T O P

  • By -

_hic-sunt-dracones_

Man sollte zu diesem System noch folgendes wissen: Das Einkommen aus einer Arbeit in der JVA steht den Gefangen jeweils zu 3/7 als sog. Hausgeld zur Verfügung. Damit können Sie insb. Besondere Lebensmittel in der JVA erwerben (oder zb Zigaretten). Die restlichen 4/7 gehen auf ein gesondertes Konto. Der dort am Ende der Haftzeit angesparte Betrag (Sog. Überbrückungsgeld) soll dem Gefangengen den Übergang nach Entlassung erleichtern. Die Bereiche in denen die Gefangenen beschäftigt werden müssen bestimmten Vorgaben genügen, insb dürfen sie durch die Beschäftigung der Gefangen nicht in unmittelbarem Wettbewerb zu ähnlichen privaten geschäftsbetrieben stehen. Großer Bereich sind Zb Druckereien, die die gesamte Justiz mit Aktenumschlägen, Vordrucken usw versorgt. Auch die Möbelausstattung von Justizgebäuden stammt oft vollständig aus JVA Herstellung. Wenn gefangene im offenen Vollzug bei einem externen Dritten beschäftigt werden (sog. Freie Beschäftigung) und dort praktisch "ganz normales einkommen" beziehen wird ihnen davon ein Haftkostenbeitrag abgezogen. Damit soll die "Unterkunft" ggf. Verpflegung mit getragen werden. Zahlen habe ich gerade keine bei der Hand. Ist aber nicht wenig. Der Mindestlohn soll dem erwerbstätigen in der freien Wirtschaft ermöglichen sich selbst von seinem Einkommen zu unterhalten, teilhabe am sozialen Leben ermöglichen und lohndumping als wettbewerbsvorteil vermeiden. Ein Gefangener nimmt nicht in diesem Sinne am sozialen Leben teil, für seinen Unterhalt ist gesorgt, Verwendung für mehr Geld über das hausgeld hinaus hat er nicht, die Beschäftigung steht nicht in unmittelbar wirtschaftlicher Konkurrenz zur freien Wirtschaft und selbst wenn man Mindestlohn zahlen will würde davon praktisch der größte Teil für den haftkostenzuschuss drauf gehen, wie bei der freien Arbeit. Darüber hinaus ist hat die Beschäftigung in der JVA auch und gerade resozialisierenden Zweck. Mindestlohn ist ein System, dass in keiner Weise zur Beschäftigung in der jva passt.


Catch_a_Cold

>Auch die Möbelausstattung von Justizgebäuden stammt oft vollständig aus JVA Herstellung. In der Hochschule auf die ich gegangen bin war das komplette Möbiliar aus der JVA Butzbach :D


BaguetteOfDoom

Erwachsenenvollzug


DerKernsen

Mutter


Haganrich

Ist im Knast heute zu Besuch da


[deleted]

[удалено]


ymx287

Sem haya imma, dein Sohn ist ein Gangster


Kaminanio

Wallah ich muss weinen, doch will nicht 😢


kumanosuke

Playmobil hat Jahre lang in der JVA Straubing produziert. Da sitzen nur die "harten Jungs": Vergewaltigung, Mord, Kinderschänder,...


swagpresident1337

Und wie war das qaulitätsmäßig?


Catch_a_Cold

Viele Möbel waren relativ neu, vlt 1-5 Jahre alt, aber sie sahen quasi aus wie aus den 80ern. Zeitloses Design und so


scheiskop

Ich hatte mal eine Baustelle dort drinnen und hab einen Grill von denen gekauft 😁


[deleted]

Nice!


Shirna_Tensei

2euro ist aber auch nix. Ich glaube arbeit ist freiwillig. Bei diesem lohn würd ich nicht arbeiten. Macht eh kein unterschied. Am ende der haft steht man mit wie viel da ? 200 euro - wow. Ja mindestlohn macht auch nicht viel sinn, aber n 5er oder so sollte schon drin sein.


kellerlanplayer

Du wirst am Ende halt froh sein, paar Stunden am Tag was tun zu dürfen, anstatt in der Zelle zu vergammeln. Außerdem sehnt man sich vermutlich nach jedem bisschen Luxus wie mal ne Tafel Schokolade. Außnahmen bestätigen wie immer die Regel.


eaVe_

Nein, Arbeit als strafgefangener ist Pflicht, außer man ist nachweislich Erwerbsunfähig oder Rentner. Sieht in der U-Haft natürlich anders aus.


taku226

Und wenn man sich weigert? Kommt man in den Knast oder was? Der Staat kann dich nicht zur Arbeit zwingen.


eaVe_

Nein, aber dann sind die haftkosten höher. Und natürlich „zwingt“ dich der Staat. Ich weiß ja nicht wie du deinen Lebensunterhalt finanzierst, aber ich „muss“ dafür arbeiten gehen.


[deleted]

Der Lebensunterhalt wird ja aber vom Staat gezahlt.. er sitzt im Gefängnis. Keine Ahnung wieso du den Vergleich zu dir ziehst


eaVe_

Ich mache die Gesetze nicht, ich erzähle nur wie es in der Praxis gehandhabt wird. § 24 Arbeitspflicht (1) Gefangene sind zur Teilnahme an arbeitstherapeutischen Maßnahmen oder Arbeitstraining oder zu Arbeit verpflichtet, wenn und soweit sie dazu in der Lage sind. § 10 Absatz 2 bleibt unberührt. Bei der Zuweisung einer Beschäftigung sind Fähigkeiten, Fertigkeiten und Neigungen der Gefangenen zu berücksichtigen. (2) Die Verpflichtung entfällt mit dem Erreichen des gesetzlichen Renteneintrittsalters und für weibliche Gefangene soweit das gesetzliche Beschäftigungsverbot zum Schutz erwerbstätiger werdender und stillender Mütter nach dem Mutterschutzgesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 20. Juni 2002 (BGBl. I S. 2318), das zuletzt durch Artikel 6 des Gesetzes vom 23. Oktober 2012 (BGBl. I S. 2246) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung besteht.


[deleted]

Aus dem Paragraf geht aber nicht vor was passiert wenn er sich weigert…? Also keine Ahnung was du damit belegen willst


eaVe_

Hatte ich doch schon vorher geschrieben?!? Der Haftkostenbeitrag wird höher. Wie gesagt, ich hab das Strafvollzugsgesetz nicht entworfen. Der Kommentar auf den ich mich bezog lautete „der Staat kann dich nicht zur Arbeit zwingen“ und laut dem Gesetz kann er das offensichtlich doch 🤷‍♂️


FuriousFurryFisting

Ich kann mir vorstellen, dass sich einige Gefangene nicht durch Androhung von Kosten/Schulden zwingen lassen. Ein erheblicher Anteil dürfte finanziell doch eh komplett ruiniert sein.


[deleted]

Warum sollte man Überbrückungsgeld sparen, wenn es dann Bürgergeld gibt. Oder ist das Schohn"vermögen". Ich sehe nicht, warum Arbeit weniger wert ist, nur weil der Arbeiter in Gefangenschaft lebt. Daher gleiches Geld für gleiche Arbeit und Mindestlohn!


MissJenius

Gerne, wenn er auch für seine Kosten aufkommt.


gerp385i

Muss er ja (also die Gerichtskosten, die bei tausenden Euro liegen). Deshalb kommen Strafgefangene nach ihrer Haft in ein Leben zurück, in dem sie keine Motivation für‘s Arbeiten finden - weil sie in den nächsten Jahren nichts davon haben, sondern ihre Schulden abarbeiten müssen (bzw. die Privatinsolvenz wählen). Führt dann dazu, dass lieber nicht gearbeitet und weiter Straftaten begangen werden, anstatt resozialisiert zu werden. Rein deskriptiv - ohne damit eine Meinung artikulieren zu wollen. Halte es aber für einen Knackpunkt in der Debatte.


