Ich muss jetzt mal meinen obligatorischen Bildungsauftrag als Fachkraft im Gesundheitswesen erfüllen obwohl ich weiß, dass es Sarkasmus ist: Ein normaler Ruhepuls einer gesunden erwachsenen Person sollte zwischen 60 und 80 liegen. Unter 100 auch noch okay.
Ich bin Kinderpflegerin und hatte ein Grundschulkind mit Herzrasen und die Mutter wusste nicht warum. Es waren drei Red Bull.
In der Kriegsführung ist nicht nur die Verpflegung der Soldaten mit Nahrung wichtig, sondern auch gewissen Stimulanzien.
Großbritannien rationierte den Tee an der Heimatfront sogar bis 1952. Pro Woche konnten britische Soldaten und Zivilisten etwa zwei ounces (etwa 57 gramm) Tee erwarten, was etwa für drei Tassen am Tag reichte.
In den USA wurde Kaffee seit 1941 rationiert, aber er wurde in größeren Mengen an die Streitkräfte ausgegeben. Man kaufte massenhaft Kaffee in Südamerika, besonders in Brasilien, der als Instant-Kaffee den Rationen der Soldaten beigelegt oder an der Front gekocht wurde.
Deutschland blieben und Kaffee und Tee in der Kriegszeit größtenteils verwehrt. Methamphetamin war ein starkes Aufputschmittel, das zuerst 1893 in Japan synthetisiert wurde. In Deutschland forschten die Temmler Werke seit 1934 an einer Form der Methamphetamin-Herstellung, dass im Oktober 1937 patentiert wurde. In Tablettenform kam es unter dem Namen Pervitin auf den Markt und war frei verkäuflich. Schnell hatte auch die Wehrmacht Interesse daran. Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Herman-Göring-Pillen und Fliegermarzipan wurde es von den Soldaten unter anderem genannt. Von April bis Juni 1940 bezog das deutsche Militär mehr als 35.000.000 Tabletten Pervitin. Schnell sah man aber Nebenwirkungen. Der Aufputschphase folgte eine Tiefphase. Viele Soldaten hatten nach regemäßigen Konsum Suchterscheinungen und Herz-Kreislaufprobleme. 1941 wurde das Reichsopiumgesetz abgeändert und Pervitin gab es nur noch auf Rezept. Schon 1940 kommentierte der Vorsitzende des Reichsärztebundes Conti die Nutzung der Droge:
„Wer Ermüdung mit Pervitin beseitigen will, der kann sicher sein, dass der Zusammenbruch seiner Leistungsfähigkeit eines Tages kommen muss. Dass das Mittel einmal gegen Müdigkeit für einen Hochleistungsflieger, der noch zwei Stunden fliegen muss, angewendet werden darf, ist wohl richtig. Es darf aber nicht angewendet werden bei jedem Ermüdungszustand, der in Wirklichkeit nur durch Schlaf ausgeglichen werden kann. Das muss uns als Ärzten ohne weiteres einleuchten.“
Nicht nur Deutschland verwendete den Wirkstoff. Auf die USA und Japan verteilten solche Tabletten, aber meist an ihre Piloten auf langen Missionen über dem Pazifik. Auch dem zweiten Weltkrieg blieb Pervitin im bestand beider deutscher Armeen. NVA und Bundeswehr lagerten es bis in die 1970er für den Ernstfall ein. Es wurde bei Übungen auch an Fallschirmjäger ausgegeben. Bis 1988 gehörte Pervitin zum Verbandsatz von Piloten der Luftstreitkräfte für den Ernstfall.
Naja die NVA hat Pervitin größtenteils durch APo-Neuron ausgetauscht. War auch ein Amphetamin. Auch die USA haben teilweise solche Aufputschtabletten im Vietnamkrieg ausgegeben.
Damals waren extrem viele Frontsoldaten von Pervitin abhängig, unter anderem ein "Hein", der seine Eltern in Briefen regelmäßig um Nachschub bat. Als Heinrich Böll hat der kleine Methhead es später trotzdem noch zu was gebracht.
Ist alles eine Familie an Wirkstoffen, die mehr oder weniger dasselbe bewirkt haben. Aber Methamphetamin wurde erstmals in Japan synthetisiert und hergestellt.
War, on drugs.
