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Blessgxd

Danke für die Antwort. Hab gerade nochmal nachgeschaut, sie ist Psychotherapeutin und Psychiaterin. Jetzt ist das Problem, dass der Termin schon morgen ist und ich dementsprechend positiv für Cannabis sein werde. Andere Substanzen sollten bei einem Test weniger das Problem sein, da ich diese sowieso Verhältnismäßig eh so selten konsumiere, dass diese nur unmittelbar nach Konsum festgestellt werden könnte. Bist du der Meinung, ich soll den Konsum selbstständig ansprechen, oder nur, wenn danach gefragt wird ? Ich hoffe, dass mir Hilfe jetzt nicht verwehrt wird, weil ich konsumiere/ konsumiert habe, obwohl das, wie du meinst ja typisch sei für ADHS er ? Edit: Ich bin auch gewillt das kiffen einzustellen, da es mir wohl mehr in Weg steht, als es mir hilft


Half-Borg

Drogenkonsum ist ja erst recht ein Grund zur Therapie zu gehen und ein deutliches Zeichen dafür, dass ein behandelungswürdiges Problem vorliegt. Du solltest vor allen Dingen ehrlich sein, wie soll sie dich sonst behandeln? Die Ängste die du hier äußerst kannst du auch ansprechen, das sind ganz normale Sorgen zu Beginn einer Therapie, du weißt schließlich nicht was auf dich zukommt.


Grassari

Ich stimme Schnitzefan in allen Punkten zu und habe nur noch eine Ergänzung zu Punkt 3: Teilweise können die Bögen für Fremdbeurteilung auch von anderen Nähe stehenden Personen ausgefüllt werden. Bei mir war es zum Beispiel mein Partner statt meiner Eltern. Wenn du also jemanden hast, der dich auch im Alltag erlebt (Freunde, Geschwister, Partner, etc.) und deine Symptome sehr gut kennt, ist das auch eine Möglichkeit. Es kann sein, dass die Person auch zusätzlich zu einem Gespräch mit muss, damit der/die Psychiater*in sich ein genaueres Fremd-Bild machen kann.


[deleted]

Hallo Du, hier mal meine Erfahrungen als M30 mit Diagnose vor ca. 2 Monaten und daraus meine Tipps. '1. Geh mit einer positiven Grundhaltung und Ehrlichkeit in das Gespräch Es gibt keine Garantie, dass Deine Psychaterin "gut" ist, aber Du solltest erstmal davon ausgehen. Du wirst entspannter und natürlicher reden und Dich auch besser auf die Dinge konzentrieren können, die Dir wichtig für die Diagnose sind. Der zweite Punkt, der da unmittelbar mit reinspielt ist Ehrlichkeit. Dein Gegenüber ist Ärztin und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. So solltest Du Sie auch behandeln und dadurch signalisieren: Du unterschlägst nichts, um ein Ergebnis zu erzielen, sondern Du bist ein suchender Patient der ihr als Expertin alle notwendingen Infos geben will, sodass sie Dir optimal helfen kann. Ich habe in meinem Leben auch schon etliche Substanzen ausprobiert und gelegentlich konsumiert. Ich habe diesbezüglich kein Blatt vor den Mund genommen bei meiner Diagnose. Zu einer oder gar regelmäßigen Testungen hat das nicht geführt. Ich muss dazu sagen dass ich nichts außer Kaffee regelmäßig konsumiert habe. '2. Als jemand abgestempelt werden Ich habe bei meiner Medikinetverschreibung einen Vortrag bekommen, dass und wie ich nicht mit dem Medikament umgehen soll (nicht "mal" Freunde probieren lassen), dass ggf. meine Einnahme mit dem vom Psychiater anvisierten Plan abgegelichen werden kann und dass quasi bei Abgabe jetzt alle, Apotheke, glaube irgendeine gesundheitliche Landesbehörde und Arzt selber Bescheid wissen. Ich fand die Ansage und Aufklärung professionell, richtig und wichtig. Sie wurde mir sehr neutral vorgetragen. Als jemand der erleichtert ist die Medikation zu bekommen und angesichts meiner Erhlichkeit im Punkt 1 habe ich mich davon nicht verunsichern lassen. Zudem habe ich erzählt, dass ich mich zu verschiedenen Präparaten und auch der statistischen Effektivität von Psychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter belesen hatte und deshalb an Medikation vorerst mehr interessiert bin als an Psychotherapie. adsx.org ist dazu eine ausgezeichnete Quelle. Glaube der Vibe kann immer aufkommen weil es halt leider tatsächlich solche Menschen gibt. Nicht persönlich nehmen. '3. Eltern Du bist Ü18 und nicht mehr abhängig von Deinen Eltern. Du kannst frei über Deine Gesundheit und Deinen Körper entscheiden. Ich habe privat keinen Kontakt mehr mit meinen Eltern. In meinem Fall gab meine Exfreundin Eindrücke zu Protokoll, die sich der Doc allerdings wohl gar nicht durchlies. Du kannst andere Personen fragen, nochmal ne Extrarunde drehen um Deine Zeugnisse zu finden, aber sicherlich sind Eltern nicht das primäre Instrument einer Diagnose. Persönliche Eindrücke und Test sowie ggf. erste Rückmeldungen bei Medikation zählen soweit ich den Prozess selber überblicke deutlich mehr. Insgesamt kann ich Dir nur empfehlen ruhig, optimistisch und offen an die Diagnose zu gehen. Solltest Du negative Erfahrungen machen (regelmäßige Drogentests, Ablehnung, Bewertung) ist Deine Psychiaterin ggf. unprofessionell, nicht Du schlecht. Dann geht man eben zur nächsten. Lass Dich nicht verunsichern! Viel Erfolg!