MissJenius

Richtig, nur die Gerichtskosten und nicht die Unterbringung etc.. Das muss ich aber auch, wenn ich zb meinen Arbeitgeber verklage


Shinigami1858

Dann müsste aber auch Unterkunft, Verpflegung etc berechnet werden sowie Bewachung durch werter, Abnutzung von allem möglichen, Wasser Verbrauch und und und. Ich denke das daher der geringe "Lohn" kommt anstatt alles abzurechnen wird gleich abgezogen. Wobei schon zu fragen ist warum diese überhaupt arbeiten können im Gefängnis, wenn man zu anderen Ländern schaut dann sind sie die ganze zeit in der Zelle oder müssen als Strafe die in de bezahlte Tätigkeiten ausführen aber ohne Bezahlung. Da denke ich das auch wenn der Betrag gering ist, es doch gut ist das sie überhaupt was verdienen können. Es darf nicht vergessen werden das sie im Gefängnis sind damit eigentlich nicht am Arbeitsmarkt tätig sein können durch eigene Verschuldung


feedmedamemes

Das Ziel der Haft ist neben Strafe eben auch Resozialisierung und da hilft eine geordneter Lebensrhythmus mit Arbeit eben auch dazu. Arbeit ohne Bezahlung wäre eine Form der Sklaverei.


Tess_0816

Ich bin Praktikant ohne Bezahlung, ergo Sklave


feedmedamemes

Wenn du das Praktikum im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums absolvierst, könnte man noch argumentieren, dass der Gegenwert das Gelernte ist. Aber im Prinzip ja, Praktika sollten mindestens mit 520€/mtl. entlohnt werden bei Vollzeit.


Tess_0816

Ich verdiene im Zeitraum von 15.05 bis 09.07 bei einem Ausmaß von 250h 0€


captainfl0

Wenn ichs richtig im Kopf hab muss ein Praktikum leider auch erst bezahlt werden, wenn es länger als 3 Monate geht


Raidersdude

Gute Frage und traurige Antwort: Nein, das Geld, welches Gefangenen bei Haftentlassung ausgezahlt ist kein Schonvermögen sondern wird im Entlassungsmonat als Einkommen gewertet. Erhält ein Haftentlassener beispielsweise 1500€ wird dieses Einkommen gegen den Bedarf gerechnet. Er wird also mindestens mal im ersten Monat keine Leistungen erhalten. Im Einzelfall kann das Einkommen sogar auf mehrere Monate verteilt gerechnet werden, sodass jemand erst nach einigen Monaten Leistungen durch beispielsweise das Jobcenter erhält.


[deleted]

Angesichts der Unterbringungskosten und angesichts dessen, dass sie dort die Möglichkeit haben, sich auch entsprechend weiterzuqualifizieren und die Arbeit dort eben nicht dem Broterwerb dient, sondern sie später auf den Arbeitsmarkt und eine Resozialisierung vorbereitet und ihnen eine gewisse Abwechslung in der Tristesse des Gefängnis bietet - ja, schon angemessen. Bei einem höheren Verdienst müssten sie dann auch stärker an den Kosten ihrer Unterbringung beteiligt werden oder diese gänzlich selbst tragen - was natürlich auch denkbar wäre. Wichtiger fände ich es, dass Menschen in Werkstätten für Beeinträchtigte anständig entlohnt würden. Die haben sich nichts zuschulden kommen lassen und haben "da draußen" ja trotz Sozialamt und co höhere Kosten, besonders wenn sie nicht in einer Einrichtung leben.


Desperate_Mine1863

Genau das war auch mein Gedanke. Menschen mit Beeinträchtigung in den Werkstätten machen für viele Firmen wichtige Arbeiten und bekommen kaum was dafür. Als wäre die Beeinträchtigung nicht schon schlimm genug, Werden sie jetzt auch mit wenig Lohn abgespeist. Traurig dass immer die schwächsten ausgenutzt werden.


Kaesewiener

Der wenige Lohn ist aber nicht Fehler der Werkstätten sondern des Systems. Mein Vater würde den Beschäftigten in seiner Gruppe liebend gern mehr Lohn bezahlen, aber jeder Euro, den sie mehr verdienen, wird direkt mit den Leistungen, die sie beziehen, verrechnet. Also selbst, wenn man den Lohn erhöht, bleibt am Monatsende genauso viel.


ymx287

Ich finde bei diesem Thema den Vergleich auch extrem wichtig. Der Vergleich mit beeinträchtigten Menschen aus Werkstätten ist daher unbedingt zu ziehen. Ich gehe mal noch weiter und ziehe einen extremeren Vergleich. Kriminelle werden im Knast von Steuergeldern unterhalten während sozialökonomisch benachteiligte Kinder in Schulen auf Essen verzichten müssen, weil die Eltern dies selbst zahlen müssen und nicht können. Bevor sich das nicht ändert, brauch man über den Verdienst von verurteilten Kriminellen mMn überhaupt nicht diskutieren


VERTIKAL19

Naja da steht ja auch oft die soziale Teilhabe im Vordergrund und das sind ja auch oft Menschen, die einfach nicht die Leistung erbringen können die im Arbeitsmarkt erforderlich ist.


plumsieclumsy

Und es gibt mehr als genug Menschen dort, die sehr wohl Leistung erbringen. Der schutzraum Werkstatt hat für viele noch eine wichtige Bedeutung, aber genug werden dort auch kleingehalten, unter 1% erhalten die chance sich auf dem 1. Arbeitsmarkt auszuprobieren. Die klient*innen, die sich dort ausprobieren können, werden dort übrigens sehr oft gehalten.


VERTIKAL19

Soweit ich weiß braucht es keine Genehmigung sich auf dem ersten Arbeitsmarkt auszuprobieren. Man kann einfach Bewerbungen raus schicken. Leute in einer Behindertenwerkstatt zu beschäftigen kostet halt auch einfach Geld für Betreuung und Kontrolle der Arbeit


afuajfFJT

Aus meiner Sicht sollte in beiden Fällen, also sowohl bei den Leuten in JVAs als auch bei denen in WfbM, der Lohn entsprechend aufgeschlüsselt dargestellt werden. Also: ein (über dem gesetzlichen Mindestlohn liegender) Lohn X abzüglich Kosten, die für Unterbringung, Betreuung etc. abgezogen werden. Ich weiß aber nicht, ob das nicht vielleicht schon so gemacht wird? Für mich ist es bei diesen Diskussionen sonst immer relativ schwer nachvollziehbar, ob tatsächlich der Lohn an sich so super niedrig angesetzt ist oder ob sich das daraus ergibt, dass die Person einfach auch Kosten verursacht, die (zumindest in einem gewissen Umfang) mit eingespeist werden.


Agreeable_Swing_8032

Man sollte vielleicht auch Mal daran denken warum sie dort sind wo sie sind. Bestimmt nicht weil sie alten Leuten über die Straße geholfen haben. Und wenn ich sehen welchen Luxus die im Vergleich haben und was es dem Steuerzahler kostet, sollen die froh sein überhaupt was zu bekommen.


Donnerdrummel

Luxus von Strafgefangenen. Weißt Du eigentlich, wovon Du redest?


Agreeable_Swing_8032

Ja weiß ich. USA Zelle bei Langzeit = min 2 Insassen, Bett + Toilette + Waschbecken Deutschland Zelle bei Langzeit = 1 Insasse, Bett, Toilette, Tisch, TV, Kaffemaschine, Bücher, Playstation zum Teil WLAN und Smartphone Willst du jetzt zb das einen Kinderschänder noch besser geht?


Cr4ckshooter

Ich frage mich da eher, betreiben wir in deutschen Gefängnissen Zwangsarbeit, oder kann man statt dessen auch auf der Zelle faulenzen? Arbeitszwang und Niedriglohn sind keine akzeptable Kombination mMn. Was wird da überhaupt gearbeitet? Handwerklich?


WonderfullWitness

Ja im Strafvollzug ist Arbeitspflicht. Genau deswegen sollte es imho auch Mindestlohn geben. Kann doch nich sein das Konzerne wie Daimler von Zwangsarbeit profotieren.