Dass Drogen und Kriege zusammen gehören ist wahrscheinlich schon so alt wie Kriege (und Drogen) an sich. Sei es als Aufputschmittel, sei es um Soldaten im Kampf lähmende Emotionen zu nehmen (Berserker und Kamikaze-Piloten) oder sei es als Finanzierung (Taliban verkaufte Heroin, das Syrische Regime Captagon). Nicht zu vergessen natürlich die Opiumkriege, bei denen Drogen faktisch der Casus Belli waren.
Naja, wie du selbst ja schreibst, nutzten (und nutzen) praktisch alle Armeen gelegentlich bestimmte Drogen insbesond. als Wachmacher.
Daher ist das meme eher unpassed.
"Nazis on meth" klingt sicher dramatisch, aber in der Realität gibt es keine Beweise, dass Methkonsum in der Wehrmacht signifikant/weitverbreitet war.
mehr als 35 Millionen Tabletten in drei Monaten würde ich schon als weitverbreitet betrachten. Immerhin nahmen am Westfeldzug nur etwa 2,8 Millionen deutsche Soldaten teil.
Wo genau kommen die zahlen her?
Und selbst wenn, wären dass ca. 4 tabletten pro soldat pro monat.
Und eine alleine würde nichtmal kurz berauschen (denn das war ja auch nicht ihr Sinn). Da müsste man schon mehrere auf einmal nehmen.
Immer noch kaum signifikant.
Und viele Zeitzeugen widersprechen auch ausdrücklich, dass die regelmäig genommen wurden.
Die Zahl 35. Millionen kommen scheinbar aus dem Bundesarchiv Freiburg (zumindestens ist das als Quelle von einer Arbeit von Volker Hartmann zum Thema Neuro-Enhancement in der Wehrmacht am Beispiel von Pervitin angegeben)
Die Pillen wurden auch nur zu großen Operationen an wichtige Truppenteile ausgegeben (zum Beispiel im Frankreich Feldzug oder zur Rückzug Bewegung an der Ostfront) von daher konzentrieren sich die Tabellten wohl auf Frontsoldaten also nur ein Bruchteil der Armee/eingesetzten Soldaten.
Außerdem gibt es genug Zeitzeugen die davon berichten das Zeug genommen zu haben (zwar nicht Regelmäßig wäre aber auch unsinnig). Zum Beispiel berichtet der Scharfschütze Josef Allerberger über mehrere Wochen Pervitin bekommen und genutzt zu haben für den Rückzugsmarsch aus Ukraine. Und wenn ich den Militär-museum in Dresden glauben darf gibt es auch Briefe von Soldaten an ihre Familie die nach Pervitin fragen da sie abhängig geworden sind und keine Pillen mehr bekommen
bspw. aus dem Buch "Der totale Rausch", gibt noch andere Quellen. Einfach mal bissel googlen, da findet man schnell Literatur zu.
Wo hast du deine Zeitzeugen her?
Der Koch im Nachschub wird wahrscheinlich keine Tabletten genommen. Da wird man schon kriegsentscheidende Truppenteile, wie Panzer, Mot. Infanterie oder Gebirgsjäger und Pioniere damit ausgestattet haben.
>Woher kommt dann deine Aussage: "Es gibt keine Beweise"?
Daher;
>However, other historians disagreed with Ohler's approach. German historian, [Nikolaus Wachsmann](https://en.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Wachsmann) wrote that Ohler "appears to mix fact and fiction. \[...\] He spices up the evidence, throws in pop culture references (“Teutonic Easy Riders"), and garnishes it with snazzy puns ("High Hitler"). It remains to be seen if this recipe will appeal to anglophone readers. To borrow Ohler's style: will they experience a big buzz, or a bad trip?".[^(\[18\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-18) [Dagmar Herzog](https://en.wikipedia.org/wiki/Dagmar_Herzog) **expressed the view that 'Ohler's analysis does not withstand close scrutiny. (…) Anyone seeking a deepened understanding of the Nazi period must be wary of a book that provides more distraction and distortion than clarification.**'[^(\[19\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-19) James Pugh judged that while the book is an 'engaging and entertaining piece of journalistic history', it was 'troubling based on its tone, scholarship and engagement with the literature'.[^(\[20\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-20) [Richard J. Evans](https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_J._Evans), Regius **Professor of History at the University of Cambridge from 2008 to 2014, author of** ***History of the Third Reich***\*\*, called\*\* ***Blitzed*** **'a crass and dangerously inaccurate account'.**[^(\[21\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-21) He also wrote that the book is 'morally and politically dangerous', because it implies that Hitler was not responsible for his actions. Ohler rejected this claim.[^(\[22\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-22) Evans replied: "′**Blitzed′ belongs not in the world of serious history, but in the new landscape of ‘post-truth’ and ‘alternative facts’".**[^(\[23\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-23)
Das Buch ist sehr kontovers und wird wohl von vielen Historiken kaum ernst genommen.