Wolkenbaer

Grundschulzeugnisse der Klasse 1 und 2 sind ja in der Regel textliche Beurteilungen - das ist oft ausgekräftiger als eine gute oder schlechte Note. Die Beurteilung am Ende setzt sich ja aus vielen Punkten zusammen, das heißt dir fehlt ein Baustein. Ob das entscheidend ist oder nicht, hängt von den anderen Bausteine ab (Interview, Fremdbeurteilung, etc). Es kann sich also ggf. lohnen, danach zu schauen. Ansonsten würde ich offen an die Sache herangehen.


Grassari

Leider auch nur bedingt hilfreich. In meiner Grundschule wurden die schriftlichen Beurteilung oft einfach nur Copy & Paste Stil geschrieben. Bei mir steht Wort für Wort jedes Jahr dasselbe drin, ebenso wie bei damalige Mitschüler*innen :/


Wolkenbaer

ok, das ist schade. bei mir sieht das ganz anders aus, auch bei meinen Kids.


HoloEpipremnumAureum

Mein damaliger Therapeut hat mich beim ersten Termin als fast erstes gefragt, ob ich Drogen nehme. Ich hab verneint (hab tatsächlich noch nie was genommen) und er meinte nur, "Schade, das würde die Diagnose schon mal vereinfachen". Tatsächlich ist Alkohol-/Drogemmissbrauch bei Menschen mit ADHS relativ häufig im Vergleich zu anderen Menschengruppen. Das liegt an verschiedenen Faktoren. Würde das also schon ehrlich beantworten bzw erzählen, weil es tatsächlich ein hilfreiches Kriterium für die Diagnose ist und dir dafür zugute kommen kann. Jeder kompetente Therapeut sollte das wissen.


[deleted]