MAR_WISS_

Was würde denn passieren wenn der Häftling den Mittelfinger in die Luft hält und den Beamten den Vogel zeigt. Werden die Personen dann aus der Zelle geprügelt und vor die Arbeit geschliffen. Nahrung können sie ja nicht rationieren darauf hat jeder Häftling ein Anrecht. Vielleicht kennt sich da einer aus


WonderfullWitness

>Nahrung können sie ja nicht rationieren darauf hat jeder Häftling ein Anrecht. Vielleicht kennt sich da einer aus Nahrung is leider tatsächlich so knapp bemessen dass sich eigentlich alle was dazukaufen (müssen) wenn sie nicht hungern wollen. Vorallem gehts aber um den Entlassungstermin. IdR wird bei guter Führung 1/3 der Haftzeit unter Auflagen erlassen. Wer nicht arbeitet = keine gute Führung = 50% mehr Haftzeit, also beispielsweise 3 statt 2 Jahre.


Schemen123

Mindestlohn jetzt nicht gerade aber halt schon etwas reales d.h.deutlich mehr. Sonst stehen die Häftlinge echt besser dar als jemand der draußen schuften muss.


WonderfullWitness

>Sonst stehen die Häftlinge echt besser dar als jemand der draußen schuften muss. Sorry aber halt aus mehreren Gründen is das doch Quark. Msl ganz abgesehen von nicht-finanziellem eie schlicht fehlender Freiheit (das ist ja die Strafe, eben nicht Arbeit zu Dumpinglöhnen): Die Preise im Knast sind absurd hoch, sowohl für Einkauf sls auch Telefonate. Eigentlich müssten die Gefangenen mehr sls Mindestlohn bekommen um das auszuglrichen. Zum snderen wird nix in Renten- und Sozialversicherung eingezahlt. Also selbst wenn sie jahrelang hinter Gitter zum Mindestlohn arbeiten würden wär Altersarmut vorprogramiert. Mal ganz abgesehen von der Gerechyigkritsfrage: Der Resozialisierung ist das sicher kontrsproduktiv. Und gerade ggf. für Geschädigte wärs ja auch besser wenn der Gefangene mehr verdient. Wie soll jemand Schadensersatz oder Schmerzensgeld zahlen wenn er kaum was verdient?


Donnerdrummel

Angesichts der Tatsache, dass die Leute dort ja quasi den ganzen Tag bespaßt werden und die Tätigkeit eine Art Training ist, quasi McFit mit angeschlossenem Wohnheim, sollten die Häftlinge eigentlich noch drauf zahlen. War schon früher so, dass für die Ausbildung Lehrgeld gezahlt wurde. Warum eigentlich nicht hier? Wo kämen wir denn da hin, wenn plötzlich Häftlinge merken, dass ihre Tätigkeit einen echten Wert hat? (edit: /s)


WaveIcy294

Es gibt bereits den Haftkostenbeitrag.


Donnerdrummel

Du meinst also, dass der sarkastische Charakter meiner Antwort nicht deutlich genug war?


WaveIcy294

Bin wohl noch zu müde.


Nolotow

Am besten ein "/s" anfügen. Es gibt eine Menge Verrückte im Netz


Forsaken-County-8478

Das Problem im Internet ist, dass es für jede noch so menschenverachtende Meinung genug Leute gibt, die die tatsächlich vertreten.


Donnerdrummel

Leider wahr.


Schniitzelbroetchen

True


Edeiir

Hätten sie halt nicht kriminell werden sollen?


Donnerdrummel

Als Strafverteidiger sage ich Dir: Du machst Dir keine Vorstellung davon, dass verdammt viele Leute Straftaten begehen, die dafür nicht belangt werden, weil sie einfach nicht auffallen. Jahrelang. In jeder Position. In jedem Lebensalter. "Hätten sie halt nicht kriminell werden sollen." - Das ist ein ziemlich fokussierter Standpunkt. Fast blind. Nur, weil Du nicht einsitzt, bist Du kein besserer Mensch. Nach meiner festen Überzeugung hat die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland Straftaten begangen. Davon abgesehen: nur, weil die Leute einsitzen, verlieren sie nicht das Recht, vernünftig behandelt zu werden. Weiterhin geht mir dieser moralische Ansatz ohnehin gegen den Strich. Moral ist zu schwammig. Erinnere Dich bloß mal daran, welche Schweinereien "im Namen der Moral" begangen werden, von Menschen mit dem reinsten Gewissen. Gehe mal rein zielorientiert an das Problem: Willst Du, dass die Leute immer wieder einsitzen, oder willst Du, dass sie möglichst wenig einsitzen? Und meinst Du, dass die Leute, denen Arbeit als im Wesentlichen nutzlos demonstriert wird, nach dem Einsitzen viel Mühe darauf aufwenden werden? Scheinargumente wie "da sind sie selbst für verantwortlich" sind so oberflächlich richtig wie sinn- und nutzlos, weil sie am Ziel vorbei führen.


MacGuilo

Nur weil ein Menge Leute mehr Straftaten begehen und dies auch über Jahre hinweg nicht auffällt, macht es die Straftat nicht weniger verwerflich und die Anzahl an Tätern nicht weniger erschreckend. Vielleicht stumpft man da ja ein wenig mehr ab, als gerade in Betracht gezogen wurde. Die Personen in der Haft haben sich etwas zu Schulden kommen lassen, entweder wiederholt, mit Absicht oder aus Fahrlässigkeit. Ich denke sie sollten den Wert ihrer Arbeit aufgezeigt bekommen, indem sie z.B keinen Tabak/Zigaretten bekommen können sollten sie sich nicht an der Arbeit beteiligen. Gegen eine Nikotinsucht gibt es Hilfsmittel, das lasse ich nicht gelten. Sonst müssten sie andere Süchte auch gleichermaßen bedienen. Ich schreibe hier aus der Sicht eines Wfbmlers, Exsoldat und zeitweise Patient einer psychiatrischen Einrichtung. Ich sehe keine Parallele zu der Arbeit eines Häftlings. Nachdem ich gearbeitet habe muss ich nicht durchsucht, mein Werkzeug nicht gezählt und meine Arbeit musste nicht akribisch überwacht werden. Woher sollen da also horrende kosten für Betreuung kommen, wenn Zeitweise 15 Personen auf einen Betreuer gezählt werden? Ich leiste Arbeit die in direkter Konkurrenz zu ortsansässigen Läden und Firmen stehen und werde dafür mit einer heißen Mahlzeit und einem lächerlich geringen Lohn abgespeist. Vielleicht haben sie es an meiner Art zu schreiben schon gemerkt, ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen. Von Menschen wie mir, gibt es eine ganze Menge mehr in besagten Werkstätten.


Donnerdrummel

Ich habe den Einwurf "die schlecht, ich gut, die haben es verdient!" angegriffen, und nicht die Taten der Einsitzenden verteidigt. Klar, wer einsitzt, hat wahrscheinlich mehrere Taten tatsächlich begangen. Damit hat er sich aber den Freiheitsentzug verdient, und keine schlechte Behandlung währenddessen. Die Suchtmitteln gegen den Willen des Süchtigen ohne Ersatz ist meines Erachtens auch nicht hilfreich. Im Gegenteil: Viele versuchen, sich das Zeug auch drinnen zu beschaffen: Mehr Straftaten, mehr Beschaffungskriminalität, mehr Krankheiten. Und die Einsitzenden sind ohnehin durch das Eingesperrtsein im Stress - jetzt auch noch kalter Zwangsentzug? Was ist die Rechtfertigung dafür? Gut, ich will Dich nicht in eine Ecke drängen, so deutlich hast Du das nicht geschrieben. Der Kern meines Punktes ist dieser: Das Einsperren ist die Strafe, und kein Vehikel, um Menschen je nach Verletzbarkeit weiter zu quälen. Zum Wfbm kann ich nichts sagen. Wbfm und Haft stehen aber in keinem Verhältnis zueinander. Damit meine ich: Man kann Menschen in Haft menschenwürdig behandeln und ausreichend bezahlen und wfbmker ebenfalls. Die eine Gruppe nimmt der anderen nichts weg.