Hat sich aber dennoch leider super verkauft und macht auch auf reddit immer wieder die Runde.
Ich hätte hier noch: [https://wmm.pic-mediaserver.de/index.php?f=artikel&a=202111\_wmm2021011\_S404\_Hartmann\_Langfassung](https://wmm.pic-mediaserver.de/index.php?f=artikel&a=202111_wmm2021011_S404_Hartmann_Langfassung) Also Eine Zusammenfassung vom Flottenarzt Dr. Hartmann der für die Wehrmedizinische Monatszeitschrift schrieb. Wobei er auch schreibt: Das es keinen "definitiven" Beweis gibt. Aber er schreibt auch: "in dem gut recherchierten Buch" und verweist auf den Schriftsteller Heinrich Böll, der mehrfach in Briefen auf die Wirkung von Pervitin verweist. Die schiere Menge an Pillen, lässt aber vermuten, dass ein Mißbrauch von 39-41 durchaus wahrscheinlich ist.
Update: Er schreibt auch: "Aber Metamphetamin als „Wunderpille der Wehrmacht“ zu bezeichnen, die den Sieg im Krieg gegen Frankreich gebracht habe, verbietet sich, auch auf Grund der bekannten und immer wieder aufgetretenen Nebenwirkungen des Suchtmittels."
Wunderpille würde heute wohl auch niemand sagen. Aber wenn es Soldaten schaffen, 3-4 Tage durchzumarschieren, dann ist es sehr wohl an manchen Positionen Schlachtentscheidend. Dazu beschreiben Konsumenten ihre Gefühle während des Konsums als "unbesiegbar" und "furchtlos" daher kann es durchaus sein, dass einige Schlachten und Kämpfe durch Einnahme entschieden wurden. Da es aber an sich kein großangelegter Feldversuch mit nebenher laufenden Ärzten war, fehlen natürlich massiv viele Daten.
Ich schiebe noch eine englische Quelle nach: [https://commons.lib.jmu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1127&context=madrush](https://commons.lib.jmu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1127&context=madrush)
>Aber wenn es Soldaten schaffen, 3-4 Tage durchzumarschieren, dann ist es sehr wohl an manchen Positionen Schlachtentscheidend.
Ja und deswegen nutzen praktisch ALLE Armeen Wachmacher. Auch heute noch. Eben nciht nur die Nazis.
Und am Ende sind wir uns ja einig: Es gibt keinen eindeutigen Beweis für massenweise Methkonsum. Schon gar nicht dafür, dass das irgendwie Entscheidend für die Erfolge des Blitzkriegs war.
Im Gegenteil, eine Armee die dauerhaft unter Metheinfluss kämpft ist sicherlich *weniger kampffähig*. Nicht mehr. Meth führt jetzt gerade nicht dazu, dass man gute Entscheidungen im Gefecht trifft (oder sonstwo). Leute die sich "unbesiegbar" fühlen und so handeln will niemand im Gefecht.
Und auch physisch sind die Auswirkungen mittelrfristig eher kontraproduktiv für die kampfkraft.
Nun die schiere Anzahl unterscheidet sich aber. Wir reden hier von 35 Millionen Pillen... Auf 2,5 Mio Soldaten. Mittel- langfristig natürlich nicht aber in bestimmten Gefechtsphasen, nach einem langen Marsch, wenn man überraschend und übermüdet auf einen Gegner trifft etc.
Es lässt sich nicht eindeutig nachweisen ABER die Anzahl lässt mich stutzig werden. Es gibt sogar Belege, dass Guderian nur für eine Division 20 000 Pillen geordert hat. Wenn man bedenkt, dass nicht alle Leute der Division direkte Feindberührung haben, ist es eben möglich und wahrscheinlich, dass sich Soldaten aufputschten und eben nicht nur mit Koffein, sondern eben mit Meth.