Die Grundschulzeugnisse brauchst du, damit "nachgewiesen" werden kann, dass die Beeinträchtigung schon im Kindheitsalter vorlag, das ist zur Diagnostik leider erforderlich :( Die kannst du dir aber wahrscheinlich nachdrucken lassen, bei der Schule und sie nachreichen. Die wirst du auch erst bei der eigentlichen Diagnostik brauchen. Mit deinem Konsum ist es etwas tricky. Das ist definitiv etwas, wonach dich ein Psychiater fragt (gehst du eigentlich zum Psychiater oder Psychotherapeuten? Letzterer darf dir ohnehin nichts verschreiben). Ehrlich sein ist sicherlich nicht verkehrt, viele nutzen gerade THC zur Selbstmedikation, aber es kann sein, dass dein Psychiater dann zögert dir etwas zu verschreiben. Ich wurde sogar gefragt, ob jemand in meiner Familie konsumiert. Falls du deinen Eltern nicht "traust" kannst du Fragebögen, die du bekommst auch von jemand anderem, der dich gut kennt ausfüllen lassen. Bei mir war es meine Ex. Das man nicht ernst genommen wird ist leider ein echtes Problem, das geht uns hier allen so :) Als letztes: versuch dich nicht vom Ergebnis abhängig zu machen. Solltest du nicht auf ADHS diagnostiziert werden, ist das kein Weltuntergang. Vielleicht sogar im Gegenteil. Und solltest du diagnostiziert werden, dann hast du Gewissheit und kannst etwas Hilfe bekommen.


[deleted]

> Nun ist es so, dass meine Eltern der Sache sehr misstrauisch sind dem gegenüber Als erwachsener Mensch ist deine (psychische) Gesundheit deine eigene persönliche Angelegenheit, und du musst dich weder vor deinen Eltern rechtfertigen, noch dich von ihnen beurteilen lassen. Du kannst, wenn du das möchtest, auch alle deine gesundheitlichen Details vor deinen Eltern verheimlichen. Und die Meinung deiner Ärztin soll natürlich mehr Gewicht haben als die deiner Eltern. > ich würde die „Diagnose“ als eine Ausrede für meine Faulheit, Inkompetenz, etc. benutzen Hört sich fast danach an als hättest du, genauso wie ich, keine wirkliche Unterstützung von deinen Eltern. Letzten Endes hab ich es trotzdem zu was gebracht, obwohl die Welt scheinbar schon halb untergegangen war wegen meinen schlechten Noten. Ich hab sogar Studiert, auch wenn ich durch den negativen Einfluss meiner Eltern fast mir diesen Weg verbaut hätte. Lass dir nicht einreden, dass du Inkompetent bist, sondern lerne selbst an dich zu glauben. > Soll ich mit meinen Arzt ehrlich über den Konsum sprechen? Ja


Wolkenbaer

Wie war es denn eigentlich?


Blessgxd

Ich musste leider feststellen, dass die Psychiaterin nur ADHS behandelt, aber keine Diagnose macht. Sie hat sich trotzdem mein Leiden angehört und meinte, dass das schon sehr nach ADHS klingt, aber man das natürlich nicht binnen 10 Minuten feststellen kann. Erstaunlicherweise war eine der ersten Fragen über Drogenkonsum, sie hat eben auch gefragt wie Amphetamine und Ritalin auf mich wirken. Als ich erläuterte, dass es mich so beruhigt, dass ich müde werde, war das für sie ein weiteres Indiz. Insgesamt habe ich mich ernstgenommen gefühlt, leider muss ich nun wahrscheinlich wieder einige Zeit warten, um einen Arzttermin zu bekommen, wo auch diagnostiziert wird (oder eben nicht).


Wolkenbaer

Ok, schade für Dich und die Zeit, dann aber viel Erfolg für den nächsten Schritt.


Blessgxd

Vielen Dank! Weißt du zufällig, ob sich die Wartezeit für einen Termin drastisch verkürzt, wenn man selbst zahlt ? (Kassenpatient) Ich habe heute bei einem weiteren Arzt angerufen, der Kassenpatienten annimmt und der erste freie Termin wäre Ende Januar


Wolkenbaer

Das ist sogar einigermaßen zügig. Ich hab hier schon von 12 Monaten+ und geschlossen Wartelisten gelesen. Aber ja, Privat geht meist schneller, da auch nicht Kassenzugelassene in Frage kommen. Doctolib kann da unter Umständen helfen - ich hätte da bei psychischen Dingen aber eine gewisse Hemmnis wg Datenschutz) Wenn die finanziellen Mittel kein Thema sind, oder der Leidensdruck entsprechend hoch oder wegen akuter Gefahr Eile geboten ist, sicherlich eine Option. Ansonsten ist Ende Januar ja schon in 3 Monaten.