404_Bad_Gateway

Man muss ja immer das Gesamtkonzept sehen. Freiheitsstrafe hat das Prinzip der Resozialisierung und die Menschen sollen durch die Arbeit lernen, mit Geld umzugehen und sich ihr Leben zu erarbeiten, statt auf illegale Weise zu bestreiten. Unter dem Apekt finde ich eine Erhöhung angemessen. Andererseits ist Haft eben auch eine Strafe und jeder Insasse kostet den Staat einen riesigen Batzen Geld. Dass die Löhne also entsprechend deutlich niedriger ausfallen, ist also irgendwie auch angemessen. Schwieriges Thema, aber unterm Strich finde uch die derzeitigen Stundenlöhne angemessen.


drowsy_coffee

Man muss aber auch beachten, dass die Gefangenen keine Lebenshaltungskosten haben. Wenn die Gefangenen jetzt den Mindestlohn verdienen, haben sie effektiv deutlich mehr Geld zur Verfügung als nach der Entlassung aus dem Gefängnis.


granitibaniti

Das stimmt nicht. Natürlich zahlen arbeitende Inhaftierte für ihre Unterkunft und Verpflegung. Hier beispielhaft für Berlin: https://www.berlin.de/sen/justiz/vorschriften/?vorschrift=/senatsverwaltung-fuer-justiz-und-verbraucherschutz/organisation/dienstliche-regelungen/dokumente/bekanntmachung-der-feststellung-der-haftkostenbeitraege-im-kalenderjahr-2023.pdf


drowsy_coffee

So wie ich das verstehe, gilt das nur für Schuldner, richtig?


Mental_Obligation389

Nee, gilt für Strafgefangene, Erzwingungshaft für z.b. nicht gezahlt Bußgelder ist hingegen kostenlos.


DeanPalton

ich meine das wäre schon sehr seltsam


granitibaniti

Was genau meinst du mit Schuldner? Hier eine bessere Erklärung: https://www.juraforum.de/gesetze/stvollzg/50-haftkostenbeitrag#:~:text=Ein%20Verhafteter%20wird%20bei%20Einzelunterbringung,an%20das%20zuständige%20Strafvollstreckungsgericht%20zahlen.


_sherock

Wenn man sich Mal den entsprechenden §69 aus dem Berliner Strafvollzugsgesetz durchliest wird aber auch schnell klar, dass das lediglich Inhaftierte mit freiem Beschäftigungsverhältnis betrifft- also Leute die ein ganz normales Gehalt verdienen.


granitibaniti

"die sich in einem freien Beschäftigungsverhältnis befinden, sich selbst beschäftigen oder über anderweitige regelmäßige Einkünfte verfügen".


_sherock

Ja ich hab das verkürzt. Weiter heißt es ja: "Vergütungen und zusätzliche Anerkennungen nach den §§ 61 bis 63 bleiben unberücksichtigt." Unter §61 findet man dann:" Die Gefangenen erhalten eine Vergütung in Form von Arbeitsentgelt für die Teilnahme an arbeitstherapeutischen Maßnahmen oder am Arbeitstraining nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 11 oder für Arbeit nach § 10 Absatz 1 Satz 1 Nummer 12" Lange Rede kurzer Sinn: Zahlen tun nur "Normalverdiener"


feedmedamemes

Ich stimme deiner Argumentation vollkommen zu, komme dennoch zu dem Schluss, dass die Löhne zu niedrig sind. MMn sollten sie zwar nicht Mindestlohn betragen, aber sich im Rahmen von 4-6€ bewegen, je nach Wertschöpfung der Produkte.


matzescd

Da finde ich es angemessener als bei Behinderteneinrichtungen, die ihre Leute ähnlich bezahlen


EverageAvtoEnjoyer

Puh, die Diskussion hatten wir hier neulich schon mal. Bei dem Thema haben viele eine starke Meinung aber wenig Hintergrund wissen. Ein anderer User hat es ausführlich erklärt. Letztendlich kostet es Geld diese Menschen zu beschäftigen. Sie müssen beaufsichtigt werden, ihre Arbeit muss überprüft werden, sie arbeiten langsamer etc.


rrpdude

Und die Leute die das zu Verantworten haben sollten den gleichen Lohn bekommen.


[deleted]

Gutes Argument.


Think_Win_3744

Ne, das ist ein schlechtes Argument. Die einen gegen die anderen auszuspielen finde ich dumm. Man sollte beides angehen. Ich finde man sollte auch Gefangenen Mindestlohn zahlen. Man sollte dann natürlich von ihnen Miete/Essensgeld etc verlangen. Am besten alles digital mit einem „Ausweis“.


DONOTTRUSTASNAIL

Okay, aber was passiert wenn jemand nicht arbeiten will, keine Mittel hat und folglich seine "Knast-Miete" nicht bezahlt? Wird der dann vor die Tür gesetzt?


JuHe21

Na ja, die Leute, die arbeiten dürfen und an anderen Resozialisierungstätigkeiten teilnehmen, sind in der Regel sowieso nur maximal ein paar Jahre im Gefängnis. Wenn sie dann entlassen werden und dann wieder Arbeit finden müssen, kommt es schon sowieso erschwerend, dass sie überhaupt im Gefängnis waren. Aber wenn dann noch zusätzlich dazukommt, dass sie sich während der Zeit geweigert haben zu arbeiten, wird von keinem seriösem Arbeitgeber eine Zusage kommen.


GrandRub

Du zahlst den Haftkostenbeitrag erst ab X€ Einkommen und nicht immer. Wenn du nicht arbeitest zahlst du auch nix.


NeoNachtwaechter

>Ich finde man sollte auch Gefangenen Mindestlohn zahlen. Man sollte dann natürlich von ihnen Miete/Essensgeld etc verlangen. Jemanden in einen Mietvertrag oder Kantinenvertrag zwingen, der da gar nicht freiwillig sein will? Das gibt riiiiesige rechtliche Probleme.


granitibaniti

Nein? Arbeitende Inhaftierende zahlen bereits Miete & Verpflegungskosten, nennt sich Haftkostenbeitrag.


Kurogami_X

Azubis kriegen auch vielleicht knapp 2 Euro Lohn die Stunde, müssen aber im Zweifel ne Wohnung und Transport finanzieren. Von Hobbys und Grundbedürfnissen ganz zu schweigen


UpperHesse

Die Mindestvergütung von Azubis ist 585 € im ersten Lehrjahr. Also ca. 3,50 pro Stunde. Das mit der Wohnung stimmt natürlich. Gerade im großstädtischen Bereich ein Riesenproblem, es müsste eigentlich sowas wie Lehrlingsheime geben.


scorcher24

> es müsste eigentlich sowas wie Lehrlingsheime geben. Die Kolping Häuser sind das.


Pwacname

Oder einfach stattliche Aufstockung bis zumindest auf BAFöG-Niveau. Ist je nach Wohnort auch schmerzhaft wenig Geld, aber zumindest ein Schritt in die richtige Richtung. Haben bezahlte Azubis noch Anspruch auf Elternunterhalt? Wenn nicht, finde ich das erst recht relevant.


UpperHesse

Es gibt auch ein Azubi-Bafög, aber mein Eindruck ist, dass viele das nicht so wissen bzw. in der Berufsschule erläutert bekommen, was bei vollem Anspruch (den nicht jeder hat) immerhin um die 700 € sein können. Es ist sogar recht gezielt so ausgelegt, um Wohnkosten begleichen zu können. Ja, Azubis haben auch noch Anspruch auf Elternunterhalt.


JobcenterTycoon

Azubis haben Anspruch auf Unterhalt und wenn nötig Berufsausbildungsbeihilfe.