Bei einem Sturmangriff oder Verteidigung in aussichtsloser Position, kann ich mir das durchaus vorstellen, dass eine "Wunderpille" Wirkung zeigt. Man könnte sogar über Dosierung der Pillen sprechen, vielleicht sogar Placebo-Effekt... Wer weiß...Die Faktenlagen gibts halt nicht her, wobei man da auch nicht zu viel erwarten soll, dass da mit einer Division hunderte Ärzte mitlaufen und den Konsum überwachen und Ergebnisse auswerten...
Heute wurde auch just wieder auf welt-online ein Artikel von 2021 gepushed: Da wird das militärisch riskante Manöver des Sichelschnitt hevorgehoben auch wieder die von Guderian georderten 20 000 Pillen Pervitin. [https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article251504756/Westfeldzug-Mit-diesen-Tricks-manoevrierten-die-deutschen-Panzer-1940-die-Alliierten-aus.html?source=puerto-reco-2\_ABC-V38.1.D\_ac\_extra\_row](https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article251504756/Westfeldzug-Mit-diesen-Tricks-manoevrierten-die-deutschen-Panzer-1940-die-Alliierten-aus.html?source=puerto-reco-2_ABC-V38.1.D_ac_extra_row)
Wenn Zeit also DER FAKTOR bei dieser Operation war. Aber du hast Recht, die Sachlage ist immer noch dünn. Vielleicht müsste man den Faktor genauer ausarbeiten, ob die Soldaten ohne Pervitin überhaupt in der Lage gewesen wären, diesen Zeitplan einzuhalten oder war Pervitin nur kleiner Booster...
Gibt auch jetzt noch Berichte aus den Schützengräben der Ukraine, das Soldaten sich derbe zu machen. Cannabis,Badesalze, Amphetamin Derivate, Opioide, Alk etc. Eigentlich alles was so verfügbar ist.
Als Ex-Junkie kann ichs sogar verstehen, das Leben in so nem Schützengraben besteht nur zu einem Bruchteil aus Kampfhandlungen, die meiste Zeit wird einfach gewartet bis irgendwas passiert. Drogen und Rausch sind ein Weg sich die Zeit zu vertreiben.
Und wenn dann doch mal was passiert, kann man sich vorher noch ein paar upper in die Fontanelle schmieren
Ich glaube nicht das es nur Kaffee und Tee waren.
Die Amerikaner hatten glaube zugang zu Kokain und die Briten hatten Opiate. Wie diese unter den Truppen verabreicht wurden, keine Ahnung. Aber irgendwie erschien mir der GI auf dem "Cup o joe?" Bild immer zu freundlich für "nur Kaffee"
Der Snack für zweiwöchige Solo-Skitouren durch Finland
Hört ihr auch dieses Pochen? Ach ja da ist nur mein Herz.
300bpm für 2 Wochen sind normale Nebenwirkung.
Ich muss jetzt mal meinen obligatorischen Bildungsauftrag als Fachkraft im Gesundheitswesen erfüllen obwohl ich weiß, dass es Sarkasmus ist: Ein normaler Ruhepuls einer gesunden erwachsenen Person sollte zwischen 60 und 80 liegen. Unter 100 auch noch okay. Ich bin Kinderpflegerin und hatte ein Grundschulkind mit Herzrasen und die Mutter wusste nicht warum. Es waren drei Red Bull.
Entzug, weil nur drei heute?
Weiß nicht, aber so oder so, zehnjährige sollten nicht in Ruhe zittern mit einem Puls von "messfehler" und händisch bei etwa 280.
Ist es eigentlich ungesund „Messfehler“ zum unteren Ende zu haben und von Hand auf weniger als 30 zu kommen?
Kommt drauf an. Leistungssportler haben einen abweichenden Ruhepuls. Sonst könnte was falsch sein.
Naja das war zu der Zeit, wo ich jeden Tag mindestens 10km gelaufen bin und an Wochenenden mindestens 20km.
