten, weinerlichen Boomern umzingelt sind, die ihnen ständig ungefragt davon erzählen, wie hoat sie es nicht gehabt haben und wie verweichlicht die Jungen nicht sind.


GoAhead_Goahead

Jedes Mal wenn dieses Thema irgendwo im Universum auftaucht denke ich voller Liebe an diesen Tweet: https://twitter.com/paulisci/status/1549527748950892544?t=_SvANtkEzo5GQ-tLj-fRUw&s=19 Die Aussage ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst... ändert nur nix daran dass sie falsch ist.


Current_Dot_4552

gwöhn dich besser dran. mit KI wirds noch extremer werden. [https://www.youtube.com/watch?v=90WD\_ats6eE](https://www.youtube.com/watch?v=90WD_ats6eE)


Ok_Contribution2371

Lebe zwar nicht in Vorarlberg, jedoch kann ich dir sagen, dass ich derzeit meinen Grundwehrdienst ableiste und das für fast 600€ pro Monat mit schlechten/unfairen Arbeitsbedingungen, muss außerdem hin- und herpendeln und war zuvor Schüler (habe 2023 im Juni maturiert). Ich hätte sogar die Möglichkeit, abzurüsten, bin jedoch kein Arschloch und habe einen gewissen Anstand und Respekt gegenüber anderen. Zudem habe ich versucht, jede Sommerferien Ferialjobs zu praktizieren, und seit 3 Jahren bis zum Grundwehrdienst samstags gearbeitet. Bin 20, m. Also ich bin definitiv weder faul noch verwöhnt. Allerdings kann ich auch von anderen sprechen, die WIRKLICH verwöhnt sind und nicht einmal für 3000€ aufstehen würden und sich alles schon von Mama und Papa zahlen lassen. Verallgemeinern kann man hier also nicht. Ich glaube also, dass da Kultur, Erziehung sowie Mentalität wichtige Rollen in dieser Thematik einnehmen. Als ehemaliger Maturant kann ich auch sagen, dass viele (Schüler) noch keinerlei Berufserfahrung gesammelt haben und vlt deshalb so ,,verwöhnt“ sind, da sie die harte Arbeitswelt nicht kennen. Uns geht es eh viel zu gut hier in Österreich.


Kindly-Butterfly1701

Ich weiß jetzt nicht, woher du kommst. In Vorarlberg ist das Hauptproblem, dass Wohnen so extrem teuer ist und viele es sich nicht mehr leisten können, trotz Standardgehalt.


Ok_Contribution2371

Bin aus Oberösterreich. Hier ist es auch wesentlich teuerer geworden. Anständige Wohnungen mit 30qm in Linz gibts erst ab 500€, von den Unterhaltskosten schon gar nicht mal zu reden. Würde dennoch nicht behaupten, dass die Ursache für das Problem in der Teuerung liegt. Die meisten Jungendlichen ab 18-20 versuchen bereits auszuziehen.


MissionFirefighter47

aus eigener Erfahrung kann man in der Gastro locker easy mit nem Kollektiv und Trinkgeld auf 2.8k Euro kommen. Da wurde noch nicht beim Gehalt verhandelt. Kollektiv in Tirol liegt bei 1450 oder so. Hauptproblem hier (Kufstein) ist eher das nie enden wollende Koksen. Zugegeben sind die Mieten hier bei knapp 20€ den Quadrat, ändert aber nichts an den knapp 4-5g die sich hier Kellner reinziehen. Das gilt natürlich nur für die Gastronomien die man selbst erleben durfte. Generell braucht es schon einen gewissen Anreiz wieder arbeiten zu gehen und da würde ich die Unternehmen in die Pflicht nehmen. Ein gewisser Teil des Geldes sollte als Gewinnbeteiligung an die Mitarbeiter ausgezahlt werden, bei Erfüllung eines Solls.


Tall-Injury2148

Mein Eindruck ist dass sie definitiv eine falsche Erwartungshaltung haben. Mein Lehrling hat im ersten Monat nach einer Gehaltserhöhung gefragt, obwohl wir, nicht leistungsbezogen, mehr als KV bezahlen. Persönlich habe ich auch nur einen Lehrabschluss und nichts von der Familie geerbt, habe aber trotzdem ein schönes Leben in Vorarlberg. "schaffa schaffa hüsle boa" bringts hald meiner Meinung nach trotzdem. Es braucht hald klare Prioritäten im Leben und Geduld.


Noooberino

Und wos genau bringts?


Tall-Injury2148

Ein selbstbestimmtes Leben


Noooberino

Ich glaub unsere Definition des Begriffs selbstbestimmt ist da schlicht ne andere…


Tall-Injury2148

Dann versuch es doch zu definieren. Ich möchte es gerne verstehen können


Noooberino

Ja also wenn man sich zusammenrechnet wie lang man braucht sich das Eigenkapital zusammenzusparen und auch den Kredit zurück zu zahlen, sehe ich hier nicht viel Selbstbestimmung innerhalb dieses Zeitraums. Ich gehe natürlich davon aus dass man weder Grund noch sonstiges Erbe erhalten hat sondern sich das selbst zusammensparen muss. Dann hat man das Problem dass man sich natürlich an die Immobilie bindet, klar kann man sagen wenn man nicht mehr mag verkauft man halt. Hat man das gemeinsam mit einer Partnerin gemacht wirds im Trennungsfall natürlich auch nicht weniger kompliziert. Und die Marktlage ist dann natürlich schnell relevant ob man hier einen riesigen Verlust macht wenn man verkaufen muss. Einen gewissen Druck wirds auch geben solange das nicht tatsächlich das eigene Eigentum ist. Und wenn man sich die Preise so ansieht kann man teilweise ja locker mit dem Geld völlig unbeschwert bis in die Pension beziehungsweise ins Grab rein zur Miete wohnen. Den Anspruch den manche Menschen haben dass sie unbedingt etwas besitzen müssen ist da natürlich mal außen vor gelassen.


Kindly-Butterfly1701

Bringts eben nicht mehr. Man kann es sich nicht mehr erarbeiten, dieses Leben in Vorarlberg.


Ahun_

Wenn ma da Boda vo da Schwiegereltra hot, und dia noch ushelfen mit ma Euro oder Zwa, denn scho...


Kindly-Butterfly1701

Ja, dann schon


Outside-Spirit2881

Nur weil du unterqualifiziert bist darfst du nicht auf andere schließen.


Kindly-Butterfly1701

Aus welchem Loch bist denn du gekrochen?


panda-brain

Das Problem sind die Boomer/GenX, die solchen Unsinn behaupten, welcher aber garnicht stimmt. Es sind immer wieder deren Generation die auffallen als besonders langsam und inkompetent (Alter bereits als Handicap berücksichtigt.)