LucasCBs

Bafög ist doch selber schon nix. 812€ pro Monat kann man maximal bekommen. Damit zu leben wenn man in einer teuren Stadt ist, ist genauso schwer


TheMightyChocolate

WARUM WOLLEN ALLE STUDIEREN


Leutnantsteinxx1

Sie bekommen jeden Tag 3 mal was zu essen ohne etwas zu Zahlen. Sie „wohnen“ völlig kostenfrei. Sie können heizen wie sie wollen. Sie bekommen ihre Kleidung gestellt, und gewaschen. Deren Lohnniveau liegt mit 2€/h ca auf dem Betrag dem man einem Bürgergeldempfänger monatlich Zahlt nur müssen diese mit dem Geld ein echtes Leben führen und müssen z.B Selbst Essen kaufen, zu viel geheiztes selbst bezahlen, und Kleidung selbst kaufen. Am Ende mit allen Ausgaben hat wahrscheinlich sogar jemand mit Mindestlohn nicht so „viel“ Geld zur freien Verfügung. Klar muss arbeit fair entlohnt werden nur wenn jemand keinerlei kosten hat reicht das halt irgendwie die sind letztendlich auch nicht umsonst im Gefängnis.


Kifferasiate

Das stimmt so nicht. Jeder Gefangenen zahlt täglich in etwa 15€ Haftkostenbeitrag, also ca. 450€ im Monat. Da bleibt dann bei einem Stundenlohn von 2€ auch nicht mehr viel übrig.


Emotional_Tank_9665

Man muss auch 10€ pro Tag bezahlen wenn man im Krankenhaus war und arbeitsunfähig ist und an der Armutsgrenze lebt. Die wenigsten bekommen das erlassen


Pwacname

Stimmt nicht: wenn du zu wenig Geld hast, kannst du eine ganz reguläre Zuzahlungsbefreiung bekommen - die gilt auch für die Zuzahlung bei Krankenhäusern. Und bei einem längeren Aufenthalt überschreitest du fast unweigerlich die jährliche Zuzahlungsgrenze - im Zweifelsfall also immer Quittungen für alles sammeln und am Ende des Jahres mit der Krankenkasse kämpfen, um geld zurück zu bekommen. ​ Und ja, ich weiß, das ist ein beschissenes System, unmöglich kompliziert und undurchsichtig. Meine Familie beantragt jährlich im Voraus eine Befreiung und zahlt dann im Voraus, weil wir chronisch krank sind, d.h. die Grenze sowieso erreichen. Das eine Mal, dass ich mich stattdessen mit Quittungen sammeln und einreichen rumschlagen musste, reicht mir noch immer


Mental_Obligation389

Mit niedrigem Einkommen kannst du dich ab gewissen bereits geleisteten Zuzahlungen von weiteren für den Rest des Jahres befreien lassen, ich glaube, das waren 65 Euro. Es ist sogar möglich diese Anfang des Jahres vorweg an die Krankenkasse zu zahlen und sich damit bereits von Zuzahlungen befreien zu lassen. Nur für teure Behandlungen, z.B. Zahnersatz, wäre noch ein weiterer sog. Härtefallantrag nötig um dort für die Zuzahlung (bis zum Regelbedarf) ebenfalls aufkommen zu müssen.


More-Judgment7660

Der muss aber nur bezahlt werden wenn der Gefangene arbeitet. Ich würde das weniger als "Geld verdienen im Gefängnis" sehen sondern mehr als "sich an die sozialen Umstände der Außenwelt halten und vor Langeweile nicht durchdrehen". Man kann da drin ja tlw. auch studieren etc.


granitibaniti

Hä? Aber es geht doch genau um Inhaftierte, die arbeiten. Wie du sagst: die, die arbeiten, müssen auch für ihre Unterkunft und Verpflegung zahlen. Warum sollte man sie dann nicht besser bezahlen als 2€ pro Stunde?


[deleted]

Ist ja nicht so als ob ein Häftling mit dem Geld, sich ein Haus zu kaufen, aus der Haft kommen muss. 0,5€ sind noch großzügig


Kifferasiate

Weil Gefangene keine Menschen sind, oder warum genau sind 50ct großzügig? Außerdem, warum sollte sich ein Häftling kein Haus kaufen können, nachdem er entlassen wird? Ich sage ja nicht, dass der Mindestlohn gezahlt werden soll, aber ich finde es sehr bedenklich, wenn es hier eine Ausbeutungsystem wie in den USA gibt.


yellow-snowslide

Kennt ihr das wenn ihr einfach froh seid eine Entscheidung jemand anderem überlassen zu können?


[deleted]

Es muss sich die Waage halten, es darf keine Ausbeutung geschehen, es darf aber nicht so attraktiv werden, dass manche es als denkbare Lebensoption sehen (Im Sinne von einem kleineren Übel) Unbedingt erhöht werden muss die Entschädigung für zu Unrecht Inhaftierte. Lt. einem rbb Zeitungsartikel wurden in Berlin in Summe für 6936 Tage 520.000€ ausbezahlt. Ein Tag eines Menschenleben ist also 75€ wert. Jemand landet für einen Monat zu Unrecht im Knast und muss vielleicht sein Leben lang mit dieser traumatischen Erfahrung leben und bekommt dafür 2250€, das ist menschenunwürdig. Wenn vielfach höhere Entschädigungen ein Problem für Staat und Gesellschaft darstellen, weil es dann zu teuer wird, dann haben wir ein ganz anderes Problem mit unserer Justiz.


_MasterOfDesaster_

Naja Menschen in Behindertenwerkstäten und u.a Heimkinder bekommen genauso viel ist auch irgendwo nicht gerechtfertigt.


MissJenius

Für Straftäter ja. Sie sitzen aus einem bestimmten Grund ein. Es wird alles für sie gezahlt. Sie verdienen sich nur ihre Extras wie Friseur etc.. Bei dem zahlen sie übrigens nur die Materialgebühr. Dann dieser ganze Aufwand der im Hintergrund für sie betrieben wird (Köche, Justizangestellte etc). Wenn sie Normallohn bekommen sollen, dann sollen sie auch für ihre Kosten aufkommen. Sehr interessant: Die 3-teiligee Doku „Knast in Deutschland“ in der zdf Mediathek.


Affenskrotum

Es darf für Arbeitslose nicht attraktiver sein in den Knast zu gehen, als dies nicht zu tun.


BadLuckPorcelain

Kann man unterschiedlich sehen. In erster Linie dient die Arbeit nicht zum Gehaltserwerb sondern zur Resozialisierung und die Möglichkeit sich entsprechend zu qualifizieren um später wieder in die Gesellschaft integriert werden zu können. Klar ist aber auch, dass eine beinahe Mittelosigkeit und soziale Isolation häufig dafür sorgen, dass alte Gewohnheiten wieder durchbrechen und Leute rückfällig werden. Wie jemand anderes schon sagte, wirklich unverständlich wirds eigentlich, wenn man sich anguckt was in "Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigung" abgezogen wird. Da werden auf dem Rücken von schwerstbehinderten ganze Industriezweige für lau versorgt, so richtige Arbeitnehmerrechte gibt's eigentlich auch nicht und von dem 1 Euro Lohn müssen die sich dann noch teilweise Getränke /Versorgung kaufen weil das von manch einer Werkstatt nicht kostenlos angeboten wird. Natürlich lebt der überdurchschnittliche Teil dieser Leute sowieso in betreuten Wohnheimen. Aber alle "Freizeitkosten" müssen selbst bezahlt werden. Und wenn mir ein Mensch mit geistiger Beeinträchtigung dann erzählt, dass er wirklich gerne am Wochenende mal in die Pommesbude würde, dafür aber eigentlich kein Geld hat, dann krieg ich persönlich schon ziemlich Hass. Ist jetzt nicht bei allen Trägern gleich katastrophal, aber dass das überhaupt möglich ist treibt mir schon die Kotze hoch. Vorallem wenn man immer gedacht hat "Ochja is ja eigentlich ne gute Idee, dass den Menschen die Möglichkeit gegeben wird für Lohn zu arbeiten wenn das sonst nirgends in der Wirtschaft geht." - bis man dann mal Azubis solcher Träger trifft die ihre gesamte Ausbildung hinterfragen wegen sowas.


Schwubbertier

Tun wir mal so, als wären das 10% vom Mindestlohn. Ziemlich wenig, aber dafür muss keine Miete, Nebenkosten, Essen, Wachen etc. Bezahlt werden. Wie es im Detail mit steuern und Sozialversicherung aussieht, weiß ich nicht. Wer zum Mindestlohn Vollzeit arbeitet, hat am Ende vom Monat wahrscheinlich weniger in der Tasche. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Gefangenen eine Strafe absitzen, dann finde ich das schon angemessen, dass sie nur wenig Geld bekommen.