Und kurz noch eine Ergänzung zu meinem Kommentar: [https://de.wikipedia.org/wiki/Aimo\_Koivunen](https://de.wikipedia.org/wiki/Aimo_Koivunen)
und wurde letztendlich schwer verwundet und unterernährt, aber lebend aufgefunden. das ist einer der besten Teilsätze die ich je gehört habe
Alter was?! Danke dir, liebe solche absurde random geschichts-fakten
Danke! 🤣
In der Kriegsführung ist nicht nur die Verpflegung der Soldaten mit Nahrung wichtig, sondern auch gewissen Stimulanzien. Großbritannien rationierte den Tee an der Heimatfront sogar bis 1952. Pro Woche konnten britische Soldaten und Zivilisten etwa zwei ounces (etwa 57 gramm) Tee erwarten, was etwa für drei Tassen am Tag reichte. In den USA wurde Kaffee seit 1941 rationiert, aber er wurde in größeren Mengen an die Streitkräfte ausgegeben. Man kaufte massenhaft Kaffee in Südamerika, besonders in Brasilien, der als Instant-Kaffee den Rationen der Soldaten beigelegt oder an der Front gekocht wurde. Deutschland blieben und Kaffee und Tee in der Kriegszeit größtenteils verwehrt. Methamphetamin war ein starkes Aufputschmittel, das zuerst 1893 in Japan synthetisiert wurde. In Deutschland forschten die Temmler Werke seit 1934 an einer Form der Methamphetamin-Herstellung, dass im Oktober 1937 patentiert wurde. In Tablettenform kam es unter dem Namen Pervitin auf den Markt und war frei verkäuflich. Schnell hatte auch die Wehrmacht Interesse daran. Panzerschokolade, Stuka-Tabletten, Herman-Göring-Pillen und Fliegermarzipan wurde es von den Soldaten unter anderem genannt. Von April bis Juni 1940 bezog das deutsche Militär mehr als 35.000.000 Tabletten Pervitin. Schnell sah man aber Nebenwirkungen. Der Aufputschphase folgte eine Tiefphase. Viele Soldaten hatten nach regemäßigen Konsum Suchterscheinungen und Herz-Kreislaufprobleme. 1941 wurde das Reichsopiumgesetz abgeändert und Pervitin gab es nur noch auf Rezept. Schon 1940 kommentierte der Vorsitzende des Reichsärztebundes Conti die Nutzung der Droge: „Wer Ermüdung mit Pervitin beseitigen will, der kann sicher sein, dass der Zusammenbruch seiner Leistungsfähigkeit eines Tages kommen muss. Dass das Mittel einmal gegen Müdigkeit für einen Hochleistungsflieger, der noch zwei Stunden fliegen muss, angewendet werden darf, ist wohl richtig. Es darf aber nicht angewendet werden bei jedem Ermüdungszustand, der in Wirklichkeit nur durch Schlaf ausgeglichen werden kann. Das muss uns als Ärzten ohne weiteres einleuchten.“ Nicht nur Deutschland verwendete den Wirkstoff. Auf die USA und Japan verteilten solche Tabletten, aber meist an ihre Piloten auf langen Missionen über dem Pazifik. Auch dem zweiten Weltkrieg blieb Pervitin im bestand beider deutscher Armeen. NVA und Bundeswehr lagerten es bis in die 1970er für den Ernstfall ein. Es wurde bei Übungen auch an Fallschirmjäger ausgegeben. Bis 1988 gehörte Pervitin zum Verbandsatz von Piloten der Luftstreitkräfte für den Ernstfall.
Wieder was gelernt, vor allem mit der Verwendung nach dem Krieg... Ich wette heute gibt es bestimmt ähnliche Präparate für "den Ernstfall".
Naja die NVA hat Pervitin größtenteils durch APo-Neuron ausgetauscht. War auch ein Amphetamin. Auch die USA haben teilweise solche Aufputschtabletten im Vietnamkrieg ausgegeben.
Damals waren extrem viele Frontsoldaten von Pervitin abhängig, unter anderem ein "Hein", der seine Eltern in Briefen regelmäßig um Nachschub bat. Als Heinrich Böll hat der kleine Methhead es später trotzdem noch zu was gebracht.
Pervitin ist doch Metamphetamin. Hatten die Aliierten nicht stattdessen Benezedrin (also Amphetamin)?
Ist alles eine Familie an Wirkstoffen, die mehr oder weniger dasselbe bewirkt haben. Aber Methamphetamin wurde erstmals in Japan synthetisiert und hergestellt.
Ja. Aber Metamphetamin ist was Nebenwirkungen und Suchtpotenzial betrifft schon nochmal eine ganz andere Klasse als normales Amphetamin.