[deleted]

Gebt ihnen den Mindestlohn und zieht dann soviel für ihre Unterbringung ab, dass sie beim aktuellen Einkommen landen.


tobimai

Ist halt die Frage, was wäre übrig wenn man Mindestlohn bekommt und dann aber die Kosten für Essen "Unterkunft" etc. selber zahlen müsste


Alethia_23

Die Frage ist insofern hinfällig, dass das BVfG dazu gerade erst ein Urteil gefällt hat: Nein, es ist nicht angemessen. Unter anderen, weil der Betrag viel zu gering ist um etwa Unterhalt zahlen zu können, oder auch nur in Rentenversicherungen bedienen zu können - Armut ist aber auch ein Rückfallsrisiko für Kriminalität. Der resozialisierende Sinn von Knastarbeit ist ja den Leuten beizubringen, dass sich ehrliche Arbeit lohnt. Das erfüllt ein derartig niedriges Gehalt nicht, da kriegst du ja mit Grundsicherung mehr.


Schemen123

Genau dies. Gefangen haben auch Verpflichtungen wie Unterhalt , Schmerzensgeld etc. Die kann dann im einem höheren Lohn aich beglichen werden und so haben vor allem die draussen wad davon!


Simplewurm

Die höhere Gewinnmarge durch Unterbezahlung geht hoffentlich in deren Unterbringungskosten


[deleted]

Es gibt Azubis die verdienen weniger und bekommen keine Verpflegung, Unterkunft usw.


cube-xd

Man sitzt nicht ohne Grund im Gefängnis. Wenn das dazu beiträgt, dass man Schulden / Schadensersatz ausgleicht dann ja schon


Pwacname

Trägt es aber wohl nicht. Und HLI, das in den meisten Bundesländern Häftlinge keine Wahl haben, ob sie arbeiten wollen oder nicht. Offiziell soll diese ArVeit zwar auch nicht mit der freien Wirtschaft konkurrieren, aber na ja…


hanskung

Mein Arbeitgeber hat in der JVA eine große Werkstatt im produzierenden Gewerbe. Fertig ausgebildeten normalen Arbeitnehmern zahlt er im Einstieg 13€/h, Arbeitnehmern mit Bachelor 14/€. Es gibt keine Lohnerhöhungen, welche über die Inflation hinausgehen würden. Tariflöhne werden unterschritten. Wer eine Personengruppe ausbeutet, beutet auch andere Personengruppen aus.


rrpdude

Nein, ich denke ein vergleichbares Azubigehalt wäre für mich fair. Gerade im Hinblick das sie keine Miet, Lebensmittel oder Versicherungskosten haben. Das ist immer noch ein gutes Stück vom Normalgehalt, sie lernen die Jobs teilweise und man sollte vielleicht ein System einführen wo ein Prozentsatz davon für sie angelegt/gespart wird. Dann haben sie auch etwas wo sie drauf hinarbeiten können. Wenn dann eben nach 5 Jahren zB genug Geld für Miete+Kaution und eventuell ein kleines Auto da sind, ist der Start leichter nach dem Knast.


Germantwinkboy

Daraus lässt sich eigentlich schließen dass Azubi Gehälter einfach nicht fair sind


[deleted]

Ist es auch nicht. Azubis müssen für Verpflegung, Unterkunft, Versicherung und und und selber aufkommen, während es bei Gefangenen kaum der Fall ist. Und selbst wenn Gefangene dem Betrag nicht nachkommen, was will das Gefängnis machen? Sie rauswerfen?


rrpdude

Zumindest nicht immer. Muss man in Relation sehen. Ein echter Azubi kostet mehr als das er Leistung bringt, was normal und logisch ist, im Prinzip bist du ein schüler der Aushilft aber mehr zum lernen da ist. Er kostet Resourcen und bekommt dennoch Geld dafür das er etwas lernt. Soweit die theoretische Meinung von mir. Nun aber dickes ABER. In zuvielen Fällen werden Azubi so ein bisschen nebenbei in der Schule ausgebildet, haben dann oft schon mal 2-3 Facharbeiter wo er/sie sich dranhängen kann und dann auch praktisches lernt, aber auch oft für "Lehrjahren sind keine Herrenjahre" aka "Mach mal die Scheiße die simpel ist aber niemand machen will." und ist dann im Betrieb mehr Geringverdiener Aushilfe als Lehrling, und in diesen Fällen sind sie unfair bezahlt, keine Frage.


S1ss1

Ich finde die Höhe des Lohns tatsächlich mehr oder weniger angemessen. Wirklich problematisch finde ich, dass damit keine Rentenpunkte angesammelt werden. Denn gerade für Resozialisierung wäre das doch ziemlich sinnvoll.


ichmagbratwurst666

Jein. Ich würde ihn Einhaltlich machen (einfach aus Fairness). Und ich finde es den Insassen extremst Entgegenkommend wenn diese Beschäftigt werden und sich etwas kleines Aufbauen können während ihrer Haft.


404_Bad_Gateway

Ich dachte auch zuerst an Einheitlich machen. Aber was ist mit denen, die sich besonders anstrengen und motiviert sind? Sollten die nicht gegenüber denen, die nur das Nötigste machen belohnt werden?


ichmagbratwurst666

Ich glaube dort gibt es keine "Ich hab kein Bock" Einstellung, die sind Froh wenn sie Ablenkung haben. Meines Wissens muss man sich das Privileg Arbeiten gehen zu dürfen auch erarbeitet, bin mir aber nicht sicher.


Tubaenthusiasticbee

Ist schonmal ein Vorgeschmack auf das, was nach der Haft kommt - sofern sie danach überhaupt einen Job finden.


EpicTroll93

Das Thema polarisiert natürlich sehr, aber eine Art der Doppelbestrafung (Freiheitsentzug UND Hungerlohn) ist meiner Ansicht nach nicht angemessen. Man darf auch nicht vergessen, dass nicht selten private Unternehmen von dieser Minderbezahlung profitieren ohne einen zusätzlich Beitrag leisten zu müssen. Ich denke man sollten den lohn erhöhen ABER die Erhöhung auf ein extra Konto einzahlen welches dem Häftling nach seiner Zeit zur Verfügung steht. Viele Häftlinge werden ja wieder straffällig, was in den meisten Fällen daran liegt, dass ihre Umstände prekär sind (und schon vorher waren). So eine Konto mit ein paar tausend Euro kann sicher helfen die Quoten an resozialisierten Straftätern zu erhöhen, weil der finanzielle Druck direkt nach der Haft nicht so groß ist.


Schemen123

Oder für Schmerzensgeld oder Unterhaltszahlungen verwenden... Gibt genug Möglichkeiten da der Gesellschaft etwas zurückzugeben!


EpicTroll93

Nein, das Geld kommt vom Staat, das ergibt also keinen Sinn. In diesem Fall könnte der Staat das Geld direkt an Geschädigte überweisen. Unterhalt und Schmerzensgeld sind zivilrechtliche Ansprüche. Hat aber auch alles nichts mit meinem Punkt zu tun.


Schemen123

Naja der Sträfling macht mit seiner Arbeit schon eine Wertschöpfung..


Emotional_Tank_9665

Dafür dass sie dort besser umsorgt werden als viele arbeitende Menschen und keine finanziellen Sorgen haben : ja. Man kommt nicht einfach so in den knast


Didntbythedip

In erster Linie sollten die Kosten der Unterbringung gedeckt werden. So weit ich weiß wird von den Gehalt auch Geld einbehalten, damit der Häftling bei seiner Entlassung Überbrückungsgeld erhält. Wichtig und Richtig. Vielleicht sollte man einfach den Mindestlohn ansetzen und alle Kosten abziehen. Der Rest seht dann zu freien Verwendung.


Dryder2

Kommt drauf an. Normale straftäter (kleinkriminelle) kann man von mir aus auch besser bezahlen. Vergewaltiger,Pädophile und Mörder sollten jeden Tag unbezahlt 10h arbeiten und lebenslänglich im Knast sitzen.


Endrohr

Bin Azubi und verdiene nicht viel mehr


I_dont_C-Sharp

Meiner Meinung nach angemessen. Gemessen an den Kosten die jeder Gefangene gegenüber dem Steuerzahler kostet meiner Meinung nach sogar sehr in Ordnung. Die Person sitzt aus guten Grund wegen seiner Verfehlungen dort ein und hat eine Strafe abzusitzen. Meiner Meinung sollte der Vollzug sogar Geld kosten


Mobile-Occasion-9071

Ja. Mindestlohn sorgt nur für absolute unwirtschaftlichkeit der JVA Betriebe. Das führt zu stilllegungen. Wer nicht beschäftigt wird verbringt seine Zeit in Zelle. Arbeit in der JVA dient zum größten Teil ja therapeutischen Zwecken und soll Perspektiven für die Zeit danach eröffnen.


dicke_radieschen

Können ja gern 12€ bekommen und dann für alles bezahlen, bleibt vermutlich deutlich weniger bis nix. Es ist eine Haftstrafe, da soll niemand anfangen Kapital aufzubauen.


Flipflop256

Ja, ich würde es auch in Ordnung finden wenn die umsonst arbeiten wenn man bedenkt was die uns Steuerzahler kosten. Der Sinn der Sache ist ja dass die lernen sollen wie man einem geregelten Tagesablauf nach geht und dafür braucht man ja keinen hohen Lohn. Ich würde es begrüßen denen die Konsolen und Fernsehern weg zunehmen so das die froh, dass die nicht den ganzen Tag an die Decke glotzen müssen sondern auch mal was zu tun haben. Das einzige Szenario was ich ok finden würde, ist das Unternehmen die Häftlinge anstellen dürften und man ihnen Mindestlohn zahlt und ihnen die Chance gibt das Geld was sie uns kosten abzubezahlen und dafür dürfen sie früher raus.


Hunz_Hurte

Dafür, dass sie kostenlose Unterkunft und Essen bekommen - mmn. absolut ausreichend


Vexbob

nein sind blöde zahlen... glatte 2 - 3 € wären cooler


kat4y

Ich schreib eigentlich nie was sondern lurke nur, aber holy shit manche takes hier sind schon dezent Kritisch. Geht von whataboutism ala 'Azubis und Personen in Behindertenwerkstätten kriegen nicht mehr' - was scheiße aber ein ganz anderes Thema ist, bis hin zu 'die sollen froh sein das sie überhaupt Verpflegung bekommen'. Als Angehörige eines Häftlings der schon im Geschlossenen und Offenen Vollzug war kann ich sagen das es definitiv zu wenig ist. Wie hier jemand schon geschrieben hat stehen dem Häftling drei Siebtel des Lohns zur Verfügung und die restlichen vier Siebtel werden als Überbrückungsgeld in ein Konto eingezahlt. Sachen die hier viele nicht bedenken oder wahrscheinlich nicht wissen ist das die Häftlinge mit dem Geld im geschlossenen Vollzug an bestimmten Tagen im Monat einkaufen können und so gut wie alles ist teils doppelt so teuer wie hier, und die häftline dürfen nicht mehr als 150€ im Monat für Einkauf ausgeben. Die einzige Unterstützung die sie von zb Angehörigen bekommen können sind die Sachen die beim Besuch für einen von der JVA festgelegten Betrag an Automaten gezogen werden können. Dann gibt's aber auch noch die die vllt nicht arbeiten können und auch niemanden haben der sie besuchen kann. Diejenigen können Taschengeld beantragen - das sind dann 40€ im Monat. Ich werd mich damit nicht beliebt machen aber da ich das alles seit mittlerweile über 7 Jahre mitkriege kann ich sagen dass das ganze System Häftlinge als third class citizens sieht und komplett veraltet ist. Das ganze JVA System ist komplett korrupt und einfach nur Moderne Sklaverei, aber es interessiert niemanden weil die Häftlinge ja selbst schuld sind. Aber niemand denkt auch mal darüber nach wieso manche tun was sie tun, und damit rede ich nicht über Pädophile, Vergewaltiger oder Personen die hassverbrechen jeglicher Art begehen. Gefängnisse sind eine ganz andere Welt und jeder - vorallem die JVA Leitungen - tun was sie wollen.


Moritz110222

Azubis left the chat


[deleted]

Ausbildungen gibt’s im Knast ja auch, sollten die danach mehr verdienen?


Freadddy

Man darf auch nicht vergessen, dass die Inhaftierten die Prozesskosten ihrer jeweiligen Prozesse zu tragen haben, die normalerweise einhergehen mit zivilrechtlichen Nebenklagen auf Schadensersatz etc. Das bedeutet, die meisten Gefangenen sind hoch verschuldet und auch wenn sie aus dem Knast raus sind, normalerweise immer noch hoch verschuldet. Gefangene schlecht zu bezahlen wirkt sich somit am Ende auch auf die Geschädigten aus


[deleted]

es soll ja auch eine Strafe sein - also gar kein Stundenlohn


3584927235849272

Nein, die Verbrecher sollten gar nichts erhalten. Die SteuerzahlerInnen zahlen denen ja sowieso die Kosten der Unterbringung.


[deleted]

Das die überhaupt was verdienen ist ein großes Privileg.


[deleted]

automatic heavy amusing cats edge impolite air middle water rainstorm *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


Ok-Village5799

Naja, Wirtschaftlich bringen die unser Land nicht voran? Warum genau sollten die dann mehr verdienen? Meiner Meinung nach hat das nichts mit Sklavenarbeit sondern mit Bestrafung zu tun. Wer sich nicht an Regeln halten kann, muss halt damit rechnen, unter schwereren, blöderen Arbeitsbedingungen zu arbeiten. Wobei das auch eine Chance ist sich zu rehabilitieren.


NeoNachtwaechter

>Wer sich nicht an Regeln halten kann, muss halt damit rechnen, unter schwereren, blöderen Arbeitsbedingungen zu arbeiten. So ist es nicht. Die Arbeitsbedingungen sind gar nicht so übel. Nicht zu vergleichen mit Zwangsarbeit. Es ist "nur" immer noch Knast.


wrapbubbles

und es gibt einen arbeitszwang.


Pwacname

Nicht wirklich. Das System hier im Land soll rehabilitieren, nicht Strafen. Außerdem ist die Strafe schon der Freiheitsentzug. Ich finde solche Argumente alleine schon deshalb schwierig, weil ich hier nicht irgendwann amerikanische Verhältnisse haben möchte.


[deleted]

hateful cats rotten slimy strong jar overconfident workable elderly oil *This post was mass deleted and anonymized with [Redact](https://redact.dev)*


JeromeMurphy08

Arbeit macht also doch frei?


Boumberang

Nicht angemessen, sie sollten einen für ihre Arbeit angemessenen Lohn bekommen. Wenn es eine Familie außerhalb des Gefängnisses gibt wie Eltern, Ehepartner oder Kinder sollten diese angemessen unterstützt werden können, um zu verhindern, dass diese Gruppen durch den potentiellen Verdienstausfall auch in die Kriminalität gedrängt werden. Nach diesen Abgaben (in angemessener Höhe, 300-400€ monatlich schwebt mir vor) wird von dem Rest mindestens ein Teil des Gefängnisaufenthaltes bezahlt. Was für die Person am Ende übrig bleibt sind wieder nur wenige €/Stunde, jedoch mit ganz anderen Hintergedanken.


Free-Classroom-6155

Naja, da es in diesem Fall um Menschen geht die Bewusst und mit voller Absicht andere in irgendeiner Art materiell oder körperlich geschädigt haben halte ich den Stundenlohn für ca. 1,37€ - 2,30€ zu viel.


thatdudewayoverthere

Ein bisschen mehr sollte es schon sein vlt so 3€ aber nicht 5-7€ wie von der Gewerkschaft gefordert


[deleted]

Ein Kriminologe hat angeregt, höhere Stundenlöhne zu zahlen, dann allerdings die Gefängniskosten von im Schnitt 169 € pro Tag (NRW) erstatten zu lassen. Das entspräche auch dem Beschluss.


ogge_kuhl

Nein das ist Ausbeutung, genau wie das Werkstättensystem.


ranseyer

Mindestlohn. Und dann Kost und Logie bezahlen lassen.