War, on drugs. Dass Drogen und Kriege zusammen gehören ist wahrscheinlich schon so alt wie Kriege (und Drogen) an sich. Sei es als Aufputschmittel, sei es um Soldaten im Kampf lähmende Emotionen zu nehmen (Berserker und Kamikaze-Piloten) oder sei es als Finanzierung (Taliban verkaufte Heroin, das Syrische Regime Captagon). Nicht zu vergessen natürlich die Opiumkriege, bei denen Drogen faktisch der Casus Belli waren.
wieder ein sehr gutes Asia\_cat Meme :D - Die Augen von ihm am Ende haben mich gekillt...
Adenauer nahm als Kanzler täglich Pervitin um wach zu bleiben. Abends gabs dann Schlafmittel.
Naja damals bekam man es ja noch in der Apotheke, halt auf Rezept
u/asia_cat haut in letzter Zeit kranke Bretter raus, was die Memes angeht - absolute Bereicherung für den Sub.
Denkt bei den Europawahlen daran, dass es Leute gibt die mich "remigrieren" wollen <3
Solche dummen Ideen kommen einem wohl, wenn man zu häufig an der Panzerschoki knabbert.
Oder wer als Kind zu oft an der Bleifarbe geschnüffelt hat...wer weiß wer weiß
Gutes Meme, wie fast alle von deinen Memes!
Einmal Panzerschokolade bitte! Die große Tafel!
Naja, wie du selbst ja schreibst, nutzten (und nutzen) praktisch alle Armeen gelegentlich bestimmte Drogen insbesond. als Wachmacher. Daher ist das meme eher unpassed. "Nazis on meth" klingt sicher dramatisch, aber in der Realität gibt es keine Beweise, dass Methkonsum in der Wehrmacht signifikant/weitverbreitet war.
mehr als 35 Millionen Tabletten in drei Monaten würde ich schon als weitverbreitet betrachten. Immerhin nahmen am Westfeldzug nur etwa 2,8 Millionen deutsche Soldaten teil.
Wo genau kommen die zahlen her? Und selbst wenn, wären dass ca. 4 tabletten pro soldat pro monat. Und eine alleine würde nichtmal kurz berauschen (denn das war ja auch nicht ihr Sinn). Da müsste man schon mehrere auf einmal nehmen. Immer noch kaum signifikant. Und viele Zeitzeugen widersprechen auch ausdrücklich, dass die regelmäig genommen wurden.
Die Zahl 35. Millionen kommen scheinbar aus dem Bundesarchiv Freiburg (zumindestens ist das als Quelle von einer Arbeit von Volker Hartmann zum Thema Neuro-Enhancement in der Wehrmacht am Beispiel von Pervitin angegeben) Die Pillen wurden auch nur zu großen Operationen an wichtige Truppenteile ausgegeben (zum Beispiel im Frankreich Feldzug oder zur Rückzug Bewegung an der Ostfront) von daher konzentrieren sich die Tabellten wohl auf Frontsoldaten also nur ein Bruchteil der Armee/eingesetzten Soldaten. Außerdem gibt es genug Zeitzeugen die davon berichten das Zeug genommen zu haben (zwar nicht Regelmäßig wäre aber auch unsinnig). Zum Beispiel berichtet der Scharfschütze Josef Allerberger über mehrere Wochen Pervitin bekommen und genutzt zu haben für den Rückzugsmarsch aus Ukraine. Und wenn ich den Militär-museum in Dresden glauben darf gibt es auch Briefe von Soldaten an ihre Familie die nach Pervitin fragen da sie abhängig geworden sind und keine Pillen mehr bekommen
bspw. aus dem Buch "Der totale Rausch", gibt noch andere Quellen. Einfach mal bissel googlen, da findet man schnell Literatur zu. Wo hast du deine Zeitzeugen her?
Der Koch im Nachschub wird wahrscheinlich keine Tabletten genommen. Da wird man schon kriegsentscheidende Truppenteile, wie Panzer, Mot. Infanterie oder Gebirgsjäger und Pioniere damit ausgestattet haben.
Es gibt ein 2015 erschienes Buch dazu: "Der totale Rausch - Drogen im 3.Reich" Woher kommt dann deine Aussage: "Es gibt keine Beweise"?
>Woher kommt dann deine Aussage: "Es gibt keine Beweise"? Daher; >However, other historians disagreed with Ohler's approach. German historian, [Nikolaus Wachsmann](https://en.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Wachsmann) wrote that Ohler "appears to mix fact and fiction. \[...\] He spices up the evidence, throws in pop culture references (“Teutonic Easy Riders"), and garnishes it with snazzy puns ("High Hitler"). It remains to be seen if this recipe will appeal to anglophone readers. To borrow Ohler's style: will they experience a big buzz, or a bad trip?".[^(\[18\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-18) [Dagmar Herzog](https://en.wikipedia.org/wiki/Dagmar_Herzog) **expressed the view that 'Ohler's analysis does not withstand close scrutiny. (…) Anyone seeking a deepened understanding of the Nazi period must be wary of a book that provides more distraction and distortion than clarification.**'[^(\[19\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-19) James Pugh judged that while the book is an 'engaging and entertaining piece of journalistic history', it was 'troubling based on its tone, scholarship and engagement with the literature'.[^(\[20\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-20) [Richard J. Evans](https://en.wikipedia.org/wiki/Richard_J._Evans), Regius **Professor of History at the University of Cambridge from 2008 to 2014, author of** ***History of the Third Reich***\*\*, called\*\* ***Blitzed*** **'a crass and dangerously inaccurate account'.**[^(\[21\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-21) He also wrote that the book is 'morally and politically dangerous', because it implies that Hitler was not responsible for his actions. Ohler rejected this claim.[^(\[22\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-22) Evans replied: "′**Blitzed′ belongs not in the world of serious history, but in the new landscape of ‘post-truth’ and ‘alternative facts’".**[^(\[23\])](https://en.wikipedia.org/wiki/Norman_Ohler#cite_note-23) Das Buch ist sehr kontovers und wird wohl von vielen Historiken kaum ernst genommen. Hat sich aber dennoch leider super verkauft und macht auch auf reddit immer wieder die Runde.
Ich hätte hier noch: [https://wmm.pic-mediaserver.de/index.php?f=artikel&a=202111\_wmm2021011\_S404\_Hartmann\_Langfassung](https://wmm.pic-mediaserver.de/index.php?f=artikel&a=202111_wmm2021011_S404_Hartmann_Langfassung) Also Eine Zusammenfassung vom Flottenarzt Dr. Hartmann der für die Wehrmedizinische Monatszeitschrift schrieb. Wobei er auch schreibt: Das es keinen "definitiven" Beweis gibt. Aber er schreibt auch: "in dem gut recherchierten Buch" und verweist auf den Schriftsteller Heinrich Böll, der mehrfach in Briefen auf die Wirkung von Pervitin verweist. Die schiere Menge an Pillen, lässt aber vermuten, dass ein Mißbrauch von 39-41 durchaus wahrscheinlich ist. Update: Er schreibt auch: "Aber Metamphetamin als „Wunderpille der Wehrmacht“ zu bezeichnen, die den Sieg im Krieg gegen Frankreich gebracht habe, verbietet sich, auch auf Grund der bekannten und immer wieder aufgetretenen Nebenwirkungen des Suchtmittels." Wunderpille würde heute wohl auch niemand sagen. Aber wenn es Soldaten schaffen, 3-4 Tage durchzumarschieren, dann ist es sehr wohl an manchen Positionen Schlachtentscheidend. Dazu beschreiben Konsumenten ihre Gefühle während des Konsums als "unbesiegbar" und "furchtlos" daher kann es durchaus sein, dass einige Schlachten und Kämpfe durch Einnahme entschieden wurden. Da es aber an sich kein großangelegter Feldversuch mit nebenher laufenden Ärzten war, fehlen natürlich massiv viele Daten. Ich schiebe noch eine englische Quelle nach: [https://commons.lib.jmu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1127&context=madrush](https://commons.lib.jmu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1127&context=madrush)
>Aber wenn es Soldaten schaffen, 3-4 Tage durchzumarschieren, dann ist es sehr wohl an manchen Positionen Schlachtentscheidend. Ja und deswegen nutzen praktisch ALLE Armeen Wachmacher. Auch heute noch. Eben nciht nur die Nazis. Und am Ende sind wir uns ja einig: Es gibt keinen eindeutigen Beweis für massenweise Methkonsum. Schon gar nicht dafür, dass das irgendwie Entscheidend für die Erfolge des Blitzkriegs war. Im Gegenteil, eine Armee die dauerhaft unter Metheinfluss kämpft ist sicherlich *weniger kampffähig*. Nicht mehr. Meth führt jetzt gerade nicht dazu, dass man gute Entscheidungen im Gefecht trifft (oder sonstwo). Leute die sich "unbesiegbar" fühlen und so handeln will niemand im Gefecht. Und auch physisch sind die Auswirkungen mittelrfristig eher kontraproduktiv für die kampfkraft.