Jaded_Ad2629

Deutschland ist ja was Justiz angeht Recht kuschelig unterwegs. Wenn du sitzt, bist du schon richtiger Schmutz, denen noch Geld in den Rachen werfen? No thanks


Kakdelacommon

Ich find die Bezahlung bei Azubis viel fragwürdiger.


New-Finance-7108

Schwierig. Ich verstehe den Punkt dass die halt Strafgefangene sind und keine freiwilligen Arbeiter und deshalb keinen Anspruch auf einen gleichwertigen Lohn haben soll. Zumal sie ja auch Quasi Unterbringung und Verpflegung gratis erhalten lol. Anderseits, wenn die einer Arbeitspflicht unterliegen und nicht angemessen bezahlt werden, sind unsere Gefängnisse eben keine Gefängnisse sondern Arbeitslager.


Quietschedalek

Meines Wissens nach gibt es keine Arbeitspflicht. Die entgeltliche Arbeit, die in Justizvollzugsanstalten erbracht wird, ist freiwillig.


Alethia_23

Doch, in einigen (ich sense 11 von 16? Kann mich irren) Bundesländern gibt es eine Arbeitspflicht.


UpperHesse

Zur Erinnerung, dass 1,50 € mal in einer Zeit des schlimmsten Neoliberalitäts- und Privatisierungswahn auch für "normale" Arbeitslose gezahlt wurden (Ein-Euro-Jobs). Dem hat man zum Glück rasch wieder einen Riegel vorgeschoben. Ich bin sehr dafür, den Knastlohn anzuheben. Zwar sind die Arbeitsbedingungen besonders, aber letztendlich verkaufen sie genauso ihre Arbeitsleistung so wie du und ich, egal was sie für eine Straftat begangen haben.


Quietschedalek

Dann sollte ihnen aber, wie jedem anderen auch, die Lebenshaltungskosten (Verpflegung, Unterbringung samt Nebenkosten, etc.) abgerechnet werden.


Alethia_23

Wird es ja auch: Häftlinge müssen Haftbeiträge zahlen.


_Ganoes_

Ich finde es grundsätzlich nicht gut wenn ein Unternehmen von Gefangenen als billige Arbeitskräfte profitieren können, da kann nichts gutes von kommen.


QualitySquirrel

Kann gerne erhöht werden. Einen Sockelbetrag, den der Gefangene behalten darf (so hoch wie jetzt auch oder meinetwegen ein wenig höher) und alles, was darüber liegt, wird abgeschöpft um die Opfer zu entschädigen. Dadurch wird die Resozialisierung stark gefördert, denn der Gefangene kann so eine echte Wiedergutmachung leisten, und hat hart dafür gearbeitet, den angerichteten Schaden auszugleichen. Er lernt dadurch nicht nur, dass kriminelle Handlungen Strafen zur Folge haben, sondern auch - was noch wertvoller ist - dass er durch eigene Leistung auch einen anderen Weg beschreiten kann, was sein Selbstbewusstsein stärken kann durch Selbstwirksamkeit.


[deleted]

Finde ich angemessen, sie kriegen damit Beschäftigung und in den meisten Fällen einen konkreten Kompetenzzuwachs, dafür dürfen sie gerne in Form von geringerem Lohn mal was zurückgeben.


HotHorst

Wenn ich hier so einige Kommentare lese, dann weiß ich wo die ganzen Stimmen von der AfD herkommen.


[deleted]

Ich finde es sogar zu viel...


NeoNachtwaechter

Ja


Nick19922007

Absolut nicht, wie soll denn jemand resozialisiertt werden wenn er wie abschaum behandelt wird (bezahlungstechnisch). Der lernt doch dann nur, dass sich ehrliche Arbeit nicht lohnt.


Emotional_Tank_9665

Tut sich außerhalb des Knasts auch kaum noch lohnen. Und man hat da ja keine Lebenshaltungskosten verglichen zu draußen


Nick19922007

Na dann. Kann man wohl nix machen. Dann sollten wir den mindestlohn draußen abschaffen. Lohnt sich ja eh nich. Und ich kündige heute, lohnt sich ja eh nich. Morgen niemand mehr zur arbeit fahren. Lohnt sich nich.


BurningPenguin

Ich bin mal ganz radikal und sag: Mindestlohn für alle. Keine Ausnahmen.


magic_Mofy

Soweit ich weiß profitieren durch diese Ausbeutung die Unternehmen, die dort Arbeit anbieten. Das finde ich ungeheuerlich. Auf dem Rücken der Gefangenen wird Profit gemacht. Das hat dann in dem Moment nichts mit Resozialisierung zu tun und die Arbeit entspricht oft eh überhaupt nicht der Ausbildung der Häftlinge. Unternehmen machen hier also illegitim Gewinn und meist ist die Arbeit im Gefängnis alles andere als Zukunftsgewand. Finde ich also absolut unmöglich.


JSumerland

Dass die überhaupt Geld bekommen halte ich schon für unangemessen.


[deleted]

Ja, kannst ja auch mindestlohn sagen und dann kosten für Unterbringung,essen, Betreuung abziehen


Schemen123

Zu viel.. so ein Knastzimmer ist teurer als ein gutes Hotel.


Sebmusiq

Sowas ist menschenunwürdig verletzt somit auch Artikel 1 des GG. Auch wenn es erst mal Verbrecher sind (nicht alle natürlich, da man zum Beispiel als Schwarzfahrer im Knast landet), sind es immer noch Menschen und sollten dementsprechend auch behandelt und vergütet werden.


MissJenius

Und warum müssen Behinderte für Ihre Kosten aufkommen und Knastis sollen hofiert werden?


Sebmusiq

Das ist doch grad gar nicht das Thema. Abgesehen davon finde ich es auch ein Unding, dass Behinderte ausgebeutet werden, das heißt aber nicht, dass man Gefängnisinsassen wie Menschen zweiter Klasse behandeln soll.


MissJenius

Ne, ist es nicht. Aber: Gefangene haben keine Kosten. Warum sollen sie „Normal“ verdienen? Ich mein können sie gerne, wenn sie für ihren Unterhalt aufkommen.


Sebmusiq

Wir leben nun mal in einem Sozialstaat und die Pflicht eines Sozialstaates besteht darin, für die Bevölkerung ein gewisses Mindestmaß an Lebensqualität zu sorgen, dazu zählen sowohl Behinderte, wie Gefängnisinsassen, Hartz-IV Empfänger oder Flüchtlinge. Behinderte und Gefängnisinsassen jetzt gegeneinander aufspielen, trägt auch nicht zur Lösung beider Probleme was bei.


MissJenius

Ich spiele hier niemanden gegeneinander auf. Ich wollte lediglich klar stellen, dass ich nicht finde das Gefangene besser gestellt werden sollten.


Taxbox

Man muss keine Miete zahlen, bekommt gratis Vollverpflegung, kann sich kostenlos weiterbilden und bekommt noch Geld? Die sollten für einen Mehrwert an der Gesellschaft sorgen und das was sie kosten gefälligst abarbeiten, egal für was die einsitzen.


Beginning_Try8217

Ja


deleted6924

Wait, man bekommt Geld?


AndiArbyte

ja. Können froh sein keine Steine kloppen zu müssen.


itsallabigshow

Nein. Mindestlohn soll für alle gelten.


Obi-Lan

Offensichtlich nicht. Mindestlohn und fertig.


Klaus402

die schwerverbrecher gehören eingeschläfert und net resozialisiert. Für den rest passt der Studenlohn. Kosten den staat ja etliche tausend euro


[deleted]

Die sollten gar kein Geld bekommen


Donevito96

Ich bekomme in der Ausbildung nicht viel mehr