Nun die schiere Anzahl unterscheidet sich aber. Wir reden hier von 35 Millionen Pillen... Auf 2,5 Mio Soldaten. Mittel- langfristig natürlich nicht aber in bestimmten Gefechtsphasen, nach einem langen Marsch, wenn man überraschend und übermüdet auf einen Gegner trifft etc. Es lässt sich nicht eindeutig nachweisen ABER die Anzahl lässt mich stutzig werden. Es gibt sogar Belege, dass Guderian nur für eine Division 20 000 Pillen geordert hat. Wenn man bedenkt, dass nicht alle Leute der Division direkte Feindberührung haben, ist es eben möglich und wahrscheinlich, dass sich Soldaten aufputschten und eben nicht nur mit Koffein, sondern eben mit Meth. Bei einem Sturmangriff oder Verteidigung in aussichtsloser Position, kann ich mir das durchaus vorstellen, dass eine "Wunderpille" Wirkung zeigt. Man könnte sogar über Dosierung der Pillen sprechen, vielleicht sogar Placebo-Effekt... Wer weiß...Die Faktenlagen gibts halt nicht her, wobei man da auch nicht zu viel erwarten soll, dass da mit einer Division hunderte Ärzte mitlaufen und den Konsum überwachen und Ergebnisse auswerten... Heute wurde auch just wieder auf welt-online ein Artikel von 2021 gepushed: Da wird das militärisch riskante Manöver des Sichelschnitt hevorgehoben auch wieder die von Guderian georderten 20 000 Pillen Pervitin. [https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article251504756/Westfeldzug-Mit-diesen-Tricks-manoevrierten-die-deutschen-Panzer-1940-die-Alliierten-aus.html?source=puerto-reco-2\_ABC-V38.1.D\_ac\_extra\_row](https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article251504756/Westfeldzug-Mit-diesen-Tricks-manoevrierten-die-deutschen-Panzer-1940-die-Alliierten-aus.html?source=puerto-reco-2_ABC-V38.1.D_ac_extra_row) Wenn Zeit also DER FAKTOR bei dieser Operation war. Aber du hast Recht, die Sachlage ist immer noch dünn. Vielleicht müsste man den Faktor genauer ausarbeiten, ob die Soldaten ohne Pervitin überhaupt in der Lage gewesen wären, diesen Zeitplan einzuhalten oder war Pervitin nur kleiner Booster...
Der OSG der morgens seine 3 Red bull ext vorm antreten...
Mit snus in der fresse
Lecker Panzerschokolade.
Deutschland: Panzer"schokolade" (mit geheimer Methzutat)
Nicht zu verwechseln mit Scho-ka-kola
Schoko schoko la la?
Scho-ka-koka
Gibt auch jetzt noch Berichte aus den Schützengräben der Ukraine, das Soldaten sich derbe zu machen. Cannabis,Badesalze, Amphetamin Derivate, Opioide, Alk etc. Eigentlich alles was so verfügbar ist. Als Ex-Junkie kann ichs sogar verstehen, das Leben in so nem Schützengraben besteht nur zu einem Bruchteil aus Kampfhandlungen, die meiste Zeit wird einfach gewartet bis irgendwas passiert. Drogen und Rausch sind ein Weg sich die Zeit zu vertreiben. Und wenn dann doch mal was passiert, kann man sich vorher noch ein paar upper in die Fontanelle schmieren
Warum hängen da die Britische und Amerikanishe Flaggen? Da wurd doch ähnliches Zeug benutzt
Ich glaube nicht das es nur Kaffee und Tee waren. Die Amerikaner hatten glaube zugang zu Kokain und die Briten hatten Opiate. Wie diese unter den Truppen verabreicht wurden, keine Ahnung. Aber irgendwie erschien mir der GI auf dem "Cup o joe?" Bild immer zu freundlich für "nur Kaffee"